Meine Einschätzung zu Patek: die wissen ganz genau, was sie tun. Sie erhöhen massiv die Preise, damit eben nicht mehr so viele Menschen nach einer Aquanautilus und anderen begehrten Einstiegsuhren fragen. Die Klientel wird (wieder) elitärer. Nur Kunden, die richtig Schotter lassen können und wollen, sind erwünscht. Dafür bekommt diese Zielgruppe die Uhren schneller und in Hamburg bald in noch schönerem Ambiente. Wartezeiten verkürzen sich und trotz der Beschränkung der jährlichen Produktion (Stückzahlen) gibt es global immer noch genügend solvente Kundschaft.
Patek macht also alles richtig, jedenfalls für genau diesen Kundenkreis. Wir Normalos und Durchschnitts-Uhrenspinner können uns das dann irgendwann vielleicht nicht mehr erlauben. Das macht eine Patek dann wieder noch interessanter, der Mythos steigt.
Wenn meine Einschätzung falsch sein könnte, dann freue ich mich über gegensätzliche oder ergänzende Meinungen.
Ergebnis 481 bis 500 von 562
Hybrid-Darstellung
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09.11.2022, 18:59 #1
Geändert von Berettameier (09.11.2022 um 19:00 Uhr)
#beyondpatek
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09.11.2022, 19:40 #2
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09.11.2022, 20:44 #3
Interessanter Ansatz. Statt 100 Kunden nur 10, oder nur 5 bei gleichem Umsatz und dafür weniger Personal in der Fertigung.
Ich persönlich würde die 100 vorziehen, wenn von denen 2 Unternehmen Pleite gehen, hab ich immer noch 98 Kunden die sich alle paar Jahre etwas neues bestellen.
Bei 10 - 5 Kunden hätte ich dann nur noch 8-3 ….und die müssten dann auch noch so liquide sein, auch alle paar Jahre über 100/200k für
eine simple Uhr auszugeben.
Erinnert mich ein wenig an RM, wo Leute irre Summen für eine Mini LE ausgeben.
Kann funktionieren, wenn es mit der Wirtschaft und Inflation so weiter geht, wird nach meiner Meinung für PP und RM die Rechnung nicht mehr aufgehen.LG, Matze
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09.11.2022, 21:31 #4
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Mit solchen Formulierungen kann ich nun wiederum nicht allzu viel anfangen (bitte nicht persönlich nehmen). Hier äußern zum Teil Leute mit Kollektionen im (mindestens) siebenstelligen Wertbereich Kritik an steigenden Preisen. ich verstehe jeden, der sagt, das mache ich nicht mehr mit. Aber moralische Wertungen (einer sagte, Patek sei unanständig) und selbstdefinierte Abgrenzungen zu einer Elite, die sich das noch leisten kann, scheinen mir hier allzu oft sehr sehr willkürlich - um nicht zu sagen egozentrisch im wahrsten Sinne des Wortes.
Herzliche Grüße
Felix
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09.11.2022, 21:54 #5
Der Ansatz ist gar nicht so abwegig und irgendwie schlüssig. Das schöne ist doch, dass andere Mütter unendlich viele schöne Töchter haben und Patek nicht der Weisheit letzter Schluss sein muss. Ich hätte letztes Jahr eine 5712G bei meinem Konzessionär mitnehmen können. Am Ende hat mir ein langjährig bekannter Uhrmacher von dem sensiblen Werk abgeraten. Ich habe sie dann liegen lassen und stattdessen eine WG Daytona bekommen. Mit der Uhr bin ich einfach nur glücklich und eine Patek vermisse ich nicht eine Sekunde. Es gibt also auch ein Leben ohne/neben Patek. Und so sind die latenten Preiserhöhungen eben nicht für jeden von Bedeutung.Häätzliche Jröß vum Rhingdä Jacques
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09.11.2022, 19:13 #6Wenn meine Einschätzung falsch sein könnte, dann freue ich mich über gegensätzliche oder ergänzende Meinungen.
LG Ed
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09.11.2022, 23:53 #7
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Eine Daytona war schon immer teuer.
