Wenn man das Ganze nun zusammenfasst, kommt man zu folgendem Schluss:

1. Rolex stellt so viele Uhren her, wie sie möchten.
2. Rolex Uhren sind bei vielen Menschen beliebt, vermutlich werden es immer mehr.
3. Rolex sowie Konzessionäre verkaufen Uhren an wen sie möchten.

Bei so einer Konstellation gibt es immer Gewinner und Verlierer sowie Ungerechtigkeit. Aber irgendwie scheint das Geschäftsmodell ja aufzugehen, wenn täglich Leute mit tausender Geldbündeln zum Händler rennen und davon eine "einfache" Stahluhr kaufen wollen.

Das einzige was mir an der Situation menschlich missfällt ist, dass vielen Kunden gegenüber mit Lug und Trug gehandelt wird. Es werden von diversen Händlern Lieferzeiten versprochen, die wissentlich nicht oder nie eingehalten werden. Es werden Wartelisten geführt, die es nicht gibt usw. Ein bisschen mehr Ehrlichkeit gegenüber Kunden, an denen der Händler absurd hohe Margen verdient und die sich ein Objekt ihrer Begierde kaufen wollen (emotional aufgeladen), wäre fair und wünschenswert.

Es geht hier um mechanische Uhren, die heutzutage niemand mehr braucht, also einfach Schmuckstücke. Stellt euch mal vor so eine Verhaltensweise gebe es in anderen Branchen, denken wir mal an die Autoindustrie. Ihr müsst jeden Tag 50km zur Arbeit hin und zurück. Bestellt euch ein neues "Standardauto" und der Händler gibt euch eine Lieferzeit an, die er nie einhält, auf Rückfragen nur Ausflüchte hat und euch nie ein Auto liefert etc. nicht vorstellbar so eine Situation.... Ja ich weiß, dass man in den 80ziger Jahren mehrere Jahre auf einen Mercedes warten musste. Mercedes hat dauerhaft die Produktion enorm vergrößert und die Preise erhöht - verkaufen sie heute weniger? Ist das Interesse an der Marke bei der allgemeinen Gesellschaft gesunken? Gewiss nicht - vielleicht sollte sich Rolex ein Beispiel daran nehmen. Und bei geänderten Wirtschaftsverhältnissen ist die Reduzierung einer Autoproduktion sicher zigfach schwieriger als einer Uhrenproduktion.

Wer nicht ehrlich zu seinen Kunden ist - und dazu gehört auch einfach mal zu sagen "Ich kann Ihnen das Modell nicht anbieten" oder "Die Lieferzeit ist ungewiss und kann mehrere Jahre dauern" - der baut auch keine dauerhaft sinnvolle Geschäftsbeziehung über Jahre auf und muss sich nicht wundern, wenn die Kunden bei geänderter Marktsituation ihm nicht mehr die Treue halten, sondern dort kaufen, wo es dann für den Kunden am einfachsten und günstigsten ist. Wie man in den Wald hinein ruft.....