Hallo zusammen ,
gestern früh auf dem Weg in die Arbeit bin ich beim Anblick auf meine GMT-Master förmlich aus allen Wolken geflogen. Da hat sich doch tatsächlich ein leichter Beschlag von Feuchtigkeit auf der Innenseite vom Saphirglas gebildet. Wohl allem Anschein nach, weil der linke Lüftungssteller meiner Klimaanlage direkt in Richtung meiner Uhr gestellt war.Nach dem ersten Schockmoment habe ich mich zuerst wieder auf den Verkehr konzentriert.
Nachdem ich nach kurzer suche endlich einen Parkplatz gefunden hatte, habe ich mir noch knapp 5 min. die Uhr im Auto angesehen und abwechselt versucht mit Saphierglas- und Augenreiben die Kondensat-Schicht weg zu bekommen, bis ich mich nun endlich mit der Gewissheit Feuchtigkeit in der Uhr zu haben abgefunden habe bin ich mit richtig schlechter Laune in Richtung Büro getrottet.
Dort angekommen, ging mir die Sache einfach nicht aus dem Kopf. Ich muss handeln, aber wie? We**e oder Bu****er, das wird teuer…

Mein Joker war, dass ich meine 16700 erst im Oktober letzten Jahres beim Juwelier hier in München gekauft hatte. Hier sollte ich noch bis Okt. dieses Jahres Gewährleistung auf die Uhr bekommen. Doch deckt die Gewährleistung auch Wasserschäden? Kurzerhand angerufen und einfach mal nachgefragt. Die Chefin persönlich war am Apparat, hier wurde ich direkt beruhigt und wurde darauf hingewiesen, dass die in Uhr befindliche Luft immer einen gewissen Anteil an Feuchtigkeit enthält und diese bei Temperaturunterschieden (z.B. bei der direkten Einwirkung der Klimaanlage) auch am Glas beschlagen kann.
Nachdem mir die Menge an Feuchtigkeit am Glas (siehe Anhang) allerdings zu denken gab und ich mich mit dieser Aussage nicht zufrieden stellen habe lassen, entschloss ich mich kurzerhand die Uhr zur Ansicht vorbei zu bringen. Waren mit dem Auto auch nur ca. 10 min.

Dort angekommen kam mir gleich der freundliche Berater entgegen und nahm meine Uhr mit nach hinten in die Werkstatt, nach nur zwei Minuten kam er mit einem breiten Grinsen zurück und meinte lediglich: „Ist Dicht“.
Zu meinem Glück war der Beschlag mittlerer Weile wieder verschwunden, klassischer Vorführ-Effekt!
Als ich ihm dann nochmals bestätigte, dass sich das Kondensat bei Temperaturschwankungen bemerkbar macht, wurde er dann aber schon ernst und verschwand sofort wieder zurück in die Werkstatt.
Nach einem Kaffee und ca. 30 Minuten der Angst evtl. schlechte Nachrichten über das Uhrwerk zu erhalten kam der Chef persönlich und erklärte mir, dass ich mir keine Sorgen machen sollte. Es war zwar Feuchtigkeit in der Uhr, allerdings noch nicht sehr lange und auch so wenig, dass diese keine Schäden am Werk, Blatt oder Zeigern hinterließ.
Die Uhr wurde geöffnet, auf eine „Heizplatte“ ( so habe ich das verstanden) gelegt um zu trocknen und danach wieder verschlossen und über 8 min. auf 5bar getestet. Wie so etwas passieren kann, obwohl ich seit Okt. bereits zwei Mal zum WD bei We**e in München war, war dem Chef, als auch mir sehr rätselhaft.

Meine Theorie:
Am WE war ich Nürnberg, im Hotel angekommen habe ich direkt wie gewohnt mit meiner Uhr geduscht, allerdings war der Wasserstrahl dort extrem stark und auch die Temperatur waren zwischenzeitlich mal auf Saunaniveau. Wie gesagt, die Uhr ist bei mir regelmäßig unter/im Wasser, aber bisher hatte ich damit noch nie Probleme. Kann diese extreme Situation durch erhöhte Temperatur und hohem Wasserdruck in Kombination eine 100 atm geprüfte Uhr derartig aus der Reserve holen?
Wird wohl doch Zeit mir bald einen Duschfrosch zu besorgen. 
Ich war sehr dankbar über die schnelle und unkomplizierte Abwicklung, so dass ich noch was in die Kaffeekasse gelegt habe und verabschiedete mich mit einem super Gefühl, ähnlich wie nach einem perfekten Uhrenkauf.

Im Büro angekommen recherchierte ich hier und auf anderen Plattformen nochmal über ähnliche Fälle und habe so erfahren, dass das Werk und div. Komponenten neu geölt werden sollten. Kann ich meinem Händler/Uhrmacher jetzt in diesem Fall vertrauen, oder sollte ich mich noch einmal auf den Weg machen und die offiziellen doch noch mit ins Boot holen? Was könnte im schlimmsten Fall passieren?
Ist diese „Ölung“ in meinem Fall bei dieser geringen Menge an Feuchtigkeit wirklich notwendig?
Ist die Uhr nun Dicht oder nicht, eigentlich wollte ich meine neue Lady mit in den nächsten Badeurlaub nehmen, nun bin ich wirklich skeptisch. Vorallem wenn wir hier noch über Salzwasser sprechen.

Würde mich über eine kleine Diskussionsrunde und einen Erfahrungsaustausch freuen.
Viele Grüße aus München
Dennis