Schönes, gelungenes Bild! Danke fürs zeigen. Und für die Tipps, um mit meiner IIIg und Vintage-Glas bessere Ergebnisse zu erzielen.
Ich wollte hier kein Leica-Bashing betreiben bzw. Leica-Fotografen oder -Sammler verunglimpfen. Lediglich meine Einschätzung zum Besten geben, dass die Objektive in den letzten 65 Jahren weiterentwickelt wurden und sich deren optische Leistung deutlich gesteigert hat. Selbst Leitz hat seinerzeit nicht ohne Grund die nachträgliche Vergütung von alten, nicht vergüteten Objektiven angeboten. Ein aktuelles 50-er Summilux 1:1,4 ist durch bessere Vergütung, andere (Glas)Materialien sowie moderner Berechnung- und Produktionstechnik einem 5cm Summarit 1:1,5 von 1950 in allen Belangen deutlich überlegen (Auflösungsvermögen, Kontrast, Farbwiedergabe, Chromatische Aberration und insbesondere Streulichtverhalten).
Trotzdem haben die alten Objektive ihren Charme. Besser als Matt Osborne, der vornehmlich weibliche Modelle in Schwarzweiß fotografiert, kann man es nicht beschreiben. Seine Modelle bevorzugen den Vintage-Look mit ihrem geringeren Kontrast und Weichzeichnereffekt, gegenüber den neueren Optiken, wo jeder Pickel und jede Pore zu erkennen ist.
Das 5cm Summitar 1:1,5 ist bekannt für seinen geringen Kontrast bei Offenblende und seine Streulichtempfindlichkeit. Vielleicht habe ich nicht das beste Exemplar erwischt, aber es ist frei von Staub und Nebel und hat nur geringe Putzspuren auf der Frontlinse. Ich denke nicht, dass es einen groben Fehler hat.
Ich hoffe, mein Novoflex-Adapter ist präzise gearbeitet, teuer genug war er. An der Digitalkamera mit Live-Bild, Focus-Peaking und -Lupe lässt es sich exakt scharf stellen. Weil der Bildeindruck von digitalen Aufnahmen den Ergebnissen auf Film sehr ähnlich ist, liegt es sehr wahrscheinlich nicht an einem falsch kalibrierten Entfernungsmesser.
Das abgebildete Summicron ist neu bei mir, die ersten Bilder muss ich noch abwarten. An einer Digitalkamera hab' ich's noch nicht ausprobiert.
Ich habe nicht geschrieben, dass ich den Look nicht hinbekomme. Mit meinem Canon FD 50mm f/1.2 erreiche ich genau den von Dir beschriebenen Effekt. Deshalb halte ich die Behauptung für übertrieben, er sei nur mit Leica-Objektiven zu erzielen. Insbesondere das bekannt raue Bokeh des Summitar ist schon ziemlich speziell und Geschmacksache. Manche mögen es wegen des Vintage-Looks. Der ist allerdings auch nicht Leica-spezifisch, das Nippon Kogaku Nikkor-S.C f=5cm 1:1.4 erzeugt ein vergleichbares Bokeh.
Bitte nicht falsch verstehen, ich mag die Marke Leica und respektiere, was sie durch die Entwicklung der Kleinbildkamera für die Fotografie geleistet haben. Zum Mythos tragen sicherlich auch die vielen ikonischen Bilder von bekannten Fotografen bei, die aus guten Gründen mit Leica gearbeitet haben. Aber seit Ende der 50-er, Anfang der 60-er ist die japanische Fotoindustrie mindestens gleichwertig.
Wenn’s draußen wieder etwas angenehmer ist, werde ich meine verschiedenen Objektive nochmals systematisch mit Film und digital unter gleichen Bedingungen testen. Für das Summitar habe ich mittlerweile eine Streulichtblende. Für das Summicron muss ich noch eine suchen. Die sind wohl für die alten Optiken unerlässlich.
Gut Licht
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Baum-Darstellung
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06.03.2023, 21:17 #9
"Zweierlei will der echte Mann: Gefahr und Spiel. Deshalb will er das Weib, als das gefährlichste Spielzeug.“ (Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra)
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