lebensdauer ist circa 25 Jahre...
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Thema: Tritium Leuchtdauer
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28.06.2009, 13:55 #1
Tritium Leuchtdauer
Kleine Frage an die Gemeinde:
Wieviele Jahre leuchten Tritiumzeiger so im Durchschnitt?
Was beeinflußt die Leuchtdauer?
Läßt die Kraft stetig nach - oder endet das eher schlagartig?
Danke für die Info!
Viele GrüßeFollow me on Instagram:
http://instagram.com/watchcheck
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28.06.2009, 14:01 #2
RE: Tritium Leuchtdauer
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28.06.2009, 14:03 #3
RE: Tritium Leuchtdauer
Schwer zu sagen. Meine von 1996 leuchtet noch schwach, wenn man eine Weile draufschaut und es völlig dunkel im Zimmer ist.
Gruß Peter
"The only true currency in this bankrupt world, is what you share with someone else when you're uncool."
-Lester Bangs
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28.06.2009, 14:26 #4
ich hatte mal eine DJ aus 1970 die noch schwach geleuchtet hat...
und es würde mich wundern wenn die leuchtkraft schlagartig erlischt.grüsse,
niels
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28.06.2009, 14:29 #5
Wenn es ganz dunkel ist und sich die Augen gewöhnt haben kann ich auch
bei Blättern aus den frühen 70ern noch ein Leuchten erkennen.Gruß Percy
"Ferner wird hier auch auf Ihrem Profil sehr viel Diversität benötigt."
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28.06.2009, 15:38 #6
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es kommt glaub auch drauf an wie die uhr gelagert wurde, wenn ne uhr 30 jahre im dunklen schließfach liegt hält das tritium wahrscheinlich länger
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28.06.2009, 15:42 #7
Warum?
Gruß Percy
"Ferner wird hier auch auf Ihrem Profil sehr viel Diversität benötigt."
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28.06.2009, 15:48 #8
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Dies hatten wir schon ein paar Mal hier diskutiert glaub ich. Die Halbwertszeit von Tritium (d.h, 50% des radioaktiven Tritium zerfaelt in Helium und ein elektron) betragt ca 12 Jahre. Das Elektron aus dem Zerfall regt einen Leuchtstoff in der Farbe zum Leuchten an. Daher, nach 24 Jahren (zwei Halbwertszeiten) sind noch 25% der urspruenglichen Leuchtkraft vorhanden. Sehr langsmaer kontinuierlicher Prozess. Wahrscheinlich sind noch 10% der Leuchtkraft ausreichend um es im dunkeln zu erkennen. Daher kann man Tritium aus den 70igern in kompletter Dunkelheit noch erkennen(ca 36 Jahre oder 3 Halbwertszeiten her, 12.5% der urspruenglichen Leuchtkraft ). Generell gelten 10 Halbwertszeiten als "abgeklungen" oder nicht mehr radioaktiv. Meine Enkel werden dann im Jahre 2110 hoffnungsweise meine Tritiumblaetter von 1990 problemlos entsorgen koennen :-).
Viele Gruesse
Markus
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28.06.2009, 17:50 #9
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Original von Girk
Dies hatten wir schon ein paar Mal hier diskutiert glaub ich. Die Halbwertszeit von Tritium (d.h, 50% des radioaktiven Tritium zerfaelt in Helium und ein elektron) betragt ca 12 Jahre. Das Elektron aus dem Zerfall regt einen Leuchtstoff in der Farbe zum Leuchten an. Daher, nach 24 Jahren (zwei Halbwertszeiten) sind noch 25% der urspruenglichen Leuchtkraft vorhanden. Sehr langsmaer kontinuierlicher Prozess. Wahrscheinlich sind noch 10% der Leuchtkraft ausreichend um es im dunkeln zu erkennen. Daher kann man Tritium aus den 70igern in kompletter Dunkelheit noch erkennen(ca 36 Jahre oder 3 Halbwertszeiten her, 12.5% der urspruenglichen Leuchtkraft ). Generell gelten 10 Halbwertszeiten als "abgeklungen" oder nicht mehr radioaktiv. Meine Enkel werden dann im Jahre 2110 hoffnungsweise meine Tritiumblaetter von 1990 problemlos entsorgen koennen :-).
