so lange das Gesundsheitssystem so gestrickt, dass irgendwelche Chefärzte zig tausend Euro Prämie am Ende des Jahres bekommen, wenn besonders viele Operationen (sei's Hüftgelenke, Knie-OPs, o. ä.) durchgeführt wurden, traue ich denen keinen Meter... da wird garantiert viel zu oft operiert, wo es u. U. gar nicht nötig ist...
ich spende nichts, zahle genug Steuern mit denen viel zu viel finanziert wird, was ich nicht unterstütze(n will)...
Ergebnis 21 bis 40 von 80
Thema: Organspende
Hybrid-Darstellung
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30.10.2015, 16:39 #1
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30.10.2015, 16:41 #2
Organspender zu sein ist für mich eine Selbstverständlichkeit.
Ich würde es begrüßen, wenn sich jeder Erwachsene dazu offiziell erklären müsste. Wer selber eine Organespende ablehnt, würde im Fall der Fälle auch keine Spenderorgane bekommen. Ganz einfach.Gruß Hans
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30.10.2015, 16:57 #3
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30.10.2015, 17:32 #4
warum nicht hier mal wieder mit einem ganzen Thread auf diese wichtige Thematik aufmerksam machen?
ich habe seit Jahren einen immer wieder aufgefrischten Organspenderausweis im Geldbeutel und mir mal einen Tausender-Karton vom zuständigen Bundesamt schicken lassen. Für den Tresen in meiner Praxis, da werden immer mal wieder welche mitgenommen. Und wenn nur einer dabei ist, der das Teil korrekt ausfüllt und bei sich behält, hat sich der kleine Aufwand doch schon gelohnt.
Diese Verschwörungstheoretiker, die hinter allem den schnöden Mammon vermuten, darf man einfach nicht ernst nehmen. Garnicht drauf reagieren am besten. Klar gibt es einige Mediziner, die ihre OP-Listen manipulieren zugunsten ihrer Jahresendprämie.
Aber das kann doch nicht allen Ernstes ein Grund sein, nach dem eigenen Tod nicht spenden zu wollen! Das ist ein vorgeschobenes Argument für die eigene Feigheit. SO seh ich das.
Schön wäre es ja, wenn man hier prinzipiell potentieller Spender ware bis zum aktiven Widerspruch
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30.10.2015, 18:03 #5
Anke, Danke für die Ausführungen.

Sicherlich gab und gibt es auch unter den Ärzten schwarze Schafe, wie in anderen Branchen auch.
Auch ist belegt dass in Deutschland häufiger operiert wird um mehr Umsatz zu generieren.
Aber das ist schlussendlich die Folge einer falschen Gesundheitspolitik und Krankenhausfinanzierung.
Leider ist zudem der sogenannte Transplantationsskandal der Thematik "Organspende" nicht förderlich,
auch wenn m.W. kein Fall bekannt ist, in welchem jemandem Organe "geklaut" wurden! Es wurde die
Reihenfolge bzw. Dringlichkeit der Organ-Empfänger manipuliert.
Aber in unserer Medienwelt wird wie so oft alles in einen Topf geschmissen!
Und nein, ich bin kein Mediziner, habe aber berufsbedingt einen sehr guten Einblick in den Alltag in dt. Krankenhäusern
und OP-Sälen.Geändert von quado (30.10.2015 um 18:04 Uhr)
Viele Grüße,
Wolfgang
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30.10.2015, 18:14 #6Comex
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Ich hab seit ueber 15 Jahren n Organspendeausweis (noch den alten roten) und natuerlich bin ich auch in der dkms. Find ich normal.
Viele Grüße, Florian!
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30.10.2015, 18:20 #7
Bin auch Blutspender alle 8 Wochen und bei der DKMS registriert. Dank dieses Topics kümmere ich mich auch um einen Ausweis.
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30.10.2015, 19:15 #8Air-King
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Wer die (überaus löbliche!) Registrierung bei der DKMS, deren größtes Risiko ein Hämatom in der Ellenbeuge ist, mit der "Tot"-Spende solider Organe kontextualisiert, sollte sich doch dringend mal damit beschäftigen, worüber er eigentlich spricht. Abgesehen von unsicheren Einzelfallberichten werden keine ernsthaften Komplikationen bei der Spende von HSTC berichtet.
Man muss kein Mediziner sein, um von der Hitzigkeit der Debatte um den Begriff des "Hirntodes" gehört zu haben.
Hier eine kleine Sammlung von "Einzelfällen", die aus dem "Hirntod" erwacht snd: https://hirntoddebatte.wordpress.com/einzelfalle/
Der geneigte Mediziner kann sich ja die einschlägigen reviews und editorials reinziehen.
Es ist eben wieder einmal das typische Gutmenschen-Geschwafel und die Neigung extrem weitreichende Entscheidungen zu treffen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Was meinen denn all die "großzügigen Potential-Spender", die nichts tun brauchen, außer ein Kreuz zu setzen, um sich moralisch über andere zu erheben, was ihre Angehörigen und Lieben von dieser Entscheidung denken?
Da liegt dann auf der ICU der geliebte Mensch mit einer schwersten Beeinträchtigung, die mit einer wie gering auch immer anzusetzenden Wahrscheinlichkeit eben doch überwunden werden kann. Und durch die Entscheidung, dieses Kärtchen auszufüllen, hat er im schlimmsten Fall seinen Angehörigen in dieser Situation jede Möglichkeit genommen, auf den Verlauf der Dinge Einfluss zu nehmen. All deren Hoffnung wird zunichte, und die Leber, Nieren und Pankreas tun wenig später in einem Q'atari-Prinzen ihren Dienst.
