Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 38
  1. #1
    Daytona
    Registriert seit
    22.03.2012
    Beiträge
    2.717

    Vorlauf durch Erschütterung - einfach zu beheben?

    Hallo,

    bin wohl mit meiner Hulk einmal zuviel irgendwo gegen gedotzt. Jedenfalls zeigt die Uhr nun einen merklichen Vorgang. D.h. so nach ein paar Stunden/halber Tag sind es dann gerne mal rund 5 Minuten. Habe das jetzt nicht minutiös gemessen aber es ist auch so leicht zu beobachten.

    Mir ist klar, dass ne Ferndiagnose immer nur ungefähr sein kann. Aber dennoch, was sagen die Experten? Kann man das relativ einfach und vor allem ambulant beim Konzi Uhrmacher beheben oder ist das ne gößere Aktion? Ne komplette Revi möchte ich der Hulk (G-Serie) eigentlich ungern gönnen.

    Vielen Dank im Voraus

  2. #2
    Steve McQueen
    Registriert seit
    31.05.2009
    Ort
    LC 100
    Beiträge
    26.821
    Klingt nicht gut.
    Geändert von TheLupus (07.07.2014 um 09:24 Uhr)

  3. #3
    Daytona
    Registriert seit
    22.03.2012
    Beiträge
    2.717
    Themenstarter
    Du sagst es Robert

  4. #4
    Steve McQueen
    Registriert seit
    31.05.2009
    Ort
    LC 100
    Beiträge
    26.821
    Wie stark war denn der kleine Rempler?
    Vielleicht hat der kleine Unfall gar nichts mit dem Vorgang zu tun und es reicht, die Uhr zu entmagnetisieren.

  5. #5
    Daytona
    Registriert seit
    22.03.2012
    Beiträge
    2.717
    Themenstarter
    Schwer zu beschreiben. Bin halt an nen Türrahmen gestoßen. Also jetzt nicht so stark, dass man sich hätte weh tun können aber deutlich genug um es zu spüren.

    Wie würde man ne Entmagnetisierung vornehmen?

  6. #6
    GMT-Master Avatar von kraut
    Registriert seit
    02.03.2014
    Ort
    um und bei Hamburg
    Beiträge
    615
    Wirklich schlaues kann ich nicht beitragen, bin aber über zwei Dinge gestolpert, die mich eher an den Stoß als Ursache glauben lassen würden:

    Die Magnetisierung müsste schleichend erfolgen, richtig? Ein Umstand wie beschrieben, dass die Uhr schlagartig ihr Laufverhalten geändert hat, passt m.E. nicht dazu.

    Im Physikunterricht (lang, lang ist's her) habe ich gelernt, dass magnetisierte Gegenstände durch Schockeinwirkung ihren Magnetismus einbüssen. Auch das würde gegen eine Magnetisierung als Grund sprechen (ganz im Gegenteil).

    Und jetzt die möglicherweise dusselige Vermutung eines Laien: Kann sich der kleine Justierhebel im Werk durch den Schlag bewegt und das Laufverhalten verstellt haben?

    Grüße, Dac
    Männer reden nicht über Gefühle - sie fahren damit vor.
    °lllllll°
    Viele Grüße, Dac

  7. #7
    Milgauss Avatar von tobias997
    Registriert seit
    03.01.2014
    Ort
    Ulm
    Beiträge
    274
    Zitat Zitat von kraut Beitrag anzeigen
    Die Magnetisierung müsste schleichend erfolgen, richtig? Ein Umstand wie beschrieben, dass die Uhr schlagartig ihr Laufverhalten geändert hat, passt m.E. nicht dazu.
    Gerade eine schlagartige Gangveränderung kann insbesondere ihre Ursache in einer magnetischen Einwirkung auf das Uhrwerk haben.

    Zitat Zitat von kraut Beitrag anzeigen
    Im Physikunterricht (lang, lang ist's her) habe ich gelernt, dass magnetisierte Gegenstände durch Schockeinwirkung ihren Magnetismus einbüssen. Auch das würde gegen eine Magnetisierung als Grund sprechen (ganz im Gegenteil).
    Dazu müsstest du speziell die magnetisierten Bereiche mit einem Hammer bearbeiten oder ordentlich gegen den Tisch kloppen.

