Die oberirdischen Gleisflächen in Richtung Hauptbahnhof werden dann verschwinden falls ich das richtig sehe und daran würde ich mich nicht stören.
Ich bitte um Korrektur falls nötig: ist die Entscheidung für Stuttgart 21 nicht demokratisch gefällt worden?
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Hybrid-Darstellung
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11.10.2010, 14:44 #1
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11.10.2010, 16:10 #2
Die Entscheidung für Stuttgart 21 ist in sofern demokratisch gefällt worden, da es ja das Planfeststellungsverfahren durchlaufen hat und sich die Bürger daran beteiligen konnten bzw. beteiligt haben.
Ich habe von 1997 bis 2002 in Stuttgart Architektur studiert und wundere mich z.Zt. doch sehr darüber was in Stuttgart abgeht. Kein Mensch kann behaupten, dass er von Stuttgart 21 nicht gewusst hat. Monatelang gab es eine Ausstellung im Bahnhof und etliche öffentliche Stadtratssitzungen haben das Thema behandelt. Ich habe selber zu meiner Studienzeit bei einem Büro gearbeitet welches mit der Aussenraumgestaltung für S21 beauftragt war. Aus diesem Grunde habe ich bei vielen öffentlichen Sitzungen im Rathaus teilgenommen. Kein Mensch hat damals protestiert.
Dass niemand genau weiss wie hoch die Kosten schlussendlich sein werden ist bei einem solchen Projekt eigentlich die Regel. Auch wird keine Firma der Welt den Auftrag zu einem Fixpreis annehmen. Das ist schon bei einem Mehrfamilienhaus sehr schwierig und bei einem solche grossen Projekt eigentlich unmöglich. Selbst wenn man das Projekt von Vorne bis Hinten durchkalkuliert, kann alleine der steigende Stahlpreis ein solches Projekt um 10% teurer machen als kalkuliert wurde.
Wenn man das aber als Grundlage nimmt, darf in Deutschland eigentlich keine Investition über 10 Mio. Euro mehr getätigt werden.Geändert von blarch (11.10.2010 um 16:11 Uhr)
Gruss Wolfgang
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11.10.2010, 16:29 #3
Ja, ich bin Stuttgarter
Und ich muss sagen, Proteste gegen S21 gab es schon lang, nur halt nicht von den normalen Bürgern die nun auf die Straße gehen.
Die haben Jahrelang davon nix wissen wollen, es vielleicht von sich geschoben das ganze.
Nun da es soweit ist fällt es halt auf, die Mauern fallen und unsere schönen Bäume fallen.
Ich bin für die Zukunft in Stuttgart, fand den Bau eigentlich gut, das man aber Menschen verletzen muss .....Junge, Alte, die bestimmt nix mit Krakelern gemein haben ist für mich schon der Hammer.
Nun, ich denke der Bau wird nimmer gestoppt, das lassen die nicht zu das der Mob da die Oberhand gewinnt sonst kann man jedes Zukünftige Projekt vergessen.
Einerseits ja, bin ich immer noch dafür, für Stuggi 21, aber wenn Menschen zu schaden kommen.
Mein Junge fährt immer über den HB zur Schule, bei mir ist nun jeden Tag die Angst da ob er von einem Demonstranden oder der Polizei eine abkriegt.
Grüße
Michael
Der "frühe" Vogel kann mich mal!
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11.10.2010, 16:34 #4
Also, ich verstehe ja teilweise einige Argumente contra S21, obwohl sie mich in Summe noch nicht überzeugt haben.
Aber warum bloß sind so viele Stuttgarter dagegen?
Ich war zwar erst 3 oder 4 mal auf dem Stuttgarter HBF, aber das hat mir gereicht. Das Ding ist alt und verkommen, die Umgebung des HBF ebenfalls. Wenn da jetzt was Neues entsteht dann profitiert auch die Umgebung des Bahnhofs davon.
