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Thema: Der Champagner-Thread
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02.04.2015, 11:16 #1321
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02.04.2015, 12:38 #1322
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02.04.2015, 14:26 #1323
Einer meiner Liebsten Standart Bubbly
image.jpgLG,
Markus
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02.04.2015, 19:12 #1324
Oh je, was habe ich da angestossen? Der Abend ist jedenfalls jetzt schon gelaufen
Eigentlich muss ich hier voryegschicken, dass eine solch pauschale Frage nach einem guten Winzer zunächst genauso schwierig zu beantworten ist, wie die Frage nach einer guten Uhr aus einer Manufaktur.
Ich bin einerseits kein Sommmelier und andererseits auch nicht Privatier der genügend Zeit und Geld hat, alles zu probieren was es auf dem Markt gibt. Leider kann man Champagner schlecht flippern. Wenn eine Flasche nicht mehr gefällt, das is nix mit verkaufen oder tauschen.
Dennoch habe ich aufgrund von Interesse an der Materie und durch die Nähe schon einiges probieren können und habe natürlich so meine Favoriten.
Ich will daher einfach mal ein paar nennen.
Im Bereich Rosé habe ich gleich mehrere Lieblinge, weil Madame lieber Rosé trinkt:
Ruinart Rosé und Feuillatte Cuvée 225 Rosé, wobei der Bollinger Rosé ohne Jahrgang (den es erstaunlicherweise erst seit ganz wenigen Jahren gibt) eigentlich auch noch dazugehört.
Das sind jetzt leider nicht die super günstigen, aber die Qualität ist top und ihrer Liga meiner Meinung nach die Besten. Insbesondere dem Feuillatte gebührt eigentlich ein viel höherer Bekanntsheitgrad und Anerkennung.
Wer Champagner mag die rein auf Chardonnay basieren (Blanc de Blancs) der sollte sich mal in Avize umschauen. Das liegt mitten in der Côte de Blancs. Das malerische Dörfchen ist voll mit guten Winzern. Mein Liebling dort ist De Souza. Dort habe ich angefangen Champagner zu kaufen als er vor 20 Jahren anfing aufgrund seiner Qualität in einschlägigen französischen Fachzeitschriften bekannt zu werden. Der Erfolg gibt ihm recht. Leider sind auch mit dem Erfolg die Preise deutlich gestiegen, aber die Qualität ist nach wie vor top. Hier am besten zum Grand Cru 100% Chardonnay greifen. In Sache Finesse und Eleganz in meinen Augen einer der ganz großen.
Aus der gleichen Generation stammt das Gut Egly Ouriet. Das ist das krasse Gegenteil zu De Souza. Das Gut ist in Ambonnay beheimatet und ist spezialisiert auf Blanc de Noirs, sprich Champagner auf Pinot Noir Basis. Die Champagner sind weinig und anspruchsvoll. Ein Gedicht (Grand Cru Brut Tradition)! Allerdings ist der Winzer derart unsympatisch (kauzig wäre wohl der diplomatische Ausdruck) dass es kaum Spass macht vor Ort zu kaufen. Und das ist mit den Jahren (und dem Erfolg) bestimmt nicht besser geworden. Zum Glück gibts DHL&Co. Den trinke ich sogar lieber als den De Souza, aber eben ein ganz anderer Stil und eher eine Frage des Geschmacks als der Qualität.
Erwähnen muss ich noch das ganz weit südlich gelegene Gut Lacroix Triaulaire in Merrey sur Arce (im Departement Aube in der Nähe von Troyes). Die haben nicht mal eine Internetseite. Allerdings machen sie neben dem typischen Champagner aus Pinot N. Pinot M. und Chardonnay auch eine besondere Cuvée:
Eine einzige Parzelle, eine Rebsorte und ein Jahrgang. Sowas machen nur die allerwenigsten Nobelgüter (Krug Clos du Mesnil zum Beispiel). Bei Lacroix Triaulaire verwendet man dazu auch noch die am wenigsten noble Traube Pinot Meunier. Das Ergebnis ist einfach erstaunlich. Es ist mit Sicherheit nicht der beste Champagner den ich getrunken habe, jedoch mit ebensolcher Sicherheit eine der besten Winzerarbeiten die ich kosten durfte. Aufgrund der mehr als schwierigen Ausgangssituation (Parzelle, Jahrgang, Rebsorte) wird hier ein guter Champagner produziert zu sehr fairen Preisen. Da hätte mehr als einer vorher kapituliert. Nicht besser als andere aber aufgrund der Handwerkskunst eine echte Meisterleistung und darüber hinaus ein ganz netter Winzer.
