Grundsätzlich sind zwei Sekunden Nachgang nichts, was nicht innerhalb der für ein Chronometer gültigen Normen liegen würde.

Das sich die Werte auf der Zeitwaage von denen unterscheiden, die du im getragenen Zustand registrierst, liegt eben daran, dass das Tragen einer Uhr einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf ihren Gang hat. Ich weiß aus erster Hand, das Omega in den 60ern bei jeder Constellation, die aus der Chronometerzertifizierung kam, nach der Einschalung ins Gehäuse noch einmal nachreguliert hat - und zwar unter Bedingungen die mehr den normalen Tragegewohnheiten entsprechen, als dies bei der Chronometerprüfung der Fall ist. Bei Rolex ist das mit einiger Sicherheit auch so gemacht worden. Ob das heute noch der Fall ist, weiß ich nicht...

Dementsprechend ist das gar nicht so sehr verwunderlich, dass du mit dem Gang deiner Uhr nicht zufrieden warst. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Uhr, selbst mit bestandener Chronometerprüfung, nachreguliert werden muss - um sich eben den Tragegewohnheiten des Besitzers anzupassen. Die Werte der Zeitwaage bei Rolex in Köln entsprachen dann eben wohl weitgehend dem, was auch bei der Chronometerprüfung anlag. Da du dem Uhrmacher einen Nachgang von 30 Sekunden auf zwei Wochen - also minus zwei Sekunden am Tag, angegeben hast - hat er das Werk auf zwei Sekunden Vorgang gegenüber den ihm von der Zeitwaage ermittelten Werten eingestellt.

Das ist zwar nicht wirklich eine Regulierung in der klassischen Form, kann aber dennoch klappen

Bei dem Bohei, was Rolex um seine Uhren macht, finde ich es schon gerechtfertigt, wenn man auf solche Details achtet.