Seite 3 von 3 ErsteErste 123
Ergebnis 41 bis 49 von 49
  1. #41
    Air-King
    Registriert seit
    02.10.2014
    Beiträge
    1
    Ist das nicht als würde man bei einem Oldtimer die manuelle Fenster gegen elektrische tauschen ?

    Fein wenn man nur das Knöpfchen drücken muss, aber .......

  2. #42
    ehemaliges mitglied
    Gast

    Ihr habt alle Recht!

    Aber ich möchte dieses Thema - welches in vielen Uhrenforen regelmäßig aufflammt - differenzierter betrachten.
    Nachdem ich zur Rolex Deutschland Vertretung im letzten Vierteljahr viele telefonische und ein paar persönliche Kontakte hatte, kann ich den ganzen Wust an Teilinformationen aus vielen Foren hier mal bündeln:
    - Aufgrund der in Deutschland zu beachtenden Strahlenschutz-Vorschriften, müssen bei einer Reparatur/Revision in Deutschland alle radioaktiv phosphoreszierende Einzelteile ersetzt werden, das bedeutet alle Radium-Zifferblätter[SWISS], alle Zeiger, alle Tritium-Zifferblätter[T<25] und bei der Ur-GMT Master Ref. 6542 das evtl. noch vorhandene originale Bakelit-Lünetten-Inlay.
    Diese Verordnung ist nicht zum Schutz der Uhrenträgers (durch das Glas dringt keine Beta-Strahlung mehr nach außen), sondern zum Schutz des Servicepersonals, sobald die Uhr geöffnet wird.
    Das jeder Fluggast und das Bordpersonal bei einem Flug von Köln nach München einer wesentlich höheren radioaktiven Belastung ausgesetzt sind, wusste wahrscheinlich keiner der Politiker, die in einem Anflug intermittierender Debilität solche Gesetzentwürfe eingebracht haben...
    Sollte jetzt eine deutsche konzessionierte Rolex-Servicewerkstatt bei irgendeinem Service auf Wunsch des Kunden eines der o.a. radioaktiven Einzelkomponenten nicht wechseln, ist das ein sehr, sehr grosszügiges Verhalten gegenüber dem Kunden mit stillschweigender bewusster Verletzung bestehender Gesetze. Der Kunde täte gut daran, solche Aktionen nicht "an die große Glocke" zu hängen, also auch nichts in einschlägigen Foren zu posten, sonst könnte das u. U. ernste negative Konsequenzen für den betreffenden Servicebetrieb haben.
    Da in der Schweiz eine derart absurde Strahlenschutzverordnung nicht existiert gibt es hier den einzigen legalen Weg zur Erhaltung der Komponenten einer älteren oder Vintage-Rolex:
    Die Uhr nach Köln zu Rolex Deutschland senden oder dort abgeben mit dem Auftrag, diese zum Werks-Service nach Genf zu senden. (Bei vielen Vintage-Uhren wie z.B. GMT-Master 6542 und sehr frühe 1675er geschieht das ohnehin automatisch, da selbst in Köln nicht alle Möglichkeiten zur 100%en Vintage-Instandsetzung vorhanden sind...)
    In Genf wird die Uhr zerlegt und ein detaillierter Kostenvoranschlag erstellt, da erst durch die Komplett-Zerlegung festgestellt werden kann, welche Werkteile nur gereinigt und welche aus Verschleißgründen ersetzt werden müssen. Der Kostenvoranschlag enthält einen kompletten Reparatur-Vorschlag und geht über Rolex Deutschland zur Auftragsvergabe vorbereitet dem Kunden zu. Auf einen solchen Kostenvoranschlag warte ich ganz aktuell. Sollte der Kunde Abstand vom Auftrag nehmen, so entstehen ihm Kosten für den Aufwand in Höhe von 250 € + MwSt- = 297,50 €.
    Und jetzt wird es spannend: "Reparatur-Vorschlag"...
    Vorausgegangen war folgender Fall:
    http://www.r-l-x.de/forum/showthread...14#post4467914
    http://www.r-l-x.de/forum/showthread...94#post4479594
    Die Kölner Uhrmacher konnten schon 100% mitteilen, dass Blatt und Zeiger auch in Genf auf jeden Fall gewechselt werden. Rolex legt da ganz hohe Maßstäbe an. Mag manches Aging noch so schön erscheinen; wenn es bröckelt oder etwas nachweislich Schaden genommen hat, sagen selbst die Genfer "njet". Die regenbogenartige Verfärbung der Krone und des ROLEX-Schriftzuges sind in meinem Fall nicht auf die eingedrungene Feuchtigkeit, sondern lt. Rolex auf sehr starke Erhitzung zurückzuführen (da wollte wohl jemand die GMT schnell trocken bekommen...), vielleicht - so meine Vermutung - sogar ein Resultat des aggressiven Radiums. Und nur ein paar Jährchen weiter kann dann womöglich schon so etwas eintreten:



