Ganz andere Frage: zählt sich das coravin aus? Also für den "Normalpreisweintrinker"? Weil für EUR300 koennte man doch viele Reste wegschuetten und viel bleibt eh nie über... danke!
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Thema: Der Rotwein-Thread
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22.06.2015, 19:53 #5241
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22.06.2015, 19:57 #5242Grüße -- Jürgen
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22.06.2015, 20:05 #5243
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Hi Edelweiss, hi Jürgen,
also...Masi ist gut, aber es geht besser... Um zu sehen, was manche Weingüter mit einem "einfachen" Valpolicella machen solltet Ihr mal den Romano D´al forno oder Quintarelli probieren, dann ist Masi weit abgeschlagen... Solche Weine kosten aber auch (etwas mehr), weil schon Arbeit pp. drin steckt...ich hatte letzens meinen letzten Masi aus 2003, der jetzt erst seine volle Pracht gezeigt hat, vorher einfach zu jung.
Ich gehe jede Wette ein, dass der
https://www.alpinawein.de/9682/rotwe...-illasi-veneto
jeden Amarone, den Ihr (bis jetzt) kennt platt macht...und es ist keiner...
Gleiches gilt für den
http://www.gute-weine.de/italien/ven...superiore.html
Grüße
Marc
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22.06.2015, 20:16 #5244
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Hallo Tom, hallo Jürgen,
der Ducru-Beaucaillou ist ein Traum ! Leider meine letzte/einzige Flasche.
Ja Coravin ist (für mich) jeden Cent wert, denn ich will ja nicht (immer) eine halbe Flasche am Abend trinken
Für "Normalpreistrinker" -was ist das ? möglicherweise nicht, da die Kapseln ja auch kosten...Es gibt halt Weine, die zapfe ich einmal an und merke - noch zu jung - und dann kommen die in den weiteren Schlaf...
Den Ducru-Beaucaillou habe ich z.B. das letzte Mal im März getrunken und jetzt den Rest... ich finde das System genial !
Grüße
Marc
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22.06.2015, 21:31 #5245ehemaliges MitgliedGast
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23.06.2015, 19:27 #5246
danke für die Information, ich werde zukünftig deine vorgeschlagen Weine probieren. -grazie im Voraus!
An dieser Stelle möchte ich auch (interessantes) direkt zurückgeben, da ich mich über die Amarone Empfehlungen riesig gefreut habe!
Hierzu muss ich allerdings etwas ausholen. Mein erster Wein der mir wirklich „geschmeckt“ hat war ein Amarone. Ist man einer Leidenschaft verfallen wird man experimentierfreudiger auf diesem Gebiet. Für meine Verhältnisse zahlt man für die Flasche Wein in einem „vernünftigen“ Restaurant einen sehr stolzen Preis, wenn man den EK mit dem VK vergleicht. Hin und wieder sündigt man und schaut nicht so genau auf den Preis. Genau hier kam die Wende! In meinem Stammrestaurant trank ich häufig Amarone Masi, leider kein offener Wein auf der Karte und eine ganze Flasche war jedes Mal zu viel. Nach einer kurzen Zeit gab es 0,375 Flaschen Amarone Masi Flaschen! –Perfekt!