Aber das zählt jetzt nicht für diese Hype-Modelle.
Ich rede jetzt auch nicht von früheren Graumarktpreisen, die im Zweifel ein wenig über Liste lagen, sondern von den berüchtigten 30k-40k für die Pepsi. Das zahlten doch die wenigsten. Ich zB interessiere mich selbst für ein paar Modelle und kann mich glücklich schätzen, dass ich sogar auf dem Graumarkt zugreifen könnte ohne mich zu ruinieren - mache ich aber einfach nicht - weil ich es für totalen Quatsch erachte für dieses Massenprodukt solche Verrenkungen zu machen. Dann warte ich eben oder vergnüge mich bei anderen Herstellern.
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09.11.2022, 23:56 #8
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Der Kunde, der ein Leben lang auf eine Rolex spart ist der letzte der bereit ist Mondpreise zu zahlen. Derjenige hat im Zweifel vor vielen Jahren mit dem Sparen begonnen mit dem Ziel für 8k eine GMT zu erwerben und zahlt nicht einfach auf einmal das doppelte ohne Gewissensbisse. Solche Leute lassen sich beim Konzi auf die Liste setzen und hoffen das beste.
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10.11.2022, 10:43 #9
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Der gern zitierte Normalkunde hat zu seiner ersten Uhr oft eine viel geringere Bindung aufgebaut als zu seinem idealisierten Selbstbild "ein geschäftstüchtiges Schlitzohr" zu sein und mal eben 10K EUR ohne Mühe zu verdienen. "Da wäre man doch blöd, wenn man so einen Gewinn nicht mitnähme" (und Ironie wieder aus).
Danach wird wieder gejammert, es gäbe keine Uhren.
Grüße,
Bernd"Less is boring" (Paul Smith)
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10.11.2022, 11:09 #10
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Der Markt hat sich schon gedreht, er wird sich noch weiter drehen.
In einem großen Absatzmarkt, PRC, ist aus verschiedenen Gründen der Verkauf von Luxusgütern dieser Art seit ca. einem Jahr dramatisch eingebrochen. Die Aufkäufer der großen Zweithändler sind momentan nicht mehr aktiv. Die haben nicht nur in D gewildert, sondern Europa weit, besonders in der südlichen / südöstlichen EU. Dank fehlendem LC auf dem Kärtchen wandern aktuell beachtliche Stückzahlen in wirtschaftlich noch besser dastehende Länder, z.B. D.
Long story short, auf einmal sind wieder deutlich mehr Uhren am Markt.
Zusätzlich hat sich hier das Konsumklima für Luxusuhren, wie in einigen Posts hier treffend geschildert, deutlich abgekühlt, kleine und große Uhrenspekulanten bekommen so langsam immer kältere Füße.
Zu Vintage kann ich nix sagen, da habe ich keine Ahnung. Wirklich gute 5-stellige der begehrten Modelle sind so gut wie nicht betroffen. Der Kreis der "most wanted" der aktuellen Baureihen wird enger.
Alles, was der Sog der "most wanted" mit hoch gerissen hat, fällt bereits. Von Bicolor über unsachgemäß poliert, der Abwärtsstrudel erfasst natürlich auch Marken abseits von Rolex.
Ich persönlich denke, dass dies dem Uhrenmarkt vielleicht ganz gut tut. Die aktuelle, wirtschaftliche Situation, die das Ganze maßgeblich mit treibt, ist natürlich äußerst unschön .....
Grüße, SchnauzerMens sana in corpore aegro
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13.11.2022, 14:07 #11
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Ich geb jetzt hier auch mal meine unqualifizierte Meinung ab:
Ich hab meine erste Rolex 2015 gekauft, 6-stellige Sub Date, ein paar Monate alt für 100€ unter damaligen Listenpreis bei einem namenhaften Grauen hier in Muc. Ein paar Wochen zuvor hatte ich es direkt bei Bucherer probiert, aber die hatten gerade nichts da. Zwei Tage nachdem ich die Sub hatte, kam der Anruf von Bucherer…
Ich kann mich auch noch sehr gut daran erinnern, wie leer es damals sowohl beim Grauen als auch zuvor bei Bucherer war (jeweils Samstags dort gewesen). Auch kann ich mich nicht erinnern damals jemals Schlangen vor den Luxusboutiquen (LV, Cartier, Hermes, etc.) gesehen zu haben.