Über jeden Zweifel erhaben sind auch die Champagner von Herrn Selosse in Avize. Allerdings sind die so gar nicht mein Ding. Er ist spezialisiert auf Champagner ohne Dosage, sprich ganz besonders trockene Champagner. Technisch auch sehr interessant aber solche Champagner zu trinken und zu würdigen ist für MICH mehr Arbeit als Spass. Wer aber die Trockenen liebt, findet hier sicher seinen Meister (leider auch alles andere als günstig, aber der Markt scheint es herzugeben).
Wenn Euch das gefallen hat und ihr mehr wollt, dann kann ich morgen noch ein wenig was zu Handelshäusern aus Epernay und der Gastronmie in der Region schreiben.Salü
Richard
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Nichts Großes in der Welt geschieht ohne Leidenschaft!
Friedrich Hegel
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02.04.2015, 19:18 #1325
Richard, vielen Dank für Deine Ausführungen!
Ich glaube der Ruinart Rosé ist hier im Forum auch so etwas wie der "Lieblings-Rosé" und wirklich ausgesprochen gut.
Kommt für mich auch noch über einem Laurent-Perrier-Rosé.Beste Grüße!
Peter
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02.04.2015, 20:27 #1326
Sehr interessant, Richard. Danke.
Ahja, da lese ich gerne mehr, wenn Du Zeit hast.Das Café full - full.
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02.04.2015, 21:09 #1327
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Vielen Dank, Richard.
Gerne mehr von deinen Ausführungen.
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02.04.2015, 22:04 #1328
Merci Richard
Hier wird heute mit Bolly Chérie angestoßen
image.jpgSuperlative Grüße, Frank
"Cool sh*t ain't cheap, and cheap sh*t ain't cool."
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02.04.2015, 22:18 #1329
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02.04.2015, 22:32 #1330
Robert: den Pommery find ich klasse!
Frank: Zalto Weißwein-Glas. Herrlich.
Beste Grüße!
Peter
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02.04.2015, 22:41 #1331
Leider nein Peter. Das ist ein schlichtes Schott Glas.
Superlative Grüße, Frank
"Cool sh*t ain't cheap, and cheap sh*t ain't cool."
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03.04.2015, 07:47 #1332
Vielen Dank Richard
Bitte mehr aus deinem Fundus, du bereicherst diesen FredGruss Alex numqam retro
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03.04.2015, 12:33 #1333
Bei soviel Interesse und Zuspruch macht es natürlich auch Spass weiter zu schreiben.
Bevor es aber auf nach Epernay geht, mache ich einen kleinen Exkurs zum Thema Champagner-Etikett.
Ich denke dass die meisten hier ein paar wichtige Infos rausholen können, denn da steht so einiges drauf, was der Laie nicht auf Anhieb sieht.
Auf jedem Champagneretikett gibt es einige Pflichtangaben:
- Name des Champagners (Nicht zu verwechseln mit dem Gut, das ihn produziert hat, aber dazu später mehr)
- Dosage (=Zuckegehalt, also Brut, Demi-Sec etc)
- Alkoholgehalt
- Flascheninhalt
- Herkunftsort
- Steuernummer (hier wird es erstaunlicherweise richtig interessant)
plus weitere Angaben zu Qualität (wenn relevant: Rosé, Jahrgang, Blanc de Blancs, Name der Cuvée etc.)
Anbei ein Beispiel (Quelle Roederer):
Auf den Alkoholgehalt gehe ich hier nicht weiter ein. Hier gibt es kaum grosse Unterschiede. Mit 12° +/- 0.5° sollte man fast alles erschlagen haben.
Auch der Herkunftsort ist nicht weiter spannend, gibt er doch nur Auskunft wo die Firma sitzt, nicht jedoch unbedingt aus welcher Lage die Trauben stammen (siehe die grossen Häuser wie Pommery, wo Reims draufsteht, wobei in Reims selbst keine Reben stehen).
Der Flascheninhalt ist genormt. Hier kann keiner auf die Idee kommen und morgen 0.5l Flaschen anbieten.