    Die Magnetisierung legt sich selbsständig nach einigen Tagen größtenteils wieder. Aufgrund der Remanz magnetisierter Metalle ist für eine vollständige Entmagnetisierung das Anlegen eines Gegenfeldes nötig. Uhren werden im Normalfall mittels eines hochfreuqenten magnetischen Wechselfeldes entmagnetisiert. Die Gangabweichung aufgrund einer Magnetisierung sollte aber über die nächsten Tage nachlassen.
    Grüße aus dem Ländle!

    Tobi

  8. #8
    Super-Moderator Avatar von NicoH
    Registriert seit
    25.07.2006
    Ort
    Gruppe A
    Beiträge
    25.538
    Zitat Zitat von kraut Beitrag anzeigen
    Und jetzt die möglicherweise dusselige Vermutung eines Laien: Kann sich der kleine Justierhebel im Werk durch den Schlag bewegt und das Laufverhalten verstellt haben?
    Nein: Die Uhr hat das Kaliber 3135 mit frei schwingender Unruh. Eine Regulierung per Justierhebel gibt es bei der Submariner seit 1988 nicht mehr.

    Früher wurde die Länge der Unruhfeder verstellt und so die Uhr verlangsamt oder beschleunigt. Das hatte den Nachteil, dass bei Stößen diese Justierung verrutschen konnte. Heute wird die Uhr durch Verstellschrauben am Unruhreif justiert, so wie ein Karussell auf dem Kinderspielplatz schneller und langsamer läuft, wenn man innen oder außen sitzt. Etwas schwieriger zu justieren, dafür unanfällig gegen Stöße.
    Ich will Immos, ich will Dollars, ich will fliegen wie bei Marvel.

  9. #9
    Daytona
    Registriert seit
    22.03.2012
    Beiträge
    2.717
    Themenstarter
    Ok nochmal zurück zur Ausgangsfrage: kann man das ggf. ambulant fixen?

  10. #10
    Gesperrter User
    Registriert seit
    05.05.2005
    Ort
    Würselen
    Beiträge
    211
    Woran es ganz genau liegt kann man ohne persönlich Begutachtung nicht sagen.
    Was man aber schon so sagen kann, ist, dass es irgendetwas mit der Spirale zu tun hat.
    Das kann alles möglich sein (verbogen.......).
    Der Magnetismus wird es sehr wahrscheinlich nicht sein, sonst würde die Uhr nicht 5 Minuten sondern Stunden vorgehen !

    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt

    Uli

  11. #11
    Super-Moderator Avatar von NicoH
    Registriert seit
    25.07.2006
    Ort
    Gruppe A
    Beiträge
    25.538
    Ist das denn nur einmalig passiert oder geht die Uhr jetzt jeden Tag fünf Minuten vor?
    Ich will Immos, ich will Dollars, ich will fliegen wie bei Marvel.

  12. #12
    Hallo,

    grunsätzlich kann sich die Regulierung bei einem 31xx und ähnlich aufgebauten Werken NICHTS durch Stoßeinwirkung verstellen.

    Ein starker Vorlauf kann daher nur durch eine durch Schlageinwirkung verhakte/verbogene Spirale auftreten. Das lässt sich (für den Laien) NICHT ambulant (also zu Hause) beheben.

    Theoretisch kann auch die Hemmung selbst (Achse des Unruhreifs) etwas abkriegen.

    Gleiches gilt für eine Magnetisierung, die durchaus auch nur wenige Sekunden/Tag als Auswirkung zeigen kann, bis hin zum Stillstand der Uhr. Dafür maßgeblich ist die Stärke des Magnetfeldes, dem die Uhr ausgesetzt war.

    Selbst Uhren mit Siliziumspiralen reagieren hier noch sehr empfindlich bei direkter Einwirkung des Magnetfeldes. Anschließend pendeln sie sich aber normalerweise wieder ein. Das gilt aber dann NICHT, wenn sich das Gehäuse zu stark magnetisiert hat.

