Zitat Zitat von Edmundo Beitrag anzeigen
Wenn es genauso viel Inder in den indischen Restaurant gibt wie bei den Pizzabäckern Italiener ist das auch kein Wunder.
Da arbeiten fast ausschließlich Inder und Nepalis, bei den Italienern sind es dann Pakistanis, erkennst Du an den Plastikhandschuhen, wenn sie die Pizza Prosciutto belegen.

Das Problem ist ein anderes: In den indischen Restaurants in Deutschland gibt es fast ausschließlich das, was im Punjab, in Haryana, Delhi und UP als "festliches Essen" gilt: mit viel Öl, Fleisch, frittiert usw. Das sackt nach dem Essen im Magen nochmal so richtig ab und führt direkt ins Verdauungs-Koma. Das kam hier entsprechend an, weil es viel näher am "schweren" deutschen Essen ist als das, was die Nordinder zuhause kochen, was eher Linsen-Suppen sind, Reis, Gemüse.
Die sehr viel leichteren, in unseren Augen heute sicher auch moderneren Küchen aus Süd- und Ostindien findest Du dagegen in D fast gar nicht. In Frankfurt, Hamburg und Berlin gibt es inzwischen Filialen von Sravana Bhavan, was eine tamilische Kette ist, mit Dosas, Idlis, aber die Preise sind 10 mal so hoch wie hier und das Essen nicht sonderlich frisch. Und der Unterschied zwischen zum Beispiel Malayali-Küche aus Kerala und Punjab-Food ist ungefähr so wie zwischen sizilianischer und norwegischer Küche.

Zweites Problem ist, dass die Inder nicht nein sagen können: So ein Gericht wie Chicken Tikka Curry (wie in dem indischen Restaurant in Hamm) ist zum Beispiel ein Widerspruch in sich: Tikka bedeutet mariniert. Das sind also kleine Stücke, die im Tandori-Offen gegrillt werden. Curry oder Masala bedeutet: in einer Sauce gekocht. Chicken Tikka Masala haben sich die Briten in den indischen Take-Aways immer gewünscht - und irgendwann haben sie das auch bekommen. Genauso gut könntest Du aber in München in ein Wirtshaus gehen und Weißwürste bestellen, aber bitte frittiert statt gekocht.

Sorry für OT, mir war hier gerade langweilig. Jetzt probier ich mal den dunklen Cafe aus.