Und ich bin überzeugt: die nächste Generation der Stuttgarter wird der Bahn dankbar sein, wenn der Bahnhof denn gebaut wird.
PS: Übrigens war ich auch für die Magnetbahn von München City zum Flughafen raus. Die Fahrt mit der S-Bahn da raus ist wirklich nicht mehr zeitgemäß. Da wurde eine Riesen-Chance vertan.
Beste Grüße,
Charly
WWWWDWWWWWWWWWWWWWWDWDWWWWWDWWWWWWDWWWWWWWWDD
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11.10.2010, 17:08 #5
Ich habe in letzter Zeit mit vielen bekannten Stuttgarter gesprochen. Fast ausnahmslos alle waren für S21, was man aber in den Medien nicht so wahrnimmt, da nur über den Protest gegen S21 berichtet wird. Ich bin mir aus diesem Grunde nicht sicher ob die Demonstranten die Mehrheit wiedergeben.
Gruss Wolfgang
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11.10.2010, 17:56 #6
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11.10.2010, 19:42 #7
Die meisten mit denen ich gesprochen hab waren durchweg dagegen,da bin ich die Ausnahme.
Vielleicht das soziale Gefälle.
Und nochmal, weil ich gerade mal dem fletch seine Post gelesen hab, die "Contras" gibt es nicht erst seit gestern, sondern seit Jahren, nur waren deren ihre Stände die sie inner Stadt aufgebaut haben so gut wie nie besucht.
Erst jetzt sind halt viele aufgewacht, auch welche die sich nur dranhängen wollen.
Grüße
Michael
Der "frühe" Vogel kann mich mal!
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11.10.2010, 17:45 #8
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das ist tatsächlich das problem zur zeit.
lauter sind die gegner, ob sie mehr sind weiss ich net, ich bezweifele es.Urlaub? Hier klicken! oder anrufen: +49 7131- 902020 liebe Grüße, Jochen
Du hast mir gar nix zu sagen, du bist nicht meine Katze!
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11.10.2010, 20:52 #9
Gerade in der Wirtschaftswoche gelesen:
"Ein Bahnhof wird zur gesellschaftspolitischen Grundsatzeintscheidung.
Was machen wir erst, wenn es wirklich um etwas geht?"
(Roland Tichy)
Da ist schon was dran.Geändert von ferryporsche356 (11.10.2010 um 20:53 Uhr) Grund: dicke Finger
Beste Grüße,
Charly
WWWWDWWWWWWWWWWWWWWDWDWWWWWDWWWWWWDWWWWWWWWDD
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12.10.2010, 04:59 #10
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12.10.2010, 07:52 #11
ich glaube, wir erleben hier mal wieder ein Revival der deutschen Protest-Romantik, emotional mächtig und allen Sachargumenten unzugänglich...wir erinnern uns an die "Grenzen des Wachstums" an die "Nato Nachrüstung", das "Startbahn West" oder das "Waldsterben"...
...Öl gibt es immer noch satt, der dritte Weltkrieg kam nicht, und der deutsche Wald sieht immer noch verdammt fit aus...
...diese Protestkultur kann man in Deutschland bis in das frühe 19. Jahrhundert zurück verfolgen kann, und kein Politiker hat sich ihr je erfolgreich entgegen stellen können...
anderseits ist es den verschiedensten Strömungen gelungen dieses maschinenstürmerische Romantikbedürfnis für eigene Zwecke zu nutzen...(ok gleich ist der thread zu)...das geht von den Burschenschaften des 19. Jahrhunderts zu denNationalsozialisten, zur CDU unter Adenauer und Kohl, über die SPD unter Brandt bis hin zu den Grünen unter Özdemir und Roth...Politiker, die diese Bedürfnisse nicht befriedigen können oder wollen, wie Angela Merkel oder Helmut Schmidt, haben zwar in Krisen ihre Momente, gehen aber ansonsten unter...
