Zitat Zitat von moebius Beitrag anzeigen
Mein "Fall" stammt ebenfalls aus einem rund 20k großen Ort. Es wäre schön gewesen, einen vernünftigen Ansprechpartner mit echten Befugnissen gehabt zu haben, aber wenn - mit Verlaub - selbst dem Filialleiter letztlich die Hände gebunden sind, was kann der "Durchschnittsangestellte" dann überhaupt noch groß reißen? Sparkassen (und Volksbanken) müssen sich künftig m. E. sehr warm anziehen.

Ich glaube dir, dass du super Arbeit leistest, aber "die Sparkasse" als solche kann man deswegen (leider) beim besten Willen nicht in Schutz nehmen.

Hinsichtlich des erlebten Anlageproduktverkaufs kann ich im Übrigen auch nur den Kopf schütteln. Was da an Gesamtkosten aufgerufen wird, ist jenseits von Gut und Böse. Oma Hildegard mag das nicht mehr durchschauen, aber die Leute, die heute selber ihr ETF-Portfolio pflegen, bringen der Sparkasse völlig zurecht keinen Cent mehr. Bei der Deutschen Bank übrigens genau so miserabel.

Immer wieder das leidige Thema Kosten. Ja, die fallen nun mal an. Wichtig ist doch aber, was per Saldo dabei rauskommt (?) Eine weniger gute Anlage kann trotz geringerer oder gar keiner Kosten netto weniger abwerfen als eine ertragreichere Anlage, bei der die Kosten höher sind. Demnach lässt sich das nicht immer auf den einfachen Nenner
„mehr Kosten=weniger Ertrag“ reduzieren.
ETFs sind auch nicht immer der Weisheit letzter Schluss. Die sind nur etwas „schicker„ geworden sozusagen, seit dem diese in jeder dieser WISO Sendungen so propagiert werden, wenngleich einzelne ETFs durchaus zu einer gut strukturierten Anlage gehören.
Es kommt auch immer auf eine Risikoneigung des Einzelnen an. Der Sparkassenkunde per se ist ja eher zurückhaltender bei Beteiligungswerten. Und für dieses Klientel muss es ja schließlich auch Anlageprodukte geben. Und die wenigsten Leute möchten sich selbst aktiv um ihre Geldanlage kümmern. Auch das ist eine der deutschen Mentalitäten.
Diejenigen, die sich gerne selbst mit der Materie beschäftigen und keine Beratung möchten, werden vermutlich auch immer eine (noch) günstigere Bank finden und können demnach beliebig wechseln. Das ist doch auch OK so. Diese Kunden sind in der Regel aber auch nicht unbedingt die typischen Sparkassenkunden.
Im Übrigen hat auch jeder „Durchschnittsberater“ bzgl der Kosten vereinzelt Spielraum. Allerdings rechnet sich das nicht gerade bei einer Anlagesumme von 10 Teur.
Selbst betreue ich Passivvolumen ab 150 / 200 Teur und da kann man dann durchaus auch einmal bei den Spesen was machen.

VG
Robert