Standard sind 750 ml. Dann gibt es noch halbe Flaschen (Demie) mit 375 ml und Quarts (200 ml) gabs früher häufig im Flieger, heute wird aber eher aus der Flasche eingeschenkt.
Diese kleinen Flaschen sollte man laut Experten vermeiden, da der Champagner hierin angeblich schlecht altert. Ich sehe das ein wenig differenzierter und sage dazu, dass auch diese Flaschengrössen ok sind, solange man sie zeitnah trinkt.
Die grösseren Flaschen haben auch alle Namen, meist von historischen Herrschern:
Magnum (kein Herrscher, nein PI Thomas Magnum ist noch nicht in die Geschichte eingegangen) mit 1.5l
Jeroboam 3l
Rehoboam 4.5l
...
bis Nabuchodonozor 15l
man findet im Netz auch noch andere, das sind aber die Ausnahmen die die Regel bestätigen.
Zur Aufbewahrungstauglichkeit sagen die Experten, dass die Jeroboam ideal sei.
Ich finde diese grossen Flaschen bescheiden.
Sie sind überproportional teuer weil sie immer nur in kleinen Mengen abgefüllt werden und sind super ätzend zu "händeln".
Wer schon mal probiert hat aus einer Flasche grösser als Jeroboam in ein normales Champagnerglas einzuschenken, weiss was ich meine. So schwere Flaschen mit einem so grossen Ausfluss von Hand behutsam anzuheben um nur einen kleinen Schluck in ein Glas zu giessen ist schwierig. Da geht viel daneben oder das Glas kippt ob der Menge um und geht kaputt etc. Alles schon erlebt.
Aber wer in der Sansibar ein wenig Aufmerksamkeit erregen will, kann so etwas gerne bestellen. "The show must go on!" und auch für solche Momente muss es schliesslich das richtige "Fläschchen" geben. Was trinkt man dort, wenn nicht Champagner
Persönlich kaufe ich nichts mehr über Magnum, weil alles andere rein kühlschranktechnisch immer schon zu Problemen führt.
Der Name auf der Flasche:
Hier kann jeder drauf schreiben was er mag. Das ist eine reine Handelsmarke und hat nicht immer was mit dem Abfüller zu tun.
Wenn ich also der Winzer Michel Leblanc bin kann ich meinen Champagner trotzdem Frank Zappa nennen, wenn ich musikalisch anghaucht bin und keine Angst vor einstweiligen Verfügungen der FZ Erben habe.
Mit anderen Worten: Nur weil auf einer Flasche Veuve Tralala steht, heisst das nicht, dass Herr Tralala verstorben ist und die Witwe das Gut führt.
Auch sind nicht alle Dom Schlagmichtot's Nachfahren von Benediktinermönchen die den ein oder anderen Schritt des Champagnerverfahren erfunden haben!
Denn auch wenn sie teilweise historisch klingen, sind viele Marken auf dem Etikett zeitgenössische Kreationen (siehe dazu auch die Flaschen die man Aldi und Lidl kaufen kann).
Jetzt werdet ihr zurecht fragen, wie man denn nun prüfen kann wer wirklich der Produzent ist und was ich von einer Flasche erwarten darf.
Das geneigter Leser erfährst Du nach einer kurzen Werbeunterbrechung.
Nur Schbass!
Hier kommen wir zu dem relativ unbekannten Thema Steuernummer. Auf dem Bild oben steht sie in ganz kleinen Lettern unten rechts. Diese "Nummer" fängt immer mit 1 oder meist 2 Buchstaben an. Die Nummer selbst ist für den Konsumenten unteressant und dient der eindeutigen Identifikation des Herstellers bzw. Besitzers der Marke.
Aber die beiden Buchstaben sind für den Konsumenten SEHR aufschlussreich und wenn ihr alle aus diesem Bericht nur eine Info mitnehmt, dann sollte es die Bedeutung dieser Buchstaben sein:
Folgende Buchstaben gibt es:
NM, RN, CM, RC, R, SR, ND, MA
Sehr häufig werdet ihr NM finden. Das sind Champagner, der von einem Handelshaus kommt. NM steht für Négociant Manipulateur und bedeutet, dass zumindest ein Teil der Trauben (oder Most) zugekauft wird und anschliessend selbst zu Champagner verarbeitet wird.
