Das stimmt definitiv, Ihr habt Recht. Leider bin ich definitiv ein Suchttyp. Koffeinsucht geht noch, drei Wochen kein Alkohol kein Problem. Aber Besprechungen ab 120 Minuten haben mich, was das Nikotin betrifft, in der Tat ganz schön kribbelig gemacht. Aus diesem Grund habe ich sogar kostenfreie Einladungen nach Neuseeland und Australien des dortigen Powerlifting-Verbandes abgesagt.

Aber das wollen wir hier nicht weiter thematisieren, ich weiß alles darüber. Beizeiten werde ich dazu meine eigene Strategie entwickeln.

Einige Süchte habe ich überwunden bzw. vermieden. BtM-Konsum beispielsweise interessierte mich nie. So werde ich definitiv auch künftig kein Casino betreten, weil ich glaube, dass es mich anfixen könnte. So schlau bin ich immerhin. Den "Donjuanismus", eine krankhafte Form der Bindungsunfähigkeit, habe ich ebenfalls hinter mir, seit ich meine Gabi kenne. Auch das ist keinesfalls sonderlich angenehm gewesen und hat auch Leid hinterlassen. (Und hat nicht nur eine Menge Geld gekostet, bedenkt man, dass ich mittlerweile den fünften oder sechsten kompletten Hausstand beschaffen musste). Bei jeder Verlobung habe ich ein elektrisches Messer geschenkt bekommen. Ich glaube, ich könnte damit eine ganze Gyrosbuden-Kette aufmachen.

Die Rolexomania hat mich nicht völlig erfasst, zumindest nicht im Vergleich zu dem ein oder anderen Sammlerkollegen. Aber auch ich kenne das Zucken in den Fingern, wenn ein "kauf mich"-Button auftaucht.

Allerdings bin ich vielleicht doch spießiger geworden, als ich dachte. Das lange Gesicht meines Sohnes bleibt mir im Gedächtnis, als er sich eines Tages bei seinem Friseur eine Art blaues Vogelnest auf die Rübe hat zaubern lassen. Bei seinem Anblick hatte ich ihm eröffnet, ich könne mich nicht erinnern, jemals eine Amsel gepudert zu haben.