Ich persönlich finde die Entwicklung ziemlich besorgniserregend. Es ist ja nicht nur so, dass ich mit den Daten die ich "freiwillig" durch mein Surfverhalten rausgebe Informationen von mir preisgebe.
Rein theoretisch kann ich mich der Datenerfassung im täglichen Leben nicht entziehen. Einkaufsverhalten, Verhalten im Straßenverkehr, Routenplanung, Erfassung des persönlichen Standortes entweder über das Handy oder über die Software im Auto etc. etc....
Und wenn dann Irgendeiner diese gesamten Daten zusammenfasst, dann bin ich gläsern. Dagegen ist erst mal nix einzuwenden, außer eventuell eines persönlichen Unbehagens einer ständigen Überwachung oder zumindest jedoch einer nachträglichen Nachvollziehbarkeit meines Lebens.
Aber wenn ich dann beispielsweise im geschäftlichen Leben an einen Kunden x ein Produkt verkaufe, dieser verkauft es an Kunden Y und der liefert es in irgendein sogenanntes Krisengebiet wo strategische Interessen im Vordergrund stehen, dann lande ich irgendwann auf dem Radar.
Und, soweit man jetzt weiß, sind diese Typen in der Lage, die Kontakte in der 3. Ebene, also Freund vom Freund oder Bekannten vom Bekannten mit in die Auswertung einzubeziehen.
Oder im Umkehrschluß lande ich auf dem Radar, weil irgendein Geschäftspartner in "krumme" Geschäfte, was auch immer man dann unter einem Zeitpunkt x darunter klassifiziert, verwickelt ist oder sein könnte.
Oder irgendeiner der dritten Ebene den ich nicht kenne landet auf dem Radar, dann bin ich u.U. mit in einem "Spiel" welches nicht meins ist aber eben Verknüpfungen bietet....
Dann entscheiden andere für mich, was ich richtig und verkehrt gemacht habe oder gemacht haben könnte - aus der Sicht des Ergebnisjournalisten mit breitem Interpretationsspielraum.
Dann wird es unter Umsänden ziemlich eng.
Verschärfend kommt noch dazu, dass diese Daten immer verfügbar sein werden...
Andereseits sind wir vielleicht in ein paar Jahren soweit, dass es irgendeine Plattform gibt, wo ich den lange vergangenen Tag x in meinem Leben selber im Detail nachvollziehen kann.....
Fazit: Mir gefällt es nicht, aber es gibt kein entrinnen....![]()
Ergebnis 21 bis 40 von 47
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08.09.2013, 15:08 #21
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Ich war bisher extrem zurückhaltend mit Datenherausgabe, auch in privatnützlichen Zusammenhängen. Ich habe mich z. B. gegen WinPhone entschieden, weil es nicht mehr möglich war, Kalender und Kontakte ausschließlich lokal zu synchronisieren. Allerdings war ich naiverweise bisher auch davon ausgegangen, dass es in privatwirtschaftlichen Zusammenhängen Datenschutzregeln gibt, die halbwegs beachtet werden.
Und noch mal: Selbstverständlich sind meine Daten der NSA nicht egal. Sie werden mittels Algorithmen durchschnüffelt, deren Programmierung anhand von Vorgaben erfolgt, die Menschen definieren, die weitgehend außerhalb demokratischer Kontrolle agieren.
Ich gebe Geheimdiensten nicht einen Millimeter Vertrauensvorschuss, und ich gebe der Polizei auch nicht vorsorglich meine Wohnungsschlüssel oder stelle ihr gar ein Zimmer in meinem Haus zur Verfügung, damit sie die Möglichkeit hat festzustellen, dass ich irgendwann abends nach zwei Gin Tonic das falsche Worte Wort sage, das Verfolgung rechtfertigt.
Es gab einmal eine Zeit; die, die uns vor uns waren, haben für diese Zeit gekämpft; sie wird nicht mehr allzu lange dauern; die Zeit in der es so etwas gab wie einen ansatzweise freien Bürger, zu dem notwendig eine gegen den Staat abgeschützte Privatsphäre gehörte.
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08.09.2013, 15:19 #22
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Geändert von UTB (08.09.2013 um 15:23 Uhr)
Gruß, Uwe
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08.09.2013, 15:36 #23
Man muss sich darüber bewusst sein, dass es riesige Datenströme gibt. Klar gibt es Algorithmen, die auf ein bestimmtes Traffic Pattern, Stichworte etc. anspringen. Jedoch muss am Ende des Tages ein Nachrichtenangestellter den Fall untersuchen.
Letztendlich, hat aber keine Agentur so viele Agenten, die diese Datenmengen bewältigen können.