Und natürlich wird keiner hier jemals zum "Tot-Spender" werden. Weiß ja auch jeder. Aber gibt eben doch dieses wohlige Gefühl in der Magengegend und erlaubt es mich und sogar meine Angehörigen mit Hass, Häme und Geifer zu überziehen.
Das große Wort schwingen, einem total dämlichen Verfahren das Wort zu reden, das zu unauflösbaren ethischen Entscheidungskonflikten zwingt. An den Arzt, der den "Tot-Spender" am Ende abschalten muss, denkt auch keiner.
Aber wenn es um die Lebendspende geht? Da gibt es dann Schweigen im Wald, denn das Risiko des Eingriffs oder das Leben mit nur einer Niere, ja das will keiner, derer die meinen Angehörigen wegen meiner Meinung die Spenderorgane vorenthalten wollen.
fabrum esse suae
quemque fortunae
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30.10.2015, 19:25 #9ehemaliges mitgliedGast
Glückwunsch, Du bist tatsächlich die Nummer 1 auf meiner Ignorelist! Ich hätte nicht erwartet, dass ich in diesem Forum je eine anlegen müsste.
Ach ja, zum Thema: Ich denke, ich bin gut genug informiert. Meine Frau ist Ärztin (u. a. FÄ für Notfallmedizin) und ich habe selbst in den NL im LUMC gearbeitet und hatte dort täglich mit Eurotransplant zu tun.
Ganz ehrlich, Typen, die solchen kruden Müll von sich geben, machen mich unendlich wütend ... wenn Menschen auf Typen wie Dich hören, müssen unter Umständen Menschen sterben, weil sie keine Organe bekommen ... ich hoffe, Dein Gewissen kann damit leben!
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30.10.2015, 19:34 #10Double-Red
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30.10.2015, 21:12 #11GMT-Master
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FA für Notfallmedizin gibt es in D aber nicht, oder? Nur rein interessehalber. Ich habe das Thema mal vor einiger Zeit mit meinem Bruder besprochen (FA für Anästhesie, Fachkundenachweis Rettungsdienst, also auch als Notarzt tätig), sowie mit seiner Frau, auch Ärztin. Die sehen das ganze auch kritisch, die genauen Argumente kann ich jetzt nicht im Einzelnen nicht mehr widergeben. Das Problem für mich als Laie ist, daß ich überhaupt nicht abschätzen kann, ob Organspenden in D ggf. ein Problem darstellen können. Losgelöst davon, bin ich durchaus der Auffassung, daß im Fall meines Ablebens, meine Organe gerne lebensrettend eingesetzt werden können, sofern dies auch zielgerichtet und bedarfsgerecht erfolgt.
Die Diskussion ist daher sehr interessant, die Mißbrauchsvorwürfe, die ich nicht beurteilen kann, schrecken mich dann doch wieder ab, aber vielleicht klärt sich das noch im weiteren Verlauf.
Danke und Gruß ThorstenMy sig is too big and I do not know the trick...
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30.10.2015, 22:30 #12
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30.10.2015, 22:41 #13ehemaliges mitgliedGast
Thorsten: Sie ist FÄ für Innere Medizin mit Zusatzbezeichnung Notfallmedizin.
Marius: Interessant: Ich denke, in unserer Familie sowie im Bekannten- und Freundeskreis sind massig Mediziner ... und wir kennen nicht einen, der gegen Organspende wäre ... und das Thema wurde in den letzten zwei Jahren oft genug diskutiert ... offenbar unterscheidet sich unser Umfeld da doch deutlich.
Geändert von ehemaliges mitglied (30.10.2015 um 22:44 Uhr)
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31.10.2015, 10:34 #14
Ja, das ist möglich...
Ich will auch gar nicht mit dir darüber diskutieren, das wäre nicht wirklich sinnvoll hier. Aber auf die Schnelle habe ich nur diese Umfrage der "Deutschen Stiftung Organtransplantation" (DSO) gefunden: https://www.dso.de/uploads/tx_infoc/TK_PKV2009.pdf
Sie ist zwar schon ein paar Jahre älter und ich weiss nicht, wie die Ergebnisse heute aussähen, aber ich vermute, dass sich so viel nicht ändern würde...
Und, nur zur Klarstellung; Ich bin nicht gegen Transplantationen, finde aber, dass es hier noch deutlichen Handlungsbedarf gibt... Und ich weiss nicht, ist deine Frau klinisch tätig? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es da ausschliesslich Zustimmung seitens der Kollegen/Freunde gegeben hat. Aber das hat mich auch nicht zu interessieren, wie gesagt, nichts für ungut.
Gruß
Marius
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31.10.2015, 11:57 #15Freccione
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30.10.2015, 19:26 #16PREMIUM MEMBER
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Man sollte vorher mit seinen Angehörigen darüber sprechen damit diese im Falle eines Hirntodes "leichter" entscheiden können bzw seinen Willen akzeptieren können.
Der Spender wird nicht abgeschaltet ...es wird eine Perfusionslösung über die Aorta eingespült, die das Kreislaufversagen einleitetGeändert von Pussy-Galore (30.10.2015 um 19:29 Uhr)
Gruß Anke
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30.10.2015, 19:39 #17Air-King
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30.10.2015, 19:29 #18Steve McQueen
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kronosauris:
Oder er hat seinen Angehörigen diese schwere Entscheidung abgenommen, worüber sie in vielen Fällen auch froh sind.Geändert von TheLupus (30.10.2015 um 19:31 Uhr)
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30.10.2015, 19:32 #19PREMIUM MEMBER
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Das meinte ich auch mit dem Willen....
Gruß Anke
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30.10.2015, 19:33 #20Steve McQueen
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habe ich auch seit kurzem auf meiner Ignorliste, passiert halt schon mal :P

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