Der Wartezeitenthread. Wie lange habt ihr gewartet?

**Blueser66** · Gestern, 18:33

Es kommt halt total auf den Konzi an und wer einen bedient. Leider hat auch mein Konzi vor Ort vor 3 Jahren geschlossen, allerdings gibt es noch zwei weitere Stellen des Fam. Unternehmens. Also daraufhin dort vorstellig geworden und tatsächlich waren meine Bestellungen dort hinterlegt. Diesen Sommer wollte ich dann eine 126622 Blau, was jetzt nicht gerade ein Hype-modell ist und ich habe im Sommer kommuniziert, dass ich diese gerne dieses Jahr noch hätte. Zu diesem Zeitpunkt war auch eine da. An sich sind die meisten Angestellten dort sehr transparent und nett. Dadurch wurde mir gesagt, dass sie aktuell noch 20 Personen gelistet haben (sie hat extra im System nachgesehen). Und sie sagte auch, dass Auswahlkriterium der Umsatz bei Ihnen ist. Ich habe bisher zwei Rolex dort gekauft und eine Revision machen lassen, diese erst vor wenigen Monaten. Daher ist da noch nicht so viel Umsatz vorhanden.

Jedoch wurde mir gesagt, dass aus der jetzigen Erfahrung heraus, sehr viele diese dann doch gar nicht mehr haben wollen - da noch alte Bestellungen. Daher aus 20 Bestellungen schnell einmal nur noch 5-6 werden. Mir wurde dann eine realistische Wartezeit von ca 9-12 Monaten gesagt, da die Blaue nicht so oft ausgeliefert wird.

Das war mir aber dann auch zu lange, da man sie ja mittlerweile 2-3 Jahre alt unter Listenpreis bekommt. Das habe ich dann auch gemacht und habe 2 Wochen gewartet, bis ich eine für mich passende gefunden hatte. Das Spiel mit der Warterei würde ich nur für eine 126500 mitmachen, wegen der großen Diskrepanz von Marktpreis zu Listenpreis. Oder ich hab genug zusammen gespart und sie isses mir dann ich noch wert.

**oskrnbg** · Gestern, 19:02

Zitat von memo771

Um - wie gewünscht

- zum Thema zurückzukommen:

War vor 2 Monaten in Warschau, Konzi Kruk. Da ich im Ausland immer gerne nach noch offenen Modellen auf meiner Wunschliste frage, rein, sehr freundlich, nach einer 126610LN gefragt. Antwort dann: "Ja, da können wir gerne ihr Interesse notieren, wobei wir die Kunden immer darauf hinweisen, dass wir nur dann das Interesse notieren, wenn wir binnen ca. Jahresfrist auch liefern können. Daher geht eine OP in den neuen Farben z.B. leider nicht." Es wurde dann eine schriftliche "Bestellung" ausgefüllt und nach weiteren Uhren in meinem Bestand gefragt und aufgeklärt, dass man bei Lieferung allerdings nur ein paar Tage für die Abholung Zeit habe.

War mir in der Form neu und ich war schon leicht überrascht bei so konkreten Aussagen. Meine Frage ist daher, ob jemand bei Kruk in letzter Zeit konkrete (!) Erfahrungen gemacht hat? Normalerweise halte ich von Wartezeit-Verallgemeinerungen (bezweifele eigentlich die Existenz von echten Wartelisten) und dem allgemeinen Konzi-Gelaber wenig, schien mir aber extrem transparent.

Das ist so. Bin ja Pole und daher immer wenn ich in Polen bin mal bei Kruk, in der Regel Danzig, Krakau, Kattowitz.
Habe auch schon eine DJ dort gekauft (6 Monate prophezeit, nach 3 kam sie) und für meine damalige Freundin eine OP34, allerdings musste ich absagen, da ich es so spontan nicht nach Polen geschafft hätte. Die darf dann auch wirklich niemand abholen - auch nicht mein Vater, auch nicht wenn ich vorab überweise. Da sind die streng.

Zitat von wristory

Du hast dir die Lösung auf dein Problem doch selbst beantwortet. Ab ins Ausland, zB. Griechenland und dort deine Rolex kaufen. Somit hast du den deutschen Konzis und Grauhändlern ein Schnippchen geschlagen und dazu noch einen sonnigen und erholsamen Urlaub erlebt

In Thessaloniki warte ich seit 3 Jahren auf die Air King, die mir in Max einem Jahr versprochen wurde.

