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Thema: Der Vespa- Thread
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15.04.2016, 17:31 #801
Die Szene ist mir fremd, aber Dein Post liest sich sahnig
Beste Grüße, Tobias
Warum zitterst du?
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15.04.2016, 17:45 #802
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Dirk
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15.04.2016, 19:14 #803
Max: Danke für Deinen Beitrag. Wieder was gelernt
Weisst Du was mir aber z.B. auf der (nicht offiziellen) 100. Jahr Feier von Harley Davidson gefallen hat.
Du warst willkommen, egal ob Du mit einer Harley, BMW oder mit einem Mofa vorgefahren bist und einfach
mitgefeiert hast...LG Deni
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15.04.2016, 19:53 #804
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Früher waren die Harley Treffen einfach lustiger, schon alleine wegen der beliebten Vespa-Weitwurf-Challenge....
Im Ernst, da ich in den letzten Jahren ein paar Vespas besessen hab, war ich natürlich auch in der örtlichen "Szene" mit dabei. Aber soviele Volldroddeln auf einen Haufen hab ich zuvor noch nirgens gesehen......Geändert von max mustermann (15.04.2016 um 19:58 Uhr)
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15.04.2016, 19:58 #805
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15.04.2016, 20:22 #806
Das ist schon wie Oskar sagt, alles irgendwie weichgespült heutzutage. Als ich meine erste Harley kaufte, wurden Shovelheads gebaut und die Company stand kurz vor dem Untergang. Aber die Biker waren in der Regel auch Schrauber.
Von Vespas verstehe ich nichts, aber mein Kumpel hat einen Zündapp Roller mit Lachgas. Ist zwar dauernd kaputt, aber trotzdem lustig.
Die neuen Sachen funktionieren gut, keine Frage. Aber wie sagte ein alter Harley Treter einst bei Einführung des Zahnriemenantriebs. A belt might be smooth, but a chain s got more soul. Seit einigen Jahren fahre ich meine Touren durch Europa wieder vermehrt auf Alteisen. Ist für mich einfach näher an dem was ich will.Gruß Michael
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15.04.2016, 20:48 #807
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hahaha......
kenn ich!
nos.jpg
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15.04.2016, 21:54 #808
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16.04.2016, 08:39 #809
Es ist halt schwer für eine Firma - man hat ein Image, ein Lebensgefühl, aber verdient nichts. "Hohe Produktionskosten, eine veraltete und nicht marktgerechte Produktpalette und Qualitätsmängel hatten zu einem erheblichen Imageverlust geführt" (Wiki) in den 80ern. Das war bei Harley nicht anders als bei Ducati.
Dann kommen neue Investoren, wenn man Glück hat, und dann geht es manchmal aufwärts. Es werden mehr Produkte gekauft und neue Produkte in den Markt gebracht. Jetzt sind mehr Leute mit den Produkten unterwegs, die Exklusivität leidet und das stört halt manche.
Unter dem Strich würde es Harley, wie Ducati oder Vespa auch (die waren ja auch fast im Aus Anfang der 2000er) nicht mehr geben, wenn man sich nicht auch neuen Käuferschichten gewidmet hätte, wenn man nicht versucht hätte, das Lebensgefühl als "Kult" zu etablieren. Klar fahren dann viele damit rum, aber ob neue Vespa oder alte, neuer Porsche oder alter - zu einer Kultur, wo man sich anfeindet, möchte ich nicht gehören.
Das was Deni gesagt, hat, wenn man sich über die gleichen Themen freut, wie auf dem angesprochenen Harley-Treffen, selbst wenn man keine hat und mit was anderem kommt - das zeugt doch von Freue am Thema. Alles andere ist Standesdünkel.
Wie gut, dass wir hier so offen sind gegenüber anderen Sammlern und Produkten.
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16.04.2016, 12:12 #810
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Vespa gibts übrigens in Augen der Szene - Zweitakter, handgeschaltet! - auch nicht mehr. Alles nach Baujahr 1989 ist geduldet, sofern es sich um handgeschaltete Zweitakter handelt (also junge PX und PK). Aber Vespa, wie es die Szene sieht, ist nicht mehr existent. Den Namen gibts noch, mehr aber auch nicht. Das ist ungefähr so, als hätte Porsche die Sportwagenproduktion gänzlich eingestellt und würde nur noch Macan und Cayenne produzieren.
Die Schaltrollerszene ist einer der buntesten, tolerantesten, freundlichsten, inzwischen geschlechterneutralsten und umkompliziertesten Subkulturen, die ich habe kennen lernen dürfen.
Das bezieht sich aber wie erwähnt auf die Menschen, die daran teilhaben wollen, nicht jedoch auf Fahrzeuge, die per se nicht Teil dieser Kultur sein können, weil sie die entscheidenden Merkmale nicht mitbringen. Also lass halt den Automatikviertakter weg, wenn Du zu einem Treffen für Schaltzweitakter gehst. Geh einfach ohne Roller hin oder lass den draussen stehen, dann wirst Du mit offenen Armen freundlich empfangen werden. Selbst bei den Ferrari-Days und vielen Porschetreffs müssen Fremdfabrikate draussen parken.
Es gibt auch Rollertreffs, die sich an grundsätzlich jeden Rollerfahrer richten und auf denen man auch mit ner Viertaktautomatikvespa gerne gesehen ist, zum Beispiel das Scooter Weekend. Das ist eine nicht minder interessante, tolle und freundliche Szene. Aber auch heute ist Scootertuning hauptsächlich Jugendkultur!
Jeder ist bei Schaltrollertreffs und in den Foren willkommen, solange er sich zumindest annähernd mit den Gepflogenheiten der Kultur auseinander gesetzt hat. Ich selbst besitze gar keinen Schaltroller mehr. Dennoch gehe ich auf solche Veranstaltungen, bin dort willkommen und treffe dort viele Jugendfreunde aus ganz Europa wieder. Ich parke dann halt draussen und zeige damit Respekt vor den Eigenheiten dieser Subkultur.
Dieses Auseinandersetzen wird zurecht auch in anderen Subkulturen erwartet, bevor man in diese eintauchen will. Das ist in der Schaltrollerszene auch nicht anders wie im Punk, Skaterkultur oder Hip Hop. Das sind Jugendkulturen, die sich an orientierungs-, zugehörigkeits- und identifikationssuchende Teenager richteten, nicht Altherrenkulturen wie Porsche- oder Oldtimerfahren. Das Eintrittskriterium ist eben nicht der Kontostand für ein entsprechendes Fahrzeug und ggf. dazu einen auf Steve-McQueen-Actionfigur zu machen, sondern die Identifikation mit dieser Kultur. Deshalb lieber ganz ohne Fahrzeug als mit dem falschen. Ersteres macht einem keiner zum Vorwurf, letzteres schon.
Mit einem Automatikviertakter zu einem Run oder Rally für Schaltroller zu fahren, ist daher wenig charmant, denn es verkennt ein erhebliches Differenzierungsmerkmal dieser Subkultur völlig.
Ich kenne nicht einen einzigen Schaltrollerfahrer, der nicht auch noch irgendwelche Motorräder, Automatikroller oder Autos besitzt und diese sehr wertschätzt. Ich kenne Schaltrollerfahrer, die nebenher auch noch Automatikroller oder Motorräder tunen und in Rennen einsetzen, die auf Amischlitten stehen, die auf Porsche abfahren, die heute Harley fahren, die heute BMW fahren, die heute Rolex tragen - allein hier im Forum fallen mir inklusive mir locker auf Anhieb fünf Personen ein, die ihre Jugendjahre als Scooterist verbracht haben, teilweise tausende Kilometer Anreisen zu irgendwelchen Runs, Weekender und Allnightern runtergespult haben und trotzdem hier nicht durch Intoleranz oder Ignoranz gegenüber anderen Fahrzeugen und Kulturen auffallen, darunter auch mindestens eine echte Szenegröße (nicht ich, natürlich), der viele Scooterists sich bis heute zu großem Dank verpflichtet fühlen.
Die Identifikation mit der Schaltrollerszene schmälert aber nicht im Geringsten die Wertschätzung, die diese Leute auch anderen Fahrzeugen entgegen bringen. Dennoch legt der gemeine Scooterist eben Wert auf die Einhaltung und Achtung der Prinzipien der aus seiner Jugendkultur heraus entstandenen Schaltrollerszene, deren Wurzeln bis in die Mod-Kultur der 60er Jahre zurückreichen. Nochmal: Fahrzeuge sind nur ein kleiner Teil dieser Kultur. Die Fahrzeuge sind als Abgrenzungskriterium (!) und als Transportmittel zum Zusammenbringen der Szene natürlich bedeutend, jedoch gehts da gehts um viel viel mehr.
Um wie viel mehr (sub-)kulturellen Kontext es geht, zeigt beispielhaft Northern Soul, der häufig in der Szene gehört wird. Northern Soul oder Rare Soul unterscheidet sich musikalisch nicht von Soulmusik und ist somit kaum abgrenzbar. Die Unterscheidung kommt einzig und allein aus der Szene: Das, was als Northern Soul erachtet wird, gehört dazu. Der Rest nicht. Als Northern Soul werden rare, unbekannte, tanzbare Soulstücke erachtet. Etwas kann auch Northern Soul sein und hinterher das Prädikat verlieren, weil es zu bekannt wurde. Genauso kann Soulmusik nach Jahren in Vergessenheit plötzlich zu Northern Soul werden. Genauso kann etwas total toll sein, aber es wird nie Northern Soul werden. Die Stimmung in der Szene entscheidet einzig und alleine.
Jede Szene lebt von und definiert sich über die Abgrenzung zum Mainstream und anderen Subkulturen - religiöse und Jugendkulturen meines Erachtens nach sogar ganz im Besonderen. Das muss man achten und beachten. Toleranz und Ignoranz sind keine Einbahnstraßen.
Wenn ich als Nicht-Christ im katholischen Sonntagsgottesdienst anfange meine andersreligiösen Rituale abzuziehen oder die Existenz Gottes zu bezweifeln, wird das auch auf wenig Verständnis und Toleranz in der Kirche stoßen. Die überwiegende Mehrheit der Katholiken begegnen mir dennoch mit Toleranz, wenn ich dasselbe ausserhalb ihres Gottesdienstes tue. Und beim Jazz-Abend in der Kneipe werde ich mir auch doofe Sprüche anhören müssen, wenn ich lautstark nach Electronic Dance Music verlange, während der Jazzhörer vielleicht selbst EDM spielt, wenn er später auf dem Nachhauseweg ist.
Auch wenn es mir fern läge, irgendjemand wegen seines Automatikrollers blöd anzumachen, sollte einem Automatikrollerfahrer auf einem Schaltrollerevent einfach bewusst sein, dass er gerade das krasse Gegenstück zu einem die Szene mit definierenden und abgrenzenden Element in die Szeneveranstaltung hineinträgt. Dass einige sauer reagieren, wenn die Gepflogenheiten ihres geliebten Jugendspielplatzes missachtet werden und sich in Ihrem Schwelgen in Jugenderinnerungen dadurch gestört fühlen, kann ich hingegen verstehen.
Die größte und wahrscheinlich wichtigste Differenzierung ist sicherlich, dass es in jeder Rollerszene, egal ob Automatik oder Schalter, nicht um ein zu konsumierendes Produkt, sondern um eine zu lebende Kultur geht. Es ist leicht, Sammler anderer Produkte zu akzeptieren, wenn sie die Kultur teilen. Andersrum ist es sehr viel schwieriger. Das ist der Unterschied zwischen Konsum und Kultur.
Geht doch mit nem Automatikroller mal zum Scooter Weekend, der Scooter Custom Show oder einem Rennen im Rahmen der DSSC (Deutsches Scooter Sprint Comitee e.V.). Ihr werdet begeistert sein, nicht nur, weil es die passende Veranstaltung für moderne Automatikroller ist (egal, ob Vespa draufsteht oder nicht), sondern weil da neben Party, abgefahrenen Leuten und viel Lärm auch wirklich packender Breitenmotorsport geboten wird, zum Beispiel die Läufe zur DSSC (Dragracing) oder zum Stage 6 Cup (Rundstreckenrennen), die Starterfeldgrößen zustandebringen, die in anderen Motorsportklassen eine Sensation darstellen würden. Ich war da zwischen 1999 und 2009 regelmäßig vertreten, weil ich Motoren für Teilnehmer gebaut hatte und hatte immer sehr viel Spaß.
Dort ist wirklich jedes Fahrzeug gerne gesehen, auch Schaltmoppeds, Schaltroller, Zwei- und Viertakter. Immer wieder tauchen auch ein paar Einsteine auf Superbikes auf und glauben den Jugendlichen auf ihren Dragrace-Rollern mal so richtig zeigen zu können, wo der Bartel mit 200PS den Most holt, müssen dann aber auf die 150m-Renndistanz regelmäßig empfindliche Niederlagen kassieren. Das ist auch immer sehr witzig
Aber auch hier: Obacht! Das ist keine kleine Spontanzusammenkunft von ein paar Rollerfahrern, sondern Veranstaltungen mit zehntausenden meist jugendlichen Besuchern jährlich und Internetforen mit noch vielfach höheren Nutzerzahlen. Sowas entwickelt selbstverständlich auch eine eigene Kultur mit eigenen Stars und Idolen (z.B. auch den im folgenden Video auftauchenden bärtigen Mr. Hood).
Jede Szene hat ihre Eigenheiten. Da sitzt mehrreihig Publikum vor einem Leistungsprüfstand und schaut zu, wie einer nach dem anderen seinen Roller draufstellt, genauso jubeln die Leute beim Dragracing oder dem Stage 6 Cup, sabbern wegen der Wash Girls, johlen bei Bierspielen, tanzen durch die Nacht und feiern Mr. Hood für den Blödsinn, den er macht.
Wer Lust hat:
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16.04.2016, 12:36 #811
Danke Max, wieder großartig geschrieben!
Beste Grüße und eine gute Zeit,
Daniel
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16.04.2016, 13:29 #812
Yep, schön mal wieder was von dir zu lesen, Max!
Ciao, Carlo
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17.04.2016, 18:00 #813
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28.04.2016, 15:34 #814
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Hallo zusammen,
wie ist denn so die Meinung hier zu den „neuen“ PXen? Nachdem was ich so gehört, gelesen, recherchiert habe, sind die noch neu zu bekommenden Roller bis auf wenige Ausnahmen technischer Stand der 80er Jahre und haben damit immer noch weitestgehend den unperfekten Charme dieses Roller Dinos.
Ich überlege mit eine PX 150 neu zu kaufen, den Kat-Auspuff runter zu schmeißen und den Auspuff der alten Vespas zu montieren. Zusätzlich natürlich auch den Vergaser entsprechend anders (fetter) zu bedüsen. Gäbe es sonstnoch sinnvolle Maßnahmen so dass der Motor einfach vernünftig läuft? Gibt es ein SLS, welches man deaktivieren könnte/sollte?
Angeblich ist 2016 das letzte Jahr, in dem es noch neue PXen zu kaufen gibt, da die Teile mit Euro 3 dann ab kommendem Jahr nicht mehr zulassungsfähig sind. Dürfte dann ja dem Werterhalt einer neuen Vespa PX eher zuträglich sein.
Freue mich auf euer Feedback
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28.04.2016, 20:24 #815
Letzte Woche verkauft, irgendwie bereue ich es...
image.jpeg
image.jpegEy Alder, Terracotta ist kein Pastagericht....
Grüße Markus
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28.04.2016, 21:55 #816
Die Vespa PX ist eigentlich - bis auf Getrenntschmierung und Scheibenbremse - ein fabrikneuer Oldie. Der Defender unter den Rollern.
Im Serienzustand aber praktisch nicht fahrbar. Da bist Du mit anderem Kat und neuen Düsen aber auf dem richtigen Weg. Hohlraumkonservierung und gutes Zweitaktöl und Du hast ein billiges und wertbeständiges Spassmobil...LG Deni
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28.04.2016, 23:05 #817
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Klasse. Das wollte ich hören. Wobei der Kat wohl dann komplett raus fliegt.
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28.04.2016, 23:12 #818580Gast
Dank meiner Tochter haben wir jetzt auch ne kleine Vespa zu Hause
image.jpg
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29.04.2016, 21:39 #819
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30.04.2016, 16:24 #820
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- 31.05.2006
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Heute aus dem Winterschlaf geholt
Nächsten Monat wird die gute Vespa 36 Jahre alt.lg Hans
carpe diem
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