Ich glaube, dass die sich da verschätzen.
Ergebnis 3.741 bis 3.760 von 6362
Hybrid-Darstellung
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01.10.2019, 23:01 #1
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01.10.2019, 23:04 #2
Kann mir auch nicht vorstellen, dass sich das für C24 rechnet...?!
Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen....
(Albert Schweitzer)
Greets Stefan
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01.10.2019, 23:06 #3
Schnelldreher kann man über C24 noch gut verkaufen. Es besteht 14 Tage Widerrufsrecht
Herzlichst, Carsten
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01.10.2019, 23:09 #4
Gier frisst Hirn...
Eigene Erfahrung.. immer wieder...
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02.10.2019, 00:19 #5
Ich gehe mal schwer davon aus das du C24 meinst und nicht mich. Es sei denn du stellst auf die Gier nach schönen Uhren ab. Da bekenne ich mich schuldig. 6,5% ausschließlich dafür, dass man die Plattform nutzen kann ist unverschämt und wird dazu führen, dass Privatverkäufer auf andere Möglichkeiten ausweichen. Das ist sehr schade
Herzlichst, Carsten
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01.10.2019, 23:23 #6
Händler umgehen die Chrono24 Gebühren...
Bei trusted checkout lehnen gefühlt über 90% ab...
Private Inserate machen auch keinen Sinn mehr ...
Das Geschäftsmodell von c24 verstehe ich nicht ..
Geringere Gebühren sorgen doch dafür, dass weder Händler noch private diese umgehen... 6.5% ist einfach krank
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02.10.2019, 14:11 #7
Genau so läuft es, war bei meiner Offshore genau so, wurde aber vorher vom Verkäufer sogar angekündigt. Dafür gabs die Uhr dann günstiger...
Ich würde bei einem renommierten Händler mit eigenem Shop immer beim Händler direkt kaufen und nicht über C24. Meist sind dort dann die Preise sogar noch leicht verhandelbar...Gruß, Florian
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01.10.2019, 23:35 #8
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Alles richtig gemacht mit Kleinanzeigen
Mal abwarten ob chrono24 nicht zurückrudert. Die 6,5% unlimitiert gab es in der Vergangenheit schonmal für einen kurzen Zeitraum, bis man wieder zurückgerudert ist.
Generell würde ich es aber schon besser finden wenn der Private höhere Gebühren zahlt wie der Händler. Ein Model a la "1,5% vom VK, mindestens 300,- €" wäre sinnvoll.
Edit: Gerade gesehen dass Händler im günstigsten Fall je Uhr 3% zahlen müssen. Plus 209,- € / mtl.
Ich schätze dass Ebay generell wieder vermehrt frequentiert wird. Von beiden Seiten.Wear it in good health
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01.10.2019, 23:52 #9
RLX 30€
Ich glaube hier Forum könnte man auch bisschen mehr verlangen ...
Mich würde es nicht stören
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02.10.2019, 10:55 #10
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02.10.2019, 06:02 #11
Klar c24, ich zahl denen doch keine 650€ pro 10er
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02.10.2019, 06:49 #12
Anscheinend sind die Privatverkäufer geschäftspolitisch nicht mehr erwünscht. Anders kann man sich so eine Gebührenerhöhung nicht erklären.
Gruß Mali
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02.10.2019, 06:54 #13
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02.10.2019, 07:10 #14
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Eine Steilvorlage für die Ketten, die ins CPO (certified pre owned) einsteigen wollen. An einen nennenswerten Markt von privat an privat glaube ich nicht, die kleinen Händler ohne gute Homepage geht es über die Gebühren an den Kragen, und die großen packt man über CPO, denn ohne zertifizierte Werkstatt geht da nichts. Ich sehe die Preise mittelfristig steigen.
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02.10.2019, 07:16 #15
Dann läuft privat zukünftig noch mer über Foren und ebay / ebay Kleinzeigen.
Gruß Mali
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02.10.2019, 08:27 #16
C 24 ist für Privat-Verkäufer meiner Ansicht uninteressant, teuer und unwesentlich besser als ebay vom potentiellen Käufer-Kreis.
Gute, schöne Uhren würde ich nur nur an Freunde/Bekannte, über das Forum oder an einen Händler verkaufen. Gerade wenn höhere Beträge im Raum stehen, möchten die meisten ungern 50 k bar von einem Fremden an einer Autobahn-Raststätte in Empfang nehmen.Thread eröffnen, paar schöne Bilder einstellen und nach Verkauf SC -Gebühr bezahlen. Oder gleich SC.viele grüße Andreas
Ich bin bereit jeden Weg zu gehen, solange er vorwärts führt. David Livingstone
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02.10.2019, 12:14 #17
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Edit: Gefunden.
