Herzlichen Dank fürs Mitnehmen, lese gerne weiter mit
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11.09.2024, 22:53 #41
Chapeaux, Martin. Ein toller Bericht, vielen Dank! Ich freue mich auf die Fortsetzung.
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Beste Grüße, Andreas
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11.09.2024, 23:03 #42Gruß
Thomas
"Alle Uhren zeigen die Zeit an - die Zeit verkörpern können nur wenige."
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11.09.2024, 23:27 #43
Absoluter Respekt, ich freue mich auf den Rest
Gruß, Joe
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Kow How Joe
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12.09.2024, 06:27 #44
Hammee! Sehr spannend! Danke
under Milkwood
LG
Stephen😎
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12.09.2024, 07:06 #45
Vielen Dank für das tolle Feedback. Ein paar Antworten
Ausrüstung
Rucksack: Osprey Exo 48 - sehr leicht, sehr komfortabel
Schuhe: Trailrunners ohne GoreTex von Salomon, fast alle sind mit Laufschuhen unterwegs. Für den Tag. Crocs für abends und in den Städten.Treffe etliche unglückliche Menschen mit Bergschuhen. Zu schwer, zu heiss. Verblüffend häufig Trecking Sandalen
Uhr: Fenix 7x, echte Toolwatch. Strecken, Tempo und Distanzen tracken, Höhenmesser: Wieviel muss ich noch rauf oder runter. Und wahnsinnig praktisch eine interierte Taschenlampe mit Rotlicht. Früh morgens störungsfrei aus dem Schlafsaal ohne andere zu wecken.
Reisezeit Juli/August
Verblüffend wenig Leute unterwegs. Oft gehe ich völlig allein. Die Unterkünft sind selten voll. Höhepunkte sind Mai/Juni und September. Ja, es ist heiss. Dafür kaum Regen und Kälte. Keinen Schnee, das geht bei 1.500 Metern ziemlich flott und auch kein Matsch.
Training
Ich habe nicht besonders trainiert. Ich mache viel Sport: Laufen, Walken/Wandern, Krafttraining. Das sollte reichen. Dachte ich. Für normale Strecken war auch alles gut. Im Nachhinein wäre Wandern mit voll beladenen Rucksack hilfreich gewesen. Mehr Balance und Stabilität gerade im unteren Bereich (Zehen, Füsse, Beine) hätte mir auf den schwierigen Strecken gut getan. Was am Ende wirklich anstrengend, ist der "grind". Es folgt Belastung auf Belastung auf Belastung. Ich habe dann zur Erholung, die Etappen verkürzt und war phasenweise deutlich langsamer. Daneben bin ich durch 3 Packungen Ibuprofen.
Warum habe ich das gemacht
Als ich losging, kannte ich die Frage nicht, geschweige denn die Antwort. Ich hatte nur das dringende Gefühl, ich muss mal richtig raus aus allem. Vor drei Jahren hat mein Herz (vermutlich) aufgehört zu schlagen. Ich war tief ohnmächtig. Keine Vorwarnung, nichts. Zum Glück hat es auch wieder angefangen zu schlagen. Seit 2,5 Jahren habe ich einen Herzschrittmacher. Ich habe da zwei Sachen mitgenommen:
- Es kann sehr plötzlich aus sein und das war es dann.
- Auch mit 62 bin ich nicht fertig. Ruhestand ist nichts für mich. Ich habe noch viel vor mir und wenig Zeit.
Und seit dem bin ich unruhig.
Und weiter geht es:
In Roncevalles geht um 6 Uhr Licht und Musik an. Ich bin schon wach und packe meinen Kram. Die Küche ist offen, ich kann mir Kaffee kochen. Frühstück gibt es um 7 Uhr. Zu spät für mich, da bin ich bereits unterwegs.
Heute ist mein Geburtstag und die Strecke ist einfach und schön. Ich bin in bester Stimmung.
Das bleibt so, bis ich den Abstieg nach Zubiri erreiche. Der ist felsig und ziemlich steil. Später lese ich das die Pilger die Strecke "die Drachenzähne" nennen. Mich kostet der Abstieg alles. Ich fluche und bin so beschäftigt, da heil runter zu kommen, dass ich vergesse zu fotografieren.
Letztlich komme ich unten an. Jetzt könnte ich ins nächste Dorf und in die Albergue, wenn ich nicht am Vortag in einem Anfall von Größenwahn beschlossen hätte, ich laufe dann noch in das nächste Dorf. Mittlerweile ist es heiss und der Weg führt durch ein wenig attraktives Industriegebiet. Ich verfluche meinen Größenwahn. Aber ich beisse ich mich durch und komme an.
Albergue ist nett. Ich kenne etliche der Leute dort, im Lebensmittelladen nebenan (Level Rumänien 1980) kann ich Joghurt und Skyr scoren. Alles gut.
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Der nächste Stop ist Pamplona, die Stadt ist toll - auch wenn mich das Konzept "Stadt" jetzt völlig überfordert. Die Strecke ist mit 16km kurz, da ich am Vortag solange gelaufen bin. Ich erreiche Pamplona um 11 Uhr. Ich nächtige in der "Casa Paderborn", die von deutschen Freiwilligen gemanagt wird. Frühstück schon um 6 und es gibt auch morgens Käse. Bestens.
