Wir bislang auch nicht.
Scheint eine „neue Qualität“ zu sein, wenn sogar Kunden mit Kinderwagen des Geschäfts verwiesen werden....8o
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M. E. ganz klarer Fall von der üblichen weltweiten Amerikanisierung:
2011 war ich mit meiner Family in New York und am Times Sqaure war am späten Nachmittag eine Riesenschlange. Ich war der Meinung die stehen vor dem Eingang eines In-Lokals oder -Bar an. Weit gefehlt: die Schlange bat um Einlass für einen Avercrombie & Fitch Laden (damals noch mega angesagt)
Das fand damals schon echt komisch...
Würde ich auch so machen, der Konzern ist wie es aussieht ist nicht wirklich für die Zukunft gerüstet...
Und ich habe damals das Gleiche vor 9 Jahren erlebte, wollte eine M Klasse haben > 100k, auf ein paar Rückfragen, kam die Antwort ich würde mir so en Fahrzeug ja nicht kaufen können, wahrscheinlich war meine Jeans verantwortlich.
Danach bin ich bei Porsche hängengeblieben, dort bin ich immer sehr gut behandelt worden.
Back zum Thread, es kommt immer darauf an wie man auftritt, bin bei den Luxuslabels fast immer gut behandelt worden, aber ich habe eine Devise nie auf den großen Prachstraßen einzukaufen, in den normalen Markenboutiquen bekommt man im Regelfall einen guten Service.
Schlangen habe ich in München noch nie erlebt. Wahrscheinlich deshalb, da ich zu unorthodoxen Zeiten einkaufe. Was mich vielmehr aufregt in diesen Läden, dass dort kein Deutscher mehr zu arbeiten scheint. Ich war letztens im LV Shop. Da sprach man mich auf Englisch an. Ich sagte der Asiatin im Dialekt, sie soll mal zügig jemanden holen, der bayrisch spricht. Völlig verdutzt, organisierte sie dann jemanden, der zumindest Deutsch gesprochen hat.
Hab’s lustig gefunden, die Verkäufer aus dem Konzept zu bringen
Wow.
Fun fact: Ich hab selten freundlicheres und bemühteres Verkaufspersonal erlebt als bei LV in Hong Kong. Und wir sahen mal richtig scheisse aus, weil wir grad frisch vom Fjällräven Classic kamen.
Vielleicht sollte man mal die andere Seite sehen: Meine Tochter arbeitet neben ihrem Studium einen Tag die Woch im LV Store. Sie hat eine acht Stunden Schicht, Kommission und hat ein persönliches Umsatzziel das sie erreichen muss. Sie spricht mit den Kunden in drei Sprachen und jeder Kunde wird individuell und freundlich bedient. In der Weihnachtszeit hat sie oft nicht mal Zeit für eine Mittagspause.
Ich denke man kann und soll Verkäufer respektvoll und freundlich behandeln egal ob bei LV, Hermes oder H&M.
Mit Mercedes habe ich jetzt eigentlich keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Bin Im Januar 2018 mit meinen 34 Jahren in die MB Niederlassung Böblingen marschiert, Jeans, Shirt mit einfacher Lederjacke, das Ganze abgerundet mit Chucks!
Ich wurde sehr angenehm und freundlich empfangen. Der Wagen (C43 AMG) wurde mir vorgeführt und ich durfte ihn auch gleich Probefahren. Danach fand ein sehr angenehmes Gespräch statt... nach einem Tag Bedenkzeit habe ich den Wagen schließlich gekauft.
Anders bei Wempe Stuttgart:
Arroganz & Überheblichkeit sucht seinesgleichen, man hat das Gefühl nicht Ernst genommen zu werden! ich fühle mich wie ein Bittsteller und entwickle langsam aber sicher eine Abneigung gegen diese Leute und parallel auch gegen die Marke "Rolex".
Man hat vergessen dass man früher etwas abhängiger vom Kunden war und fühlt sich momentan sehr sicher, das kann sich aber schon bald ändern.
Abwarten, nach jedem Hoch folgt ein Tief und dann mischen sich die Karten wieder neu...
Ja, Verkäufer zu sein ist auch kein einfacher Job. Ich könnte das nicht, immer freundlich sein.
