Ok, ich hätte nichts gegen Verbeamtung und 24 Stunden-Schichten, wie hier in NRW eigentlich Standard. Sich gegen ein Beamtenmodell in Deiner Situation zu entscheiden, kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Bei den Wachen, die mir bekannt sind, wo Beamte und Angestellte zugleich Dienst schieben ist das eine heftige 2-Klassen-Gesellschaft. Dennoch danke für die Hintergründe. Gruß Thorsten
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03.02.2018, 16:46 #101
Ich bin städtischer Angestellter, also auch nicht ganz schlecht. Die ILS ist bei einer BF untergebracht, ich hab mir zeitweise auch überlegt, in die Beamtenlaufbahn einzusteigen, mich dann aber gezielt dagegen entschieden. Gründe dafür sind u.a. das für mich sehr unattraktive Schichtmodell der BF-Beamten und auch die Tatsache, dass ich dann erstmal wieder auf Anwärterbezüge zurückgefallen wäre. Feuerwehr reicht mir auf freiwilliger Ebene schon vollkommen aus.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Es grüßt,
Tobias
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03.02.2018, 16:52 #102
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My sig is too big and I do not know the trick...
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03.02.2018, 17:12 #103
Die 24h-Schicht an sich würde mich nicht stören. Mich nervt nur das stundenlange Herumsitzen. So oft könnte ich mein Auto garnicht waschen oder in der Küche Kartoffeln schälen, als dass ich die Schicht ohne Langeweile überstehen würde.
Wie gesagt, ich habe es mir reiflich überlegt, auch mal im Löschzug hospitiert und mich dann gezielt dagegen entschieden. So komme ich jetzt für 8 (oder am Wochenende 12) Stunden rein, mach meine Arbeit und gehe wieder nach Hause. Blaulicht und Tatütata hab ich in der FF oder wenn ich mal ehrenamtlich im RTW sitze, genug. Finanziell ist kein großer Unterschied, auch wenn die Altersvorsorge bei der Beamtenschaft sicher eine andere ist, als bei einem Angestellten. Aber sei's drum.
Der Zopf der 2-Klassen-Gesellschaft wächst sich ziemlich raus. Je mehr von den alten Haudegen auf Beamten- wie auf TVÖD-Seite in Pension bzw. in Rente gehen, desto kleiner werden die kleinen und großen Grabenkämpfe. Ich persönlich bin mit einigen BFlern privat befreundet und nehme diesen vermeintlichen BF-Corpsgeist eigentlich garnicht so wahr.Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Es grüßt,
Tobias
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03.02.2018, 17:19 #104
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Danke für die Erläuterungen. Ich wünsche Dir, daß die Entscheidung auch mittelfristig für Dich richtig ist. Gruß Thorsten, sorry für etwas OT (ich könnte immer nur heulen, wenn ich meinen A9-Kollegen sehe, 3.000 € netto, privat versichert, mit 60 in Pension, dann üppige Anwartschaft, Freizeit ohne Ende). Im nächsten Leben gehe ich auch zur BF, ein Beruf, der wirklich Sinn hat, auch wenn er nicht ohne ist).
My sig is too big and I do not know the trick...
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03.02.2018, 17:41 #105
Grundschule
Hauptschule
Fach Abi
Ausbildung
Vertrieb
Kundenbetreuung
IT Support
IT Service Manager und Application Manager
Seit 2,5 Jahren bei vollen bezügen freigestellt um mir was neues zu suchen. (Keiner zahlt mir das was ich aktuell bekomme)
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03.02.2018, 17:44 #106
Ehrlich gesagt bin ich einfach nur froh, kein Lehrer geworden zu sein. Wenn ich meine Kommilitonen von damals so anschaue...meine Güte, was hatte ich Glück.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Es grüßt,
Tobias
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03.02.2018, 17:46 #107
Interresanter Thread
Kein Kindergarten, dafür mehr oder weniger bei Oma " geparkt". Da beide Elternteile berufstätig.
