Der Champagner-Thread

**hadi** · 27.12.2016, 08:26

Sorry, aber wenn ich Getränke ala Ice und Sonstiges Gezuckertes zu mir nehme, hab ich nach einem halben Glas Sodbrennen.

**kurvenfeger** · 27.12.2016, 08:55

... und nach einer Flasche Kopfweh

**Hypophyse** · 27.12.2016, 09:29

Sollte man also individuelle körperliche Unpässlichkeiten in Weinguides aufnehmen?

Trinkt doch, was euch schmeckt.

**marcolino** · 27.12.2016, 13:55

Zitat von Hypophyse

Same here, ich kann mit dem ungezuckerten Sauerkraut auch nix anfangen, wie generell mit trockenem Weißen nichts. Dieses Bohei um möglichst "weinige" Champagner ("Zero Dosage, Hui Bu!") wird dem Getränk auch in keiner Weise gerecht, das ist so ein typisch maskuliner Irrweg wie sauerstofffreie Kabel.

Mir schmeckt der Ice auch am besten, gleich nach dem Moet Nectar, der ist noch süßer.

Hallo Roland,

da muss ich Dir widersprechen. Ich will es kurz machen:

Über Geschmack lässt sich nicht streiten, da denke ich sind wir uns einig und du sollst ja auch trinken, was Dir schmeckt, alles andere wär ja auch etwas dämlich

Ad1: Es dürfte genau 2 Gründe geben, warum Dir Champagne mit weniger dosage nicht schmeckt.
Der erste ist, dass es Dir einfach nicht (nie) schmeckt/schecken (wird), der zweite ist, dass du dich da noch nicht "herangetrunken" hast.Denn Geschmack ist eine Entwicklung, die man durchmacht. Man entwickelt Präferenzen und bekanntlich ist das Bessere der Feind des Guten. Es gibt Champagne mit sehr wenig dosage, dem man das "wenige" überhaupt nicht anmerkt.

Ad2: Es geht nicht um "Bohei", wer das behauptet, kennt sich mit der Champagne und dem, was dort passiert rein gar nicht aus.

Die wenige dosage wird dem Getränk genau und gerade erst gerecht! Denn je weniger Zucker ich zum "maskieren" des Geschmackes habe, desto mehr kann ich das Terror, die Herkunft, den Boden und dergleichen herausarbeiten und in der Nase und am Gaumen abbilden.
Das passiert nicht nur in der Champagne, sondern in vielen Gebieten, wo Wein angebaut wird. Es ist teilweise auch kein neumodischer Trend, schau Dir nur mal die Mosel an, einen Moselriesling, der von einer Steillage mit Blauschiefer kommt schmeckt eben anders (und einmalig auf der Welt), als ein Riesling aus dem Rheingau - warum? Terroir, nicht mehr, nicht weniger!

Mit "Zucker" (ist ja nicht wirklich Zucker der da reinkommt) kann ich alles gleich und gefällig machen, das ist Mainstream und das machen die großen Häuser sicherlich hervorragend, denn die Kunst besteht darin, jedes Jahr den gleichen Geschmack zu produzieren, damit die Kunden nicht verunsichert werden und abwandern. Das kann auch gerne so bleiben.

Du hast bestimmt schon mal von Leuten gehört, die dem Zucker abstinent waren und danach ein völlig anderes Geschmacksempfinden hatten. Ich gehöre nicht zu den Abstinenzlern, bin aber der Meinung, dass unser Geschmacksbild generell völlig "übersüßt" ist und wir teilweise überhaupt nicht mehr richtig schmecken können, weil wir alles völlig überzuckert präsentiert bekommen.

Wenn Du ganz krass bist, dann isst Du eine Woche keinen Zucker und trinkst dann mal einen Champagne mit wenig dosage. Ich wette mit Dir, dass sich der Champagne auf einmal ganz anders präsentieren wird, ob besser bleibt natürlich offen.

Letztendlich ist es einfach eine Geschmacksfrage und wenn man sich damit auseinandersetzt kommt man irgendwann zu dem Punkt und sagt ja das schmeckt mir, oder eben nicht, das ist dann auch völlig o. k. Darf ich fragen, was du an trockenem Champagne bis jetzt getrunken hast?

Von einem Irrweg zu sprechen halte ich daher der Sache nicht gerecht, denn in der Champagne tut sich in den letzten Jahren sehr viel im positiven Sinne. Das ist auch kein neumodischer Trend, sondern das wird so bleiben, weil es natürlich ist.

Cheers

**StephanK** · 27.12.2016, 20:10

Hey ,
Hat jemand mit dem 2003er M&C Vintage Erfahrung

Lohnt es sich zuzuschlagen ?

**Hypophyse** · 27.12.2016, 23:50

Ich schreib in den nächsten Tagen etwas über meine Ansichten hinsichtlich Alkohol, die sich nicht nur auf Champagner beschränken. Aktuell habe ich nicht die nötige Zeit dazu.

**marcolino** · 28.12.2016, 00:10

Zitat von Hypophyse

Ich schreib in den nächsten Tagen etwas über meine Ansichten hinsichtlich Alkohol, die sich nicht nur auf Champagner beschränken. Aktuell habe ich nicht die nötige Zeit dazu.

Gerne.

**lordbre** · 28.12.2016, 00:49

IMG_2330.jpg

Heute erworben :Jump:

**marcolino** · 28.12.2016, 01:23

Bitte mal berichten, Markus. Der erste mit dem Namen P2, wenn ich richtig entsinne. Degorgiert 2014?