Aber als Marke muss man sich schon fragen, wie man nach außen wirken will und die eigenen Mitarbeiter auch entsprechend behandeln. Und da kann ich mir schon vorstellen, dass ein Mitarbeiter bei Louis Vuitton auf Grund der Preisstruktur im Laden auch anders bezahlt, behandelt oder was auch immer wird als beispielsweise im Lebensmitteleinzelhandel. Wenn das nicht passiert, läuft was falsch. Das sollte eingepreist sein. Ansonsten zahle ich auch gerne 20 Euro mehr für einen Artikel.
Aber man spart halten wo man kann. Die Kassenzettel sind das eine, ich war im LV in München und dort hat ein Pärchen groß eingekauft, als ich auf meinen Verkäufer gewartet habe, der im Lager war. Das war schon ordentlich, was da gekauft wurde. Dann wurden sie gefragt, ob sie ein Glas Wasser möchten. Das Pärchen meine, lieber ein Glas Champagner. :D Ja, das gäbe es bei LV nicht mehr, das hätte man abgeschafft von oben. Der Verkäuferin war das auch unverständlich, aber was sollte sie machen.
Nicht dass ich Champagner brauche beim Einkaufen, aber irgendwie fand ich das komisch und hätte ich jetzt nicht so erwartet. Emotion ist der Treiber für Luxus und die beginnt beim Einkaufserlebnis.
Danke Euch erstmal für den zahlreichen input und die Diskussion.
Besser kann man es gar nicht zusammenfassen, genau darauf wollte ich hinaus.Zitat:
Emotion ist der Treiber für Luxus und die beginnt beim Einkaufserlebnis.
Wenn diese Emotion ins Negative umschlägt, aus welchen Gründen auch immer, werde ich mich (wahrscheinlich) von der Marke abwenden.
Für mich stehen Hersteller und Produkt ganz klar in direktem Zusammenhang und kein (Luxus-) Produkt kann für mich so begehrenswert sein, dass ich das Drumherum ausblenden könnte.
Wenn allerdings irgendwelche Influencer maßgeblich diese Emotionen anheizen, dann ist wieder verständlich, warum das System trotzdem funktioniert.
Zitat:
Demnach sind es vor allem die "jungen" Mädchen und Jungs, die das Geld aufbringen, genau diese "Luxusgüter" ihr Eigen nennen zu können.
Geprägt durch die Welt der Influencer auf Instagram, Snapchat und wie sie alle heißen, wird ein Effekt des "haben wollen" ausgelöst.
Man möchte "dazu gehören", nicht als einziger im Freundeskreis keine Tasche von LV zu besitzen, nicht als einziger keine Gucci Schuhe besitzen...
Warten wir auf die nächste Krise, dann ist auch der Kunde wieder König. Dann gibts wieder genug Rolex zum Listenpreis und darunter. Bei LV und Hermes werden dir wieder die Türen geöffnet, Immobilienpreise konsolidieren sich auch und der Autohändler ist auch wieder froh, wenn du den Laden betrittst.
2009-2010 waren keine schlechten Jahre - ein reinigendes Gewitter hat noch nie geschadet.
Man muss nur darauf vorbereitet sein :gut:
also in düsseldorf sehe ich keine deutschen in den luxusfilialen, sondern asiaten, russen und araber.
deswegen reden die verkäuferinnen auch selten deutsch.
ich finde es gut, weil es geld in die stadt bringt.
wenn ich das dumme gefühl habe, bei gucci & co shoppen gehen zu müssen, schau ich mir
meine garderobe an und was ich davon alles nicht trage und bleibe zuhause. :bgdev:
Lieber André,
das ist ja mal ein interessant geschriebener Eingangspost!
Im Kern bin ich voll und ganz Deiner Meinung. Ich für meinen Teil kaufe (eigentlich egal was...nicht nur bei Uhren so) immer dann, wenn mich die Qualität überzeugt.
Wenn es sich dann um eine sog. Luxusmarke handelt, ok, wenn nicht, auch gut.
