Oliver, ich erlaube mir anzumerken, dass meine Aussage nicht pauschal war, sondern nur meine eigene Meinung widergibt. So habe ich es auch formuliert.
Für mich ist eine Hochzeit etwas distinguiertes, elegantes, und mit diesen beiden Attributen kann ich persönlich Tracht nur schwer in Verbindung bringen, da sie mir einfach nicht gefällt!
Ergebnis 21 bis 40 von 44
-
30.07.2013, 18:51 #21
Hm, so pauschal würde ich das nicht sehen wollen - wenn im Nachbarort von Miesbach zwei Einheimische aus alteingesessenen Familien heiraten und das halbe Dorf zur Trauung in die Kirche geht, dann hat da vermutlich fast jeder die lokale "Tracht" an - das ist aber in deren Sinne und Kleiderordnung das Festtagsgewand und entsprechend wird es auch getragen. Und das finde ich sehr schön anzusehen.
Ich war aber auch schon auf einer Hochzeit von nem Münchner und ner Berlinerin, da hatte das Brautpaar angekündigt, in Tracht zu heiraten. Die Folge war, dass seine Freunde und Verwandten alle in Tracht kamen, ihre dagegen im Anzug oder Kleid. Passte dann nicht so richtig, auch, weil die Feier auf Schloss Kaltenberg war. Nur die Identifikation, wer zu wem gehört, war ziemlich einfach...
Wenn Du also eine "eigene" Tracht hast, in der Du dich wohlfühlst und die Du dem Anlass angemessen empfindest, zieh sie an. Ansonsten lass es lieber - Gäste, die sich in ihrem Aufzug unwohl fühlen, dürften kaum im Interesse des Hochzeitspaares sein. Wie Kurt schon richtig sagte: Wenn man die Gäste zu etwas zwingen muss, kann es keine gute Feier werden...
Oder, wenn es dir sehr wichtig ist, den Bräutigam (oder jemanden aus der Familie) fragen, was sie tragen und sich daran orientieren.Cheers, Oliver
"Unfortunately, no one can be told, what the Matrix is; you have to see it for yourself."
-
30.07.2013, 18:58 #22
- Registriert seit
- 03.01.2007
- Beiträge
- 22.611
Geändert von ulfale (30.07.2013 um 19:00 Uhr)
LG, Oliver
-
30.07.2013, 19:10 #23
Lieber Namensvetter, das war auch gar nicht in deine Richtung gemeint, tut mir Leid, wenn Du mich da missverstanden hast.
Ich wollte damit v.a. zum Ausdruck bringen, dass die Bekleidung dem Anlass und dem Umfeld entsprechend gewählt sein sollte und auch darin wirkt. Im Ballkleid eine Strandhochzeit auf Hawai'i zu besuchen ist vermutlich genauso unangemessen wie auf Schloss Bühlerhöhe in Bermuda und Leinenhemd.
Mir persönlich wäre es am wichtigsten, dass sich meine Gäste wohlfühlen - bei meiner Hochzeit war es mir dementsprechend egal, wie die Leute gekleidet waren, Hauptsache, sie fühlten sich wohl und haben damit zum Gelingen des Festes beigetragen.
Aber das führt jetzt auch immer mehr vom Thema weg...Cheers, Oliver
"Unfortunately, no one can be told, what the Matrix is; you have to see it for yourself."
-
30.07.2013, 19:16 #24
- Registriert seit
- 03.01.2007
- Beiträge
- 22.611
Stimmt natürlich, Oliver (ach, was für ein schöner Name
), die Location ist von Bedeutung. Ich bin von einer klassischen Hochzeit im urbanen Raum ausgegangen, wobei mir Tracht weder in der Stadt, noch am Land, noch auf Hawaii zusagen mag!
Sorry, dass wir jetzt kurz OT waren!LG, Oliver
-
30.07.2013, 20:31 #25
- Registriert seit
- 13.04.2004
- Ort
- München
- Beiträge
- 1.857
Einfach die Nacht durchzechen und am nächsten Morgen direkt zum Frühstück gehen...
-
30.07.2013, 20:44 #26
Eine derartige Einladung hatte ich ebenso vor einiger Zeit. Als Wiener ist Tracht kaum ein Thema. Es wäre mir wohl niemand böse gewesen, wenn ich im grauen Anzug erschienen wäre, allerdings habe ich dann doch ein wenig dem Wunsch des Brautpaars entsprochen und zu (vorhandenen) schwarzen Schuhen, grauer Flanellhose, blaukariertem Hemd, rose Krawatte eben ein Trachtensakko gekauft - das kann man immer mal wieder verwenden, ist preislich kein große Sache und ich war in jedem Fall passend gekleidet und hatte auch viel Spaß
Harald
"All the world's a stage,
And all the men and women merely players."