Spulen wir vor zu gestern - ich war mit meiner Frau bei Wempe um mir ein paar Uhren zeigen zu lassen. In den 30min die wir da gesessen sind wurden drei Herren jeweils freundlich nach oben Richtung Rolex-Abteilung geführt. Alle hätten gerne etwas gekauft, alle waren enttäuscht, die Uhren nur ansehen zu dürfen. Vor den vorher genannten anderen Boutiquen die gleichen langen Schlangen wie jeden Samstag. Meine Frau und ich haben dann darüber diskutiert was „Luxus“ bedeutet und ich meinte Luxus und Schlange stehen schließt sich für mich irgendwie aus…
Auffällig ist auch immer, wie jung die Wartenden vor der Boutiquen sind. Luxusgüter haben heute einen wesentlich höheren Stellenwert bei jungen Menschen als noch 2015/2016. Bei denen geht es (meine Einschätzung) nicht darum, die Uhr fünf Minuten später für 5k mehr zu verkaufen, sondern über die entsprechenden SocialMedia Kanäle zu zeigen was man sich geleistet hat und wie cool (was immer dafür gerade der aktuelle Ausdruck ist) man dadurch ist.
Und dieser Trend wird nicht enden, nur weil man für eine Pepsi oder Daytona auf einmal nicht mehr den fünffachen Listenpreis bekommt, sondern nur noch das x-Fache.
Ich glaube also so wie (in meinem Beispiel) 2015 wird es leider nie mehr werden.Geändert von NK84 (13.11.2022 um 14:09 Uhr) Grund: Rechtschreibung
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13.11.2022, 15:14 #12
Wäre mir da nicht so sicher. Hypes gehen immer in Wellenbewegungen.
Und sie wären nicht ewig, besonders wenn es junge Personen betrifft.
Wer weiss welche Sau demnächst auf Insta durchs Dorf getrieben wird.
Die Verfügbarkeit hat sich in den letzten 20 Jahren schon das eine oder andere Mal geändert.
Ich habe immer den Eindruck Genf ist sich der Sache bewusst und passt die Produktion wenn überhaupt nur behutsam an.
Wer eine Million komplexer qualitativer Uhren bauen kann muss so automatisiert sein, dass er auch wesentlich mehr bauen könnte, wenn er den wollte.
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13.11.2022, 14:51 #13
Die Tage war ein Artikel im Focus v.a. zu Rolex, Patek und AP. Neben dem allgemeinen, belanglosen Blabla das Uhren eine super Kapitalanlage und stabiler als Goldbarren und Aktien sind fand ich einen Aspekt recht interessant der auch oben schon erwähnt wurde: Die Luxusstrategie wird wohl mehr aus einem Zwang heraus betrieben. Die Produktionskapazitäten sind wohl ziemlich erschöpft, vor allem die Verfügbarkeit von Fachpersonal/Uhrmachern lässt kein weiteres Wachstum im Volumen zu. Daher der Fokus auf immer teurere Uhren, lieber eine Uhr für 200k verkaufen als 10 Stück zu 20k. Ähnlicher Ansatz wie ihn auch Mercedes verfolgen will. Damit wäre aber auch klar wohin die Reise geht und das viele von uns einfach nicht mehr die Zielgruppe sind.
Viele Grüße, MarcoGeändert von heradot (13.11.2022 um 14:54 Uhr)
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13.11.2022, 15:41 #14
Moin!
Hatte diese Woche mit dem Händler meines Vertrauens ein längeres Telefonat. Rolex scheint wohl aktuell die Händlerschaft etwas zu straffen, sprich auszudünnen. Leider fällt mein Händler auch darunter, der Vertrag läuft dieses Jahr aus.
