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Thema: Der erste Motorradkauf ....
Hybrid-Darstellung
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07.10.2013, 13:21 #1Beste Grüße,
Marcus
Nakatomi Plaza Christmas Party 1988
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07.10.2013, 14:04 #2PREMIUM MEMBER
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Hier, Grüße von meiner Frau. Sie hat auf einer Suzuki Bandit 1200 angefangen und sagt darüber heute, dass das die dämlichste Entscheidung ihrer Motorradkarriere war. Mein Cousin hat mit 26 auf ner GSX-R 750 angefangen und sagt, dass er froh ist, dass er das überlebt hat.
Ich hab aufm Mofa angefangen, bin dann 50er, dann 125er, dann 250er gefahren. Immer Zweitakter, immer gut 15-18tkm im Jahr, davon zwischen meinem 20 und 25 Lebensjahr sehr regelmäßig auf Rennstrecken und zuvor zwei Jahre mit dem Rennroller auf Kartstrecken. Stürze gabs auch, zweimal auf der Straße (einmal selbst schuld, ein mal unverschuldet) und unzählige auf der Rennstrecke.
Dann kam mit meiner damaligen Freundin und jetzt Frau ein Viertakter ins Haus, weil ihr meine Zweitakter zu sehr gestunken haben. Das war ne Aprilia Tuono. Die fand ich absolut geil und vermisse sie, war zu dem Zeitpunkt aber schon deutlich sechsstellige Kilometer Zweirad in meinem Leben gefahren. Meine Frau, damals selbst schon einige Jahre auf dem Motorrad, sagt aber über die Tuono, dass sie zickig, fies und unfahrbar ist, weil zu viel Leistung und zu ruppig im Einsatz der Leistung.
Zwischendurch gabs noch eine Yamaha YZF-R6 und ganz kurz ne Honda Fireblade. Das waren die dämlichsten Misthaufen, die ich je hatte. Für die Straße schlicht unbrauchbar. Bescheidene Leistungscharakteristik, stink langweilig zu fahren, sofern man nicht tempomäßig mit einem Fuß im Knast und mit dem anderen im Grab stand. Die R6, so hatte ich mir eingeredet, würde Spaß machen. Die Fireblade hatte ich zu günstig um wahr zu sein gekauft und nach kosmetischer Auffrischung als Spekulationsobjekt wieder abgestoßen. Beide habe ich kein Jahr behalten
Heute fahre ich wieder Zweitakter (Achtelliter) und wundere mich über die ganzen Schisser, die sich nicht trauen mit ihren Superbikes das Gas auf zu machen und ziehe mit meinem 45-PS-Mofa flott vorbei.
Die S1000RR bin ich schon zur Probe gefahren, auch aktuelle Yamaha R1 eines Freundes und ne jetzt nicht mehr frische Duc 1198 R.
Ich bin jetzt nicht der unerfahrenste Pilot, aber das sind Motorräder, die ich und meiner Meinung nach auch die Welt nicht braucht. So geil die aussehen und technisch reizvoll sein mögen, so unbrauchbar sind diese Motorräder auf der Straße. Vorallem für einen Anfänger, der nicht nur mit der vielen Leistung, sondern auch mit anderen Verkehrsteilnehmern und Straßen ohne Auslaufflächen klar kommen muss. Die Fahrleistungen sind jenseits von gut und böse und erfordern so viel Routine, Reaktionsfähigkeit und Gefühl für das Verhalten von Zweirädern, dass das schlicht nichts für ungeübte Hände ist. Und vergiss Zurückhaltung! Zurückhalten kann sich keiner für mehr als die ersten drei Fahrten. Ist Leistung da, wird sie benutzt.
Meine Tuono war von Kaemner etwas leistungsgesteigert und hatte rund 135 PS an der Kupplung laut Prüfstand. Rückblickend bin ich der Meinung, dass selbst das schon mehr als grenzwertig viel war. Da gab es mehr als eine Situation, in der die Leistung zu viel war. Wohlgemerkt fehlten der Tuono 40-50 PS auf die Klasse Motorrad, die Du Dir aussuchst!
