Große Anbieter sichern den Goldpreis so ab, wie sich andere große Konzerne vor Währungsrisiken schützen. Insofern interessiert die der Goldpreis relativ wenig.
Kleine Anbieter und Verarbeiter wie meine Wenigkeit reagieren ja nach Gusto. Wir sitzen die "Krise" noch aus. Das Gramm kostet heute noch so viel wie vor 5 Jahren. Das liegt aber daran, daß der reine Materialwert nur ein preisbildender Faktor von vielen und somit nicht von dringendster Relevanz ist. Noch kann man die Differenz "wegatmen" und sogar als Werbeargument nutzen a la "Preise wie zu Omas Zeiten". Andere Anbieter passen sich an, insbesondere natürlich die Anbieter maschinell hergestellter Ware, die kaum Verarbeitungskosten in sich birgt. Die reagieren quasi nach Tageskurs.
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20.02.2008, 20:40 #1
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Goldpreis und sein Einfluss auf die Goldmodelle
Wo wird die Reise hingehen ?
Wie wird der Einfluss sein des aktuellen Goldpreises auf die neue Preisliste ab 15.03.2008 ?
Spiegel Online
Wie machen es andere Luxusguthersteller ?
Weniger Profit und moderate Weitergabe des gestiegenen Rohstoffpreises ? Oder gibt man den aktuellen Kurs 1:1 weiter ?
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20.02.2008, 20:45 #2Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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20.02.2008, 21:07 #3
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Themenstarter
Die erfolgt eine Absicherung denn beim größten Goldverbraucher in der Uhrenindustrie ? Kauft er sehr große Mengen auf Halde um sich vor Schwankungen zu schützen? Dies bindet doch Kapital und macht nicht wirklich langfristig Sinn.
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20.02.2008, 21:12 #4
Die Absicherung funktioniert wie bei Währungsgeschäften. Stichwort Hedging. Gold ist ja auch quasi eine Währung. In der Tat kostet das Geld, deswegen nutzen auch nicht alle Firmen solche Services und sparen in guten Zeiten das, was sie in schlechten Zeiten nachbuttern müssen. Größere Mengen auf Halde binden ja auch Kapital, welches erstmal kostet. In irgend einen Apfel muß man also beißen.
Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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20.02.2008, 21:33 #5
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RE: Goldpreis und sein Einfluss auf die Goldmodelle
Donluigi - Lieber Tobias,
ich schätze Dich und Dein Fachwissen sehr, muss aber Deiner Aussage:
"Das Gramm (GOLD) kostet heute noch so viel wie vor 5 Jahren."
widersprechen.
2003 kostete die Unze (31,1 g) Feingold übers Jahr zwischen 315 und 350 EUR,
am 05.01.2004: 340.- EUR
am 04.01.2007: 492.- EUR und
am 20.02.2008: 649,- EUR.
Die Tendenz ist erkennbar und nach oben ist noch Luft.
Wenn Du heute noch zum gleichen Preis wie vor fünf Jahren einkaufen kannst, dann
pflege Deine Quelle und bete, dass sie nicht versiegt.
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20.02.2008, 21:44 #6
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RE: Goldpreis und sein Einfluss auf die Goldmodelle
Markus (Daytona MOP) sorgt sich zu Recht, dass die Preise für die Goldmodelle
kräftig steigen werden.
Vor einiger Zeit habe ich meine Ref. 118239 nach dem Materialgewicht betrachtet:
Das "Schlachtgewicht" beträgt 186 g inklusive zweier Zusatzglieder.
Zieht man 18 g für das Werk und 8 g für den Rest ab,
verbleiben 160 g einer 750er Weißgold-Legierung bzw.
120 g Feingold und 40 g Palladium.
Bei solch einer Edelmetallmenge/Uhr wird ROLEX nicht umhinkommen, den Preis kräftig
nach oben zu korrigieren.
Man spricht von 12 Tonnen Feingold, die dort pro Jahr verarbeitet werden.