Na toll, dachte ich, habe eine gute Reputation dort und gerade in der Verkäufermarktlage als quasi Frischling mal wieder eine Rolex kaufen zu dürfen ohne 1-2 Jahre zu warten schien mir doch eher aussichtslos.
Nix da, sagt der Händler. Rolex ist sich sehr wohl bewußt, dass der Uhrenhype vermutlich in 3-4 Jahren vorbei sein wird. Dann wollen sie aber auch noch Uhren verkaufen, ohne sich vorher die Kunden verärgert zu haben. Bei Stückzahlen um fast 1 Mio Uhren im Jahr braucht es eine etwas größere Anzahl Kunden, als bei den "paar" Uhren die AP und PP zusammen verkaufen. Diese werden wohl immer ihre Käufer finden aus den vielen hier schon genannten Gründen.
Kleine Geschichte zu dieser Art von Mentalität bei Kunden:
Ich hatte damals in 2007 einen CL63 AMG (so hieß das S-Klasse Coupe früher) bestellt und war mit meiner Frau unterwegs, das Auto zu holen. Da kam ich mit einem anderen Kunden ins Gespräch, der einen CL65 AMG bestellt hatte, damals ein Preisunterschied von 70-100 TEuro (bei gleichen Fahrleistungen!). Meine Vermutung, dass er unbedingt einen 12 Zylinder haben wollte und deswegen zum 65er gegriffen hat verneinte er mit einer "wegwischenden" Handbewegung.
=> Er wollte einfach nur das teuerste Modell haben, der Rest war ihm egal.
Ich unterstelle mal, dass es solche Kunden sind, die auch 60T Euro für eine normale Stahluhr zahlen wollen. Die wird es immer geben.
Dazu bin ich aber viel zu geizig!
Ich werde nie eine Uhr über Preis kaufen. Da warte ich lieber, bis alles an Blasen platzt und hoffe, dass ich freundlich von dem Händlerkollegen "übernommen" werde.H.A.N.D.! Claus
vade fortis vel vade domum
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13.11.2022, 17:00 #15
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Viele Grüße,
Nadir
Nur eine Null hat keine Ecken und Kanten
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13.11.2022, 20:23 #16
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13.11.2022, 22:27 #17
Ich hatte bisher das Glück, die Uhren zu bekommen die ich haben wollte, ohne lange Wartezeit.
Das meinte ich auch damit, dass ich hoffe, bei meinem neuen Rolex Händler ähnlich gut behandelt zu werden.
Tragfreude habe ich auch an den Uhren, die ich bereits besitze... sonst hätte ich sie mir nicht gekauft.
Insofern, nein, nicht über Preis. Soviel ist mir das nicht wert, dann kaufe ich mir lieber etwas anderes Schönes!
Wie gesagt, ich warte lieber und habe auch kein Problem, wenn andere überteuert kaufen und damit zufrieden sind.
BTW: Alt und klapprig bin ich eh schon!H.A.N.D.! Claus
vade fortis vel vade domum
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13.11.2022, 22:36 #18
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13.11.2022, 18:35 #19
Ich habe auch paar Uhren zum Marktpreis erworben…somit seinerzeit über Liste.
Wenn ich die jetzt getragen verkaufen würde, hätte ich kein Geld verbrannt…von daher alles stimmig.
Wenn die jetzt beim Marktpreis sinken würden, so würde mich das nicht sonderlich stören, denn ich habe viel persönliche Freude beim tragenLG, Matze
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13.11.2022, 18:53 #20
…eben. Denn mit der Kaufentscheidung erklärt man sich normalerweise nur persönlich damit einverstanden, zum angegeben -sprich, in diesem Fall- Marktpreis zu erstehen. „Was ist mir die (Trage)-Freude an diesem besagten Objekt wert?“. Die Anzahl derer verringert sich sicher dementsprechend, wenn Preise so/zu schnell steigen. Aber mir sagt bei Insta, YouTube und Co. niemand, welche Uhr MIR gefällt und zu welchem Preis ich kaufe.
Gruß Maik
Nicht der erste Eindruck zählt, sondern der letzte
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