Eher würde ich sagen, das läuft bidirektional. Zum einen wecken Marken Erwartungen an den Träger zum anderen scheinen sich viele Markenträger von der Marke eine Imageverleihung zu erhoffen - beides klappt in den wenigsten Fällen.
Als Beispiel: Träger teuerer Uhren, Fahrer teuerer Auto - die Zeit billigen Geldes, die es erlaubt so ziemlich jeden Gegenstand zu mieten (=„leasen“), um ihn als sein eigen zu präsentieren, lassen so manchen deutlich vermögender erscheinen, als er ist. Das wird dann auch noch gerne im Netz oder Trash-TV verbreitet. Leider verfängt das dann aber nur bei einer beschränkten (das Wort mag man in seiner Doppeldeutigkeit begreifen) Gruppe. Denn diejenigen, die ein wenig tiefer blicken können (dazu reicht häufig ein persönliches Kennenlernen...) erkennen sehr häufig schnell den Unterschied zwischen schein-, neu- und steinreich.
Auch der Coolness-Faktor den Markenbotschafter gleich welcher Form vermitteln wollen, will nicht immer abfärben, denn die Vita des Markenbotschafters ist nicht die eigene.
Was mich selbst betrifft, so gebe gerne zu, mit 20 hatte auch ich noch die Hoffnung, nach der Benutzung von „Davidoff Cool Water“ genau die Attraktivität zu entfalten, wie die Astralkörpertypen in der Werbung - heute ein paar Jahrzehnte bin ich froh ab und an auch einfach mit meinem Ich zu punkten.
All das heißt nicht, auf alle Konventionen zu verzichten (Jogginghose zum Opernabend etc.), aber es einfach als egal zu betrachten, ob man vor dem Theater mit dem Panamera, via Uber oder zu Fuß aufschlägt. Gleiches gilt für die Frage mit welcher Uhr. Die wähle ich danach aus, was zur Garderobe passt und nicht wer sie sieht. Bei mir bedeutet das Lange zum Smoking, Batman zum Abendessen beim Italiener.... - und was das bei anderen überzeugt ist mir inzwischen herzlich egal.
Folglich kaufe eine Uhr danach, ob sie MIR gefällt und nicht wie sich ANDERE fühlen mögen, wenn sie sehen, was ich gekauft habe. Liegt eventuell aber auch daran, dass ich den Wert meiner Uhren tatsächlich als Versicherungswert betrachte und nicht als Teil meines Vermögens. Mit dem Liquiditätsabfluss beim Kauf ist der Teil meines Vermögens „weg“ - schützt vor bösen Überraschungen und verschafft Freude am Hobby.
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12.10.2019, 11:31 #11Explorer
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