Zitat Zitat von Donluigi Beitrag anzeigen
Eigene Assoziationen sind glaub ich gewollt bei dem Projekt. Sind ja keine Gerichtsprotokolle.
So habe ich Violens auch von Anfang an verstanden.

Zitat Zitat von Mawal Beitrag anzeigen
Die Frage, die Peter stellt ist schon spannend. Die Frage ist, warum er sie stellt.

Warum die Notwendigkeit, Gewalterfahrungen belegen zu müssen oder sie werden angezweifelt.

Zweifelt Peter auch sonst alle geschichten wie beispielsweise im Forum an. Wohl kaum? Und nicht, dass wir nicht die eine oder andere drastische Lügengeschichte gehabt hätten.

Warum also dann bei Gewalterfahrungen? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Eine spannende Frage. Nehmen wir an, wir hätten über Sexuell Promiskuitive (vulgo Vielfigger) geschrieben, wäre die ernsthafte Frage nach Belegen gekommen. Videos vielleicht?

Zu Violens.org: Wir haben Belege zu sehen bekommen, ohne danach gefragt zu haben. Gerichtsprotokolle, Zeitungsartikel und anderes. Und wir haben reichlich Narben gesehen, physische Narben.

Die Gespräche, die wir führen dauern zwei Stunden oder mehr. Dirk und ich stellen beide Fragen, abwechselnd. Sehr direkt und konkret und auch wenig vorhersehbar. Die Gespräche springen in der Zeit hin und her. Sicher kann man uns - mit dem entsprechenden Training und Vorbereitung - täuschen. Bei einem Laien und aus dem Stand stelle ich mir das schwierig vor.

Natürlich stellen wir uns die Frage, wie das zu bewerten ist, was wir gehört haben. Haben wir alles gehört, fehlt was? Das Gefühl haben wir öfters. Eigentlich hat jede Geschichte Löcher, und mit denen versuchen wir umzugehen.
Ich frage mich, als von solch schrecklichen Erlebnissen/Taten bis dato verschont gebliebener Mensch, ist es nicht normal, dass "etwas fehlt", Löcher bleiben? Wie kann ich von einer Person, der derartiges widerfahren ist, erwarten, minutiös und vielleicht noch in einer völlig nachvollziebaren chronologischen Reihenfolge die Ereignisse zu schildern, zu erzählen?

Hier wird ja keine Rolle gespielt, etwas aufgesagt, was ich als Schauspieler gelernt und geübt habe. Hier vertrauen Personen sich und ihre Geschichte zwei wildfremden Menschen, nämlich Dirk und Martin, an. Vielleicht "fehlt" auch (ggf. nach vielen Jahren) aus Scham und/oder Selbstvorwürfen etwas in der jeweiligen Geschichte.

Ich habe nach wie vor großen Respekt vor dem Projekt Violens und hoffe, Ihr macht weiter.