Zu1. Die Amplitude ist die Schwingungsweite der Unruh.Also der Weg in Grad, den ein Punkt auf der Unruh (bei einer vollen Schwingung) zurücklegt.Gemessen wird entweder mit einer Zeitwaage die gleich auch die Amplitude anzeigt, oder durch ein angeschlossenes Selemeter. Man kann die Amplitude auch anhand des geschriebenen Zeitwaagendiagramms ermittel wenn man den Hebewinkel weiß.
Zu2. Wie weit die Unruh schwingt. Nachtrag:oder wieviel Kraft am Ende des Räderwerks ankommt, bzw wie gut diese Kraft von der Unruh in Schwingung umgesetzt wird.
Zu3. Lager trocken, Unruhwelle gebrochen oder verbogen, Spirale verbogen, Elypse lose,Unruhwelle lose, Unruhreif streift, Spirale streift etc.etc.etc.etc.
Zu4. Waschen, legen,fönen und dabei gleich eventuelle Schäden beseitigen. Sprich Grundüberholung.
Zu5. Die Uhr läuft besch......, oder irgendwann frißt sich ein Zapfen endgültig fest.
Gruß
Holger
Ergebnis 1 bis 18 von 18
-
24.11.2004, 22:51 #1
Amplitude - was genau sagt die aus?
Heute habe ich einmal ein paar Fragen an die Experten (sagt jetzt bitte nicht, daß weiß auch jeder Laie, ich schäme mich ohnehin schon genug):
1. Wie wird die Amplitude gemessen?
2. Was genau sagt sie aus?
3. Woran liegt es (kann es liegen) wenn sie zu gering ist (120 statt >200)?
4. Was ist zu tun, um das wieder in Ordnung zu bringen?
5. Was kann passieren, wenn man es nicht tut?
Vielen Dank für eine Erklärung "für Doofe", besonders bei den ersten beiden Punkten.Suche Rolex 1802 in Weißgold oder Platin https://www.r-l-x.de/forum/showthrea...=1#post7189356
-
24.11.2004, 23:15 #2MEIN NAME IST WILD BILL KELSO!
IHR SOLLTET DAS BESSER NICHT VERGESSEN
-
24.11.2004, 23:17 #3
RE: Amplitude - was genau sagt die aus?
Hier ist schon mal was zum Lesen: http://www.watchtime.ch/contents/wat...s/lessons.html
Kurz auf die Schnelle:
Die Amplitude ist die Schwingungsweite, die die Unruhe vollführt, wenn sie sich um die Achse dreht und in die eine Richtung tick macht, dann von der Hemmung gebremst wird und dann in die andere Richtung tack macht. Grob gesagt, je größer die Amplitude, desto mehr Kraft wirkt auf das Werk. Wenn die Amplitude zu schwach ist, ist der Kraftfluss irgendwo nicht in Ordnung. Zum Beispiel eine nicht aufgezogene oder schlapp gewordene Feder, zuviel Reibung irgendwo, die den Leichtlauf bremst usw.77 Grüße!
Gerhard
-
24.11.2004, 23:17 #4
Super! Wieder was gelernt.
Ergänzende Frage: wie misst die Zeitwaage die Amplitude? Woran erkennt
die den Wert?Gruß Percy
"Ferner wird hier auch auf Ihrem Profil sehr viel Diversität benötigt."
-
24.11.2004, 23:24 #5Original von PCSwie misst die Zeitwaage die Amplitude? Woran erkennt
Fällt wohl eher in die "haute electronique".
Gruß
HolgerMEIN NAME IST WILD BILL KELSO!
IHR SOLLTET DAS BESSER NICHT VERGESSEN
-
25.11.2004, 07:57 #6
Liest du mal genau hier, da ist es erklärt! http://www.watchtime.ch/contents/wat...adjustmnt.html
77 Grüße!
Gerhard
-
25.11.2004, 16:34 #7AndreasGastOriginal von siebensieben
Liest du mal genau hier, da ist es erklärt! http://www.watchtime.ch/contents/wat...adjustmnt.html
...und das was da nicht geschrieben steht, ist genau Percys Frage, nach dem wie, denn Holger hat es weiter oben schon in einem anderen Zusammenhang erklärend eingebaut. Diese Geräte brauchen 3 Anhaltspunkte, damit der Rechner zu einem Ergebnis kommt. 1. Eingangsgeräusch Tick, 2. Ausgangsgeräusch Tack und die 3. Rechengröße ist der Hebewinkel. Jedoch stellt der sich nicht automatisch ein, es sei denn man reguliert mit einem gemitteltem Wert von 52°...nur bei exakter Hebewinkel Einstellung, wird auch die Zeit zwischen Tick und Tack real gemessen.
Nun gibt es aber Listen seitens der Werkhersteller, die man auch über die Zeitwaagen Hersteller beziehen kann, wo dann die Hebewinkel zu den einzelnen Werken der Hersteller aufgelistet sind.
Diese sollte man auch manuell richtig einstellen, denn dann rechnen die witschi Geräte vom feinsten...
Gruß Andreas
-
25.11.2004, 16:52 #8"...und das was da nicht geschrieben steht, ist genau Percys Frage..."
So schlimm war meine Antwort doch dann wohl nicht, oder?77 Grüße!
Gerhard
-
25.11.2004, 17:07 #9AndreasGastOriginal von siebensieben
"...und das was da nicht geschrieben steht, ist genau Percys Frage..."
So schlimm war meine Antwort doch dann wohl nicht, oder?
Die war sogar gut und der link ist auch gut, nur erklärt der Link genau womit gemessen wir und auch wie, nur benötigt der Rechner mindestens 2 variable Messpunket und 1 festen Grundmesspunkt, der eigentlich aus 2 Punkten besteht Hz und Hebewinkel und dann das Tick und Tack... Hz und Hebewinkel sind als eine Größe getrennt manuell vorab einzustellen, dann arbeitet das Gerät auch richtig...
Gruß Abndreas
-
25.11.2004, 22:56 #10
Nun fangt bloß nicht an, Euch wegen meiner Frage zu zanken!
Holgers Erklärung war genau was ich für den Moment erhofft hatte, 77's Link ist genial, da werde ich demnächst noch ausführlicher weiterlesen. Mir ist geholfen, ich danke Euch für die schnelle Reaktion!Suche Rolex 1802 in Weißgold oder Platin https://www.r-l-x.de/forum/showthrea...=1#post7189356
-
25.11.2004, 23:05 #11
Keine Sorge, Miguel, wir zanken uns nicht, WIR nicht. Da sind andere zuständig...
77 Grüße!
Gerhard
-
26.11.2004, 21:24 #12Original von Andreas
Original von siebensieben
Liest du mal genau hier, da ist es erklärt! http://www.watchtime.ch/contents/wat...adjustmnt.html
...und das was da nicht geschrieben steht, ist genau Percys Frage, nach dem wie, denn Holger hat es weiter oben schon in einem anderen Zusammenhang erklärend eingebaut. Diese Geräte brauchen 3 Anhaltspunkte, damit der Rechner zu einem Ergebnis kommt. 1. Eingangsgeräusch Tick, 2. Ausgangsgeräusch Tack und die 3. Rechengröße ist der Hebewinkel. Jedoch stellt der sich nicht automatisch ein, es sei denn man reguliert mit einem gemitteltem Wert von 52°...nur bei exakter Hebewinkel Einstellung, wird auch die Zeit zwischen Tick und Tack real gemessen.
Nun gibt es aber Listen seitens der Werkhersteller, die man auch über die Zeitwaagen Hersteller beziehen kann, wo dann die Hebewinkel zu den einzelnen Werken der Hersteller aufgelistet sind.
Diese sollte man auch manuell richtig einstellen, denn dann rechnen die witschi Geräte vom feinsten...
Gruß Andreas
Hä, ja wie, wie nun????
tick und Tack sind doch immer in gleichem Zeitabstand zu hören, da diese doch "bauartbedingt" z. B. 28.800 A/h fix sind (oder sein sollten).
Es geht doch m. E. darum, wie weit die Unruh in dem gegeben "Zeitraum" tatsächlich ausschwingt (oder wie man da so sagt).
Und je weiter /größer die Gradzahl (z. B. 270°), desto schneller schwingt die Unruh, aber das Ganze geht doch immer in der gleichen Zeit vonstatten.
Wie soll dat nu funktionieren mit dem Tick und dem Tack, wenn der zeitliche Abstand der Amplituden immer gleich ist???