-
30.07.2013, 21:26 #27
- Registriert seit
- 08.04.2010
- Ort
- Düsseldorf/Luxembourg
- Beiträge
- 1.855
Themenstarter
Genau. So stell ich mir das dann vor. Was ja nicht bedeutet, dass man es dann auch anzieht, nach durchzechter Nacht.... Hauptsache bereit!
Der Philip
-
30.07.2013, 21:33 #28
Es ist doch die jeweils regionale Tracht gewünscht oder? Ich mag es schon; finde z.B. auch Japaner in deren Tracht auf Hochzeiten hier nett. Also das Regionale dürfte zählen.
-
31.07.2013, 19:32 #29
Apropos Japaner:
Auf unserer Kreuzfahrt waren an den feierlicheren Abenden mit "Dresscode" viele Japaner in ihrer "Tracht" - bis hin zu den Holzschuhen. Fand ich klasse. Gerade die Damen sahen toll aus.Grüße, Stephan.
"Wenn der liebe Gott sich im Himmel langweilt, dann öffnet er das Fenster und betrachtet die Boulevards von Paris." H. Heine
-
31.07.2013, 19:54 #30
- Registriert seit
- 09.02.2006
- Beiträge
- 371
Zur Not ließe sich auch leihweise was machen, ansonsten kariertes Hemd und statt Kravatte ein Band das man wie eine Masche bindet oder ein Tuch mit so einer Art Serviettenring. Es sollte in Wien bei rechtzeitigen ankommen und vorbestellen sowas zu Mieten sein,am nächsten Tag wieder zurück und gut ist es. Vielleicht findet sich ja wer im Forum der eine Jacke borgt. Beim Hemd entweder kariert oder klassisch weiß mit Stehkragen und Hornknöpfen, läßt sich auch auftreiben. Bin auch kein Fan von Trachtenhichzeiten, aber so würde ich es machen wenn es mir die Freundschaft Wert wäre und beim Brunch könnte auch eine Jean zur Not gehen. Es wird ja höchstwahrscheinlich keine Norddeutsche Tracht benötigt. In Wien wird auch Petersilsmoking dazu gesagt, weil sehr oft grau und mt grünem Stehkragen an der Jacke, aber eine schöne Hirschlederne Jacke zum borgen könnte ganz nett aussehen.
MfG
Michael
-
31.07.2013, 20:03 #31
Ja, aber nochmal:
Was soll den ein Nicht-Österreicher in einer österreichischen Tracht?
Echte Tracht ist was Einheimisches. Alles andere ist wirklich a) Kasperl oder b) Oktoberfest Heute - wobei b) = a)Gruß,
Martin
-
31.07.2013, 21:54 #32
Ich empfinde es als Höflichkeit, dem Wunsch des Brautpaares nachzukommen. Es ist deren ganz großer Tag.
Man muss sich dabei sicher nicht zum Affen machen -so wie Harald es in #26 beschrieben hat, sind doch alle glücklich ?X * * *
Servus, P.
-
31.07.2013, 22:25 #33
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und bitte die folgende Aussage nicht böse und pauschal, sondern eher satirisch gemeint zu verstehen:
Ein Brautpaar, welches von mir als Inuit verlangt, österreichische, bayerische, oder Zulu Tracht zu tragen... hat für mich nicht genug Verstand und Geschmack um ihm diesen Wusch zu erfüllen.
Und wehe, es stellt sich jetzt heraus, der Thread Starter ist Vorarlberger.Gruß,
Martin
-
31.07.2013, 22:36 #34
- Registriert seit
- 08.04.2010
- Ort
- Düsseldorf/Luxembourg
- Beiträge
- 1.855
Themenstarter
Find ich ja toll, wie es sich hier in Zeugs gelegt wird. Nein, ich sehe es auch nicht ein, in irgendeiner mir gänzlich unbekannten Tracht da aufzukreuzen. ABER, ich denke, wie schon oben geschrieben, ein Jankerl, graue Hose und schwarze Schuhe kann man schon tragen. Ist ja jetzt nicht so, dass das was aus einer komplett anderen Welt ist. Man könnte argumentieren, grob deutsche Tracht, jetzt mal global gesehen. Bringt mich nicht um, und dem Brautpaar gefällts. Sagen wir mal so, am Hochzeitstag selber ist cut angesagt, Das macht man auch nicht auf der ganzen Welt und ist auch eine Art Verkleidung/Tracht. Das mache ich auch ohne mit der Wimper zu zucken.