    Eine Magnetisierung kann der Uhrmacher aber in wenigen Sekunden beseitigen. Und das wäre auch mein erster Weg- nämlich zu einem Uhrmacher und einmal entmagnetisieren lassen. Der Zeitwaagentest bringt danach Gewissheit- und lässt auch bei anderen Fehlern entsprechende Rückschlüsse zu.
    Geändert von marfil (07.07.2014 um 12:05 Uhr)
    Mit freundliche Grüßen von der Zeiteisen-Redaktion,

    Martin

  13. #13
    Submariner Avatar von Uhromat
    Registriert seit
    20.05.2012
    Ort
    München
    Beiträge
    388
    Lass sie doch mal stehen bleiben und beobachte sie nach dem Aufzug.
    Ich hatte mal eine geprellte 14060m, die hat mir wohl zuviel Schüttelei übel genommen. Der Vorlauf war aber nur bei ca. 15 sec/p.d..

  14. #14
    Daytona
    Registriert seit
    22.03.2012
    Beiträge
    2.717
    Themenstarter
    Mit ambulant war ja schon der Uhrmacher beim örtlichen Konzi gemeint. Ich selber kann die Uhr ja nichtmal öffnen. Alles weitere ebenfalls nicht. Gehe dann mal die Tage hin.

  15. #15
    Milgauss Avatar von tobias997
    Registriert seit
    03.01.2014
    Ort
    Ulm
    Beiträge
    274
    Zitat Zitat von marfil Beitrag anzeigen
    Gleiches gilt für eine Magnetisierung, die durchaus auch nur wenige Sekunden/Tag als Auswirkung zeigen kann, bis hin zum Stillstand der Uhr. Dafür maßgeblich ist die Stärke des Magnetfeldes, dem die Uhr ausgesetzt war.

    Selbst Uhren mit Siliziumspiralen reagieren hier noch sehr empfindlich bei direkter Einwirkung des Magnetfeldes. Anschließend pendeln sie sich aber normalerweise wieder ein. Das gilt aber dann NICHT, wenn sich das Gehäuse zu stark magnetisiert hat.
    Korrekt, die Magnetisierung kann für jede Form der Gangabweichung verantwortlich sein. Charakeristisch ist hierbei, die langsame Verbesserung des Gangverhaltens mit der Zeit. Da Stahl einen nicht geringen Anteil an Eisen enthält ist der Remanzeffekt (wegen der Suszeptibilität) häufig derart hartnäckig, dass eine Entmagnetisierung nötig ist.
    Wer einen Frequenzgenerator (mehrere kHz) und eine Spule daheim hat, der kann das auch problemlos ambulant daheim erledigen (keine Ironie).

    Ansonsten einfach, wie Uhromat bereits beschrieben hat die Uhr noch ein wenig beobachten. Der Weg zum Konzi wird aber wohl dennoch nötig werden.
    Grüße aus dem Ländle!

    Tobi

  16. #16
    Zitat Zitat von tobias997 Beitrag anzeigen
    Korrekt, die Magnetisierung kann für jede Form der Gangabweichung verantwortlich sein. Charakeristisch ist hierbei, die langsame Verbesserung des Gangverhaltens mit der Zeit. Da Stahl einen nicht geringen Anteil an Eisen enthält ist der Remanzeffekt (wegen der Suszeptibilität) häufig derart hartnäckig, dass eine Entmagnetisierung nötig ist.
    Wir haben diesbezüglich viele Versuche in Zusammenarbeit mit der Swatch Group durchgeführt. Auf eine "Selbstheilung" würde ich dabei nicht so sehr hoffen, denn die stark magnetisierten Werke zeigten auch nach 6 Monaten keine Besserung der Werte.

    Interessant war zudem auch, dass Werke auch mit einem Nachgang reagieren können, was ja oft bestritten wird.

    Auch die unterschiedlichen Auswirkungen von Handys (besonders schlecht sind Smartphones, eher harmlos ältere Geräte) konnten wir schön dokumentieren.
    Mit freundliche Grüßen von der Zeiteisen-Redaktion,

    Martin

  17. #17
    Steve McQueen
    Registriert seit
    31.05.2009
    Ort
    LC 100
    Beiträge
    26.821
    Inwieweit wirken sich Smartphones auf das Gengverhalten aus?