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Baskisch ist faszinierend, ohne Bezug zu einer anderen bekannten Sprache. Ein bisschen wie die unsortierte Scrabble Buchstaben Auswahl.
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Und weiter geht es. Alto del Perdon ist eine völlig surreale Veranstaltung. Es braucht Ewigkeiten, bis man oben. Die Windräder sehe ich von Weitem. Doch lange scheine ich nicht näher zukommen. Oben hat man nach beiden Seiten einen weiten Blick. Es geht ein starker Wind und die Windräder rauschen rhythmisch.
Der Abstieg ist ziemlich steil. Vor mir läuft Paul. Ungefähr mein Alter, Buzz-Cut, sicher 20kg Übergewicht und eine ganz unglaubliche Körperbeherrschung und Trittsicherheit. Ich folge Paul, der weiss - im Gegensatz zu mir - was er tut. Unten angekommen, raucht Paul erstmal eine. Wir kommen ins Gespräch und werden uns in den nächsten Tagen immer wieder treffen. Paul hat sich ein Jahr Auszeit genommen, um mal alles zu machen, was er immer schon mal machen wolle. Er kommt aus Wales und Bergwanderungen sind sein Ding.
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Nach dem Alto del Perdon ist die Strecke einfach. Sanfte Hügel und gute Wege. Allerdings auch wenig Schatten und extrem heiss. Es geht bis 37 Grad hoch, täglich Hitzewarnungen. Bis 11 Uhr ist die Ich stehe immer früher auf, bin schon vor Sonnenaufgang unterwegs. Ab 13 Uhr wird die Hitze unangenehmen und dann ist es eine gute Idee sein Ziel erreicht zu haben.
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Fortsetzung folgt.Martin
still time to change the road you're on
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12.09.2024, 07:16 #46
Vielen Dank fürs Teilhaben lassen. Ein toller Bericht und eine faszinierende Leistung.
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12.09.2024, 07:28 #47
Wahnsinn
Dinge zu machen, die so außerhalb meiner eigenen Komfortzone sind, bewundere ich. Danke für die Teilhabe und schön, dass du gesund und munter zurück bist!Ohne Signatur
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12.09.2024, 07:57 #48
Vielen Dank fürs Mitnehmen, wie immer bei dir - tolle Fotos und gut geschrieben
Es grüßt der Stephan
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12.09.2024, 08:54 #49
Mit was verbringt man denn den restlichen Tag wenn man um 13 Uhr in der Herberge angekommen ist? Sachen waschen und trocknen lassen und dann/dazwischen/danach? Die Gegend erkunden? Nickerchen?
Gruß, Joe
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Kow How Joe
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12.09.2024, 08:54 #50
Ich bin hin und weg.
Tolll (mit 3 „l“)
MichlAm Material liegt es (meistens) nicht!
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12.09.2024, 09:00 #51
Vielen Dank fürs teilhaben lassen, Martin! Bestimmt eine unvergessliche Erfahrung.
Gruß Peter
"The only true currency in this bankrupt world, is what you share with someone else when you're uncool."
-Lester Bangs
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12.09.2024, 09:06 #52
Wahnsinn, vielen Dank
Grüße -- Jürgen
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12.09.2024, 10:17 #53
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12.09.2024, 10:25 #54
Sehr cool. Das ist eine irrsinnige Leistung.
Danke für den Bericht, freu mich schon auf die Fortsetzung.
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12.09.2024, 10:48 #55
Next Step: Appalachian Trail Thu-Hike
Gruß, Joe
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Kow How Joe
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12.09.2024, 11:21 #56
Wow.... ich finde gerade kein passenden Kommentar. Bin ziemlich beeindruckt und bewegt von deinem Bericht. Führt mir doch mal wieder deutlich vor Augen, dass man Dinge einfach tun muss, statt darüber ein Leben lang nachzudenken... Danke, dass du das hier so ausführlich schilderst!
Gruß Florian
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12.09.2024, 13:28 #57
Wow- super das du es gemacht hast - Danke fürs mitnehmen
Armin
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12.09.2024, 13:36 #58
Wow Martin, chapeau!
Wie darf man sich die 1.000 km hinsichtlich der Navigation vorstellen? Alles per App oder sind die Wege ausgeschildert?Beste Grüße, Thilo
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12.09.2024, 13:40 #59
Riesen Respekt vor dieser Leistung
Interessant, dass meistens erst etwas Einschneidendes im Leben passieren muss, um zu begreifen, wie kostbar das Jetzt und Hier ist. Danke dafür, dass du so ausführlich und interessant berichtest.
Meine Frau war dieses Jahr mit einer ihrer Freundinnen unterwegs. Die Freundin hat eine Krebserkrankung überstanden. Deren Strecke ging von Santiago de Compostela nach Porto, "rückwärts" sozusagen.Superlative Grüße, Frank
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(Britt Pearce)
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12.09.2024, 14:07 #60
das schwarz-weiss-bild mit der silhouetten-esel-wegweiser-karawane ist grandios…könnte auch eine szene aus dem spanischen bürgerkrieg sein.
pfandflaschensammeln formt den charakter. get woke,go broke
country music....three chords and the truth
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