Hallo im Forum.
Ich lese immer wieder bei ROLEX-Kaufgesuchen vom Wunsch nach einer unpolierten Uhr, aber was ist damit gemeint?
Ist es nicht so, dass bei jeder ROLEX-Werksrevision ungefragt ein Polieren des Gehäuses erfolgt, so dass die Uhr bei der Rückkehr fast wie neu aussieht?
Bisher habe ich bei Aufträgen für ROLEX-Revisionen (bei ROLEX in Köln) nicht explizit danach gefragt, denn ich glaubte, es wäre state of the Art, aber ist das wirklich so?
Wenn ich davon ausgehe meine Uhren im Ø alle 8 – 10 Jahre revidieren zu lassen, dann haben diese nach 30 Jahren (etwa so lange habe ich meine älteste ROLEX) mind. 3 Polituren hinter sich gebracht. Ist das dann am Ende wertmindernd, so dass eine heruntergerockte ROLEX mehr Potential hat, als eine werksrevidierte und dabei polierte Uhr?
Danke für Orientierungshinweise.
Beste Grüße
TOM![]()
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28.09.2021, 17:00 #1
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ROLEX-Revision mit Gehäusepolitur
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28.09.2021, 17:08 #2
Ich denke die breite Masse wird sich eher über gut gewartete und hübsch anzuschauende Uhren freuen, als über eine unpolierte Uhr mit Deinen Kratzern und Dellen.
Prinzipiell machen sie in Köln da einen guten Job und verhunzen den Originalschliff nicht. Dennoch geht immer etwas Material weg und nach 3-4x ist das schon spürbar. Für viele Sammler fällt sie dann raus.
Ich habe meine Uhren nach Köln geschickt, mit dem expliziten Hinweis, dass sie bitte NICHT poliert werden sollen.
Kostet trotzdem das gleiche.Aloha,
Can
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Gibt‘s das auch mit Approved?
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29.09.2021, 21:01 #3
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28.09.2021, 17:53 #4
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Politur ist aber auch bei Rolex nicht gleich Politur. Gibt man eine vollkommen vermackte Uhr zur Revision, wird nach der Aufarbeitung mehr Material fehlen als bei einer nur wenig getragenen.
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28.09.2021, 18:07 #5
Völlig richtig. Aber es gibt auch folgendes Szenario:
Neukäufer N kauft seine erste Luxusuhr. Euphorisch begießt er seine Neuanschaffung mit einer Flasche Schampus. Im Rausch des prickelnden Traubensaftes bleibt N am ersten Abend besoffen mit seiner Rolex am Türrahmen hängen – trauriger Klassiker. Am nächsten Morgen nach 3 Kaffee und 2 Ibuprofen kann N es nicht fassen: Sein heiliger Zeitmesser hat eine fette Kerbe. Eine Woche später, am nächsten Samstag, pilgert N zu Wumpe, Büschenreck oder Bahlmerg. Sein Glück: Die Macke wird rauspoliert.
Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer: Die Kerbe aus der Uhr ist zwar draußen, nicht jedoch aus der Beziehung zwischen N und seiner Krone. N kommt mit der Verletzlichkeit seiner als unkaputtbar angepriesenen Toolwatch einfach nicht klar. Wieder eine Woche später verbimmelt N seine Krone daraufhin an einen Händler und freut sich am Ende des Tages über den Gewinn, den er sogar gemacht hat. N ist nämlich insgeheim auch ein kleiner Renditespacko.
Der Händler H, der die frisch erstandene Rolex möglichst attraktiv anbieten will, lässt diese von seinem Haus- und Hof-Polisseur P "behutsam" aufarbeiten. Danach verkauft H die Uhr innerhalb von zwei Wochen an den Käufer K – Kein Wunder, Wecker mit der fünfzackigen Krone sind begehrt.
K ist allerdings bekennender Flipper. Es braucht keine Kerben, damit das horologische Feuer bei K erlischt. Das passiert von ganz allein. Nach acht Wochen ist das aufregende Gefühl der Neuanschaffung verflogen und K durstet es nach was neuem. Da K keine Gelddruckmaschine besitzt, macht K das, was viele Flipper kennen: Er verkauft eine Uhr, um eine neue Uhr zu kaufen. Und, an wen? Genau: An einen Händler, der die frisch erstandene Rolex möglichst attraktiv anbieten will und diese deshalb von seinem Haus- und Hof-Polisseur "behutsam" aufarbeiten lässt.
