Zitat Zitat von Nautilus5990 Beitrag anzeigen
stephanium

Oh. Schön für uns als Kaufende. Schade für uns als Besitzende ... Aber lassen wir das. Wir freuen uns ja an den Uhren insb. am Handgelenk.
Aber die Frage ist: hat sich da über die letzten Jahre was geändert. Eines ist klar. Vor etwa 10 Jahren, kam ALS bei den Lieferungen nicht hinterher. Das ist naturgemäss preisstabilisierend. Das scheint nicht mehr der Fall zu sein, die jährliche Produtkionsmenge ist von geschätzt 8-9000 Uhren auf aktuell auf geschätzt 4500 Uhren gefallen. Damit kommt Druck auf, falls nicht richtig entgegengesteuert wird. Was ALS ja machen kann. Dafür gibt es ja ein Management, sonst bräuchte man es nicht

Aber ist denn auch in den letzten 3 Jahren ein zumindest "gefühlter" Anstieg des Preisdruckes auf dem grauen und dem gebrauchten Markt zu beobachten?
Moin,

8-9000 Uhren/Jahr hat Lange nie gefertigt. Die max. Kapazität liegt um die 6000 Uhren.
Richtig ist, dass L&S leider bei den Preisen völlig überzogen hat (wie auch Panerai - scheint eine Richemont-Krankheit zu sein). L&S hat sich im Grunde auf das Preislevel von Patek begeben, dabei aber völlig übersehen, dass das Image von Lange weltweit noch nicht auf dem Niveau von Patek ist. Und die Positionierung hat nun mal gerade bei Luxusprodukten einen ganz maßgeblichen Einfluss auf die Preisgestaltung und deren Akzeptanz im Markt!

Bei Lange als auch bei Panerai finde ich diese grobe Fehleinschätzung der eigenen Position mehr als schade - aus meiner Sicht ein schwerwiegender Management-Fehler. Beide Marken befanden sich auf einem sehr guten Weg nach oben.

Bezüglich L&S: aus meiner Sicht steht die Marke in Bezug auf die Werke (besonders die ausgeführte Qualität), die Exklusivität der Werke für individuelle Uhren sowie der Exklusivität allgemein aufgrund der Menge der gefertigten Uhren deutlich über Patek. Auch bei den Kundenwerten Innovationen sehe ich Lange zumindest auf dem Niveau von Patek. Es hätte einfach noch ca 10 Jahre gebraucht mit entsprechender Investition in Marke, Bekanntheit und bei internationalen Auktionen. Über den Zeitraum hätte man die Preise langsam an Patek heranführen können.

Jetzt hingegen muss man mit für eine wirkliche Luxusmarke sehr problematischen Preisabschlägen umgehen. Besonders im deutschsprachigen Raum ist das ein riesiges Problem und durch die Preistransparenz im Internet wird das sehr rasch auch international sichtbar.

Ich denke aber, dass L&S nach wie vor das Potenzial hat, Marken-Positionierung und Preisniveau in Einklang zu bringen, wenn die Preise in den nächsten Jahren konstant bleiben und gleichzeitig die Substanz beibehalten wird, weiterhin faszinierende neue Uhren kommen und die jährliche Kapazität nicht ausgeweitet wird. Preise senken geht eigentlich nicht, wäre aber indirekt möglich durch mehr Leistung fürs gleiche Geld: z.B. Faltschließe serienmäßig und kostenloser Service ab Kauf für mindestens 15-20 Jahre. So hatte Lange übrigens 1994 gestartet: Der Service sollte lebenslang kostenlos erfolgen. Erst nach der Übernahme durch Richemont wurde das recht schnell geändert. Die erste Revision meiner ersten Lange 1 in 2000 war tatsächlich kostenlos.