Nach einer langen Masi Zeit wurde mir beiläufig Tignanello angeboten. Habe natürlich nicht nein gesagt und mir eine Flasche bringen lassen und gleichzeitig geahnt, der bringt mir jetzt kein downgrade. Irgendwie hat mich das gestört, weil ich das ungute Gefühl bekam, die wollen "nur dein Bestes". Kurz bevor er die Flasche öffnen wollte sagte ich „Moment“ … der Prozess war unterbrochen … und der Sommelier prompt sehr verunsichert durch meinen abrupten BREAK. Ich habe die Flasche in die Hand genommen und diese genauer betrachtet, ohne zu wissen was ein Tignanello ist und was dieser kostet! Mir ist sofort die schlechte Verarbeitung der Flasche aufgefallen, sehr schlechte Qualität eine Art Schweißnaht in der Mitte der Flasche vertikal von unten nach oben, das sieht (vermutlich) nur jemand der auf Details achtet! Nach wie vor ging ich davon aus, die wollen mir hier etwas überteuert andren. Trotzdem habe ich zugestimmt, mir ging es hier nur um das Prinzip und ich war gespannt, weil die Flasche knapp das Dreifache gekostet hat. Hätte ich von einem Fremden probieren sollen, unter diesen Umständen NEVER EVER auch nur für ein Drittel hätte ich nicht zugestimmt. Jede normale „günstige“ Weinflasche hat keine Glas naht in der Mitte, aber ausgerechnet der Tignanello, da stimmt was nicht (so meine innere Stimme). Insbesondere wenn man im Restaurant deutlich mehr zahlt als draußen in der freien Wildbahn, ist man skeptisch. Abschließend kann ich sagen und mein Fazit ist: Ein Tignanello ist ein sehr guter und kräftig lebendiger Wein, einer meiner Favoriten, dekantieren lohnt sich und ist notwendig, er wird weicher und explodiert an der Luft.
Aber die Flasche mit der Schweißnaht in der Preisklasse ist ein NO GO!–PEINLICH zumindest die Jahrgänge vor 2009!
Warum man dort am falschen Ende spart und nicht ein paar Cent mehr in die Flasche investieren, kann ich nicht nachvollziehen.
Genau hier möchte ich die Brücke in das Premium Segment schlagen. Die Lokalität und das Hotel möchte ich bewusst nicht erwähnen, wer dort genächtigt hat, der möge sich zurückhalten und keine Hinweise offenlegen.
Hierbei handelt es nicht um ein Mediales Nobel Hotel im Exklusiven Reisekatalog wie das Burj Al Arab in Dubai, wo jeder HANS o. FRANZ seinen Luxus Urlaub für 600,- Euro die Nacht bucht und es bei Facebook postet, sondern um eine sehr elitäre und äußerst liebevolle und exklusives Anwesen, für mich unvergesslich und einmalig in Europa. Genau an diesem Ort habe ich den "verrückten" Flaschenkult gespürt.
Nicht teuer ist gut, sondern gut muss er sein! Leider ist dies oft mit dem ersten verknüpft.
Während einem mehr-gängigen Menü, kam plötzlich eine Flasche Weißwein auf den Tisch. Es war eine phantastische Pfifferling Suppe ganz großes Kino. –perfekt! Ohne jeglichen Respekt habe ich den neuen Wein zum nächsten Gang probiert! -hatte übrigens den vorherigen Gang "Tatar" nicht mal probiert, für mich ist das Katzenfutter oder was für welche mit den Dritten im Mund.
Doch dann hat es BANG gemacht, auf einmal dachte mein innere Stimmt, stopp, stopp! WOW was ist das? brutal! lecker!
Es war ein weißer 2006 mit dem Namen W. -Innerlich habe ich den Kopfgeschüttelt und dachte mir, brutal was ist das? Ich habe die Flasche in die Hand genommen, sie war übrigens fast leer, aber jetzt kommt es, erneut war ich überrascht! Sie hatte fast das Gewicht von einer gefüllten 0,75l Wein Flasche und war selbst aber auch nur 0,75 aber die hätte man auch als Hammer benutzen können! Innerlich wolle ich sofort mit dem Sommelier sprechen, da ich die Etikette und die Tischmanieren in so einer Lokalität selbstverständlich einhalte, habe ich natürlich „wortschatztechnisch“ entsprechend „nüchtern“ angepasst meine Wünsche verpackt. Man muss dazu sagen, die Schlüssel von der Suite war nicht gerade klein, also nicht der Schlüssel, sondern eher das „Ding“ mit der Eingangsnummer. Also war er nicht in der Hosentasche verstaut, sondern lag auf dem Tisch. Ich empfand dieses nicht als „komisch“ auffällig, wir waren schließlich im gleichen Haus zu Tisch.
Als der Sommelier aus dem Hause plötzlich und ganz dezent zu meiner rechten wie ein Geist auftauchte und sich nach unseren Wünschen erkundigte, habe ich mich innerlich riesig gefreut. Ich konnte natürlich nicht lügen. Ich sage meistens die Wahrheit gerade heraus und oft ist es in anderen Kreisen unangenehm störend direkt, da die Etikette es verlangt oder „erwartet“. Aber genau an dieser Stelle wird es Transparent! -Doch dazu später mehr, der Sommelier und ich
Der Weiße W aus 2006 war phänomenal, wie nie zu vor erlebt. Später habe ich andere Jahrgänge probiert, die waren für mich signifikant, weniger gut. Ansonsten waren Weißweine ich für mich immer gefährlich insbesondere Pinot Grigio oder Chardonnay, können häufig mehr Giftig als lecker schmecken. Zumindest war das überwiegend bei Falschen unter 10 Euro der Fall.
Da ich den W sehr "geil" fand natürlich direkt überteuert bestellt, der weiße aus 2006 ist mittlerweile verköstigt.
Dafür ist noch ein Schatz von W in Schwarz aus 2008 im Keller
Lasse uns mal eine Flasche Wein trinken, ist bei dem Kaliber allerdings "sportlich" formuliert!
Wenn ich die passende Runde und den passenden Anlass finde, wird der Korken gezogen!
Habe den gleichen Jahrgang schon getrunken, er braucht Luft und muss unbedingt dekantiert werden, dann zündet das Feuerwerk was man sonst schwer in Worte fassen kann.
Tot gesagte liegen übrigens im Holz Sarg und leben länger
Diese Flasche ist eine Erinnerung an die Geschichte, der Sommelier und ich. Nach einem Transparenten Smalltalk waren wir uns nach knapp einer halben Stunde „dicke“ … von wegen schmeckt oder schmeckt nicht, ohne irgendwelche ausreden finden zu wollen, warum richtig extrem teuer, nicht unbedingt richtig lecker ist. Am Ende der interessanten Unterhaltung stand ich mitten im Reich der Weine!
Der Zutritt in das Reich war schwer beeindruckend Codes, Schlüssel, Fingerprint so ähnlich wie in einem James Bond Film. Alles wir drinnen waren klingelte auch gleich sein Handy, er sagte alles okay ich bins!
Bevor ich eine Schleuse, nach der anderen Schleuse betreten habe, dachte ich mir innerlich, da bin ich mal gespannt zeig mir wo die „Pullen“ stehen, der ganze Aufwand mit der (Security Matrix Mannschaft) die überall dezent in den oberen Bereichen war, man kann es auch voll übertreiben. Will mir hier nicht die Schmucksammlung von der Etepetete Fraktion anschauen, da würde ich sofort Minderwertigkeitskomplexe bekommen.
Aber dann…. so etwas Krasses habe ich noch nie gesehen, ich bin selten sprachlos vor Respekt, Ehrfurcht und Anerkennung.
Ich habe mich wie in einer Kirche gefühlt!
und habe innerlich einen Luftsprung gemacht
WOW
Da nur ein Video im Thread möglich ist, hier ein zweites per link
https://www.youtube.com/watch?v=6kS3GryKlMg
Diese Liga hat alles gesprengt was ich jemals im Leben zuvor gesehen habe, wer wirklich „Ressourcen“ hat und Risikofreudig ist, der kann nach wie vor in Wein investieren. Aber wer richtig auffällig aus der Reihe auffallen möchte, der trinkt einfach selbst, weil sowas halt kaum einer macht. Zumindest habe ich diesen Eindruck bei den russischen Gästen am Nachbartisch erhalten!
Um hier keinen „komischen“ Eindruck entstehen zu lassen, ich bin eher der sportliche Typ, schlafe lieber im Poncho gekuschelt, mit einer zarten Dame auf dem Berg oder an einem anderen schönen Ort. Wenn es aber ein Hotel sein muss, dann lieber weniger oft aber dafür (extrem) besonders.