Die meisten von euch sind einfach nicht interessant genug!Gruss,
Bernhard
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08.09.2013, 15:39 #24ehemaliges mitgliedGast
Wie Du schreibst, gebe ich die Daten selbst preis und bestimme somit über meine Angaben. Im Rahmen der Geheimdienste werden Daten von mir gesammelt und ich habe keinen Einfluß darauf was einer der vielen Mitarbeiter damit passiert, wer sie sammelt und ggf. weiterverkauft. Allzuschwer ist das Sammeln ja nun nicht, wie Snowden gezeigt hat.
Ich finde es mittlerweile befremdlich, wie locker der Datenschutz im Zeitalter von Smartphone, Tablet, Facebook und Co. gesehen wird.Geändert von ehemaliges mitglied (08.09.2013 um 15:41 Uhr)
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08.09.2013, 15:46 #25
... und das ist ja längst nicht mehr der Fall, weil der Aufwand so immens ist, subcontracten die Nachrichtendienste private Dienstleister. Die haben längst nicht mehr unter Kontrolle, wer da eigentlich was mit den Daten macht, Ed Snowden ist der beste Beweis dafür. Ich packe in meinen Koffer ... und dann auf und davon.
Geändert von eos (08.09.2013 um 15:54 Uhr)
--
Beste Grüße, Andreas
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08.09.2013, 15:55 #26
Ich verstehe diesen Hype um " Hilfe ich werde vom NSA ausspioniert" nicht!
Glaubt den wirklich irgendjemand das es nicht geschied.
Und wo ist der große Unterschied zu früher.
Auch zu Zeiten der Rasterfahndung, und davor gab es Möglichkeiten jeden Einzelnen ohne das er es bemerkt auszuspionieren, wenn es denn einen Grund gibt oder gab. Die Stasi und sonstige kommunistische Geheimdienste, der Mosad als auch NS zeit sind der beste Beweis das schön immer spioniert wurde.
Nicht anderes passiert heute, nur eben etwas moderner. Ich muss keine Informanten unterhalten sondern kann ganz entspannt am Rechner sehen was wer schreibt und tut, wo er ist.
Wenn ich schon die aktuellen Piraten Wahlplakate sehe, eine Mail muss sicher sein wie ein Brief. Oder ähnlich. Könnte ich mir auf die Schenkel klopfen. War ein Brief je sicher?
Ich habe nichts zu verbergen, mir ist wohler wenn man diejenigen die etwas im Schilde führen rechtzeitig findet und dingfest macht, da darf die NSA ruhig wissen das heute abend später wird oder was ich sonst so per SMS sende.Wer bei Facebook in einem Forum herumschreisb brauch so wieso nicht maulen.
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08.09.2013, 16:40 #27
Es geht nicht darum ob jemand etwas zu verbergen hat oder nicht.
Vielmehr geht es darum das bestehende Gesetze gebrochen werden.Wenn jemand in Verdacht steht etwas ungesetzliches getan zu haben, kann ein Richter auf Antrag der Staatsanwaltschaft eine Genehmigung zum Abhören erteilen.
Aber alle Bürger unter Generalverdacht zu stellen und deren Kommunikation zu überwachen geht in einem Rechtsstaat nun mal garnicht.
Wer in Facebook oder auch hier im Forum persönliche Dinge freiwillig preisgibt, ist sich sicherlich bewusst was er tut bzw. Lieber nicht tut.
Das ist die eine Sache.
Aber es gibt ja auch den Fall ( noch gar nicht so lange her) Wo eine ältere Dame obwohl sie gar keinen Computer hat abgemahnt wurde, da sie angeblich gegen Urheberrechte wegen illegal heruntergeladenen Filmen rechtlich belangt wurde.
Es geht immer noch darum, man muß mir Beweisen das ich etwas ungesetzliches getan habe nicht umgekehrt.
Noch so glaube ich zumindest leben wir in einem Rechtsstaat, sollte das einmal nicht mehr der Fall sein, ja dann haben wir verloren.
Wenn das Argument stimmen würde das alle bösen Buben mit flächendeckender Überwachung geschnappt werden können dann dürften ja mittlerweile keine mehr ihr Unwesen treiben.
Vielmehr denke ich es geht darum die Bevölkerung zu verunsichern ihnen Angst zu machen und dadurch eine bessere Kontrolle über selbige zu haben.
Verschwörungstheorien?
Mag sein, aber was in letzter Zeit an die Öffentlichkeit geraten ist nimmt schon recht gefährliche Formen an.
Mal am Rande bemerkt: Bisher interessante und erstaunlich sachliche Diskussion
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08.09.2013, 17:29 #28
Selbst wenn man in einem Rechtsstaat lebt, können ja die Daten von anderen Staaten abgezapft werden.
Eigentlich war mr immer bewusst, dass meine Daten überwacht werden und zwar mit höherer Wahrscheinlichkeit als beim Normalbürger, da ich 1) in einer High-Tech Branche arbeite, 2) ich in Russland, USA, etc. lebe, und 3) berufsbedingt mit "Schurkenstaaten" kommuniziere.
Mich wundert es sogar, warum nicht mehr Fälle wie z.B. Industriespionage aufgeflogen sind. Anscheinend ist der Aufwand zu gross,
beispielsweise jeden chinesischen Wissenschaftler oder Ingenieur zu überwachen, der in den USA oder Deutschland arbeitet.Gruss,
Bernhard
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08.09.2013, 18:13 #29
Bis du überwacht worden?
Oder könntest du überwacht werden?
Stehen wir nicht alle unter Generalverdacht!Immer?
Problem an der Sache ist wohl das wir nicht wissen was sie wissen und deshalb nicht beurteilen können ob ein paar böse Buben erwischt wurden. Und sie suchen bestimmt nicht nach Leuten die Kaugummiautomaten knacken wollen.
Ich will nicht sagen das ich es gut finde, aber ich habe keine Lust auf dem Oktoberfest weggesprengt zu werden und im Reisezug nach München auch nicht.
Wenn das der Preis ist den ich zahlen muss um "Sicher" zu sein, dann Zahl ich.
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08.09.2013, 18:26 #30
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08.09.2013, 18:34 #31
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08.09.2013, 18:42 #32
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08.09.2013, 18:45 #33
Wenn die sich meine dreckigen Bilder aufs Klo hängen wollen erteile ich hiermit offiziell die Genehmigung.
Es grüßt, Gerd G.
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08.09.2013, 18:47 #34
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08.09.2013, 18:56 #35
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08.09.2013, 23:02 #36
"Interpol und Deutsche Bank, FBI und Scotland Yard haben unsre Daten da." Kraftwerk Computerwelt 1981
Grüße! Christoph
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08.09.2013, 23:23 #37
Das Geheimdienste in der Lage sind exakte Daten zu ermitteln ist eigentlich ein alter Hut, allerdings ist das mit "Geheim" nicht mehr in Einklang zu bringen.
Sorgen mache ich mir zum einen über Filterfehler beim zukünftig überdimensionierten Datenprofiling, d.h. ich möchte nicht von einer SEK Einheit geweckt werden, weil es eine algorithmische Panne gegeben hat, die mich in einen virtuellen Verdachtsraum katapultiert.
Viel mehr Sorgen mache ich mir aber über kumulierte Daten in falschen, kriminellen Händen....das wiederum hat bei mir inzwischen einen sehr reduzierten und behutsamen Umgang im Netz zur Folge.
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09.09.2013, 11:20 #38ehemaliges mitgliedGast
Gegen die ganze Paranoia hilft:
Get offline, nutze den Münzfernsprecher an der Ecke, zahle bar, kaufe im Laden um die Ecke und mach generell Dinge, die in den 70er ganz normal waren. Ach, kein Komfort mehr? Nicht mehr immer erreichbar? Kein Internet in der Hosentasche? Tja....
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09.09.2013, 12:06 #39
Dann kann ich Dir aus sicherer Quelle (weil ich in der Entwicklung von Zugsicherungssystemen arbeite): Da zieht man Dich gehörig über den Tisch, denn Du zahlst zu viel.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Du bei einem Zugunglück in einem Reisezug nach München ums Leben kommst, ist (ganz ohne fremdes dazu tun) wesentlich größer, als die Wahrscheinlichkeit, dass Dich dort jemand wegsprengt. Noch größer ist vermutlich die Wahrscheinlichkeit, dass Du in einen Autounfall verwickelt wirst, bei dem Du ums Leben kommst oder Dir ein Klavier auf den Kopf fällt.
Neben der ganzen Diskussion um Freiheit und Rechtsstaatlichkeit muss man das auch mal von der finanziellen Seite her sehen:
Alleine die amerikanischen Geheimdienste haben für 2013 ein Budget von 32,7 Milliarden US-Doller für das Sammeln, die Verarbeitung und die Analyse von Daten. Das muss man sich mal vorstellen, was da für Kohle verbraten wird. Man muss überhaupt nicht kreativ sein, um Wege zu finden, um mit diesem Geld wesentlich mehr Menschenleben zu retten.--
Beste Grüße, Andreas
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09.09.2013, 12:12 #40
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