Viele Gruesse
Markus
Danke!!!
Gruß,Ronni
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29.06.2009, 01:21 #10
Super Erklärung, Markus.
Dann gibt's da noch die alten Blätter, die so schön grünlich leuchten.
Siehe den Thread "Kann Tritium aufgeladen werden?".— Roland —
20 % auf alles!
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29.06.2009, 06:12 #11Original von rolexperte
es kommt glaub auch drauf an wie die uhr gelagert wurde, wenn ne uhr 30 jahre im dunklen schließfach liegt hält das tritium wahrscheinlich länger... der Zerfallsprozess des radioaktiven Material sollte dadurch kaum beeinflusst werden - die Konsistenz der Trägermasse hingegen wohl durchaus. Optisch wird sich daraus also eventuell ein Unterschied ergeben, jedoch eher nicht in Bezug auf die Leuchteigenschaft ...
Harald
"All the world's a stage,
And all the men and women merely players."
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29.06.2009, 07:39 #12
Wie Markus bereits erläutert hat, ergibt sich für Tritium mit einer Halbwertszeit von 12,36 Jahren die Anzahl der noch nicht zerfallenen (und damit noch aktiven) Kerne nach dem Zerfallsgesetz. Hier ergänzend eine graphische Darstellung:
Wie Harald bereits anmerkte, ist dies aber nur die „halbe“ Wahrheit. Das Diagramm zeigt zwar die rein theoretisch nach dem Zerfallsgesetz abnehmende Leuchtkraft der Blätter und Zeiger, stellt aber nur die nach einer bestimmten Zeit maximal überhaupt noch mögliche Leuchtkraft dar. Die tatsächlich noch vorhandene Leuchtkraft hängt aber noch von einem weiteren Faktor ab, der die Leuchtkraft zusätzlich verringert.
Zunächst eine kurze Erläuterung: Nicht das Tritium leuchtet, sondern eine spezielle Leuchtmasse (zumeist Zinksulfid) wird von der radioaktiven Strahlung des Tritiums zum Leuchten angeregt. Das Tritium selber ist gasförmig und in einer Trägermasse eingeschlossen, leuchtet selber aber nicht (Betastrahlen sind unsichtbar).
Da das Tritium gasförmig in der Trägersubstanz gebunden ist, gast das Tritium sehr langsam aus der Trägermasse aus, was durch bestimmte Tragebedingungen aber stark beschleunigt werden kann. Das dann fehlende Tritium kann die Leuchtmasse aber nicht mehr anregen, wodurch die Leuchtkraft stärker abnimmt als es sich nach dem Zerfallsgesetz ergeben würde.
Die Ausgasung wird dabei insbesondere durch intensive UV-Strahlung und starke Erwärmung beschleunigt. Mit anderen Worten: Eine über einen längeren Zeitraum dem grellen Sonnenlicht am Äquator mit entsprechender UV- und Wärmestrahlung ausgesetzte Uhr zeigt wesentlich stärkere Ausgasungserscheinungen als eine Uhr, die über viele Jahre nur im Büro unter der Hemdmanschette getragen wurde. Das ausgasende Tritium ist dabei wohl auch einer der Gründe für die oftmals zu beobachtende „Bröckel“-Tendenz alter Leuchtmasse.