Um wieder in meine normale Welt zu kommen, ein guter Amarone geht leider oft erst ab 50 Euro los, man kann sich als „Ersatzdroge“ aber auch mit einem Primitivo anfreunden, wenn man den mal fremdgehen möchte
Mein Geheimtip und wirklich gut!
http://www.ebrosia.de/Wein-Pakete/We...ne-del-Re.html
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23.06.2015, 21:17 #5247
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Hallo Edelweis,
danke für Deinen Bericht. Ich muss gestehen, ich habe mir gerade meine Flasche von gestern angeschaut, die hat auch eine leichte "Naht". Ich verstehe was Du meinst, aber das würde mich jetzt nicht wirklich stören, wichtiger ist, dass ein ordentlicher Korken verbaut wurde...
Das Thema Wein ist ein interessantes und weites Feld... Ich möchte nur ein paar Gedanken mit einfließen lassen.
Ich habe auch vor Jahren mit den Italienern angefangen, die ich immer noch gerne trinke. Leider werden die meisten Weine, auch ein Tiganello viel zu früh getrunken.
Der Masi, hieß irgendwie Campolongo di ...nochwas, wurde mir offeriert, als er vielleicht 5-6 Jahre auf dem Buckel hatte, er war lecker, aber kein Vergleich zu dem Masi, den ich aus 2003 ende 2014 getrunken habe. Darauf muss man aber selbst kommen, weil einem das keiner sagt und bis auf wenige Ausnahmen gibt es kompetente Weinberatung eben nur in Restos, die entsprechend auch mit einer Karte ausgestattet sind.
Es ist richtig, meistens kosten die guten Tropfen auch gutes Geld. Wenn man aber z.B. an der Mosel in den Terrassen nicht mit dem Trecker lang kann und das wird von Hand gemacht, dann kostet das eben auch mehr. Aber die Traubenauswahl ist dann oft genauer/besser, als mit der Maschine und das macht sich dann im Geschmack (und vieles mehr) bemerkbar.
Ich bin der Meinung, dass man mit dem üblichen "Preis/Leistungsverhältnis" der Sache nicht gerecht wird, denn was heißt das denn? Ein Wein, der bescheiden schmeckt und sagen wir mal 30 Cent kostet hat ja dann ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Er schmeckt bescheiden, kostet aber auch wenig, Preis/Leistung also gegeben.
Wir sind hier im Uhrenforum, eine Rolex zeigt die Zeit an, eine Uhr vom Karstadt für 15,00 EUR auch. Keiner, der beim Wein auf das Preis/Leistungsverhältnis Bezug nimmt würde (wahrscheinlich) sagen, dass Rolex ein schlechtes Preis/Leistungsverhältnis hat. Denn dann müßte er konsequenterweise den Kauf einer Krone aus ebendiesen Gründen ablehnen.
Warum macht man das nicht? Weil eine Rolex eben mehr ist, als ein Zeitmesser...Das Gleiche gilt eben für (bestimmte) Weine.
Ich entwickele mich ja auch weiter, je mehr ich probiere. Ich bin kein Weinfachmann, aber ich kann, das traue ich mir zu, einen guten von einem schlechten Wein unterscheiden (und es ist nicht immer nur Geschmackssache). Und es gibt eben diese Weinmomente, die einen flashen und neu ausrichten. Ich habe immer mal wieder Bordeaux getrunken und war nie begeistert, zu jung, zu - was auch immer... Dann hatte ich irgendwann mal einen 1995er Angelus im Glas. Das war die Stunde "0" für mein Interesse an den Franzosen. Ich war übrigens der Einzige am Tisch der geflasht war, alle anderen fanden den Wein gut, mehr nicht...
Ich finde, die Italiener sind häufig einfach nicht so "differenziert" in Geruch und Geschmack, wie es eben z.B. viele aus dem Bordeaux sind. Das ist es, was mir gefällt, mich interessiert und warum ich hier tiefer eintauche, weil es eben spannend ist. Dass die Jahrgänge, unter anderem geprägt durch unterschiedliches Wetter deutliche Unterschiede in die Flasche bringen finde ich bemerkenswert.