**RangeSport** · Gestern, 20:21

Zitat von SQFlyer

Sorry, ihr redet komplett am Thema vorbei.
Der Skandal ist speziell auf deutsche Konzessionäre bezogen und betrifft folgendes:

1) Neukunden bekommen nicht mal ein Rolex Einsteigermodell. Es geht nicht um eine Pepsi oder besondere Modelle wofür man sich erstmal eine History aufbaut. Ich kenne Leute die ohne Beikauf seit über 3 Jahren auf der Warteliste für eine Explorer oder schwarze Submariner stehen. Der Skandal daran ist, dass man diese Uhren in anderen Ländern zum mitnehmen bekommt oder man nur wenige Wochen warten muss

2) Kai von Watchvice (einer der größten Grauhändler in DE) hat selbst bestätigt, dass er gefragte Modelle direkt vom Konzi verkauft bekommt. Das ist ein Skandal, wenn der Konzi die Uhren lieber an einen Grauhändler anstatt den eigenen Kunden verkauft.

3) Es widersrpricht den Rolex Verkaufsbestimmungen. Beikäufe sind von Rolex nicht gewollt. Einige Konzis machen das zeitlich versetzt und nutzen eine Grauzone, trotzdem ist es ein Skandal einen Kunden der eine Einsteiger-Rolex (Explorer, Sub) kaufen will zu einem Beikauf zu zwingen oder sonst 3 Jahre und länger auf einer nicht verbindlichen Warteliste warten zu lassen.

Die Faktoren sind übrigens auch die Gründe warum einige Konzis in DE aktuell ihre Konzession verlieren.

Wie gesagt, es geht im Kern darum, dass junge Neukunden (ohne History) mit guten Job und Einkommen ohne Beikauf nicht mal Einsteigermodelle bekommen.

Ich hoffe das Thema ist damit jetzt endlich mal geklärt. Es ist ein Problem was man vorrangig in DE beobachtet. In anderen Ländern kriegt man auch als Neukunde nicht sofort eine Daytona oder Pepsi, aber man kann wenigstens innerhalb weniger Wochen ein Einsteigermodell kaufen.

Wow. Dann ist es ja auch ein Skandal das ich als Neukunde dieses Jahr mit einer Wartezeit von 2-3 Monaten drei verschiedene Rolex-Modelle erworben konnte. Ohne Beikäufe. Ohne Historie. Mit Mitte 30 auf der Uhr. Nicht verkleidet in Luxusklamotten.
Leute, ja es gibt bestimmt welche die den graumarkt unterstützen. Es gibt aber auch genügend Konzessionäre die klar handeln wenn man klare Ansagen macht und nicht um den heißen Brei herumredet.
Es muss auch einfach mal allen klar werden, dass die konzessionäre tagtäglich Gespräche mit möchtegernkunden führen die dann doch kneifen wenn es denn zur Zuteilung kommt.
Ich empfehle klare Aussagen, nette Atmosphäre. In allen drei Fällen habe ich mitgeteilt, dass ich nicht ein Jahr warten werde. Und das ich auch einfach nicht bereit bin X Tausend Euros mehr zu zahlen um die Uhr sofort zu bekommen und damit dieses System zu unterstützen. Entweder man verkauft mir die Uhren, der Anruf kommt, dann Brauch ich aber auch nicht noch 27 Tage Bedenkzeit sondern tätige am gleichen Tag noch ne Echtzeit-Überweisung und freue mich auf die Uhr oder man lässt es, dann muss ich da aber auch nicht wieder hin. Und einen auf Bittsteller mach ich mit Sicherheit nicht.
Ich weiß halt auch aus Gesprächen mit meinem Konzi das 90% dann doch erstmal rumeiern und daraus einen Staatsakt machen.
Ja es ist eine große Investition. Aber hey Leute, letztendlich ist es ein Gebrauchsgegenstand der gefallen soll.
Vielleicht fehlt vielen auch die Verbindlichkeit und das können ein sicheres Gefühl zu vermitteln nicht nur weiter verkaufen zu wollen sondern ernsthaftes Interesse an der Uhr, dem Mitarbeiter, der Marke usw zu haben. Geschäftsbeziehung aufbauen.