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20.02.2008, 21:49 #7ehemaliges mitgliedGast
Also, wenn ich irgendwo Gold zum gleichen Preis einkaufen koennte wie vor fuenf Jahren, dann bitte ich um PN mit Hinweis wo? Bin dabei. Der Preis ist ja mal fast verdoppelt seitdem. Waere ein super Geschaeftsmodel, einkaufen wie vor fuenf Jahren, da werden wir Millionaere in einem Tag, weil Quellen, wo ich das Gold verkaufen kann, habe ich genug. Ich kann es bloss nicht zum Preis wie vor fuenf Jahren finden. Kann meine Bank gleich anrufen... LOL
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20.02.2008, 22:45 #8
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Natürlich wird Rolex bei einem konstant hohen Goldpreis irgendwann auch mit einer Preiserhöhung für seine Edelmetalluhren reagieren müssen.
Aber da der Rolex-Golduhrenkäufer unkritisch genug ist, einen Irrsinnspreis zu zahlen, besteht für Rolex auch bei 900 $/Unze kein Grund zur Hyperventilation.
Man bedenke:
Kaufpreis einer fast baugleichen
Datejust (inkl. schon hier
stattlicher Gewinnspanne für Rolex).....................................4.000 €
120 Gramm Gold pro Uhr
auf derzeitigem höchsten Preisniveau
von etwa 900 $ pro Unze (ca 30 Gramm)
(1$ sind etwa 67 Eurocent),
also 4 Unzen mal 900 $ mal 0,67ergibt etwa ...................2.400 €
SUMME .................................................. ...................6.400 €
Preis einer Day-Date etwa .........................................18.000 €
ZUSÄTZLICHER Gewinn (Differenz) ..............................11.600 €
Wenn man sich das vor Augen hält, vergeht einem die Lust auf 'ne Day-Date...
Oliver
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20.02.2008, 22:56 #9ehemaliges mitgliedGast
naja, aber an der uhr ist ja auch noch nen bischen mehr drann als wie nur das gold
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20.02.2008, 23:15 #10
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Ja, Michael, das stimmt. Zumal ja auch Gold anders bearbeitet werden muss als Stahl. Aber ich frage mich schon, ob es dadurch wirklich aufwändiger wird oder ob doch eher das Prestige und der Markt den für mich sonst nicht nachvollziehbaren Preis festlegen...
Falls das so wäre (was ich annehme), könnte ich vor mir selbst allein mit meiner Verliebtheit in schöne Uhrentechnik den Kaufpreis nur schwer rechtfertigen. Aber jeder wie er möchte...
Oliver
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20.02.2008, 23:37 #11
Ich denke mal, Gold schadet in unseren Zeiten nicht.
Egal ob in Form von Münzen, Barren, oder - umso besser - Uhren...Gruß,
Martin
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20.02.2008, 23:43 #12
Was Uhren angeht, so bekommt man - speziell bei Rolex - den besten Gegenwert in Stahl. Stahl - besonders der zähe harte 904L, welchen Rolex verarbeitet, ist übrigens deutlich schwieriger zu be- und verarbeiten als Gold (zumindest Gelbgold), von daher also noch etwas, was gegen die exorbitanten Preise für Golduhren spricht.
Was übrig bleibt, ist allein der ideelle Wert. Schaut Euch die Wiederverkaufspreise von Stahl- und von Gold-Rolices mal an. Noch Fragen?!
Wenn es also doch um "Wertanlage" geht: Finger weg von Golduhren!
Wenn es aber um Werte anderer Art geht wie das Funkeln und die Schwere und die Wärme von Gold u.a.m., dann: Kaufen! Dann ist es auch egal, zu welchem Preis.Für mehr Zeit würde ich alle meine Uhren hergeben.
Beste Grüße: Alfred
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20.02.2008, 23:58 #13ehemaliges mitgliedGast
Die Sache mit dem Goldpreis ist auch so ein Dauerbrenner hier im Forum.
Zuletzt wurde sogar eine "Goldwarnung" ausgesprochen.
Goldwarnung.....
Wir haben das glaube ich schon mehrfach durchgerechnet.