Und wie misst man Nu die Geschwindigkeit, weil mit dieser könnte man mittels dem gegebenen Hebel (Radius) das überstrichene Bogenmaß
ermitteln, und hieraus ergäbe sich der zurückgelegte Winkel.
Ich versteh' nur noch Bahnhof -> HILFE.
Gruß joo
.
-
26.11.2004, 22:36 #13
Ohne dich weiter verwirren zu wollen. Und mit dem Hinweis das ich zwar die Amplitude ermitteln kann, aber mich nie so recht mit dem Vorgang beschäftigt hatte, glaube ich das du die Lösung schon selber gefunden hast:
Die Zeitwaage mißt ein bischen mehr als nur das stumpfe Tick und Tack Geräusch.
Ich ermittel bei meinem Zeitwaagenmodell mittels eines vorgeschriebenen Procederes die sogenannte Hemmungszeit.
Das ist die Zeit, die verstreicht zwischen Ruhe und Fall.
Bei meiner Zeitwaage wird auf dem ausgedruckten Diagramm der Abstand zweier Linien in Millimetern gemessen.
Aus diesem Abstand ließe sich die Hemmungszeit errechnen.
Brauche ich aber nicht. Merke mir nur den Abstand.
!!Jetzt schmeiße ich noch ein, wohl Hilfreiches Zitat aus der Anleitung in den Saal:"Da der Hemmungswinkel eine werkskonstante Größe von ca 50 Grad ist, ebenso wie die Schwingungszeit der Unruh von einem Wendepunkt zum anderen, ist leicht zu erkennen, das allein die Amplitude der Unruh einen Einfluß auf die Hemmungszeit hat, und zwar wird mit größerer Amplitude die Hemmungszeit kürzer"!
Ich könnte Anhand einer Formel bei bekanntem Hemmungswinkel nun auch die Amplitude errechnen.
Aber da ich eine Saule Fau bin, mache ich es ganz einfach, indem ich ein Lineal auf ein sogenanntes Nomogramm lege.
Links lege ich das Lineal am gemessenen Abstand an. Mittig am Hemmungswinkel, und rechts kann ich ganz Komfortabel die Amplitude ablesen.
Wir haben also nicht nur das Tick und das Tack um die Amplitude zu ermitteln, sondern auch noch t des klicksstklack und den dazugehörenden Hemmungswinkel.
Ist doch ganz einfach Oder?
Und die ganz Reichen Kollegen mit ihren Supermodernen Zeitwaagen gucken dafür einfach nur auf ein Display.
Gruß
HolgerMEIN NAME IST WILD BILL KELSO!
IHR SOLLTET DAS BESSER NICHT VERGESSEN
-
26.11.2004, 23:14 #14
Die Formel zum berechnen der Amplitude schmeiße ich am besten auch noch gleich hinterher.
Weiß nicht wie ich das mit Bruchstrichen auf der Tastaur hinbekomme, aber ich probiere es mal in Reinschrift.Die Diagonalstriche sollen dann Bruchstriche darstellen:
Alpha=1/tH X (Beta x 115 x10hoch4)/n
Oder anders ausgedrückt:
Amplitude = 1 durch Hemmungszeit X (Hemmungswinkel x115x10hoch4) durch Schlagzahl pro Stunde
Mal sehen ob sloth dafür auch passende smileys hat.
Bei Langsam schwingenden Unruhen und gut einsehbarem Plateau wird übrigens nie so ein Geschisse gemacht. Da benutzt man dann die optische Schätzlehre um sich ein Bild über die Schwingungsweite zu machen.
Gruß
HolgerMEIN NAME IST WILD BILL KELSO!
IHR SOLLTET DAS BESSER NICHT VERGESSEN
-
27.11.2004, 00:15 #15
Sloth bestimmt; ich nicht.
Trotzdem nochmal danke an Euch für die ausführliche Diskussion.Suche Rolex 1802 in Weißgold oder Platin https://www.r-l-x.de/forum/showthrea...=1#post7189356
-
27.11.2004, 00:27 #16
- Registriert seit
- 18.04.2004
- Beiträge
- 4.405
Gruß sloth
6694 16234 17000 17013 114270 9130/0 9140/0 79090 94500 Seamaster
-
27.11.2004, 13:02 #17AndreasGastOriginal von joo
Original von Andreas
Original von siebensieben
Liest du mal genau hier, da ist es erklärt! http://www.watchtime.ch/contents/wat...adjustmnt.html
...und das was da nicht geschrieben steht, ist genau Percys Frage, nach dem wie, denn Holger hat es weiter oben schon in einem anderen Zusammenhang erklärend eingebaut. Diese Geräte brauchen 3 Anhaltspunkte, damit der Rechner zu einem Ergebnis kommt. 1. Eingangsgeräusch Tick, 2. Ausgangsgeräusch Tack und die 3. Rechengröße ist der Hebewinkel. Jedoch stellt der sich nicht automatisch ein, es sei denn man reguliert mit einem gemitteltem Wert von 52°...nur bei exakter Hebewinkel Einstellung, wird auch die Zeit zwischen Tick und Tack real gemessen.