**south** · Gestern, 20:34

Schön formuliert und (mich) überzeugend

**löwenzahn** · Gestern, 20:41

Nehmen wir an Ihr seid Konzessionär und heute müsstet Ihr Euch zwischen 2 Kunden entscheiden, die auf Eurer Interessentenliste stehen.

Der eine Kunde möchte nur die Uhr erwerben und setzt Euch vielleicht noch ein Zeitfenster, in dem er die Uhr erwartet. Der andere Kunde kommt immer wieder vorbei, kauft etwas Schmuck, lässt mal etwas ändern oder anfertigen.

Wem würdet Ihr die Uhr verkaufen?

Michael

**RangeSport** · Gestern, 20:52

Das ist in meinen Augen auch vollkommen in Ordnung! Ich bin selber Unternehmer und das würde man nicht anders machen.
Was ich nicht gut finde ist, für die Uhr muss das und das an Umsatz rein… wo ist denn da noch der Mensch und die Geschäftsbeziehung geblieben? Und wie bekloppt sind denn diejenigen die das als Kunde machen? Dann Kauf doch gleich auf dem Graumarkt.

Wem das nicht passt, der hat ja auch Möglichkeiten in eine Boutique zu gehen.

Es gibt IMMER zwei Seiten einer Medaille. Und sicherlich möchte Rolex nicht das ein Konzi sagt die Uhr geht aber nur an den raus der X € Umsatz macht.
Seien wir aber auch mal ehrlich: Wie soll Rolex das kontrollieren? Unmöglich.
Ich glaube jedoch das was wirklich zählt ist Verbindlichkeit und Menschlichkeit. Wenn das passt, dann läuft‘s auch. Und vielleicht auch mal als Kunde nicht immer das Gefühl vermitteln, dass es alles ein Staatsakt ist. Letztendlich ist es der Kauf eines Gebrauchsgutes. Bei Rewe Sabbel ich mich auch nicht fünf Stunden mit der Fleischereifachverkäuferin ab aus welchem Stall denn das Ibericoschwein kam von dem das Kotelett im Angebot ist.

**SubM** · Gestern, 21:29

In diesem Thread lese ich recht viel still mit und wundere mich des Öfteren, wie offen über eigene augenscheinliche Charakterschwächen gesprochen wird.
Die letzten paar Aussagen sind aber durchaus etwas bedachter und kommen der Realität, bis auf einige Ausreißer, sicherlich recht nahe.
Ich selbst habe mich in meiner Einschätzung als Kunde bspw. gut vertan. Beim kürzlichen Scannen und Archivieren meiner Rechnungen (nicht nur Uhren, nicht nur Rolex) wurde mir kurz bisschen blümerant

aber hey, wir reden von Hobby und Spaß, idealier Weise für einen selbst, ebenso, wie für die Partnerin.
Also klares Ja, auch Ketten (Frankfurt) haben kompetente und nette Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die durchaus einen persönlichen Kontakt aufbauen und, glaube ich, schon ganz genau wissen, wer einen kräftigen Nagel im Kopf hat und sich an der Sache wirklich freut, oder, wer eben mal gehört hat, nach welchem Modell man am besten fragen sollte für den maximalen Flex oder Gewinn.
Dass es nicht immer gleichermaßen läuft, das ist eben so. Manchmal hab‘ ich auch schon bloß ein Lächeln geerntet. Generell spielen aber Authentizität, Sympathie und alles andere eben immer mit, genau wie Glück auch. Lächeln und winken.
Ernsthaft, es gibt Schlimmeres, als in unserer heutigen Welt eine Armbanduhr nicht zu bekommen.

Mein Fazit:
Nicht alle sind doof.
Weder Konzis, noch Kunden.

**car** · Gestern, 22:20

+1

**CaLeu** · Gestern, 22:42

Einige scheinen zu glauben, dass die Konzessionäre hier einen gesetzlichen Versorgungsauftrag haben. Wenn der nicht nach ihren Wünschen erfüllt wird, ist der Skandal natürlich auch schnell gewittert.

Carsten