Zitat Zitat von Lord of Doom Beitrag anzeigen
Du solltest mal nicht deine Wertvorstellungen als allgemeingültig betrachten.

Nur in einem Punkt hast du vermutlich sogar Recht: Rolex orientiert sich auf neue Märkte, einfach weil da mehr Geld verdient ist als beim durchschnittlich verklemmten Mitteleuropäer, der seine Stahl-Rolex verschämt unterm Hemdsärmel verschwinden lässt weil er Angst hat jemand könnte sie sehen- oder der sie nichts ins Geschäft anzieht weil er Angst hat die Kollegen fangen an zu tuscheln dass dem Träger einer 4-5k€ Uhr der Geldbeutel überläuft.

Dass das ganze solche Blüten treibt (wie hier im Forum immer wieder zu lesen ist) finde ich einigermaßen amüsant.
In der Zeit steigen sie in Dubai, Peking oder Moskau mit GMT ICE am Handgelenk aus ihrem 430 Scuderia oder Phantom aus- und der Träger schert sich nicht im geringsten darum was andere Leute darüber denken könnten. Weil er zeigen will und darf, dass er es zu etwas gebracht hat- und ihm dafür nicht nur Neid wie in unseren Breiten, sondern teils auch Anerkennung zu Teil wird.
Find ich persönlich ganz charmant- der unverkrampftere Umgang mit Geld den man anderswo pflegt. Das Typenschild vom neuen Auto abbestellen aus Angst was der Nachbar denken könnte- sowas ist typisch deutsch, genauso wie sich stundenlang zu überlegen was das Gegenüber über die eigene Uhr denken könnte.
98% der Weltbevölkerung ist es einfach wurscht was ihr Gegenüber für ne Uhr trägt- das sollte man sich mal bewusst machen.

Und Roseegold ist auch nichts für Schwutten- sondern je nach Hauttyp eine ganz interessante Ergänzung für die Menschen, die Gelbgold vielleicht nicht tragen können wegen zum hellem Taint. (Oder sagen wir tragen kann jeder alles, aber es sind halt komisch aus)

Vielleicht hab ich auch einfach keinen Geschmack, ich will mir ja schließlich die neue YM II kaufen. Und ich bin mir ziemlich sicher dass die neuen Modelle, wie beispielsweise YM oder die Roseegold Daytonas, auf besagten neuen Märkten reißenden Absatz finden werden. Und das hat auch seine Berechtigung.
Aber ich bin ja auch viel in anderen Kulturkreisen unterwegs, vielleicht entschuldigt mich das ja in deinen Augen.

Mein Vorschlag deshalb: Einfach mal über den eigenen Tellerrand hinausschauen, anderswo werden auch schöne Uhren getragen und die Wertvorstellungen sind vielleicht ganz andere als bei uns. Und das muss nicht schlecht sein. Man kann Rolex jedenfalls nicht vorwerfen dass sie von der Modellstrategie für die Märkte produzieren wo die höchste Marge drin ist- das würde kein Kaufmann anders machen.
Wenn ich die Knete für eine Ice GMT und nen Ferrari hätte, wäre es mir, und sicher vielen anderen, auch egal, was über einen gedacht wird.
Aber warum soll ich in der hiesigen Kultur eine Stahluhr unterm Hemd verstecken müssen? Ich halte das für mehr als leicht übertrieben.