In der Vergangenheit hatte ich schon alle möglichen und unmöglichen Autos. Natürlich unter vielen anderen auch alte Heckantrieb Alfas wie Gulia, Spider, Bertone, auch mal einen 156er Sportwaggon mit dem feinen Sechszylinder, einen Lotus Elise, Morgan Plus 8, Morgan Threewheeler, Jaguar XJS-C und dann acht Jahre lang diverse Boxster.

Natürlich gibt es kaum ein luftigeres Fahrzeug als einen Threewheeler, kaum ein intensiveres Maschinenerlebnis als im Plus 8, kaum ein agileres Kurvenwetzen als in dem Elise, trotzdem sind diese Fahrzeuge immer nach einer Saison aus der Garage verschwunden. Nur die Boxster blieben. Weil sie von allen möglichen Fahrzeugen etwas positives haben, sie sind luftig, sie haben einen tollen Klang (zumindest mit Saga), sie machen jeden Kreisel zum Blitz-Parcour. Und trotzdem schlucken sie Urlaubsgepäck für zwei Personen und zwei Wochen, trotzdem ist das Dach in wenigen Sekunden an der Ampel geöffnet, trotzdem haben sie eine unerschütterliche Qualität und lassen sich bei Bedarf schnell verticken.

Natürlich stehen Porsches in Hamburg und München an jeder Straßenecke. Aber warum? Weil sie einfach gute Autos sind. Und trotzdem richtig Spaß machen. Best of both worlds.

Deshalb würde ich mir die Frage stellen, ob ich wirklich mit den Einschränkungen eines Exoten wie dem 4C leben wollen würde. Brauche ich einen Kofferraum, stört es mich, wenn ich immer manuell beim Parken das Dach rauffrickeln muss, damit kein Idiot sein Eis da reinschmeisst, nervt es mich, im Parkhaus die Kraft für die Lenkung aufzubringen, stört es mich, mich über breite Schweller mühselig in den Innenraum einzufädeln? Oder hole ich das Auto einfach nur am Sonntag raus, fahre eine lustige 200 Kilometer-Runde und stelle das Ding dann wieder bis zum nächsten schönen Wochenende weg. Wenn das so sein sollte, ein bißchen Spaß an der Show dazukommt, dann wäre so ein 4C goldrichtig. Wenn der Alltag allerdings auch ein Wörtchen mitzusprechen hat, führt m.E. am Boxster kein Weg vorbei.