Zitat Zitat von franklin2511 Beitrag anzeigen
Hatte mal beruflich mit einem Fall eines Vertriebschefs einer Sparkasse zu tun. Der kam auf die glorreiche Idee, die Kundenkonten darauf hin zu überprüfen, wer bei einem bestimmten Anbieter eine Hausratversicherung hat. Diese Versicherung hatte nämlich gerade eine Preiserhöhung angekündigt. Er wollte nun all jenen Kunden eine Hausratversicherung der Sparkasse anbieten und sie mit einem günstigeren Preis locken, der dann zwei Jahre später angehoben werden sollte, damit er wieder marktüblich ist.
Anderer Fall:
An der Uni Konstanz unterhielt die Sparkasse eine Filiale auf dem Campus, praktisch neben dem Audimax, und lockte alle Studenten mit einem gebührenfreien Konto. Als sie genügend Studenten als Kunden hatten, führten sie über Nacht Gebühren ein. Erst eine große Protestaktionen des ASTA führte dazu, dass die Filiale einlenkte und später als Konsequenz von diesem Standort verschwand.
So viel zur Kundennähe und Servicefreundlichkeit. Sicherlich sind das alles Einzelfälle, allerdings sollte jedes Unternehmen, das berechtigterweise Geld verdienen will, nicht so tun, als ob es besser als andere ist und das tut die Sparkasse leider mehr als jede andere Bank. Und vom Prinzip der Gemeinnützigkeit hat sich die Sparkasse längst verabschiedet. Schaue sich einer die Gehälter an, die Vorstände und Präsidenten verdienen. Das ist eine tolle Symbiose aus faktischem Beamtenstatus und Bezahlung nach freier Wirtschaft.
Das ist natürlich nicht schön, wenn Banken und deren Vertriebsleiter so agieren. Aber auch ein solches Verhalten gilt nicht pauschal.

Eine gemeinnützige Seite gibt es jedoch immer noch bei den Sparkassen. Das fängt bei der Förderung von Sportvereinen im Geschäftsgebiet an und hört bei der Unterstützung der Kleingewerbetreibenden und des Mittelstandes noch lange nicht auf.
Allerdings müssen die Sparkassen auch wirtschaftlich handeln, um bei dem Marktumfeld überleben zu können.
Und ich sehe es nicht so, dass wir Sparkassen überall besser sein wollen. Das kann kein Finanzdienstleister für sich in Anspruch nehmen.
Gott sei Dank kann doch der Verbraucher entscheiden , wo er sich am besten aufgehoben fühlt.
Überall wird lediglich mit Wasser gekocht und ich glaube eher, dass es an den einzelnen Kunden-Berater-Beziehungen liegt, wenn es mal tatsächlich nicht funktioniert, anstatt immer gleich an der ganzen Bank.

VG
Robert