Moet, Pommery, Bollinger etc arbeiten alle nach diesem Prinzip. Sie haben eigene Reben, die sie meist für ihre Nobelcuvée nutzen und dazu kaufen sie von Winzern Trauben hinzu (oft langjährige Kontrakte) die sie benötigen um ihren Hausgeschmack bei den Standardcuvées einzustellen.
Mit NM macht man nichts falsch. Wenn man weiss, dass einem eine Marke wie Veuve Clicquot schmeckt, kann man sich drauf verlassen, dass er immer gleich schmeckt, weil sich die Marke am Markt das Material besorgen kann, um den Geschmack unabhängig von Wetter und Ernte immer gleich einzustellen. Das hat jedoch auch seinen Preis, weil (nebem dem Marketing) die Bevorratung von Reserveweinen zu diesem Zweck eben Geld kostet.
Der unabhängige Winzer hat immer RM auf der Flasche. Das steht für Récoltant Manipulant und meint, dass der Winzer nur Trauben aus der eigenen Ernte bei der eigenen Herstellung verwendet. Hier findet man also die Winzer die aufgrund ihres Könnens jedes Jahr aufs Neue schauen müssen, wie sie mit dem Material aus der Ernete eine vernünftige Cuvée erzeugen. Zum Glück darf man in der Champagne ja verschiedene Trauben, Jahrgänge und Lagen zu einer Cuvée mischen. Dennoch ist hier nicht immer gewährleistet dass der Champagner von Jahr zu Jahr gleich schmeckt. OK, meist ist der Stil schon recht ähnlich, aber eben nicht komplett identisch.
Wer hier also mal einen guten Winzer gefunden hat, kann das wohl mit einem Handwerksmeister oder einer Manufaktur vergleichen, da bei einem RM nicht im industriellen Massstab gearbeitet wird. Aufgrund der produzierten Menge sind diese jedoch nicht so einfach im Export zu finden. Preislich kosten sie immer deutlich weniger als die NMs, aber auch ein Winzer kann aufwändige und teure Luxuscuvées produzieren. Die kosten dann aber "nur" 50-80€ wahrend ein Handelshaus dafür dann 100-150€ aufruft.
CM und RC stehen für verschiedene Genossenschafts-organisations-formen. Findet man im Ausland auch recht selten. Hier haben die Winzer meist selbst nicht das richtige Material (z.B nur eine Rebsorte etc) um selbst einen Champagner zu produzieren.
R steht für Winzer (récoltant) der den Wein nicht selbst ausbaut sondern von einem Handelshaus (NM) bezieht. Habe ich selbst noch nie auf einer Flasche gesehen. Würde ich im Zweifel aber nicht als ein gutes Qualitätssiegel erachten.
SR (societe de récoltant) habe ich auch noch nie gesehen. Winzervereinigung, meist verschiedene Mitglieder der gleichen Familie die Ihren Wein zusammen herstellen.
Dürfte auch vergleichsweise selten sein, insbesondere im Ausland.
ND steht für Négociant Distributeur und ist wiederum interesant: Hierbei handelt es sich um einen Händler der fertigen Champagner kauft und sein eigenes Etikett drauf klebt. So etwas findet man in (sehr) guten Restaurants, wie z.B. im Ritz. Hier sucht der Sommelier einen guten Hersteller, kauft die Flaschen und lässt sie mit dem eigegen Etikett labeln. Kenne ich aber so nur vom Ritz, machen aber möglicherweise auch andere so. Da das Restaurant aber mit Sicherheit kein Risiko eingehen will, wird er immer nur gute und in der Qualität beständige Erzeuger wählen. Die Frage ist eher, warum ich im Ritz eine Hausmarke bestelle statt Dom Perignon oder Ruinart. Wenn man mir jedoch (z.B. im Rahmen eines Menüs) einen Aperitif mit einer solchen Hausmarke serviert ist daran nichts auszusetzen.
MA: Hier ist Vorsicht geboten. Das steht für Marque d'acheteur! Die Marke gehört nicht dem Hersteller sondern einem Kunden, der häufig Bestände günstig aufkauft und selbst labelt. Das sind die Buchstaben die man bei Aldi und Co findet. Aber nicht nur:
Der kann einem auch im Restaurant (auch in D'land) begegnen. Auf der Karte heisst der dann Hausmarke und kostet "nur" 50-60 € während der Veuve' oder Taittinger bei 80-100€ liegt. Ich frage bei sowas gerne nach und in 90% der Fälle erklärt mir dann die Bedienung es handle sich um einen kleinen Winzer. Ich lasse dann immer die (verschlossene) Flasche kommen und schaue mir die Steuernummer an. Schon etliche Male habe ich die Flaschen dann zurückgehen lassen weil MA draufstand. Dann wirklich lieber den Markenchampagner fü ein paar Euro mehr.
