Genau das ist es doch. Wenn Rolex wirklich so konservativ langfristig denkt, wie die meisten vermuten, kann es einfach nicht in deren Interesse sein, dass der Vertrieb so extrem aus dem Ruder läuft. Die Interessen der Konzessionäre zur schnellen Gewinnmaximierung stehen da ggf. den Interessen von Rolex diametral gegenüber.

Rolex baut (Annahme meinerseits) Uhren für die gehobene oder sich für gehoben haltende Mittelschicht. Von High-End halten die sich fern. Für Uhrenconnaisseure der alten Patekschule, die zigarrerauchend im Salon gegenseitig ihre Minutenrepetitionen oder was weiß ich bewundern, bauen die nix (den Vintagemarkt nehm ich da mal aus). Die wollen auch keine Poseruhren für Influencer und Rapper aller Couleur bauen. Zu schnell dreht sich da der Wind, das ist nicht nachhaltig. Nachhaltig ist allein die Nachfrage der gehobenen Mittelschicht. Und wenn man die sich langfristig vergrätzt, richtet man Schaden an. Deswegen wird es hier imho Änderungen geben.

Und nein, es wird sicher nicht darauf rauslaufen, dass es plötzlich Rolex sofort für alle gibt, sondern sich ausschl. auf die Wartezeit- und Zuteilungspolitik beziehen. Keiner - außer den paar üblichen early adoptern - wird noch den dreifachen Preis für eine Daytona oder den doppelten für eine Sub zahlen, wenn er sicher sein kann, dass seine Bestellung erfüllt wird - auch wenn es zwei oder drei Jahre dauert.

Und das kriegt man hin, wenn man mit viel Aufwand die Konzessionäre überwacht - oder den Vertrieb über eigene Läden steuert und sich zusätzlich noch die Händlermarge einverleibt. Mehr Fairness und mehr Gewinn.. der Gedanke ist schon lässig