Das alles ist natürlich Geschmackssache. Ein Primitvo ist lecker, aber eben für mich kein Wein, der über die Zeit im Glas immer wieder neue Facetten aufzeigt und großartig ausbaut, wie es ein gereifter Bordeaux macht.
Ich verzichte mittlerweile lieber auf ein mittelmäßges und "tolles Preis/Leistungsverhältnis"-Glas und trinke nur das, was auch Spaß macht - oder Spaß verspricht, da ich natürlich immer noch neugierig bin und viel ausprobiere. Hatte ja letztens hier den Wein von J.L. Chaves gepostet, ein sehr schöner Tropfen für wirklich kleines Geld...eine tolle Entdeckung nicht, weil er einen Bruchteil von manchen Bordeaux kostet, sondern weil er schmeckt.
Grüße
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23.06.2015, 21:39 #5248
Mir gefällt dieser Thread immer besser: Da wird ehrlich geschrieben, was man fühlt, schmeckt und empfindet beim Weinverkosten.
Ich finde es unheimlich schön, wenn hier Weine vorgestellt und beschrieben werden, wo sich der Wein-Interessierte von sog. "Beginner" Weinen bis zu den absoluten "Granaten" ein Bild machen kann. Das ist weit besser als es viele Weinblogs bringen!
Weiter so, Jungs!!!GRÜSSE TOM
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24.06.2015, 19:59 #5249
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24.06.2015, 20:50 #5250
+1000
Ich bin zwar nur ein armer Online Marketing Mitarbeiter, ergo sind meine Möglichkeiten begrenzt, was Weinpreise angeht..
Aber ich genieße es hier zu lesen, zu lernen, und mich mit euch zu freuen, wenn ihr diese Schätze verkostet!
Auch wenn ich ja ziemlich US, SA und Italienisch gepolt bin.LG,
Markus
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24.06.2015, 21:09 #5251
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2000 war in bordeaux wirklich ein großartiges Jahr, hier ein weiterer Knaller aus Paulliac...
Gabriel schreibt dazu in 2008:
Dunkles, tiefes Weinrot, ganz zart oranger Rand. Intensives, sehr klassisches Bouquet, zeigt eine wunderschöne Cassissüsse, Teakholznoten, Schwarztee, Noblesse-Pur. Delikater Gaumen, die Gerbstoffe sind extrem fein, seidig und zeigen eine Sonderklasse, alles ist reif und harmonisch, endloses Finale mit Rauch, Trüffel, getrockneten Heidelbeeren und Lakritze. Ganz nahe der Jahrhundertgrenze! (19/20).
Dem kann ich nur beipflichten. Die Tanine sind sehr schön eingebunden. Würde mal sagen ein "Crowdpleaser"...
Edelweiss hatte vor kurzem geschrieben, dass die Franzosen ihm zu "pelzig" sind. Ich kann das nachvollziehen, die Weine sind dann einfach sperrig, unreif und grauselig zu trinken. Genau diese Erfahrung hatte ich auch, die Weine waren allesamt zu jung.
Der hier ist sowas von kraftvoll, man würde nie auf die Idee kommen, dass er 15 Jahre hinter sich hat, aber und das ist eben nicht die Regel, er ist jetzt schon super trinkbar. Keine Pelzigkeit, einfach ein Traum...
