Ich habe den Motorradführerschein auch erst mit Mitte 35 gemacht. Mein erstes Mopped war eine gebrauchte BMW F650, Vergaser, mit 48 PS. In der ersten Woche nach dem ich Schein und Maschine hatte, hat mich ein Freund, der Super-Moto-Rennen fährt, einen halben Tag mit ins Gelände genommen. Da habe ich mir zwar prompt beide Blinker abgefahren, aber gelernt die Maschine zu beherrschen, wenns rutschig wird und die Räder ausbrechen. Dieser halbe Tag üben, hat mir mehr gebracht, als die ganzen Fahrstunden während der Ausbildung und mir im übrigen mindestens zweimal den Arsch gerettet. Einmal, als ich an einem Sonntagmorgen bei strahlendem Sonnenschein bei zügigem Tempo auf der Landstraße auf einen überfrorenen Streckenabschnitt kam und die Maschine abfangen konnte, ohne mich zu legen. Das zweite Mal musste ich die Strecke Köln-Bremen an einem Novembertag fahren. Die Autobahn zwischen Leverkusen und Burscheid war schneebedeckt und noch nicht geräumt. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt, habe es aber unfallfrei geschafft. Ohne das Geländetraining wäre das sicherlich nix geworden.
Mein Ratschlag wäre deshalb erst mal mit relativ wenig PS anfangen und dafür lernen die Maschine auch unter widrigen Umständen zu beherrschen. Aufrüsten kann man dann immer noch. Wobei mir <100 PS mehr als ausreichen...