Wir möchten in Kürze wieder ein Einfamilienhaus vermieten und haben mit dem derzeitigen Mieter schlechte Erfahrungen gemacht.
Damit das möglichst nicht mehr passiert, habe ich einige Fragen zur Vermietung:
1. Was kann und sollte ich vom Interessenten für Nachweise verlangen (z. B. Schufa-Auskunft oder Gehaltsnachweis)?
2. Ist es erlaubt bzw. sinnvoll, Erkundigungen einzuholen (z. B. jetziger Vermieter oder Arbeitgeber)?
3. Kann man als Vermieter eine Einzugsermächtigung verlangen? Ist das sinnvoll?
4. Hat jemand Erfahrungen mit Staffelmiete oder Indexmiete? Ich tendiere im Moment zur Staffelmiete.
Sonstige Tipps?
Danke.
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Thema: Fragen zur Vermietung EFH
Hybrid-Darstellung
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12.10.2013, 23:32 #1
Fragen zur Vermietung EFH
Gruß Hans
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13.10.2013, 00:36 #2
Ja, wenn du die genannten Fragen stellen musst, lass die Finger davon.
Wenn du Zahnschmerzen hast gehst du auch zum Zahnarzt und dokterst nicht selbst dran herum.Wenn du dich unter anderem mit folgenden Punkten auskennst, dann kannst du das natürlich auch selbst:
Ortsübliche Vergleichsmiete
Mietspiegel
Selbstauskunft
Bonitätsprüfung
Schufa
Bankauskunft
Einnkommensnachweis
Identitätsnachweis
Mietkaution
Zulässige Kautionshöhe
Mietvertrag
Übergabeprotokoll
etc. ...
Ansonsten lass dir einen Profi empfehlen und den das machen. Immerhin gehts hier um Vermögenswerte, bzw. den Ertrag daraus.
Entgegen der landläufigen Meinung ist es nämlich eben nicht so, dass ein Profi bei einer Vermietung einen Haufen Geld für nichts bekommt, es zahlt eben geschäftsüblich nur der Mieter für eine Dienstleistung, die eigentlich der Vermieter in Anspruch nimmt.Geändert von paddy (13.10.2013 um 00:43 Uhr)
Ciao
Andere lassen auch nur mit Wasser kochen.
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13.10.2013, 10:40 #3
Hier ist alles gesagt - und einen 100% Schutz gibt es nicht
Heute kann noch alles super sein, aber wer weiß was in ein zwei Jahren ist
Dem Mieter läuft die Frau weg! er fängt das Saufen an, verliert den Job, verwüstet Dir vor lauter Frust das Haus, etc.
Auf dem Privatmarkt, ist die Gefahr, meiner Meinung nach höher sich ein Faules Ei von Anfang an ins Haus zu holen, da die die Böses im Sinn haben sich gerne dieMaklercourtage sparen.what goes around comes around
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13.10.2013, 10:46 #4
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13.10.2013, 00:40 #5
Bei Staffelmiete, Arbeitgeberauskunft oder Einzugsermächtigung wäre ich jedenfalls sofort raus - und ich bin wohl nicht weit weg davon, ein Traummieter zu sein.
Schufa und Auskunft beim vorherigen Vermieter - warum nicht, aber nicht zusammen mit der Selbstauskunft, eher einen Vertragsabschluss von einem positiven Ergebnis dessen abhängig machen, wenn du dich vorher schon für einen Mieter entschieden hast. Wer möchte schon, dass sein Vermieter erfährt, dass man was Neues sucht, was man am Ende doch nicht bekommt?Geändert von Coney (13.10.2013 um 00:44 Uhr)
Captain Hindsight - the Hero of the Modern Age!
Christian
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13.10.2013, 00:47 #6
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13.10.2013, 00:49 #7Gruß Hans
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13.10.2013, 13:20 #8
Moderate Anpassungen gehen auch ohne Staffelmiete und von einer sehr moderaten Staffelmiete profitiert nur der Mieter.
Aber mit Mieterhöhungen für ein Objekt, an dem nichts gemacht wurde, habe ich eh ein Problem - Spekulation und Gewinnmaximierung mit "Grundbedürfnissen" finde ich bedenklich.Captain Hindsight - the Hero of the Modern Age!
Christian
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13.10.2013, 02:39 #9
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Was bringt eine Einzugsermachtigung die kann man einfach widerrufen?
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13.10.2013, 07:41 #10
Staffelmiete ist hier bei uns auch kein Thema.
Durch laufend steigende Nebenkosten ist eher schon wieder
eine stagnierendes Mietniveau bzw. im Umland
ein leichter Rückgang zu beobachten.
Gruß
Robby"Wenn deine Abwesenheit sie nicht interessiert, dann hat deine Anwesenheit niemals etwas bedeutet!"
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13.10.2013, 08:24 #11
Mir wäre ein guter und beständiger Mieter lieber, als den letzten Cent aus dem Objekt zu quetschen.
Mit Staffelmietverträgen vergrätzt man sich schon einige Interessenten.Gruß
Stefan
Im Knast bringt es nichts, mit dem Rücken zur Wand zu liegen, wenn man mit offenem Mund schläft
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13.10.2013, 10:17 #12
Das ist mein Ziel.
...als den letzten Cent aus dem Objekt zu quetschen.
Ich dachte vielleicht an eine Erhöhung von 5,00 € pro Jahr, die aber nur alle zwei Jahre umgesetzt wird (also 10,00 € alle zwei Jahre). Das wären in zehn Jahren 50,00 €. Ist das Unsinn?Gruß Hans
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13.10.2013, 14:00 #13
Unsere Familie schwimmt da gegen den Strich - diesen ganzen Kram mit Auskunft, Schufa, Staffelmieten usw. haben wir noch nie gemacht, sind noch nicht an die Obergrenze der Miete gegangen, und das wissen die Mieter ganz genau. Ein Einfamilienhaus kann man sowieso nicht als Renditeobjekt sehen, sondern steckt letztlich die Einnahmen ziemlich bald in Modernisierungen, Sanierungen usw.
Durch eine moderate Preispolitik und ein ganz gutes Bauchgefühl haben wir uns bisher die Mieter vom Hals halten können. Sie fragen nicht jedes Mal, wenn ein Nagel in die Wand geschlagen oder ein Türbeschlag ausgeleiert ist, ob wir das bezahlen, sondern tun das selbst. Die haben ihre Ruhe, wir haben ihre Ruhe. Klar, kann danebengehen, man guckt nicht in die Leute rein, aber letztlich hilft dann auch eine Schufa nicht weiter. Ich finde eine Vertrauens- und Sympathiebasis viel wichtiger. Und hundertprozentige Sicherheit gibt's nicht, dann soll man das Vermieten lassen.77 Grüße!
Gerhard
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13.10.2013, 14:34 #14
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13.10.2013, 14:53 #15
+1
Gerhard, genau aus diesem Grund wie von Dir beschrieben hat unsere Vermieterin meiner Frau
und mir für eine wirklich schöne 90 m² Wohnung in gut 25 Jahren keine Erhöhung verlangt. Ein gutes
Verhältnis, solvente Mieter die nicht für jede Kleinigkeit kommen ist sehr wichtig. Unsere Vermieterin hat lieber einen solventen Mieter als irgend einen Kasper, der nach 3 Monaten schon keine Miete mehr zahlt.
Und glaubt mir, die Zahlungsmoral wird nicht besser, sondern eher schlechter.
Euch allen einen schönen Sonntag
ManfredEin Mann mit weißen Haaren ist wie ein Haus, auf dessen Dach Schnee liegt. Das beweist aber noch lange nicht, dass im Herd kein Feuer brennt.