Wear it in good health
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02.10.2019, 12:20 #18
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Bei der Provision kann man die Uhr ebenso an einen Grauen verkaufen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für C24 funktioniert.
Beim Trusted Check Out, ursprünglich plus 10% für den KÄUFER, sind sie ja auch wieder zurückgerudert.
Ich habe meine 5167 bewusst nicht bei C24 sondern hier im SC eingestellt, da der Adressatenkreis hier aus meiner Sicht passt.Geändert von alphie (02.10.2019 um 12:22 Uhr)
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05.10.2019, 08:50 #19
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Food for thought...
«Viele Silicon-Valley-Guys tragen mechanische Uhren»
Die Herausforderungen der Schweizer Uhrenindustrie – Smartwatches, Online-Handel oder die Unruhen in Hongkong – kümmern Thierry Stern nicht. Kopfzerbrechen bereitet dem Patron der Luxusmanufaktur Patek Philippe dafür die Spekulation mit einigen seiner Uhren, wie er im Gespräch mit Andrea Martel darlegt
Herr Stern, die Proteste im wichtigen Uhrenmarkt Hongkong treffen auch die Schweizer Uhrenindustrie hart. Beobachter vor Ort sprechen von einer Halbierung der Verkäufe. Ist Patek Philippe auch betroffen?
Klar, auch wir spüren die Unruhen, aber unser Vorteil ist, dass wir mit rund 62 000 Uhren eine sehr kleine Produktion haben. Wenn derzeit in Hongkong weniger Uhren verkauft werden, können wir diese anderen Regionen zuteilen und unseren dortigen Händlern eine Freude bereiten.
Patek führt derzeit in Singapur eine zweiwöchige, grosse Uhrenausstellung durch. Ist Singapur wichtiger für Sie als Hongkong?
Ob Singapur angesichts der jüngsten Entwicklungen heute grösser ist als Hongkong, kann ich nicht genau sagen. Beide Märkte sind sehr wichtig für uns.
Wie viele Besucher erwarten Sie?
Das ist schwierig zu sagen. Wir haben bereits mehr als 30 000 Reservationen übers Internet, und die Zahl dürfte sich wohl noch verdoppeln. Ich erwarte bis zu 60 000 Personen.
Kommen Sie dank diesen Reservationen an Daten von potenziellen Neukunden?
Nein, das ist nicht das Thema. Wir mussten das aus sicherheitstechnischen Gründen machen, die Daten dürfen wir meines Wissens gar nicht nutzen. Zudem: Ich habe ja gar nicht die Uhren für all diese Leute. 30 000, das wäre unsere halbe Jahresproduktion. Das Besondere an dieser Ausstellung ist ja, dass sie nicht einer Elite vorbehalten, sondern mit Gratiseintritt für alle zugänglich ist. Es ist schön, wenn sie uns neue Kunden bringt, aber das ist nicht das Ziel.
Wenn der kommerzielle Aspekt nicht im Vordergrund steht, was dann?
Für mich ist das Zwischenmenschliche sehr wichtig. Das Erste, was ich gelernt habe, als ich bei Patek eingestiegen bin, war: Du musst reisen, du musst deine Händler treffen, du musst deine Endkunden sehen. Diese Ausstellung ist ein Aspekt davon. Und zu Singapur haben wir eine langjährige Beziehung. Es gibt hier enorm viele Sammler, die ihre Passion über Generationen weitervermitteln. Mit dieser Ausstellung wollen wir ihnen danken und es ihnen ermöglichen, Patek ihren Familien vorzustellen, denn es können ja nicht alle in die Schweiz kommen.
Unterscheidet sich die Kundschaft hier in Singapur von anderen Kunden weltweit?
Generell ist in Südostasien eine grosse Affinität für Handwerkskünste vorhanden, das heisst, unsere Uhren, die mit solchen seltenen «métiers d’art» verziert sind, sind sehr gefragt. In Singapur gibt es zudem ein uhrmacherisches Wissen, das mich jedes Mal beeindruckt.
Sie machen alle ein bis zwei Jahre eine Ausstellung, aber im Sponsoring von sportlichen oder kulturellen Events, wo Uhrenmarken sonst sehr präsent sind, sieht man Sie nicht. Warum?
Sponsoring ist nicht unser Ding. Das machen wir nicht, zéro. Stattdessen mache ich lieber Veranstaltungen wie diese hier. Wir haben auch keine Markenbotschafter. Unser Star ist die Uhr, und um sie drehen sich auch unsere Kampagnen.
Das ist nicht das Einzige, was Patek anders macht als die meisten anderen Marken. So setzen Sie nach wie vor nicht auf einen eigenen Vertrieb, sondern arbeiten – wie Rolex –weiterhin mit dem Detailhandel.
Das ist ein Entscheid, den wir schon vor längerem getroffen haben. Ich bin Uhrmacher und will mich zu 100% darauf konzentrieren. Klar, mit eigenen Boutiquen haben Sie mehr Marge, aber das braucht man, wenn man Aktionäre befriedigen muss, die Geld wollen. Ich bevorzuge es, anders zu arbeiten. Unsere Partner haben Patek über all die Jahre geholfen, die Pyramide hinaufzuklettern. Ich fände es nicht korrekt, ihnen jetzt zu sagen: Danke, dass ihr uns geholfen habt, aber jetzt, wo wir sehr stark sind: tschüss. Kommt hinzu, dass diese Juweliere, die teilweise schon seit Generationen bestehen, den Kontakt mit der lokalen Kundschaft haben, und Patek will die lokale Kundschaft. Darum finde ich es wichtig, dass wir mit ihnen arbeiten – aber natürlich nur, wenn sie gut sind.
Sie machen auch keine Online-Verkäufe. Halten Sie nichts von E-Commerce?
Nein, für Patek ist der Online-Handel nicht das Richtige, zumindest nicht heute. Aber das ist unser ganz persönlicher Entscheid. Wenn man eine Patek kaufen will, muss man in ein Uhrengeschäft gehen: Da kann man die Uhr anprobieren, diskutieren, einen Kaffee trinken. Und glauben Sie mir, es gibt immer noch Leute, die für so etwas gerne aus dem Haus gehen.
Sie erlauben es also auch Ihren Retail-Partnern nicht, Patek-Uhren online zu verkaufen.
Das ist so. Aber wirklich zwingen müssen wir sie nicht, denn die meisten denken gleich wie wir.
Und was halten Sie vom Geschäft mit gebrauchten Uhren, das unter dem Begriff CPO, «certified pre-owned», sehr im Trend ist? Steigt Patek hier ebenfalls ein?
Nein, ich sehe meine Aufgabe darin, neue Uhren zu entwickeln, und darauf konzentriere ich mich. Der Tag hat eben auch nur 24 Stunden. Das CPO-Geschäft ist nicht etwas, was man als Uhrenhersteller einfach mal so nebenher machen kann. Was ich aber auf jeden Fall tun muss, ist eine Grenze ziehen zwischen echtem «pre-owned» und falschem. Denn was ist eine «pre-owned watch»? Ist es die Uhr, die ich gestern gekauft habe und heute wieder verkaufe?
Sprechen Sie vom Graumarkt?
Vielleicht nicht gerade Graumarkt, aber diese Player vereinfachen den Wiederverkauf von Stücken. So wird dann eine Nautilus (eines der begehrtesten Modelle von Patek, Anm. d. Red.) heute gekauft und morgen für den doppelten Preis im Internet unter dem Label «pre-owned» angeboten. Dabei wurde die Uhr gar nie getragen. Leider gibt es heute viele Leute, die dieses Spiel spielen, und sie finden auch sofort Abnehmer. Das sind für mich Opportunisten, und ich mag das nicht. Darum möchte ich das regeln, um meine Marke und meine Kunden zu schützen; denn wer das sieht und selber seit langem auf eine Uhr von uns wartet, ist verständlicherweise verärgert.
Was stellen Sie sich denn vor unter neuen Regeln?
Ich weiss es noch nicht genau, aber wir sind am Diskutieren mit unseren Partnern im Detailhandel. Es wird wohl mit dem Alter der Uhr zu tun haben – etwa insofern, als eine «pre-owned watch» zehn oder fünfzehn Jahre alt sein muss. Schon heute wissen unsere Händler, dass wir Spielchen in der Art von «Ich verkaufe dir eine Nautilus, du stellst sie ins Internet, und wir teilen uns den Gewinn» nicht tolerieren. Wer das macht, bekommt nie mehr eine Patek.
Aber um herauszufinden, von welchem Händler eine gebrauchte Patek im Internet stammt, müssen Sie diese doch kaufen, denn auf den Bildern sieht man die Referenznummern nicht.
Ja, klar, das machen wir auch. Wir kaufen über hundert Uhren pro Jahr. Nicht nur deswegen, sondern aus verschiedenen Gründen. Aber es gibt auch viele Leute, die uns helfen und es uns erzählen, wenn sie von jemandem wissen, der eine Uhr gekauft und gleich weiterverkauft hat.