    Deshalb bin ich in diesem Fall mit meinem Ingenieur-Kollegen Lars völlig d'accord ! Bevor schlimmeres passiert und die Uhr im wahrsten Sinne des Wortes zu "Kernschrott" wird, auf jeden Fall alles erneuern lassen !
    Es gibt wunderschöne Service-Dials für die alten Schätzchen, die den Look einer Radial-Dial haben und eben auch als Service-Blatt dann sehr selten sind!

    Hier eine 1675 von 1962 mit einem solchen Serviceblatt!


    Um beim Oldtimer-Gleichnis zu bleiben: Was nützen die schönsten mechanischen Fensterheber-Kurbeln, wenn die Mechanik hinüber ist...dann lieber doch elektrische....

    Das einzige, dem ich etwas nachtrauere ist nicht mal so sehr dem GILT Dial, aber der sehr anmutigen Minuterie, denn diese war Erkennungsmerkmal einer bestimmten Produktionsepoche. Aber sei's drum!
    Jetzt aber zum Tritium: Das agiert, wie man bei der großen Mehrheit der Blätter feststellen kann, weit weniger agressiv, als das Radium. Wer abends oder nachts jetzt nicht gesteigerten Wert auf "Spot an" legt, dem rate ich, Blatt und Zeiger (soweit keine erheblichen Schäden) zu behalten und sich noch einige Jahre an der schönen vanillefarbenen Patina zu erfreuen. Allerdings ist die Wartezeit bei einer Revision/Reparatur in Genf um einiges länger, als bei Rolex in Köln und dürfte kostenmäßig auch etwas teurer sein.
    Ach so: Apropos "freie Uhrmacher"...es soll ja Leute geben, die sich einen Porsche haben und ihn dann beim Inhaber seiner Freien Tankstelle im Dorf reparieren und warten lassen...

  3. #43
    Steve McQueen Avatar von Vanessa
    Registriert seit
    13.11.2006
    Beiträge
    24.631
    Blog-Einträge
    20
    Ich hoffe sehr, daß sich niemand mit wenig Ahnung diesen Post zu Herzen nimmt- es sei denn, er möchte explizit Geld verbrennen! Und die Bezugsquelle für das gezeigte "Service-Dial" hätte ich gerne, ich Depp habe die Dinger immer für 6-10K kaufen müssen.
    Gruß,

    Michi

    If the government says you don`t need a gun......buy two!

  4. #44
    Deepsea Avatar von Anatol
    Registriert seit
    09.05.2004
    Beiträge
    1.300
    Das Problem am Internet ist, dass auch Falschinformation die gleiche Bandwidth bekommt, wie die Wahrheit...

    An alle Vintage-Owner: sendet doch bitte alle Eure Uhren zum Service an mich. Ich übernehme die Tritium- bzw. Radium-Entsorgung und verbaue die Service-Blätter!
    Gruss, Anatol

  5. #45
    ehemaliges mitglied
    Gast
    Hallo Anatol,
    wo bitte ist denn die Falschinformation? Ich habe nur dargelegt, welche Möglichkeiten dem Vintage-Uhr Besitzer offiziell zur Verfügung stehen, wenn er keinen Uhrmacher seines Vertrauens hat, der ihm die Uhr 100%ig repariert und revidiert, ohne sie zu versauen...Bist Du ein Uhrmacher?