  18. #18
    Milgauss Avatar von tobias997
    Registriert seit
    03.01.2014
    Ort
    Ulm
    Beiträge
    274
    Martin: Das ist sehr interessant zu hören und spricht damit für einen noch höheren ferromagnetischen Anteil im verwendeten Stahl als ich dachte. Ein Nachgang ist aus physikalischer Sicht absolut möglich aber die Realisierung im Alltag wird wohl ein Kunststück sein.
    Die wenigen Mikrotesla, die ein Smartphone liefern kann habe ich bisher als unbedenklich empfunden. Gibt es die Tests irgendwo zum Nachlesen?
    Grüße aus dem Ländle!

    Tobi

  19. #19
    Milgauss Avatar von tobias997
    Registriert seit
    03.01.2014
    Ort
    Ulm
    Beiträge
    274
    Zitat Zitat von TheLupus Beitrag anzeigen
    Inwieweit wirken sich Smartphones auf das Gengverhalten aus?
    Elektromagnetische-Wellen der Antenne. Bei Smartphones mit allerdings recht geringer Amplitude von bis zu ~ 10 Mikro-Tesla. Bei derartigen Werten ist eine Auswirkung ganz massiv von den verwendeten Materialien und deren Zusammensetzung und der Geometrie abhängig. Ich habe eine spürbare Auswirkung bisher immer verneint zumal wir von einem nicht stationären Wechselfeld reden. Unter idealen Bedingungen ist allerdings alles möglich.
    Grüße aus dem Ländle!

    Tobi

  20. #20
    Die Tests wird es in Form eines Artikels in absehbarer Zeit geben, jedoch fehlen uns noch ein paar Vergleiche, die wir in nächster Zeit nachholen werden. Dazu gehört beispielsweise die Master Co-Axial Serie von Omega, die wir zwar schon im Feldversuch hatten, aber ohne Messergebnisse im Vergleich. Auch in der "Billigklasse", wie dem Swatch Sistem 51 gibt es materialtechnische Neuerungen, die wir diesbezüglich abklopfen wollen.

    Zu den Telefonen:

    für die Versuche nutzten wir aktuelle Smartphones von Samsung und Apple, sowie ältere Geräte von Nokia.

    Sobald eine Uhr unmittelbar NEBEN ODER AUF einem Smartphone liegt, reicht die stärke des Magnetfeldes aus, sowohl das Gehäuse zu magnetisieren, als auch das Werk. Bei einem nackten Werk kam es sogar zu einer extrem starken Magnetisierung mit Abweichungen von mehreren Minuten, die sich auch nicht mehr einpendelte (nach Entfernen des Telefons). Auch mit SI-Spirale waren Abweichungen von bis zu 150 Sekunden/Tag messbar, die jedoch nach Entfernen der Telefone wieder auf normale Werte zurückging. Allerdings blieb auch hier das Problem der Magnetisierung der Gehäuse. Entmagnetisiert musste also auf jeden Fall werden.

    Die älteren Geräte von Nokia zeigten dagegen keinen messbaren Einfluss.

    Wir machten das deshalb, da viele die Smartphones auch als Wecker nehmen- und so die Uhr vielleicht direkt daneben oder auf dem Telefon liegt.
    Mit freundliche Grüßen von der Zeiteisen-Redaktion,

    Martin

Ähnliche Themen

  1. smartrepair - feine aber tiefe kratzer im lack "beheben"?
    Von Flo74 im Forum Technik & Automobil
    Antworten: 17
    Letzter Beitrag: 22.08.2012, 22:02
  2. Mal vorlauf ... mal nachlauf....
    Von ralfsch im Forum Rolex - Tech-Talk
    Antworten: 17
    Letzter Beitrag: 31.03.2012, 18:25
  3. 3130 Vorlauf von 10 s/d
    Von steely-mike im Forum Rolex - Tech-Talk
    Antworten: 15
    Letzter Beitrag: 07.02.2012, 21:05
  4. Antworten: 28
    Letzter Beitrag: 26.11.2010, 08:06
  5. Vorlauf GMT
    Von uhrenmaho im Forum Rolex - Tech-Talk
    Antworten: 31
    Letzter Beitrag: 28.02.2008, 19:52

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •