Ja, da gebe ich dir Recht, in den letzten 20 Jahren ist nicht alles optimal gelaufen. Dennoch waren es stets schöne, sportliche, spezielle Autos und nicht alles war Mist. Der bis 2005 gebaute V6 von Giuseppe Busse ist laut EVO "the most glorious sounding six cylinder road engine ever". Der SZ gilt vielen als das am besten liegende Auto der 90er und 155 und 156 haben die europäischen Tourenwagen-Meisterschaften maßgeblich mitbeherrscht. Und wie sagte mal ein britischer Journalist: "Alfas are always good, no matter how terrible they are. If it is ugly, it is quick, if it is broken, it is beautiful and if it is ugly and broken it is still an Alfa and magic."

Der mit 8C, 4C und Giulia neu eingeschlagene Weg ist in meinen Augen durchaus einer, der dem Namen wieder gerecht werden kann. Eine Positionierung als eine Art italienischer BMW ist für Alfa auch nicht neu. Oder andersrum: die Neuausrichtung der Mailänder nach dem Krieg war zweifellos eine Inspiration für die Münchner. Würde man tatsächlich zu seinen Wurzeln zurückkehren, könnten sich die Autos kaum jemand leisten, ein Alfa gehörte bis in die 50er Jahre zum exklusivsten, was für Geld zu kaufen war. Selbst das erste „Brot-und-Butter-Modell“, der 1900, war als Coupe immer noch merklich teurer als ein 300SL Flügeltüren. Da ich aber der erste wäre, der sich dann keinen Alfa mehr leisten könnte, finde ich es gut so wie es ist

Aber stimmt, das gehört hier eigentlich nicht her. Außer dass Opel eben auch gut daran tun würde, zu ein paar alten Tugenden zurückzufinden.