Grüße
Marc
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24.06.2015, 21:14 #5252
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25.06.2015, 12:44 #5253
Der sieht gut aus marcolino, die Flasche bzw. der Inhalt wäre in drei Jahren übrigens volljährig geworden
Kann zu der schönen Flasche aus eigener Erfahrung nicht viel sagen und habe nur ein Kopfkino
Meine Vorsicht mit den Franzosen, mag möglicherweise darin begründet liegen, das diese häufig im Kindergarten alter getrunken wurden und mich oft enttäuscht haben. Ich bin momentan noch der Ungeduldige, kaufen aufmachen und probieren und sagen mhh lecker oder nie wieder bestellen. Zum lange aufheben bin ich noch zu ungeduldig
Dabei waren die Italiener überwiegend berechenbarer (bis auf Brunello der hat eine Mindestsumme, damit er seinen Namen verdient und dann kann das auch eine Bombe werden, hatte schon einige Blindgänger, deswegen bin ich da vorsichtig) und haben mich "jung" weniger oft enttäuscht . Ohne dabei auch nur in irgendeiner Weise die Franzosen in Bedrängnis bringen zu wollen. -ich bin mir sicher du verstehst mich, teilweise war es nicht nur Pelzig sondern auch mal ziemlich grob und bitter (unangenehme Säure) und hatte das Gefühl als hätte jemand voreilig die Trauben geerntet. Sehr kleine und teilweise unbekannte Winzer die mit Herzblut die Sache betreiben, sind da Möglicherweise liebevoller bei der Auslese.
Da ich es gerade total interessant finde, habe ich an dieser Stelle mal etwas "besonders" hervorgeholt.
-Wer kennt das? -ein Tip hierdurch fließt direkt der Wein
Patty
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25.06.2015, 20:26 #5254
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- 1.295
Hallo edelweiss,
ich habe keine Ahnung was das ist... Auflösung...?!
Bei den Franzosen geht nur, brutal jung trinken, dann sind das wohl Fruchtbomben, ich habe noch nie einen aus dem Faß getrunken...oder eben gereift.
Auf lange aufheben habe ich auch weniger Lust, daher sind das nur die wenigsten Weine, die ich kaufe, wer weiß schon, was in 20 Jahren ist...
Aber das schöne ist, Du kannst ja heute problemlos gereifte Weine kaufen. Die letzten beiden, die ich hier gezeigt habe, gab es als Offerte von Ungerweine, ich meine dieses Jahr gekauft.
Man muss halt viel probieren und dann sieht man ja, was einem schmeckt. Eben viel trinken macht einem zum Fachmann
Z.B. der hier, meine aktuelle Entdeckung, ist 10 Jahre alt und eine Wucht, habe gleich mal nachbestellt.
http://www.winelive-duesseldorf.de/w...nemoncoeur.php
Die haben auch einen tollen Bordeaux für -aufgepaßt- 13,95 EUR - der ist zwar noch jung, aber dürfte in 5 Jahren super zu trinken sein...definitv ein schöner Einstig, eigentlich schon mehr als das
Im Übrigen trinke ich diese Flaschen ja nicht an einem oder 2 Abenden, sondern dank Coravin an mehreren...ein lang andauernder Genuss also.
Eine Sache möchte ich noch klarstellen, damit hier kein falscher Eindruck entsteht:
Ich sage nicht, dass Franzosen das Maß aller Dinge sind, sie treffen eben meinen Geschmack und bieten mir "mehr", als z.B. italienische Weine, die ich auch schätze. Aus der Sangiovesetraube gibt es supergeniale Weine, keine Frage.
Ich habe mich -ungewollt oder nicht- auch irgendwie von unten nach oben getrunken.
Z.B. war die 2.3. Weine von Ornellaia "Le Volte" und der "Le Serre Nuove" lange meine Lieblinge, sind immer noch gut, aber haut mich halt nicht mehr um. Trotzdem schöne Weine.
Ich z.B. bin irgendwann mal auf das Bremer Weinkolleg gestoßen und habe da Weine zum probieren gekauft. Da habe ich das Weingut Petra entdeckt, über das ich viel gelesen habe und dann habe ich gekauft und war sehr begeistert.
Der
http://www.bremer-weinkolleg.de/Rotw...rchparam=petra
ist ein Traum, die Steigerung ist dann der "Petra", ich hatte damals noch den 2008er, der letztes Jahr noch so druckvoll und taninreich war, dass ich ihm noch 2 Jahre oder so gebe, aber ein toller Wein, ein Bordeauxblend soweit ich erinnere und geschmacklich nicht wirklich weit weg vom Ornellaia...