Der Goldpreis macht etwa 10% einer Gold-DD aus.
Eine Goldpreiserhoehung um 10% wuerde also rein arithmetisch den Materialeinsatz fuer den Hersteller um 1% des VP erhoehen.
Das waeren bei einer DD ca. 190,- Euro. Imho kein Grund zur Hektik im Kontext Luxusuhren.
Aber so magisch wie das Thema "Gold", so mystisch die "Gefahr" des Goldkursanstiegs.
Aber ws. darf ich als Stahl-DD-Traeger hier gar nicht mitreden
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21.02.2008, 06:52 #14
Loide, hier verstehen einige einiges falsch. Mein Goldpreis ist in der Tat noch der selbe wie vor 5 Jahren. Eigentlich sogar wie vor der Euroumstellung. Damals hat das Gramm verarbeitetes 750er-Gold in meinem Atelier 60 DM gekostet. Heute kostet es 30 Euro. In diesem Preis sind neben Gewinnmarge z.B. auch Zurichtungskosten und Verarbeitungsverlust mit einkalkuliert. An all diesen Schrauben kann man noch drehen, bevor man an den Preis an sich gehen kann. Der Preis von 60 DM pro Gramm war seinerzeit der übliche Richtwert Bei Goldschmieden und Juwelieren - man kann also sehen, wie prächtig seinerzeit verdient werden konnte. Natürlich muß auch ich mein Gold normal zumTageskurs ankaufen.
Wempe rechnet das verarbeitete Gramm Gold heute übrigens mit ca. 60-80 Euro an, nur mal zum Vergleich.Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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21.02.2008, 07:22 #15falkenlustGast
Interessant, interessant- genau hierüber habe ich mir in den letzten Tagen den Kopf ein wenig zerbrochen......
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21.02.2008, 08:12 #16
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ich glaube schon, dass goldmodelle im preis steigen werden!!!!!
gruss
dieter
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21.02.2008, 08:16 #17
Mann, ist die schön!!
Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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21.02.2008, 16:18 #18
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Original von olan
Aber da der Rolex-Golduhrenkäufer unkritisch genug ist, einen Irrsinnspreis zu zahlen, besteht für Rolex auch bei 900 $/Unze kein Grund zur Hyperventilation.
Preis einer Day-Date etwa .........................................18.000 €
ZUSÄTZLICHER Gewinn (Differenz) ..............................11.600 €
Wenn man sich das vor Augen hält, vergeht einem die Lust auf 'ne Day-Date...
Oliver
Mir doch egal, ob Rolex 10'000 Euro an einer Day Date verdient oder Porsche im Schnitt 20'000 pro Fahrzeug. Schöne Produkte, kaufen oder nicht kaufen, aber bitte nicht jammern.
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21.02.2008, 17:48 #19
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Nenee, rechnen heißt ja nicht das gleiche wie jammern.
Aber irgendwo muss für mich bei jedem Geschäft das Verhältnis von Leistung und Gegenleistung stimmen. M.E. tut es das für den Listenpreiszahler einer Day-Date nicht mehr. Der nicht greifbare Preisaufschlag für den "Uhh-was-bin-ich-ein-tolles-Luxusartikelchen" - Effekt ist bei der Day-Date für mich einfach zu hoch - obwohl der Käufer im Bereich Parfüm/Klamotten/Nicht-Rolex-Uhren bestimmt eine Wahl treffen kann, bei der das Verhältnis noch weniger stimmig ist.
Aber es ist halt immer eine Frage des Standpunktes: Verdiente ich zehnmal mehr, würde ich mir die Gedanken, verschwenderisch zu sein vielleicht auch erst im Bereich des zehnfachen Betrages machen.
Vielleicht aber auch nicht.
Oliver
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21.02.2008, 17:51 #20Aber es ist halt immer eine Frage des Standpunktes: Verdiente ich zehnmal mehr, würde ich mir die Gedanken, verschwenderisch zu sein vielleicht auch erst im Bereich des zehnfachen Betrages machen.Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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