Laut GPS hat die Tuono für knapp unter 10 Sekunden von 0 auf 200 gereicht. Das ist dann ein Kampf mit steigendem Vorderrad, mangelnder Traktion und anderen Widerständen ist, denen man sich als kleiner, weicher und verletzbarer Mensch gar nicht aussetzen sollte, wenn man nicht vollkommen schwachsinnig ist.
Das ist kein Supersportwagen, in den man einfach einsteigt, die Launch Control einschaltet und aufs Gas latscht, ganz egal wie viele Fahrhilfen die Motorräder heute haben. Ne Wheelie-Kontrolle oder Traktionskontrolle am Motorrad ist toll, aber das ist nicht so, als würdest Du im Auto ein Lämpchen blinken sehen. Wenn bei nem 180 PS Superbike die Traktionskontrolle zu meckern beginnt, kämpfst Du statt mit dem rutschenden Hinterrad einfach mit der auch nicht angenehmen Lastwechselreaktion und dem unerwarteten Verhalten des Motorrads.
Fahrhilfen beim Motorrad bewahren Dich nicht vor Unheil, sie schieben es nur für ein paar Zehntelsekunden auf. Bei einem geübten Fahrer reicht das dann, um das Motorrad wieder zu fangen. Ein blutiger Anfänger kriegt in aller Regel schiss und legt sich infolgedessen mal ab.
Fahr mal ein Motorrad mit gut 70-80-90 PS, sportlicherem Fahrwerk und geringem Gewicht ausgiebig probe. Die rennen schon gewaltig und in der Leistungsklasse bekommst Du auch schon unaufgefordert Wheelies durch zu viel Dampf beim Beschleunigen serviert.
Die Leute hier haben schon recht, wenn sie aus eigener Erfahrung sagen, dass Bescheidenheit in der Wahl der Leistungsklasse am Anfang pure Klugheit ist.
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07.10.2013, 14:11 #3
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07.10.2013, 14:19 #4PREMIUM MEMBER
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07.10.2013, 11:47 #5Sea-Dweller
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Ein Motorrad nach der "Außenwirkung" zu kaufen machten weder Sinn noch Spaß. Bei Uhren ist das einfacher und vor allen weniger Gefährlich......
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07.10.2013, 12:00 #6
Die gewisse Beratungsresitenz des Themenstarters beruht vermutlich auf seinem anderen Zugang zu dem Thema Motorradfahrenlernen (mit dem Schwerpunkt Lernen!), da es ihm anscheinend mehr darum geht, seine soziale Stellung mit der Motorradwahl zu untermauern, als erst einmal das kleine 1 X 1 des Fahrens zu lernen. Und zwar so, dass er dabei möglichst heil bleibt. Natürlich würde er gerne lesen, dass jeder zweite hier mit einer Boden-Boden-Rakete völlig gefahrlos die ersten 50.000 Km auch unter widrigsten Umständen hinter sich gebracht hat. Tut er aber nicht. Und das andere, was er liest, will er nicht lesen. Dann drücke ich mal die Daumen, dass die "dicke Hose" auf dem Prestige-Hobel heil bleibt.
Grüße aus Hamburg
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07.10.2013, 12:17 #7
Deine Antwort finde ich schon ein wenig gemein. Ich will weder "den Dicken" noch sonst was machen auch wenn es dir so erscheint. Ich nehme die Meinung der Mehrheit durchaus ernst.
In einem Punkt gebe ich dir auch Recht. Klar hätte ich gerne von Leuten gehört, dass sowas schon öfters gut gegangen ist. :-) Denn so hätte ich mir eine Maschine kaufen können, an der ich mich jedes mal wenn ich sie sehr erfreuen könnte. Ich bin halt jemand, der sich direkt das kauft was ihm gefällt und keine halben Sachen macht. Dabei ist es mir egal wie es auf andere wirkt, soll bedeuten, dass ich es nur für mich mache und nicht um abzugeben.