Bis zur vierten Klasse Volksschule, dann ( aus beruflichen Gründen meines Vaters) Umzug von meiner Geburtstadt Kassel ins Schwabenländle.Manchmal sage ich auch im Spaß: Von den eigenen Eltern ins Schwabenländle verschleppt worden.
Dort die Hauptschule ( so hieß es dann) bis zum Abschluss der 9. Klasse absolviert.
Dann, was jetzt?
Weiterführende Schule besuchen oder eine Lehre anfangen?
Zur Wahl standen damals IBM, Daimler oder ein Handwerk erlernen.
Mehrere Bewerbungen abgeschickt unter anderem ( weil ein Freund von mir dass gleiche getan hatte) eine Bewerbung an die Deutsche Bundespost Fernmeldedienst abgeschickt.
Die haben sich als erstes gemeldet und gleich zu einem Eignungstest eingeladen.
Dann Lehre (3Jahre) als Fernmeldehandwerker durchgezogen.
Nach der Lehre ein Jahr in einer Vermittlungsstelle in Stuttgart gearbeitet. Danach, gegen meinen Willen 15 Monate Grundwehrdienst ( verweigern war damals nicht so ohne weiteres möglich).
Dann zurück und die Vorbereitung auf eine Beamtenlaufbahn bei der Bundespost.
Diesen nach Abschluss aller Prüfungen dankend abgelehnt, da es zumindest in den Anfangsjahren deutliche Gehaltseinbußen bedeutet hätte.
Anschließend nach und nach bei verschiedenen Stellen innerhalb der Bundespost beschäftigt gewesen, aber im im Bereich Fernmelder.
Nebenher noch gutes Geld verdient durch die Überführung von Jahreswagen an verschiedene Händler in Norddeutschland.
Plötzlich und eher unerwartet kam die Privatisierung der Bundespost und irgendwann mal morgens aufgewacht und bei der Telekom gelandet.
Dort dann im Service gelandet mit beinahe jährlicher " Umstrukturierung ".
Mal im Geschäftskundenservice mal in der Planung, jedenfalls ein lustiges hin und her. Anschließend die Möglichkeit zu einer Qualifikation zum Teamleiter. Dann im Jahr 2011 ein wirklich faires Angebot mit Abfindung die Firma zu verlassen. Welches ich dann auch gerne angenommen habe.
Ja und jetzt, in Rente mit 63 und bisher nicht eine Sekunde bereut die Abfindung und dadurch viele Jahre zusätzliche Lebensqualität, die unbezahlbar ist, gewonnen zu haben.
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03.02.2018, 20:07 #108
Doch viele interessante und ungewöhnliche Werdegänge, die man hier zu lesen bekommt.
Bei mir lief es dagegen eher langweilig und gradlinig.
Gymnasium mit ABI
BW Grundwehrdienst Sicherungsstaffel
Ausbildung Fachinformatiker SI bei einem großen deutschen Konzern
2 Jahre dann dort nach der Ausbildung geblieben
Studium Wirtschaftsinformatik an der Uni Köln
Nebenher bei einem großen deutschen TV Sender in der Anwendungsentwicklung/Technik gejobbt und selbstständig gemacht
Inhouse Consulting bei einer Bank
Mittleres Management bei einer anderen Bank
Mal schauen wie es weitergeht..
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03.02.2018, 20:09 #109
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03.02.2018, 21:42 #110
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03.02.2018, 22:40 #111
Dann hau ich auch mal einen raus
Kindergarten - nichts besonderes zu erwähnen
Grundschule - normal gelaufen und zweimal wegen Umzug gewechselt
Gymnasium - nach der 6. zu schlecht und auf die Realschule gewechselt
Realschule - immer durchgemogelt und 3er Abschluss gemacht
Fachoberschule - 12. zweimal gemacht und mich das 1. mal absichtlich durchgefallen lassen, da die Noten zu schlecht waren.
