Hallo miteinander

Gestern hab ich von Thomas H. Ernst im WatchTime Forum die Unterschiede zwischen Sub und Sub LV vernommen.
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Die 16610 LV unterscheidet sich nahezu völlig von der normalen Submariner.
Lediglich Krone, Tubus und Gehäuseboden sind identisch. Das Gehäusemittelteil
ist zwar in den Abmessungen vergleichbar, allerdings um den Flankenschutz
aufwändiger gefräst. Lünette und Glasreif sind leicht modifiziert da die LV
über eine geänderte Dichtung (soll ab 2007 auch bei der normalen 16610 kommen)
verfügt. Den Glasreif kann man zwar komplett mit der Schwarzen tauschen, nicht
aber den Aluminiumeinsatz.

Zifferblatt und Zeiger hat sie, wie auch die Jubi-GMT von der Yachtmaster
geerbt, dank einem anderen Lieferante sind diese auch weitestgehend makellos
gefertigt.

Das Werk ist natürlich nach wie vor ein 3135er Kaliber, allerdings zappelt darin
die Unruh und die Spirale die auch die Jubi-GMT antreibt. Weil aber sonst nix
geändert wurde, blieb der Name bei 3135.

Der Glasreif meiner 2003er LV weist 0,12mm mehr Durchmesser als bei der
normalen Submariner auf. Die Lünetteneinlage lässt sich nicht tauschen, die
Grüne wäre zu gross für den Reif einer normalen 16610 was ich übrigens auch mal
ausprobiert habe.

Die Glasdichtung verfügt bei der normalen 16610 über innenliegende
Erweiterungen, bei der LV je eine innen- und eine aussenliegende. So wie auch
bei der Sea Dweller. Daher der grössere Lünettenumfang, der grössere Glasreif
und auch die grössere Einlage. Stand 2003. Steht übrigens auch so in den
Serviceunterlagen, Oysterkatalog R.41.

Allerdings muss ich einräumen, dass Rolex aufgrund der enormen Nachfrage
scheinbar dazu übergegangen ist, ganz normale Submariner Schalen mit grünen
Inlays auszustatten. Den Unterschied könnte man anhand guter Fotos der Gehäuse
(Profil Kronenseite) leicht ausmachen. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal ist die
45° Fase über dem Flankenschutz der bei Schwarzen nahezu entfällt. Die letzten
paar, die durch meine Finger gegangen sind, haben sich äusserlich nicht mehr
unterschieden.

Was das Werk angeht, so möchte ich die Zweifler aus dem anderen Forum ermuntern
nicht nur zu spekulieren sondern sich mal bei den Patentanmeldungen zu
informieren. Dort wird die geneigte Leserschaft eine Schrift aus dem Jahr 1998
vorfinden. Die ersten dieser Spiralen wurden übrigens in einer Sea Dweller
Serie aus dem Jahr 2002 probehalber unter die Leute gebracht (siehe Test auf
meiner Webseite).

Zur Wiederholung:
Eigene Spiralen hat Rolex nicht erst seit der GMT II, sie werden seit 1999
hergestellt und erprobt. Zuerst champagnerfarben sind sie ab 2002 in einigen
Sea Dwellern, ab 2003 in der LV und seit 2004 in der Daytona zu finden. Ich
konnte mich anhand je eines Exemplares von den korrekten Angaben überzeugen.

Ganz neu ist eine Legierung mit einem blau oxidierenden Legierungsbestandteil
mit Namen Niobium statt Hafnium (Zirkonium wurde beibehalten). Über den Sinn
der neuen Legierung wird noch gestritten, die Genfer finden sie besser, die
Bieler nicht. Schau mer mal ...

Die etwa 20nm dicke Oxydschicht die galvanisch erzeugt wird, soll eine nahezu
perfekte Temperaturkompensation bewirken. Das könnte hinkommen, die LV ist
meine erste Rolex, die keinerlei Unterschiede zwischen Sommer und Winter im
Gangverhalten zeigte.

Auffallend ist bei beiden Legierungen, dass die Angaben zur Regulierung nicht
mehr ganz stimmen. Die kleinen Schrauben ändern ihren Scope von 0,5 auf 0,7
s/Tag, die grossen von 1 auf 1,3 s/Tag.



gruss aus der Schweiz
Wolfgang