Sie haben von der Nautilus gesprochen, einer Uhr, die vor allem in der Stahlversion sehr begehrt ist. Warum produzieren Sie nicht mehr davon?
Man muss immer eine gewisse Balance haben. Heute beispielsweise wollen alle die Nautilus. Ich könnte zehnmal so viele verkaufen. Aber damit würde Patek Philippe gleichbedeutend mit der Nautilus. Das ist gefährlich, und das will ich nicht. Von meinem Vater habe ich gelernt, dass man mit der ganzen Kollektion arbeiten muss, und die umfasst bei uns 140 Modelle. Auch beim Stahl müssen wir zurückhaltend sein. Wir wissen, dass Stahl einfacher zu verkaufen ist, aber wenn wir jetzt plötzlich viel mehr Stahluhren produzieren würden, dann gäbe es nachher kein Zurück mehr. Darum limitiere ich absichtlich, sowohl den Anteil von Nautilus als auch den Anteil von Stahluhren. Ich will, dass Patek auch in zwanzig Jahren noch existiert und glaubwürdig ist und dass meine Söhne das Unternehmen so übernehmen können.
Sie sprechen von der nächsten Generation und haben diese hier in Singapur auch zum ersten Mal öffentlich erwähnt.
Ja, für den älteren Sohn war es eine Premiere hier, denn er hat zum ersten Mal offiziell an einem Patek-Event teilgenommen, an einem Essen mit wichtigen Sammlern. Es war wichtig, diesen Leuten die fünfte Generation vorzustellen, nicht um sie zu beruhigen, sondern weil es uns Freude bereitet. Irgendwann muss man anfangen.
Es ist aber noch nicht klar, wer dereinst übernehmen wird, oder?
Nein, das ist noch nicht klar. Der ältere Sohn ist 18 und fängt im Februar mit der Hotelfachschule Lausanne an, und der jüngere macht eine Uhrmacherausbildung.
Wenn wir grad bei der Zukunft sind: Haben Sie keine Angst, dass die Smartwatch irgendwann die traditionelle Uhr ablöst?
Vor ungefähr zwei Jahren hatte ich ein Meeting mit all den grossen Silicon-Valley-Guys in New York. Ich schaute auf ihre Handgelenke und sagte: Lustig, ihr tragt alle eine mechanische Uhr – warum? Sie sagten: Wir brauchen diese Uhr, sie bringt uns auf den Boden zurück. Es war wirklich interessant, denn sie waren sich diesbezüglich alle einig. Das hat mich wirklich beruhigt. Manchmal braucht es etwas Konkretes, was man verstehen kann. Wenn ich ein Handy öffnen würde, hätte ich keine Ahnung, was ich da vor mir habe: Plastik, eine Batterie und so weiter. Bei einer mechanischen Uhr sieht man genau, wie alles funktioniert.
Dieses Interview wurde an der Watch Art Grand Exhibition in Singapur geführt. Die Autorin besuchte die Ausstellung auf Einladung von Patek Philippe.
Aus dem NZZ-E-Paper vom 05.10.2019
Auch bei Patek Philippe ist Erfolg kein Selbstläufer
Die Uhren der Genfer Manufaktur gehören zu den teuersten und begehrtesten der Welt – was es braucht, um auf diesem Niveau erfolgreich zu sein
Uhrenfachgeschäfte können heute grob gesagt in zwei Kategorien eingeteilt werden: jene, die Rolex oder Patek Philippe im Sortiment haben, und jene, die sie nicht haben. Bei Ersteren laufen die Geschäfte deutlich besser, denn Rolex- und Patek-Uhren verkaufen sich so gut wie von selbst. Wie viele Uhren ein Händler bekommt, bestimmt nicht er selber, sondern der Hersteller, denn die Nachfrage übersteigt das Angebot teilweise bei weitem.
