Zitat Zitat von Mawal Beitrag anzeigen
ich glaube, wir erleben hier mal wieder ein Revival der deutschen Protest-Romantik, emotional mächtig und allen Sachargumenten unzugänglich...wir erinnern uns an die "Grenzen des Wachstums" an die "Nato Nachrüstung", das "Startbahn West" oder das "Waldsterben"...

...Öl gibt es immer noch satt, der dritte Weltkrieg kam nicht, und der deutsche Wald sieht immer noch verdammt fit aus...

...diese Protestkultur kann man in Deutschland bis in das frühe 19. Jahrhundert zurück verfolgen kann, und kein Politiker hat sich ihr je erfolgreich entgegen stellen können...

anderseits ist es den verschiedensten Strömungen gelungen dieses maschinenstürmerische Romantikbedürfnis für eigene Zwecke zu nutzen...(ok gleich ist der thread zu)...das geht von den Burschenschaften des 19. Jahrhunderts zu denNationalsozialisten, zur CDU unter Adenauer und Kohl, über die SPD unter Brandt bis hin zu den Grünen unter Özdemir und Roth...Politiker, die diese Bedürfnisse nicht befriedigen können oder wollen, wie Angela Merkel oder Helmut Schmidt, haben zwar in Krisen ihre Momente, gehen aber ansonsten unter...

...mit Verkehr und Infrastruktur hat der S21 Protest nüscht zu tun...
Ulrich,
ich gebe dir prinzipiell recht. Der Protest egal gegen was scheint "deutsch" zu sein.

Was wir nur nicht vergessen dürfen ist, dass alle Proteste der 80er, die du oben erwähnt hast, gesellschaftspolitisch eine Änderung geschaffen haben, die erst ökologisches Bewusstsein in den allgemeinen Focus gebracht haben. Eben die Etablierung der grünen Bewegung, auch wenn die heute nichts mehr mit den Anfängen zu tun hat.

Insofern hat Protest auch eine kreative Komponente.