Es gibt viel zu entdecken und dank Internet kann man überall hinsurfen und Sachen entdecken, die man früher nicht entdeckt hätte.
So, das reicht für heute...
Grüße
Marc
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25.06.2015, 21:07 #5255
Ist das so ein Ding?
Gruß Jens
bbhhh
Wenn ich all das Geld noch hätte, das ich für Wein ausgegeben habe, würde ich Wein davon kaufen!
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25.06.2015, 21:12 #5256
Ich habe irgendwo mal gelesen, jeder Mensch sollte 3 Liter am Tag trinken
Das obige war ein Dekantierer.
Erzeugt dabei ein Geräusch, so ähnlich wie schlürfen.
Beim eingießen bekommt der Wein durch die vielen kleinen Luftblasen sofort mit viel Sauerstoff in Kontakt.
Die vielen kleinen Luftblasen werden durch den Unterdruck, durch die beiden horizontalen Bohrungen gesaugt. -oder Überdruck-keine Ahnung auf jeden Fall ist das die Funktionsweise.
Ich bin damit sehr zufrieden. Dennoch empfinde ich eine Dekantierkaraffe als schöner, weil man so diesen Vorgang besser zelebrieren kann.
Auf 2:30min klicken, da erkennt man das System, habe mir selbst nicht alles angesehen.
Corium genau so ähnlich.
Patty
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25.06.2015, 22:03 #5257
- Registriert seit
- 11.04.2005
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- 1.295
Ah ok, danke. Ich finde dekantieren nicht nur schöner, sondern auch besser.
Bei älteren Weinen hätte ich Angst, dass sie nen Sauerstoffschock bekommen.
Außerdem -und das ist ganz wichtig- entwickelt sich der Wein über die Zeit in der Karaffe und das verpaßt man mit dieser Methode - denke ich.
Ich habe mal einen Tipp von einem Kellermeister gelesen, ich meine Lafite, den ich auch schon mal ausprobiert habe und für die betreffende Flasche perfekt war.
Einmal von der Flasche in den Dekanter und dann wieder zurück...
Grüße
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25.06.2015, 23:20 #5258
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26.06.2015, 08:50 #5259
Ich seh das ähnlich wie Marc, ich halte auch nichts von diesen "Turbomethoden". Dekantieren ist eine sensible Angelegenheit, man sollte schon ein Gefühl dafür entwickeln, wieviel/wie lange der Wein Luft braucht. Als Faustregel gilt: je jünger und tanninreicher desto länger.
Ich gehe hier in der Regel in mehreren Schritten vor:
1) Rebsorte/Cuvée, Jahrgang, Füllhöhe => je kräftiger, jünger, voller, desto länger dekantieren
2) Flasche öffnen, Gaumenprobe incl. Farbe des Weines => je tanninreicher, pelziger, dunkler, desto länger dekantieren
3) Karaffe aussuchen => je jünger, tanninreicher, kräftiger,... desto breiter wähle ich die Karaffe
Ist ales keine Wissenschaft, aber ein wenig Erfahrung braucht man schon. Daher: üben, üben, üben = trinken, trinken, trinkenGRÜSSE TOM
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26.06.2015, 09:34 #5260
Hallo Marc,
vielen Dank für Deine tollen Ausführungen!
Ich habe noch eine kurze Frage zu Deinem hier genannten Tip:
Ich habe noch eine Seite im Internet gefunden, wo der Wein als 2012er-Jahrgang angeboten wird mit dem Hinweis "...Trink-Höhepunkt bis 2020...".
Also gerade mal 8 Jahre.
Du empfiehlst den 2005er. Der hat dann ja schon 10 Jahre "auf´m Buckel".
Passt das noch alles beim 2005er geschmacklich? Würde nämlich dann ganz gerne bestellen.Beste Grüße!
Peter
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