OK, das war der ganz wichtige Teil, wer jetzt noch ein ganz klein wenig Durchhaltevermögen hat, kann jetzt noch was über die Dosage erfahren:
Weit über 90% der heutigen Champagnerproduktion wird als Brut ausgebaut. Aber was bedeutet das eigentlich? Der Fruchtzucker im Champagner wird während der Gärung ja in Alkohohl umgewandelt. Bei einer weiteren Gärung entsteht dann die Kohlensäure. Daher sind Champagner erstmal trockene (Schaum)Weine.
Erst zum Schluss wird das Hefedepot von der 2. Gärung entnommen (nennt man Dégorgage) und die Flasche wieder auf die normale Menge aufgefüllt. Das geschiet mit einer Mischung aus Champager und Zucker (Liqueur d'expédition). Je nachdem wieviel Zucker man beigibt wird der Champagner jetzt mehr oder wenig süss.
Unter 6g pro Liter spricht man von Extra brut, Zero Dosage etc. Wie schon in meinem letzten Artikel geschrieben eher was für Freaks. Meins ist es jedenfalls nicht.
Brut geht bis 15g pro Liter. Das ist der heutige Standard. Wobei man wissen muss, dass früher alles viel süsser war.
Extra Dry ist von 13 bis 20g. Extrem selten zu finden.
Dry 17-35g auch sehr selten.
Demi sec von 33-50 g findet man noch bei Champagner die zum Dessert angeboten werden. Nebem dem Brut heute die zweithäufigste Sorte.
Doux ist mir noch nie begegnet. Hätte über 50g, ist aber wohl eher eine historische Erscheinung.
Also nur weil heute der Standard beim Brut ist, heisst das nicht, dass man nichts anderes Trinken kann, weil das Zuckerwasser sei.
Wer die Möglichkeit hat sollte mal einen Veuve Cliquot Rich Reserve zu Foie Gras probieren.
Auch allen denjenigen, denen ein Brut zu trocken ist und die generell Champagner meiden, weil sie davon Sodbrennen bekommen, sollten mal versuchen einen Extra Dry zu bekommen. Der ist dann gleich viel bekömmlicher.
Meine bucklige Verwandschaft meinte zu Weihnachten dieses Jahr: Auch wenn's diesmal kein Grand Cru ist, bring doch dieses Jahr mal einen Champagner mit der nicht so trocken ist.
Ich habe gesucht und bin fündig geworden. Nur Zucker rein ist natürlich nicht alles, der Champagner sollte trotzdem ausgewogen sein. Also ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen Säure, Zucker und Frucht ist schon wichtig. Daher ist Extra Dry auch mal was anderes und bringt ein wenig Abwechslung in der Champagner-Alltag. Ich würde dafür jetzt nicht auf einen Bollinger Brut oder meinen Feuillatte Cuvée 225 verzichten, aber wie immer liegt die Freude auch in der Abwechslung.
So, ich hoffe der ein oder andere hat was dazu gelernt. Jetzt dürft ihr alle in den Keller rennen und eure Etiketts studieren. Die Steuernummer darf übrigens auch auf der Rückseite stehen, wobei das für mich eine neue Entwicklung ist, sowas gabs meiner Meinung nach früher nicht.
ProstSalü
Richard
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Friedrich Hegel
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03.04.2015, 12:51 #1334
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03.04.2015, 12:58 #1335
Danke Danke Richard
Gruss Alex numqam retro
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03.04.2015, 13:45 #1336
Das ist echt großes Tennis
LG,
Markus
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03.04.2015, 13:56 #1337
Sehr interessant, danke!
Gruß
Hannes
Chachadu
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03.04.2015, 13:57 #1338Salü
Richard
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03.04.2015, 13:58 #1339
Kleiner Tipfehler - Brut geht bis 12g, hast du aber bestimmt richtig gemeint, weil du dann ja auch mit 13-20g fortfährst.
Gruß
Hannes
Chachadu
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03.04.2015, 14:18 #1340
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