Die Trägermasse selbst wird aber ebenfalls duch die UV-Strahlung angegriffen, was die Alterung und auch damit verbundene Verfärbungen stark begünstigt. Kommt dann noch ein Auskondensieren der in der Uhr immer vorhandenen Restfeuchte durch starke Abkühlung (beispielweise durch einen Sprung in kälteres Wasser mit einer in der Sonne erwärmten Uhr) dazu, liegen beste Voraussetzungen für einen stark beschleunigten Alterungsprozeß der Leuchtmasse vor.
Durch unterschiedliche Tragebedingungen sind also die oft unterschiedlichen Zustände alter Tritiumblätter zu erklären.
Gruß
MatthiasThe difference between men and boys is the price of their toys.
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29.06.2009, 09:00 #13
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Danke Matthias, jetzt kenne ich mich aus!!
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29.06.2009, 09:47 #14
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gute darstellung, danke markus, danke matthias
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29.06.2009, 10:22 #15
Bombenerklärung!
Überhaupt staune ich immer wieder über Deine Beiträge!
Nun aber noch eine Laienfrage: Was hat denn welchen Einfluss auf die Verfärbung der Leuchtmasse?
Es gab mal einen Thread hier (den ich gerade nicht wiederfinde) der sinngemäß besagte, dass gerade Uhren, die nicht goßartig dem Tageslicht ausgesetzt wurden, eher Nachdunkeln.
Ich meine auch noch etwas von "Pilzen" im Ohr zu haben, die sich in dunklen Safes wohlfühlen und bei bestrahlten Uhren weniger auftreten sollen.
Oder hab ich das alles geträumt?
Gruß
ThomasGruß, Thomas
Ja, das muss so laut!
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29.06.2009, 10:28 #16
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Hallo,
ich möchte zu dem Thema folgendes bemerken:
1. Tritium leuchtet überhaupt nicht!
2. Was leuchtet, ist entweder
a. Zinksulfit oder
b. Zinkoxyd (Vgl. Matthias)
3. Zinksulfit leuchtet bei Bestrahlung mit Licht ca. 30-45 Minuten
Zinkoxyd leuchtet bei Bestrahlung mit Licht nicht.
4. Damit Zinksulfit oder Zinkoxyd länger leuchten oder
überhaupt leuchten, werden sie mit Tritiumpolymer verbunden!
Siehe: IWC
5. Ihr könnt erkennen, ob eine ältere Uhr mit Zinksulfit oder Zinkoxyd
belegt ist. Zinksulfit leuchtet bei Bestrahlung mit Licht hell auf,
Zinkoxyd nicht! Beide leuchten aber durch die Bestrahlung
mit Tritiumpolymer!
6. Wie stark ein Leuchtmittel, das mit Tritiumpolymer versetzt ist, nach
Jahren noch eigenständig (also nicht durch Bestrahlung mit Licht)
leuchtet, hängt vom Zerfall des Zinksulfits (oder -oxyds) und des
Tritiums ab! (Siehe: Matthias)
IWC sagt: Bei Leuchtmassen mit Tritium nimmt die Leuchtktraft nach
4 Jahren um die Hälfte ab! Siehe:
IWC
Gruß Gerhard
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29.06.2009, 10:30 #17
Danke Matthias für die hervorragende Erklärung.
Danke auch Gerhard, vor allem dafür:
Original von Der Stuttgarter
5. Ihr könnt erkennen, ob eine ältere Uhr mit Zinksulfit oder Zinkoxyd
belegt ist. Zinksulfit leuchtet bei Bestrahlung mit Licht hell auf,
Zinkoxyd nicht! Beide leuchten aber durch die Bestrahlung
mit Tritiumpolymer!
Gruß Percy
"Ferner wird hier auch auf Ihrem Profil sehr viel Diversität benötigt."
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29.06.2009, 11:04 #18
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Hallo Percy,
ich habe mich in letzter Zeit speziell mit
der Frage der Leuchtmassen beschäftigt.
