Im September 2011 kaufte ich mein jetziges MacBook Pro. Nach dem Kalibrieren hatte der Bildschirm auf der einen Seite einen Grünstich. Obwohl ich die finale Bildbearbeitung immer an externen Displays mache, quälte mich die Vorstellung, bei einem Job vor Ort zu sein und herumzugrübeln, ob der Farbstich nun vom Licht oder vom Bildschirm kommt. Dazu muss man wissen, dass ich regelmässig mit der Kamera direkt ins Laptop schiesse, um die Aufnahmen besser beurteilen zu können.
Ich drückte mich ein oder zwei Tage mit der Frage herum, ob ein Nicht-Fotograf den Farbstich überhaupt sehen würde, malte mir aus, wie ich als Querulant, Pixel-Peeper, in-den-Krümeln-Sucher dastehen würde, abgewiesen, mich die nächsten drei Jahre bei jedem Job über meinen Kauf ärgern würde.
Ich ging auf die Apple Website, auf irgendeine Garantie-Abwicklung. Dort konnte man "Direct Lane" wählen. Ich gab meine Telefonnummer an und fünf Minuten später hatte ich einen Rückruf. Der Mitarbeiter war sehr freundlich und hatte vollstes Verständnis für meine Sorgen. Er schlug vor, dass er einen Service-Case anlegt und ich zu einem Betrieb vor Ort fahre, wobei ich unter verschiedenen auswählen konnte. Ich entschied mich für das "Org-Team", weil die in einem Industriegebiet liegen und es dort keine Parkprobleme gibt. Der Mitarbeiter am Telefon sagte, wenn der erste Reparaturversuch fehlschlage, könne ich immer noch in einen weiteren Laden fahren und eine zweite Reparatur veranlassen.
Ich lud ein Foto einer sehr attraktiven Dame vor gleichmässig grauem Hintergrund auf den Rechner, damit der Techniker wenigstens ein bisschen Freude dabei hätte, sich meine pedantischen Sorgen reinzuziehen und fuhr nach Frankfurt-Rödelheim. Der gute Mann sagte zwar, dass er den Grünstich auf der einen Hälfte für sehr gering halte, aber wenn ich davon überzeugt wäre, würde er mir ein neues Display bestellen. Ich versicherte ihm, dass ich viel Zeit mit Dia-Duplikaten und Farbvergrösserungen in der Dunkelkammer verbracht hätte und der Farbstich für mich recht eindeutig und sehr störend sei. Das Display sollte drei Tage später da sein.
Termingenau bekam ich den Anruf "Ihr Display ist da!". Ich machte ein Backup und erwartete, den Rechner für einige Tage loszuwerden. Zu meiner Überraschung hiess es, in könne in einer Stunde wiederkommen. Und zu meiner grossen Begeisterung konnte ich dann auf ein herrlich gleichmässiges Display schauen, das durch eine erneute Kalibrierung und Profilierung sogar noch besser wurde.
Alles in allem war ich von der ganzen Angelegenheit, der Professionalität der Abwicklung ziemlich baff. Ich hatte das Schlimmste erwartet, war überaus zuvorkommend bedient und völlig zufriedengestellt worden.
Vielleicht ist das 18 Monate danach schon wieder völlig anders aber bis ich selbst etwas schlechtes erlebe bleibe ich der Meinung, Apple hätte einen herausragenden Service.
Bernd
P.S.: Ich habe keinen Apple Care Protection Plan.
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Thema: Apple quo vadis?
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23.05.2013, 23:08 #1
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