Nun gibt es aber Listen seitens der Werkhersteller, die man auch über die Zeitwaagen Hersteller beziehen kann, wo dann die Hebewinkel zu den einzelnen Werken der Hersteller aufgelistet sind.
Diese sollte man auch manuell richtig einstellen, denn dann rechnen die witschi Geräte vom feinsten...
Gruß Andreas
Hä, ja wie, wie nun????
tick und Tack sind doch immer in gleichem Zeitabstand zu hören, da diese doch "bauartbedingt" z. B. 28.800 A/h fix sind (oder sein sollten).
Es geht doch m. E. darum, wie weit die Unruh in dem gegeben "Zeitraum" tatsächlich ausschwingt (oder wie man da so sagt).
Und je weiter /größer die Gradzahl (z. B. 270°), desto schneller schwingt die Unruh, aber das Ganze geht doch immer in der gleichen Zeit vonstatten.
Wie soll dat nu funktionieren mit dem Tick und dem Tack, wenn der zeitliche Abstand der Amplituden immer gleich ist???
Und wie misst man Nu die Geschwindigkeit, weil mit dieser könnte man mittels dem gegebenen Hebel (Radius) das überstrichene Bogenmaß
ermitteln, und hieraus ergäbe sich der zurückgelegte Winkel.
Ich versteh' nur noch Bahnhof -> HILFE
Der Text ist verständlich und die nachgereichte Formel bestätigt die bildliche Darlegung für den Laien, sie erfolgt immer etwas plastisch für nicht Techniker dann abschließend dank Holger für den Akademiker...so ist dann für jeden etwas dabei und für einen mal wieder nicht genug tststst...
Friede, Asche über mein Haupt Joo, ich konnte nicht anders, wenn wir aufeinander treffen, juckt es in der Tastatur....)
Einen schönen 1. Advent wünscht Dir...Andreasb
-
28.11.2004, 22:53 #18Original von Andreas
...
joooooooo, genau das war doch bei deiner Vorbildung zu erwarten...
Der Text ist verständlich und die nachgereichte Formel bestätigt die bildliche Darlegung für den Laien, sie erfolgt immer etwas plastisch für nicht Techniker dann abschließend dank Holger für den Akademiker...so ist dann für jeden etwas dabei und für einen mal wieder nicht genug tststst...
Friede, Asche über mein Haupt Joo, ich konnte nicht anders, wenn wir aufeinander treffen, juckt es in der Tastatur....)
Einen schönen 1. Advent wünscht Dir...Andreasb
Na Andreas, wenn's juckt, dann musst Du natürlich etwas dagegen tun ...
Holger
vielen herzlichen Dank,
also war da doch noch a bisserl mehr als Tick und Tack..
Gruß joo
.
Ähnliche Themen
-
Amplitude von 246° OK?
Von Marky im Forum Rolex - Tech-TalkAntworten: 3Letzter Beitrag: 11.12.2010, 21:04 -
Frage zur Amplitude
Von neunelfer im Forum Rolex - Tech-TalkAntworten: 21Letzter Beitrag: 16.01.2008, 15:35 -
Werk - Amplitude: Was ist die Amplitude und welche Werte sind gut?
Von Edmundo im Forum Tech-Talk ClassicsAntworten: 0Letzter Beitrag: 18.09.2007, 16:29 -
Amplitude - was ist gut, was nicht?
Von [Dents]Milchschnitte im Forum Rolex - Tech-TalkAntworten: 17Letzter Beitrag: 05.09.2007, 22:41 -
zeitwaage was sagt die genau aus?
Von alexis im Forum Off TopicAntworten: 28Letzter Beitrag: 18.11.2004, 18:05
Lesezeichen