Die Situation bei den Juwelieren zeigt: Diese zwei Marken spielen in einer eigenen Liga. Wie aber haben sie sich diesen Status erarbeitet? Diverse Gespräche mit Vertretern von Patek Philippe lassen erahnen, dass dahinter viel Arbeit und Disziplin stecken. Denn Erfolg ist kein Selbstläufer, wie auch die Geschichte von Patek zeigt. Das Unternehmen stand in den 1930er Jahren praktisch vor dem Aus und musste verkauft werden. Die Familie Stern als neue Eigentümerin führte die Firma schrittweise zurück zum Erfolg, wobei die folgende Faktoren eine Rolle spielten:
Qualität:
Was ein Luxusgut sein will, muss per Definition hochwertig sein. Eine der ersten Entscheidungen der neuen Besitzer war es, wieder selber Rohwerke zu fertigen und die Produktion von Uhren zweiter oder dritter Wahl einzustellen. Zu Beginn der Armbanduhr-Ära hatte Patek Philippe auf Rohwerke von externen Zulieferern zurückgegriffen und, um wettbewerbsfähig zu bleiben, auch absichtlich auf mindere Werke umgestellt. Das hat sich gerächt. Gegen Ende der 1950er Jahre, 25 Jahre nach dem Fast-Untergang, galt Patek Philippe dann aber wieder als einer der renommiertesten Uhrenbauer der Welt.
Investitionen:
Qualität ist nicht gratis zu haben. Das war den Brüdern Stern klar, und obschon die Grosse Depression sich weiter verstärkte, investierten sie schon kurz nach ihrem Eintritt in neue Maschinen und Geräte. Bis heute wird viel Geld in die Hand genommen, um auf dem neusten Stand der Technik zu bleiben. Vor allem bei neuen Materialien für Uhrwerke ist die Firma ganz vorne mit dabei, etwa bei Siliziumspiralen, welche die Ganggenauigkeit erhöhen. Allein die vor kurzem abgeschlossene Erweiterung der Manufaktur im Genfer Quartier Plan-Les-Ouates kostete mehr als 450 Mio. Fr.
Kontrolle:
Investitionen allein garantieren noch keine Qualität. Dafür braucht es eine Einstellung, die an der Spitze vorgelebt werden muss. Für den Patron von Patek Philippe ist klar: Wenn 100% der Produkte die Qualitätskontrolle passieren, bedeutet das nicht, dass gut gearbeitet wurde, sondern dass die Kontrolle zu lax war. Auch seine Händler unterzieht Patek Philippe regelmässig einer rigorosen Qualitätskontrolle, indem es Testkäufe durchführt (sogenanntes «Mystery Shopping»). Die Liste der Kriterien, die überprüft werden, füllt dem Vernehmen nach eine ganze Broschüre. Die Auswertungen werden einmal im Jahr präsentiert, und jedes Land sieht, wie gut es im Vergleich mit den anderen abgeschnitten hat.
«Faire» Preise:
Unter 14 000 Fr. bekommt man keine Uhr des Genfer Familienunternehmens, und selbst zu diesem Preis ist es «nur» eine Damen-Quarzuhr. Hier von fairen Preisen zu sprechen, wie Patek-Chef Thierry Stern es tut, wirkt auf den ersten Blick etwas seltsam. Aber laut Stern steht der Preis bei jeder Uhr in einem ähnlichen Verhältnis zu deren Kosten. Das schliesst Preiserhöhungen auf der ganzen Bandbreite allerdings nicht aus.
Knappheit:
Nur beschränkte Erhältlichkeit ist für ein Luxusprodukt ebenfalls ein Muss. Patek Philippe wächst bewusst nur um 1 bis 3% pro Jahr – auch um die hohe Qualität aufrechterhalten zu können.
Sich treu bleiben:
Geht man von den Graumarktpreisen aus, ist die Nautilus in Stahl derzeit das gefragteste Modell von Patek. Die Uhr, die neu knapp 30 000 Fr. kostet, wird im Internet für das Doppelte gehandelt. Stern erhöht den Anteil der Stahl-Nautilus an der Produktion jedoch nicht, denn weder will er, dass Stahluhren bei Patek dominant werden, noch soll eine einzelne Uhrenlinie plötzlich das Gesicht der Marke prägen. Dafür nimmt er in Kauf, die Geduld von Händlern und Endkunden zu strapazieren. Der Graumarkt wird zwar aktiv bekämpft, aber die Zahl der im Internet angebotenen Uhren zeigt, dass dies ein schwieriges Unterfangen ist.
Vertrauen:
Am Ende läuft alles auf Vertrauen hinaus, speziell bei einem Gut wie der mechanischen Uhr, die nicht altert und über die Zeit auch nicht an Wert verliert. Nur wenn die Kunden davon ausgehen können, dass sie einen echten Wert in der Hand haben, sind sie bereit, hohe Summen auszugeben. Da hilft es, einen Leistungsausweis von 180 Jahren vorweisen zu können und gleichzeitig Eigentümer zu haben, die selber involviert sind, die Werte der Firma verkörpern und über Generationen den Kontakt zu den Kunden pflegen.
Aus dem NZZ-E-Paper vom 05.10.2019
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06.10.2019, 09:22 #20
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