    Gruß
    Det
    Geändert von ehemaliges mitglied (05.10.2014 um 21:00 Uhr)

  6. #46
    Deepsea Avatar von Anatol
    Registriert seit
    09.05.2004
    Beiträge
    1.300
    Det,
    ich habe keine Lust Dich zu überzeugen. Aber sowohl als Besitzer einer alten Rolex wie auch eines alten Porsche sollte man wissen, dass das offizielle Service-Netzwerk regelmässig nicht die beste Wahl ist. Ich kenne einige Fälle, in denen sich auch Rolex Genf nicht vom Zifferblatt-Tausch abhalten liess, trotz genauer Anweisungen.

    Es gibt viele Spezialisten - insbesondere die von Dir offensichtlich geschmähten freien Uhrmacher - die deutlich mehr Wissen über alte Uhren haben. In jedem Fall gilt für alle Vintage-Liebhaber die Prämisse: alles Sichtbare erhalten! Natürlich "geht" auch ein Service-Blatt. Wenn man bereit ist, den Wertverlust in Kauf zu nehmen.
    Gruss, Anatol

  7. #47
    Hallo,

    ich habe bei meiner Sub /ST/G (blaues ZB) aus 1986 eine Komplettrevision bei Rolex in Köln machen lassen. Eigentlich wollte ich das ZB und die Zeiger nicht tauschen, aber bei genauer Betrachtung mit der Lupe war zu erkennen, dass an den Zeigern das Tritium bereits zu bröseln begann und im Datumsfenster die Beschichtung am Rand anfing sich zu lösen. Der Uhrmacher sagte mir, dass aufgrund der beginnenden Materialablösungen auf kurz oder lang das ZB und Zeiger sowieso ausgetauscht werden müssen.

    So entschied ich mich, ZB und die Zeiger ersetzen zu lassen. Dazu kamen noch ein neues Glas und eine neue Zahlenscheibe.
    Also eine Runderneuerung, die ich so wieder machen würde, denn jetzt hat man quasi wieder eine neuwertige Uhr.

    Einziger Wermutstropfen: das Blau des alten ZB, das in dunklen Blautönen bis ins blauviolett schillerte, ist dahin. Aber dafür wieder eine voll alltagstaugliche Uhr für die nächsten vielen Jahre und das gute Gefühl, dass keine Partikel vom Tritium oder der ZB.Beschichtung ins Uhrwerk gelangen und dort Schaden anrichten.

    Im Endeffekt muss dies jeder für sich entscheiden, mir jedenfalls ist die Gebrauchstaugliichkeit einer Uhr wichtiger als der Originalzustand. Voraussetzung beim Austausch von Teilen ist natürlich, dass Originalteile vom Hersteller verwendet werden.

    Gruß
    Bernd

  8. #48
    Gesperrter User
    Registriert seit
    05.05.2005
    Ort
    Würselen
    Beiträge
    211
    Ich bin freier Uhrmacher und habe zu dem Thema vintage Rolex Reparatur (auch neue Rolex) einen Blog erstellt.
    http://uhrengutachter.blogspot.de/

    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt

    Uli

  9. #49
    Deepsea Avatar von Kristian
    Registriert seit
    20.09.2004
    Ort
    Minga
    Beiträge
    1.297
    Ich kann diesen Tritium-Hype bei den Saphirglas-Modellen nicht verstehen.
    Diese Referenzen wurden doch auch mit SL hergestellt, also Serie.
    Grüße, Jörg


Ähnliche Themen

  1. Revision einer Luxusuhr- hop oder top?
    Von Nick Name im Forum Watch-Talk - alte Themen
    Antworten: 12
    Letzter Beitrag: 24.07.2013, 15:01

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •