der erste Baustein

1. Der Wert des menschlichen Lebens
Ökonomen tuns sich relativ leicht damit, menschliches Leben zu bewerten. Die passende Theorie heisst Humankapitaltheorie. Am Ende ist ist es nicht viel mehr als der Barwert des Einkommenstroms, den ein Mensch in seinem noch verbleibenden Leben erzielen kann. Entsprechend ist der Wert eines jungen Erwachsenen höher als der eines Kindes oder eines alten Menschen. Im Autobahnbau werden solche Ansätze verwendet. Was kostet zuätzliche Sicherheit, und was bringt sie gemessen an nicht verlorengegangenem Humankapital durch weniger Verkehrstote. Das ist dann ein einfaches Optimierungskalkül. Verletzungen und Krankheiten wie Krebs werden analog bewertet, die Differenz zum Einkommnenstrom ohne Verletzung/Krankheit gibt die Kosten der Krankheit bzw. Verletzung an. Auch hier gilt die Erkrankung eines Kindes oder eines Rentners ist weit weniger wert als die Erkrankung eines Erwerbstätigen.

Eine andere Richtung der Bewertung geht von der Beobachtung von Wirtschaftssubjekten aus: Wieviel höher muss das Gehalt bei einer gefahrgeneigten Arbeit (Bohrinsel etc) sein. Wie hoch ist die Zahlungsbereitschaft für zusätzliche Gesundheitsvorsorge. Und dann kommen natürlich diese ganzen Verhalteninkonsistenzen das freiwillige Erhöhen von Risiken: Motorrad fahren, tauchen, bergsteigen, schnell autofahren etc. Am Ende steht die verblüffende Erkenntniss, wir alle treffen täglich Entscheidigungen, in denen das Risiko unseres Ablebens aus materiellen oder hedonistischen Gründen erhöhen.


Zusammengefasst: Menschliches Leben ist ziemlich gut bewertbar. Bei der quantitativen auf Geldgrössen basierenden Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung steht das Erwerbspotenzial im Vordergrund.


Eine Bitte: don't shoot the messenger