Das Ende vom Lied sind drei Polituren in zweieinhalb Monaten... Und das noch nicht einmal von Rolex direkt.Geändert von le0p0ld (28.09.2021 um 18:08 Uhr)
Cheers,
Nils
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28.09.2021, 18:16 #6
Das kann ja alles sein, aber ich glaube Tom fragte gezielt zu seiner Uhr, die er alle Jubeljahre bei Rolex/Köln in die Revi gibt.
Und klar, wenn fette Kerben drin sind, dann fehlt hinterher mehr Material.Aloha,
Can
I am the REAL Checker Can!
Gibt‘s das auch mit Approved?
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28.09.2021, 18:24 #7
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28.09.2021, 18:29 #8
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28.09.2021, 18:26 #9
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28.09.2021, 18:35 #10
Ich hatte es zwar beim Abgeben vor Ort angesprochen; es hörte sich aber so an, als wenn das inzwischen Standard wäre.
Gruß, Stefan
Gendern ist ... wenn ein Sachse mit dem Boot umkippt.
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28.09.2021, 18:46 #11
An meiner 116619 habe ich jetzt auch - trotz gewünschter Politur in Genf - keinen massiven Materialabtrag feststellen können - wobei das beim Mopsgehäuse weniger auffallen würde
. Meine Uhr wurde 12 Jahre hart getragen, da kann man das mal machen. Da sie jetzt nur noch im Wechsel und nicht mehr am Strand zu Einsatz kommt soll Junior dann in 20 Jahren entscheiden wie er mit dem Thema verfahren will.
Die Vintagetaliban wollen immer unpolierte Uhren, denen man die Zeitreise gern ansehen darf und bei denen der originale Schliff nicht verschlimmbessert wurde.
Das kann man so oder so sehen, jeder nach seiner Facon.Beste Grüße, Thilo
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28.09.2021, 18:50 #12
In zwanzig Jahren?
Hast Du jemals irgend etwas so lange behalten?Gruß, Stefan
Gendern ist ... wenn ein Sachse mit dem Boot umkippt.
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28.09.2021, 19:14 #13
Die LB wird irgendwann mit „warmen Händen“ vererbt
. Der ganze Rest - who knows ?
Beste Grüße, Thilo
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29.09.2021, 21:05 #14
Oh - das ist enttäuschend. Bei mir hat es bisher geklappt.
Aloha,
Can
I am the REAL Checker Can!
Gibt‘s das auch mit Approved?
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29.09.2021, 23:23 #15
Das passiert leider häufiger als man denkt. Da jede „normale“ Revi mit Gehäuseaufarbeitung läuft, rutscht halt mal was durch.
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30.09.2021, 16:45 #16
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Themenstarter
Vielen Dank für die interessanten Rückmeldungen.
Ich hatte kürzlich meine DJ 1601 „Buckley Dial“ zur Revision in Köln und bin immer noch vom neuwertigen Zustand der Uhr nach der Maßnahme begeistert, so dass ich diese nach 10 Monaten bislang nicht einmal am Handgelenk hatte.
Nun ist meine GMT II (16710) bereits 2 x stehen geblieben und wird nun ein weiteres Mal den Weg zu ROLEX suchen. Wegen der Zustandsbeschreibung im Forum „unpoliert“ hatte ich die Nachfrage gestellt.
Nach Bewertung der Hinweise werde ich die GMT II wohl kommentarlos nach Köln geben und abwarten, was zurückkommt. Ich glaube nicht erkennen zu können, ob die Hörner bereits abgeschliffen sind. Verkaufen werde ich die Uhr eh nicht, so dass es mir mehr darum ging zu wissen, was „unpoliert“ bedeutet. Da ich meine Uhren abwechselnd und eigentlich zu allen Anlässen trage, müssen diese immer einmal handwerkliche Kleinarbeiten ertragen, so dass schon einige Abnutzungsspuren bei diesen vorhanden sind.
Und wenn wir beim Thema sind, vielleicht noch die Frage nach Eurer Meinung, ob man den Konzessionär, der sich immer wieder bei mir anbietet, oder ROLEX in Köln mit der Revision einer Rolex beauftragt?
Gruß
TOM
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30.09.2021, 17:10 #17
Wenn du für die 16710 eine Gehäuseaufarbeitung willst oder es dir egal ist, würde ich nach Köln schicken (lassen).
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05.10.2021, 12:05 #18
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Themenstarter
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04.10.2021, 22:25 #19
Die, die hier Erfahrungen teilen: Habt ihr auch Bilder? Besonders das Auflasern würde ich gerne mal sehen, Stefan!
Beste Grüße
Christian
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04.10.2021, 22:41 #20
Vorher:
20210515_205735.jpg
Nachher:
20210705_165726.jpgGruß, Stefan
Gendern ist ... wenn ein Sachse mit dem Boot umkippt.
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