Vor einiger Zeit habe ich unter "Guten Tag" mal geschrieben, wie das so ist mit den Uhren. Ich schrob seinerzeit, daß die Uhren für mich ein Hobby bleiben sollen.
Macht man ein Hobby zum (Neben) Beruf, verliert man ein Hobby und gewinnt vielleicht ein wenig Geld.

Der Preis für dieses wenige Geld ist hoch, wie die Diskussion zeigt.

Menschen wie Peter haben aus dem Hobby eine leidenschaftliche Passion entwickelt und werden von Menschen, die keine Empathie für (alte) Uhren empfinden, ausgenutzt.

Das goldene Kalb ist dann nicht mehr "die" Uhr, sondern der schnöde Mammon. Hier prallen Welten aufeinander, die einander nicht vestehen.

Peter versteht das auch nicht, er lebt Uhren und macht seinem Ärger mit voller Berechtigung Luft, wenn seine Leidenschaft verkommerzialisiert wird.

Es bricht eine wüste Diskussion los, üble Wortwahl, Schüsse unter der Gürtellinie. Warum eigentlich?

Wir haben verlernt, uns an dem zu freuen, was wir haben. Ständig werden neue Reize gesetzt, die Aussicht auf Gewinne schaltet das eigene Geschmackszentrum lahm, Hobbyliebhaber werden zu Pseudospekulanten.

Wir sollten zurückkehren zu etwas mehr Bodenständigkeit. Auch und gerade weil die Vintageexperten hier ihre Schätze präsentieren, die für sie emotional sehr viel, für viele Andere wenig bedeuten.

Das Geschacher mit Gegenständen, die man nicht schätzen kann, widert mich an.

Die alten Uhren üben einen starken Reiz auf mich aus, aber die hier nur angedeutete Geschäftemacherei bestärkt mich in meinem bisherigen Handeln:

Ich kaufe mir die Uhren, die mir gefallen, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Die Uhren, die ich ohne Expertise und Gutachten kaufen kann, da mir das Wissen zur Beurteilung der Schmeichler fehlt.

Auch wenn diese Uhren mit Mißachtung und teilweise (DeepSea)Spott gestraft werden: vielleicht habe ich an diesen Uhren mehr innere Freude, mehr Spaß als manch ein Pseudodealer, der hier auf den schnellen Euro aus ist.