Aber auch sehe ich ein, dass dieses Vorgehen sich nicht unbedingt auf den Kauf eines Motorrades übertragen lässt. Mir ist schon klar den Anfang mit was lockerem zu beginnen. Trotzdem waren auch die Meinungen der anderen für mich interessant.
Also Leute bitte nicht denken ich will nur in die eine Richtung gehen und eure Meinung wäre mir egal. Das ist nicht so.Geändert von arthur030 (07.10.2013 um 12:22 Uhr)
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07.10.2013, 16:35 #8
zuerst mal mußt du dir im klaren sein was du eigentlich fahren willst.
Ne Harley und nen Supersportler im gleichen Atemzug zu nennen ist schon etwas merkwürdig...entweder entspannt touren oder eben was anderes...und solltest du zum Sportler tendieren stellt sich dann nochmal die Frage ob V2 oder Reihen-4 Zylinder, völlig unterschiedliche Charakteristik.
Ne S1000RR läßt sich bis 9.000 u/min problemlos fahren und dann geht´s erst richtig ab bzw. salopp gesagt die fängt erst da an wo die 899 aufhört.der größte Luxus ist Zeit...
Viele Grüße,
Robert
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07.10.2013, 13:26 #9
Trüffel und Kaviar kommen bald, ich mache grad noch Pause.
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07.10.2013, 14:12 #10
Perfekt, Max. Alles gesagt.
Trüffel und Kaviar kommen bald, ich mache grad noch Pause.
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07.10.2013, 14:32 #11
Es grüßt der Stephan

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07.10.2013, 15:10 #12
Auch wenn es der TS vielleicht nicht gerne hört, aber imho kann man gar nicht oft genug darauf hinweisen: Die zur Diskussion gestellten Bikes gehören allesamt (vielleicht mit Ausnahme des amerikanischen Eisenhaufens) nicht in die Hände eines Fahranfängers. Punkt. Wieso und weshalb, dazu ist hier viel Richtiges geschrieben worden. Man kann dem TS nur wünschen, daß er sich die gutgemeinten Ratschläge zu Herzen nimmt. Im besten Fall macht er sich nur lächerlich, wenn er in seinen nagelneuen Klamotten auf seinem nagelneuen Motorrad mit dem nagelneuen Führerschein in der Tasche übermotorisiert und -überfordert durch die Kurven eiert, im schlechtesten Fall ...
Nix für ungut. Ich fahre seit 30 Jahren Motorrad und habe (hoffentlich) mittlerweile die Erfahrung, die Demut und die sittliche Reife, die es braucht, eine 130 PS Triumph und eine 100 PS KTM sicher zu bewegen. Wo soll das bei dem TS herkommen?Viele Grüße, Peter
"Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt, und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zu Muthe. Ich bin dort geboren und es ist mir, als müsste ich gleich nach Hause gehn." (Heinrich Heine, 1827)
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07.10.2013, 15:42 #13
Leute nur keine Aufregung. Klar nehme ich mir eure Ratschläge zu Herzen, denn auch ich möchte gerne länger und gesund leben und das auch mit Motorrad fahren! Wäre mir eure Meinung egal würde ich das Thema hier nicht beginnen. Habe viele interessante Sache zu diesem Thema von euch gehört! Und es wäre sicherlich dumm von mir zu glauben, dass sich die Mehrheit irrt.
Zu Anfang wollte ich erst etwas kaufen was wir absolut gefällt nun sehe ich leider, dass er nicht der beste Weg ist als Biker zu starten.
Und wenn ich was frage, dann weil ich es nicht besser weiß und nicht um irgendwann die gewollte Antwort zu hören. :-)
Eines finde ich noch unklar. Wenn ich mit einer Suzuki gsx r 600 starten soll mit über 120 PS, soll das sicherer sein als z.B. die Ducati 899 im gewählten Fahrprogramm mit 100 PS? Und jetzt bitte nicht aufregen, ist eine ernst gemeinte Frage.