Der Philip
-
31.07.2013, 22:41 #35
Cut klingt schon mal mehr nach Geschmack.
Ohne Trachten diffamieren zu wollen!Gruß,
Martin
-
01.08.2013, 01:17 #36
- Registriert seit
- 07.02.2008
- Ort
- ZH
- Beiträge
- 390
Ok: Cut am Samstag und Brunch mit Dresscode in Österreich - Klüngelalarm
Leinenjanker (zum Beispiel sowas), hellblaues Hemd mit Doppelmanschette ohne Brusttasche, bunte Hose (hellblau, grün, rot wenn Du schon mal über den Atlantik gesegelt bist, etc.), Loafer ohne Socken...
Trust me, das passt (der Don weiss Bescheid)
Gruss FrankGruss Frank
-
01.08.2013, 11:25 #37
Jungs, Eure aufrechte Haltung in Ehren, aber die einzig zulässige Sichtweise ist imho die folgende:
Daß so eine Trachtennummer peinlich sein kann, daß ich als Rheinländer so was freiwillig nicht anziehen sollte, alles geschenkt. Wenn es der Herzenswunsch der Brautleute (besser vielleicht in vielen Fällen der Braut) sein sollte, aus ihrer Hochzeit eine Mottoparty zu machen oder eine Art Karneval, dann kann ich mir vielleicht meinen Part denken, aber selbstverständlich komme ich diesem Wunsch nach, so wie ich mich ja auch anderweitig an Kleiderordnungen halte. Was denn sonst?
Da es ja "nur" um den morgendlichen Brunch geht, könnte ich mir vorstellen, daß diese "Kleiderordnung" vielleicht nicht ganz so eng gesehen wird, sondern eher so à la "wäre halt ganz schön, wenn wir morgends dann alle Tracht anhätten" gemeint ist. Das muß man dann halt ausloten. Aber im Grundsatz sehe ich das so, daß ich (bei einer Hochzeit wohlgemerkt, nicht bei einer x-beliebigen Party!) meine eigenen Befindlichkeiten und meine eigenen Vorstellungen von einer schönen Feier hintenanzustellen habe, ganz egal, wie idiotisch ich das alles ggf. finde. Gleiches würde ich im Übrigen auch von meinen Gästen erwarten.Geändert von PeterK (01.08.2013 um 11:29 Uhr)
Viele Grüße, Peter
"Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt, und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zu Muthe. Ich bin dort geboren und es ist mir, als müsste ich gleich nach Hause gehn." (Heinrich Heine, 1827)
-
01.08.2013, 12:57 #38
Und ich würde von meinen Gästen so etwas erst gar nicht verlangen. Nichts, was einen vor dieses oder jenes Problem stellen könnte. Auch keinen Cut oder ähnliches. Ebenso wenig, wie ich von meinen Hochzeitsgästen verlangen würde, ewig lange Fahrtstrecken hinter sich bringen zu müssen, indem ich (als Münchner) im benachbarten Italien heirate. Außer meine Braut ist Italienerin. Die Hochzeit aber gleichzeitig mit einem erzwungenen Urlaub der Gäste zu verknüpfen, ist aber leider inzwischen auch in Mode gekommen.
Auch wenn der Hochzeitstag der "schönste im Leben" des Brautpaares sein mag (was ich ihnen nicht wünsche), sehe ich es weiterhin so, dass man ein Fest zunächst für die Gäste macht und nicht für sich.
Mir als Gastgeber jedenfalls ist wichtiger, dass sich ALLE meine Gäste wohlfühlen, und sich nicht meinetwegen verrenken. Und dazu gehört ein "sich rundum Wohlfühlen".
-
01.08.2013, 13:07 #39
- Registriert seit
- 08.04.2010
- Ort
- Düsseldorf/Luxembourg
- Beiträge
- 1.855
Themenstarter
Naja Kurt, also wenn ich mal heiraten sollte, was ich nicht hoffe, dann würde ich mich schon freuen, wenn die Gäste uns und sich gegenseitig etwas Repekt zollen (ja genau), indem sie sich, sagen wir, nicht ganz schluderig anziehen. Das gehört genauso dazu, wie mit Messer und Gabel essen (solls geben) und nicht die Hochzeit im Spieleparadies im Obi abzuhalten.
Der Philip
-
01.08.2013, 13:10 #40Viele Grüße, Peter
"Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt, und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zu Muthe. Ich bin dort geboren und es ist mir, als müsste ich gleich nach Hause gehn." (Heinrich Heine, 1827)
Lesezeichen