Der Anlass war, dass ich in der Vergangenheit
einige tolle Vintage-Uhren nicht gekauft habe,
weil die Leuchtmassen ihre Zifferbläter und Zeiger bei der Bestrahlung mit Licht stark aufgeleuchtet haben (meistens grünlich!)
In der Zwischenzeit weiß ich, dass die Blätter und
Zeiger wahrscheinlich echt und mit Zinksulfit mit Tritiumpolymer
beschichtet waren!
Man kann eigentlich Zifferblätter und Zeiger ganz einfach testen:
Wenn sie durch das Beleuchten mit Licht (z.B. Taschenlampe)
stark aufleuchten, dann handelt es sich entweder um Zinksulfit mit
Tritiumpolymer oder Luminova bzw. Super-Luminova.
Wenn sie nicht aufleuchten, dann handelt es sich entweder um
Zinkoxyd oder Zinkoxyd mit Tritium (oder um keine Leuchtmasse).
Jetzt setzt man die Uhr längere Zeit der Dunkelheit aus (24 Stunden dürften sicher reichen) und betrachtet
die Uhr danach in der Dunkelheit, dann gibt es folgende
Möglichkeiten:
1. Leuchtet die Uhr nicht, dann handelt es sich um Luminova oder
Super-Luminova (oder um keine Leuchtmasse).
2. Leuchtet die Uhr, wenn auch nur schwach, dann handelt es sich
um Zinksulfit oder Zinkoxyd jeweils mit Tritiumpolymer. Es ist dann Zinksulfit, wenn die Leuchtmasse vorher unter Licht aufgeleuchtet hat.
Radium lasse ich einmal außen vor.
Nach meinen Beobachtungen hat Rolex in der Vergangenheit sowohl
Zinksulfit als auch Zinkoxyd verwendet. Wenn aber Zeiger und
Zifferblatt unterschiedlich beschichtet sind (Zeiger leuchten bei der
Bestrahlung durch Licht, Zifferblatt leuchtet nicht oder umgekehrt), dann stimmt meiner Meinung nach etwas nicht, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Rolex unterschiedliche Beschichtungen
bei derselben Uhr realisiert hat.
Gruß
Gerhard
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29.06.2009, 11:29 #19
Großartiger Tech Talk
Original von sennsation
Nun aber noch eine Laienfrage: Was hat denn welchen Einfluss auf die Verfärbung der Leuchtmasse?
Es gab mal einen Thread hier (den ich gerade nicht wiederfinde) der sinngemäß besagte, dass gerade Uhren, die nicht goßartig dem Tageslicht ausgesetzt wurden, eher Nachdunkeln.
Ich meine auch noch etwas von "Pilzen" im Ohr zu haben, die sich in dunklen Safes wohlfühlen und bei bestrahlten Uhren weniger auftreten sollen....) würde wohl nur nach umfangreichen Untersuchungen an ausreichenden Samples feststellbar sein. Da aber die Rahmenbedingungen im Nachhinein nahezu unmöglich feststellbar sind werden wir hier wohl noch lange spekulieren können aber einzelne Aussagen über Einflüsse durch weitere Erkenntnisse durchaus auch verfestigen können ....
Harald
"All the world's a stage,
And all the men and women merely players."
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29.06.2009, 13:01 #20
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Hallo an Alle,
bei meinen beiden Beiträgen ist mir leider
ein grober, unverzeilicher Fehler unterlaufen:
Statt
"Zinkoxyd"
mus es heißen:
"Zinksilikat"
Also bitte gedanklich "Zinkoxyd" durch "Zinksilikat" ersetzen!
Meine Aussagen bleiben aber richtig!
Ich bitte vielmals um Entschuldigung.
Bitte auch hier nachschauen: Leuchtmasse
Dort steht (Zitat): "Tritiumaktivierte Selbstleuchtfarben auf der basis von Zinksulfiden können zusätzlich Lichtenergie von Tages- und Kunstlicht speichern, Zinksilikate können dies nicht."
Gruß
Gerhard
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