**newharry** · 28.12.2016, 08:20

Einer der besten Chamapgner, die ich je getrunken habe. Degorgement 2012. Steht leider nicht auf der Flasche oder in dem Begleitheft, lässt sich aber recht plausibel recherchieren.

**marcolino** · 28.12.2016, 08:30

Zitat von newharry

Einer der besten Chamapgner, die ich je getrunken habe. Degorgement 2012. Steht leider nicht auf der Flasche oder in dem Begleitheft, lässt sich aber recht plausibel recherchieren.

Dass es nicht auf der Flasche steht irritiert mich, auf meiner -älteren- Oenothèque stehts drauf...

Dann gibt es ja noch eine (viele?) Steigerung, 1996, soll sich in die Reihe der Außerordentlichen einreihen...

**lordbre** · 28.12.2016, 09:14

Zitat von marcolino

Bitte mal berichten, Markus. Der erste mit dem Namen P2, wenn ich richtig entsinne. Degorgiert 2014?

14 Jahre auf der Hefe, 2 Jahre Flaschenreifung. Ich berichte gerne, wenn ich den getrunken habe. Das wird aber noch einige Jahre dauern (sofern ich das aushalte), weil der noch viel zu jung sein dürfte... 5-10 Jahre warten wär wohl nicht schlecht

**marcolino** · 28.12.2016, 10:05

Zitat von lordbre

14 Jahre auf der Hefe, 2 Jahre Flaschenreifung. Ich berichte gerne, wenn ich den getrunken habe. Das wird aber noch einige Jahre dauern (sofern ich das aushalte), weil der noch viel zu jung sein dürfte... 5-10 Jahre warten wär wohl nicht schlecht

Naja, die Hauptreifephase ist doch abgeschlossen, die Hefe ist ja weg...Monsieur Geoffroy gibt die Bouteillen doch nur frei, wenn Sie "ready to drink" sind. So mein Verständnis. Also ich warte bei meiner 96er vielleicht 1 Jahr... Santé

**lordbre** · 28.12.2016, 11:46

Sind dann immerhin 4 Jahre Unterschied zu unserem Verkostungszeitpunkt.

**marcolino** · 28.12.2016, 12:28

Mein 1996er Oenothèque - Degorgement April 2013, also knapp 17 Jahre auf der Hefe...der ist bald reif - für mich jedenfalls...

***THX_Ultra*** · 28.12.2016, 15:47

Für mich war eine perfekte Flasche DP 1990 der beste Wein den ich jemals getrunken habe, aber 1996 Oenotheque wird das in ein paar Jahren wohl egalisieren.

Wen meine Eindrücke unserer damaligen Vertikale interessieren der kann sie hier nachlesen #144

**marcolino** · 28.12.2016, 18:40

Zitat von THX_Ultra

Für mich war eine perfekte Flasche DP 1990 der beste Wein den ich jemals getrunken habe, aber 1996 Oenotheque wird das in ein paar Jahren wohl egalisieren.

Wen meine Eindrücke unserer damaligen Vertikale interessieren der kann sie hier nachlesen #144

Klasse, danke !

Beachtlich, dass der "normale" 96er den 96er Oenothèque (damals) noch schlug, obwohl lezterer ja länger auf der Hefe lag...
Was ich immer noch nicht ganz zusammenbekomme, warum Geoffroy auch Jahre danach noch degorgiert.
Wie gesagt, mein 96er wurde im April 2013 -5 Jahre später!- degorgiert...sind die späteren dann auch teurer?!

***THX_Ultra*** · 28.12.2016, 19:59

Es bleibt immer etwas DP auf der Hefe für später. Das alte Konzept "Oenotheque" und das neue P2 P3 sprechen von Plenitudes auf denen sich DP befindet. Der Erste Jahrgang kommt nach ca. 6-7 Jahren auf dem ersten Plenitude also quasi noch im Stadium der Primäraromen, danach P2 wenn Geoffroy der Meinung ist, dass der auf diesem Level ist und später noch der P3, wenn sich die Tertiäraromen entwickelt haben.
Wir hatten mit ihm eine spannende Vertikale oben in der Abtei, da war auch Oenotheque aus den 70ern dabei und dort hat er recht umfassend über die Philosophie dahinter erzählt. War schon besonders.

**marcolino** · 28.12.2016, 20:13

Zitat von THX_Ultra

Es bleibt immer etwas DP auf der Hefe für später. Das alte Konzept "Oenotheque" und das neue P2 P3 sprechen von Plenitudes auf denen sich DP befindet. Der Erste Jahrgang kommt nach ca. 6-7 Jahren auf dem ersten Plenitude also quasi noch im Stadium der Primäraromen, danach P2 wenn Geoffroy der Meinung ist, dass der auf diesem Level ist und später noch der P3, wenn sich die Tertiäraromen entwickelt haben.
Wir hatten mit ihm eine spannende Vertikale oben in der Abtei, da war auch Oenotheque aus den 70ern dabei und dort hat er recht umfassend über die Philosophie dahinter erzählt. War schon besonders.

Ok, Michael, soweit klar, aber das bedeutet auch, es gibt innerhalb einer Plenitude noch weitere Plenitudes, denn, auf Deinem Link gibt es den 96er Oeno mit deg. 2008, und meiner deg. 2013...