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13.10.2013, 15:37 #16
Stimmt, hellsehen kann auch ein Profi nicht. Klar, dass niemand eine Arbeitslosigkeit, Trennung, oder sonst etwas vorhersehen kann. Aber ein Profi kann wenigstens die harten Fakten zu annähernd 100% sicherstellen, von einem Vielfachen an Erfahrung mal ganz abgesehen.
Ich kann dir morgen zwei höchst sympathische Menschen vorstellen die sofort für ein angenehmes Bauchgefühl, Vertrauen und Sympathie sorgen würden, denen ich persönlich nicht einen Cent anvertrauen würde.
Ich glaube hier wird auch überschätzt, was in so einer Selbst- und/oder Schufa-Auskunft steht. Hier gehts ja nicht um NSA-Durchleuchtung, sondern um eine völlig marktüblichen Bonitätsprüfung.
Dass Vermögenswerte von in der Regel mehreren 100K Euro zur Nutzung überlassen werden, ohne auch nur ein Mindestmaß an Informationen über den Vertragspartner einzuholen, kann ich nicht nachvollziehen.
Sorry Gerhard, man kann doch nicht grob fahrlässiges Verhalten empfehlen, nur weil man selbst damit bisher Glück gehabt hat, da rollts mir echt die Fußnägel hoch.
Du empfiehlst ja auch niemandem Risse in statisch relevanten Bereichen zu ignorieren, nur weil die Bude bisher noch nicht eingestürzt ist.Ciao
Andere lassen auch nur mit Wasser kochen.
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13.10.2013, 16:34 #17Sorry Gerhard, man kann doch nicht grob fahrlässiges Verhalten empfehlen,77 Grüße!
Gerhard
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13.10.2013, 19:29 #18
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13.10.2013, 18:09 #19
Den Zusammenhang zwischen moderater Preispolitik und weniger Problemen erschliesst sich mir auch nicht.
Klar, wenn ein Mieter über Jahre (!) viel selber macht, dann verschonen wir ihn mit Mieterhöhungen soweit möglich. Das kann als eine Art Treue- oder Antiquerulanten-bonus verstanden werden.
Jedoch bei einer Neuvermietung würde ich immer eine marktgerechte Miete verlangen!
Am Anfang versprechen die Leute viel, aber oft fällt die Motivation sehr schnell ab!Gruss,
Bernhard
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13.10.2013, 15:13 #20
Wir vermieten ja auch: Bei einem EFH sollte man vorsichtig sein. In ländlichen Gebieten kann es anders sein:
1) Gerade in Ballungsgebieten ist die Miete eines EFH in einer Grössenordnung, in der ein Haus/Wohnungskauf für den Mieter eine Alternative sein kann. Daher ist es schon wichtig zu erforschen, warum ein Haus gemietet werden soll (z.B. temporäre Arbeit, Scheidung, Pleite, Grossfamilie mit Verwandtschaft, Statussymbol, Vieltierhaltung etc.)? Wir haben alle Varianten erlebt. Entweder hat man das Risiko eine schnelleren Mieterwechsel oder die finanzielle Situation ist doch nicht so gut.
Daher würde ich so viele Erkundigungen wie möglich einholen.
2) Das Risiko bei der Vermietung eines EFH ist einfach höher, weil ein grösserer Renovierungsstau im Falle eine Mieterwechsel anfallen kann: mehr Toiletten, Bodenfläche, Garten, etc...
Wie bereits oben gesagt, würde ich einen Makler nehmen, der ja nichts kostet. Es kommt natürlich auch auf die Nachfrage an. Ein guter Tipp: Falls es einige Arbeitgeber von grösseren, internationalen Firmen in der Nähe gibt, dann einfach mal anrufen: Da werden oft Manager für einen zeitlich limitierten Aufenthalt versetzt. Trotz höheren Mieterwechsels hat das sehr gut funktioniert (teilweise Firmengarantie bei internationalen Mietern)Geändert von RBLU (13.10.2013 um 15:17 Uhr)
Gruss,
Bernhard
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