Endlich hatte ich kapiert, dass ich Gas geben muss und letztlich guten Abschluss gemacht
Berufsschule - Ausbildung zum Automobilkaufmann bei Mercedes als Schulbester hingelegt (ok keine große Kunst mit Fachabi).
Autohaus - intern als Verkäufer beworben und zur Potenzialeinschätzung beim Hersteller zugelassen. Der schriftliche Teil war Rekordergebnis und der praktische im „Normalbereich“. Aufgrund des Alters von 22/23 dennoch vorerst nicht angenommen. Dann die große Überraschung - ein Anruf bei meinem Chef - „auf Ihr Risiko lassen wir ihn zu“. War glaube einer der jüngsten überhaupt.
Zertifizierung bei MB - mit guter Note und Empfehlung auf Führungskraft abgeschlossen.
Kurz darauf noch die Transporter Zerti mitgemacht.
Job - bis 2017 als einer der besten Verkäufer im AH gemausert. Zur Übergangsphase als mitverkaufender Teamleiter beschäftigt und ein paar Monate später Aufstieg zum Verkaufsleiter, fast passend zum 30. Geburstatg.
Zwischenzeitlich noch die beste Frau geheiratetund aktuell noch kinderlos.
Aktuell bin ich sehr zufrieden und denke gar nicht den Job oder die Arbeitsstätte zu wechseln.
Grüße
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04.02.2018, 09:59 #112
Es läuft bei Dir, Bobby
Gruß Lou
First member of the Rolex Madness Social Club
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04.02.2018, 11:14 #113
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04.02.2018, 11:27 #114
Thorsten, jetzt möchte ich Deine Aussagen mal ein wenig ins "rechte" Licht rücken.. Beginnend beim Pensionsalter 60 Jahre......
Warum geh ein Berufsfeuerwehrmann mit 60 in den Ruhestand (falls er es überhaupt bis dahin schafft)?
Mitnichten weil er so einen beschwerlichen Job hat, sondern weil er im Verhältnis zum Verwaltungsbeamten eine deutliche höhere Wochenarbeitszeit hat. Früher einmal 54 Stunden, heute durch die EU theoretisch auf 48 Stunden begrenzt. Macht im Vergleich zu 41 Stunden im 8 Stunden Dienst die "gefühlte" Lebensarbeitszeitverkürzung aus.
Punkt zwei ist die Besoldung. Bereinigt um diverse Zulagen wie Familien- und Kinderzuschläge, Feuerwehrzulage, Ortszuschlag und irre hohen Nacht- und Sonn/Feiertagszuschlägesieht das Nettogehalt im Vergleich zu einem Kollegen z.B. einer Werkfeuewehr alles andere alls opulent aus. Zusätzlich dazu geht vom Netto noch die PKV ab. Über zusätzliche Zulagen für jede Sonderausbildung in der freien Wirtschaft, braucht man glaube ich auch nicht zu diskutieren. Bei uns gibt es ausser mehr Verantwortung und zusätzlicher Arbeit nichts extra.
Trotzdem ein geiler Job und alles andere als gewöhnlich oder langweilig. Ich würde es jederzeit wieder so machen und möchte mit niemandem tauschen. (Gruß vom nicht heulenden A9+Z)Häätzliche Jröß vum Rhingdä Jacques
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04.02.2018, 11:45 #115
Wau, wirklich sehr lesenwert.
Dann traue ich mich auch mal.
-Kindergarten
-Grundschule
-ab der 7. Realschule, da klar war den elterlichen Betrieb zu übernehmen faul und deshalb nur mit mäßigem Erfolg abgeschlossen.
-beim Vater Ausbildung zum Kälteanlagenbauer, seit Kindheitstagen an meinem Traumberuf.
-in der Theorie sehr gut abgeschlossen, praktisch ein wenig verbockt, da ich mich mit einem der Prüfer angelegt hatte.
-wie geplant im Betrieb des Vaters eingestiegen.
