Sodele, nach dem ich nun auch mal hier bin erkläre ich euch gerne meine Erfahrungen.

Zuerst, ich bin der Goldschmied von der Firma Tonat aus Sachsenheim.

100 Goldbänder im Jahr ist ein wenig übertrieben aber es sind schon einige.

1. Thema Keramikinlays und massive Bänder:
- der Gewichtszuwachs wird in Zukunft dafür sorgen das die Bänder noch schneller Stretch aufweisen, bei gleicher Trageweise, denn die verstiftung ist nahezu die selbe, wie in den alten Präsibändern. Daran ändern auch die Keramikhülsen nicht viel.
2.Thema Preisgestaltung
- einfach so auffüllen funktioniert nicht, bei dem gezeigten Ergebnis für 2400.- Euro reden wir über den Bruttopreis. Inbegriffen sind hier die Arbeit mit +/-40 Stunden sowie etwa 7-10 Gramm mehr Material, was von massiven Stiften ausgeht, und auch die Wandung der Glieder wird von 0,3mm auf 0,4mm massiver gestaltet.

Ich muss immer wieder schmunzeln wenn ich Hongkong höre und das ist so günstig. Das ist tatsächlich ausgemachter Blödsinn und eben auch nur ein Mythos. Bei Uns erhält jeder im Vorraus ein Festpreisangebot welches auch so bleibt. Desweiteren bieten wir auch Werttransporte zu uns, und auch wieder zurück an. Was in Deutschland schon ne Stange Geld kostet (Auch das ist enthalten im Preis).
Sollte ich also ein Vollgoldband nach Hong Kong schicken wollen mit einer entsprechenden Valourenversicherung sind da schon mal gut und gerne 300-400 Euro Oneway weg. Des Weiteren ist natürlich die Frage, was ist wenn was nachgearbeitet werden muss ? (Kommt vor beim Handwerk) Dann schicke ichs wieder nach Hongkong oder wie ? (Die Ergebnisse in Hongkong sind top, aber die Logistik ist ein Drama).

So und nun rechnen wir mal in einem Rahmen der realistisch ist. Präsidentband mit 30 Jahren Tragezeit wird für 2500.-Euro restauriert. Das bedeutet das ich für meine Luxusuhr etwa 7 Euro / Monat investiere um das band nach 30 Jahren wieder lange Jahre tragbar mache. Und wir reden hier ja über Uhren die im 5stelligen Preissegment liegen.

Um solche Bänder wieder einigermaßen gut hinzubekommen, ist auch entsprechende Hardware erforderlich, dazu benötigt man schon eine ordentliche Werkrzeugausstattung, welche es tatsächlich nicht zum schmalsten Preis gibt. Auch solche Dinge spielen eine Rolle.

Auch ist es derzeit so, das Rolex ja nur mit extrem langen Lieferzeiten die Bänder überhaupt liefern kann, und das natürlich zum erhöhten Preis.

Als kleinen Pflegetipp für die hohlen Präsibänder, bringt Sie zu nem Goldschmied der ein beheiztes Ultraschall besitzt. 80 Grad Wassertemparatur, dort in Ruhe einlegen und den Ultraschall erst nach paar Minuten aktivieren. Somit lassen sich die Schmutzpartikel recht gut beseitigen. Danach in eine Trockenzentrifuge um das eingelaufene Wasser wieder raus zu bekommen. Beide Geräte zusammen etwa 3000 Euro im Profibereich (nur um ein Beispiel zu nennen)