...mit Verkehr und Infrastruktur hat der S21 Protest nüscht zu tun...Geändert von Mawal (12.10.2010 um 07:53 Uhr)
Martin
Everything!
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12.10.2010, 08:56 #12
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12.10.2010, 09:19 #13
Ulrich,
ich gebe dir prinzipiell recht. Der Protest egal gegen was scheint "deutsch" zu sein.
Was wir nur nicht vergessen dürfen ist, dass alle Proteste der 80er, die du oben erwähnt hast, gesellschaftspolitisch eine Änderung geschaffen haben, die erst ökologisches Bewusstsein in den allgemeinen Focus gebracht haben. Eben die Etablierung der grünen Bewegung, auch wenn die heute nichts mehr mit den Anfängen zu tun hat.
Insofern hat Protest auch eine kreative Komponente.Gruss, Bertram
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12.10.2010, 11:23 #14
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Sorry, Unsinn!!! Schaut mal über den deutschen Tellerrand raus - was hierzulande und besonders in Stuttgart passiert hat nichts mit besonderer deutscher Protestkultur zu tun. So was denken sich deutsche Feuilletonisten aus die so kurzsichtig sind, dass sie es nicht mal schaffen über die Grenze nach Frankreich zu schauen.
Bisschen schade finde ich, dass so gut wie niemand bemerkt, dass der zivile Ungehorsam in Stuttgart gut ist für unsere Demokratie. Diesen ernstgemeinten Protest und den Ausdruck der Unzufriedenheit als Sozialromantik abzutun ist ziemlich einfach...
Sicher ist es schwierig bis unmöglich grosse, komplexe Infrastrukturprojekte in einer Demokratie zu realisieren. Wenn in Schanghai in wenigen Jahren eine UBahn aus dem Boden gestampft wird, ist das sicherlich einfacher durchzusetzen. Manch einer mag' das bewundernswert finden, in einer freien Gesellschaft ist es halt ein bisschen schwieriger zu verkaufen!
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12.10.2010, 11:39 #15
Meinst du wirklich, Dirk?
Ich seh das schon so, dass gerade in D oft nicht auf die Verbesserungen durch Projekte geschaut wird, sondern ein Status - egal wie unbefriedigend er ist - erstmal als "erhaltenswert" gilt.
Ich wollte in meinem Beitrag aber gerade auf positive Aspekte des Protests hinweisen. Er zwingt, Vorhaben zu überdenken und KOmpromisse zu schliessen, wo sie noch möglich sind. Leider ist gerade diese Kompromissbildung - für mich ein Zeichen der Demokratie - aktuell ziemlich ideologisch überlagert, bis zum Einsatz von Gewalt.Gruss, Bertram
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12.10.2010, 11:46 #16
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Das ist kein deutsches Phänomen
Die gleichen Argumente kannst du in anderen Ländern hören. Hintergrund ist immer wieder, Druck auszuüben und zu sagen, "schaut, wir sind besonders destruktiv - unseren Nachbarn manchen das viel besser und werden deswegen auch erfolgreicher sein als wir. Wir werden auf der Strecke bleiben mit unserer Einstellung!"
Ja stimmt leider
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12.10.2010, 11:57 #17--
Beste Grüße, Andreas
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12.10.2010, 07:56 #18
Von Dirk Kurbjuweit gibts darüber einen sehr guten Essay im aktuellen Spiegel. Lesenswert
Beste Grüße, Tobias
I didn't say it's fun
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12.10.2010, 08:05 #19
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ist ne interessante these, ulrich.
Urlaub? Hier klicken! oder anrufen: +49 7131- 902020 liebe Grüße, Jochen
Du hast mir gar nix zu sagen, du bist nicht meine Katze!
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12.10.2010, 11:57 #20
Leute, S21 ist by the book umgesetzt worden unter Wahrung aller rechtstastaatlichen und demokratischen Spielregeln mit jahrzentelangem Vorlauf...
Martin
Everything!
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