-mit 23 die Meisterprüfung recht gut abgeschlossen.
-mit 24 meinem Vater und seinem kleinen Betrieb den Rücken gekehrt, da er immer meinte ich hätte es zu gut zu Hause. Im Nachhinein ein Glücksfall.
-beim deutschen Marktführer als Monteur angeheuert, rasch zum Obermonteur aufgestiegen, Organisation war immer schon das meine, kurze Zeit später Montageplaner.
-vor 15 Jahren wurden wir vom Weltmarktführer übernommen, zum Glück änderte sich dadurch aber für mich nichts.
-mit den Jahren wurde der Druck und Stress immer größer, vielleicht auch altersbedingt nicht mehr max. belastbar stand ich sicher kurz vor einem Burnout.
-vor 2 Jahren wurde im Unternehmen eine neue Struktur geschaffen, die eine neue Stelle einbrachte. Seit Anfang 2017 bin ich nun zentraler Montagekoordinator und finde dort meine Erfüllung. Seit 10 Jahren gehe ich endlich wieder gerne in die Arbeit und nicht nur um Geld zu verdienen. Seit Anfang diesen Jahres kam nun noch Homeoffice dazu. Perfekt!! Ich finde endlich neue Aufgaben vor und kann nun auch mal an Stellschrauben drehen, wo ich früher nie rangekommen wäre. Und was soll ich sagen, ich entdecke nun täglich, dass noch viel mehr in mir drinsteckt, als ich selber für möglich gehalten hatte. Außerdem ist mir täglich bewusst, dass mich diese neue Stelle, welche deutlich weniger Stress bedeutet, beruflich gerettet hat. Den alten Job würde ich nämlich heute sicher nicht mehr ausführen.Beste Grüße aus Regensburg, Harald
Weniger ist nicht mehr sondern weniger.
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04.02.2018, 14:26 #116
- Registriert seit
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- 523
Will da keine Diskussion draus machen. Aber ich weiß ja, was bei ihm jeden Monat ankommt, das dies durch Zulagen zur Zulage kommt, ist klar, aber dennoch im Überweisungsbetrag enthalten. Das einer bei einer Werksfeuerwehr 3.000 netto als Angestellter hat, will ich nicht glauben. Und die PKV bei Beamten ist ja etwas anders als die PKV bei einem Nicht-Beamten, das ist jetzt sehr überschaubar, v.a. im Alter. Ist übrigens einer der wenigen BFler, der keinen Zweitjob hat, daher die Massen an Freizeit. Ansonsten bin ich völlig bei Dir, wobei eine BF Köln (meine gelesen zu haben, daß Du da bist), sicherlich kaum mit einer BF einer Mittelstadt zu vergleichen ist. Da geht es ab und an beschaulicher zu, wie ich in meinen über 15 Jahren ehrenamtlich im RD live miterleben konnte...
Auf jeden Fall ein beneidenswerter Job, und das meine ich rein von der Aufgabe herGeändert von Unruhstifter (04.02.2018 um 14:28 Uhr)
My sig is too big and I do not know the trick...
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12.03.2018, 23:54 #117
Hier, ist das noch aktuell?
Bin nämlich im Laufe der Jahre zum Spezialisten für krumme Lebenswege geworden.
Die Stories hier sind wirklich sehr lesenswert & bemerkenswert, in der Tat auch bemerkenswert offen.
Nun mag ich mein Leben immer noch nicht wieder so wie ich es mal gemocht habe.Für mehr Zeit würde ich alle meine Uhren hergeben.
Beste Grüße: Alfred
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13.03.2018, 09:11 #118
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13.03.2018, 13:31 #119
Ja los, hau raus!!
Genießt die Pausen des Lebens!Stephan
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11.12.2018, 00:59 #120
Ich liebe es : 20 min geschrieben und dann PC abgestürzt... Dann erstmal wieder nicht...
Für mehr Zeit würde ich alle meine Uhren hergeben.
Beste Grüße: Alfred
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