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07.10.2013, 16:05 #14
Wie wäre es mit einer Reiseenduro? Z.B GS 800er BMW.
Einfaches Handling, entspannte Sitzposition, genug Leistung und sehr variabel (Alpen, Kurvenjagd, Autobahn).
Für einen Anfänger kann ich nur etwas Richtung Enduro empfehlen. Hab selbst mit mit Honda Dominatior, Transalp und Africa Twin angefangen. Wenn Du die beherrscht, lässt Du auch die Mehrheit Jogurtbecher-Fraktion auf der Landstrasse alt aussehen.
Dann kannst Du immer noch zu Ducati oder zu HD wechseln.Gruß Peter
"The only true currency in this bankrupt world, is what you share with someone else when you're uncool."
-Lester Bangs
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07.10.2013, 16:23 #15PREMIUM MEMBER
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Ganz unabhängig von Anfänger oder nicht: Finger weg von hochgezüchteten 600er Vierzylindern. Das sind immer Mistböcke, weil die Leistungscharakteristik bei denen so drehzahlorientiert und spitz ist, dass Du entweder mit einem ziemlich langweiligen Motorrad oder in höchst bedenklichen Tempobereichen mit der dann passenden Drehzahl fährst.
Ne Honda NC700 mit nicht mal 50 PS macht in der Stadt und auf einer engen Landstraße mir z.B. deutlich mehr Spaß, als ne GSX-R / R6 / CBR 600 RR und ähnliches.
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07.10.2013, 17:29 #16
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07.10.2013, 15:53 #17
hi Arthur,
also ich bin der Meinung man kann sich mit 50 PS genauso tot fahren wie mit 200 PS .... es kommt auf den Kopf an, der die recht Hand steuert ...
ich falle zwar nicht in das gefragt Schema (da ich mit 18 den Führerschein gemacht habe, war ich bis 20 mit 34 PS unterwegs...) - hatte danach aber zwei Monate eine R1150 BMW und nach eben diesen zwei Monaten eine K1200 R - allerdings bin ich sie nicht ansatzweise ausgefahren - mir hat einfach das Design und der Werterhalt gefallen.
und ja, ich lebe auch noch
VG Patrick
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07.10.2013, 16:01 #18
Auch eine kleine Gixxer wird tendenziell gierig am Gas hängen und recht nervös auf Gasbefehle reagieren. Durch den flacheren Drehmomenverlauf aber dennoch gut fahrbar, die 120 PS liegen ja erst bei abartigen Drehzahlen im 5-stelligen Bereich an.
Ich muss zugeben, dieses 100 PS Fahrprogramm der Panigale nicht zu kennen. Das KANN schon ganz ok sein, sicher immer noch am oberen Ende.
Bei der Hypermotard würde mir erklärt, dass es im Rain bzw Urban Modus auch viel sanfter ans Gas geht. Ich hab's nicht getestet. Was Du bedenken solltest: die Supersport Haltung ist nicht unbedingt auf maximale Handlichkeit, sondern auf maximale Speed getrimmt. Eigentlich nicht das, was Du am Anfang brauchst. Je aufrechter sie Sitzhaltung und breiter der Lenker, desto weniger Kraft braucht es, die Maschine um die Kurve zu lotsen.Aloha,
Can
I am the REAL Checker Can!
Gibt‘s das auch mit Approved?
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07.10.2013, 16:21 #19
Das Problem bei den "drosselbaren" Bikes wird sein, dass man sich das zwar schon vornimmt, am Anfang nur im Rain Modus zu fahren ... aber nach 2 Wochen siegt die Neugierde oder die falsche Selbsteinschätzung und der Schalter wird umgelegt.
Es grüßt der Stephan

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07.10.2013, 16:48 #20Sea-Dweller
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Laß ihn kaufen was er meint....wir warten und beobachten
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