Im Bereich von Uhren habe ich mich, mit ganz wenigen Ausnahmen, auf Rolex eingeschossen und ich bin zu fast 100% noch nicht enttäuscht worden. Das ist auch wegen des ausgezeichneten Servicenetzes so, dass die Konzessionäre sicherstellen. Man hat in jeder größeren oder auch kleineren Stadt einen Ansprechpartner, das gefällt mir. Die Technik ist zuverlässig und nachvollziehbar.
Wenn man jetzt noch jemand ist, wie ich, der nicht jede seiner Uhren dauerhaft sein Eigen nennt, ist man insoweit ein Stück weit darauf angewiesen, dass sie zu einem kalkulierbaren Preis wieder weggehen können. Bei einer vollgoldenen Rolex mache ich zwar auch Verlust beim Verkauf, aber ich kann sie wenigstens verkaufen. Probiere das mal bei einer Platin Hentschel oder einen goldenen Dornblüth.
Aktuell gefallen mir die Grönefeld Uhren sehr gut...aber Du bekommst dat Ührchen einfach nicht verkauft, wenn Du sie nicht verschenken willst...ich schweife ab.
Ich gehöre nicht zur Gruppe, die Luxus des Luxus wegen kauft oder der Marke wegen...genauso ziehe ich einen excellenten Sekt (von Raumland bspw.) einem durchschnittlichen Champagner vor, wenngleich dieser wahrscheinlich das 4-fache kostet.
Es ist einfach so, dass auch die Entscheider bei den Luxuskonzernen mittlerweile einer anderen Generation entstammen.
Ich finde die Diskussion hier sehr spannend und freue mich auf weitere Beiträge :gut:
die Raumland Sekte sind echt gut!
off Topic: "Raumland Apfel Secco vom rotfleischigen Wildapfel Alkoholfrei" ist auch der Knaller. Den hat mein Sohn bei Frank Rosin getrunken, echt lecker..:gut:
Und zum Thema: Jeder hat seine eigene Schmerzgrenze,... könnte mich jedesmal "beömmeln", wenn auf der KÖ die Schlange bei Gucci und LV entsteht und das bei diesen Temperaturen :D
Ich denke schon.
Egal auf welcher "Seite" man steht, jeder Mensch hat es verdient freundlich und höflich behandelt zu werden. Ob ich nun zu LV oder zum Bäcker gehe, grüße ich freundlich beim Betreten. Wenn jedoch mein Gegenüber mich weder grüßt oder gar von oben herab anschaut, dann kann ich mein Verhalten dem anpassen.
Ich vertrete seit langer Zeit die Meinung, wer mein Geld nicht will, der hat es nicht verdient. 99% aller Produkte bzw. Verkäufer sind austauschbar - dann gehe ich halt dahin, wo man mein Geld möchte.
Und mir geht es absolut nicht darum hofiert zu werden. Mir genügt ein freundlicher, höflicher Umgangston und Manieren.
Echt? Ich werde trotz Migrationshintergrund eigentlich immer auf Deutsch angesprochen in den ganzen Laeden. Und arabische und russische Sales Reps habe ich bis jetzt nicht erlebt - nirgends. Nur das mit den chinesisch sprachigen Personal faellt mir ueberall auf. Ist das in der Schweiz echt so krass? In DE sind die ganzen Sales oft deutsch oder sprechen zumindest ziemlich akzentfrei.
In Wien gibt's schon sehr oft auch russisch sprachige Verkäufer.
Ich hatte früher immer sehr gute Beziehungen zu LV. Da war vieles möglich und man wurde auch zu tollen Events eingeladen, wurde persönlich vom Store Manager mitgenommen zu nicht öffentlichen Veranstaltungen, bekam Zugriff auf Sonderserien bevor sie zum Verkauf standen usw.
Wenn man den Laden betrat haben einen alle mit Namen begrüsst, die persönliche Verkäuferin wurde geholt, die auch alle Vorlieben, Schuhgrössen , Masse usw im Kopf hatte, nie nachfragen musste.
Zusätzlich bekam ich ich teilweise die neusten Sachen zur Ansicht nach Hause gesendet, konnte dann bequem aussuchen und anschließend wieder zurück schicken. Auch ohne in Vorkasse zu gehen...
Die persönliche Betreuung war sensationell und meine Monogramouflage wurde via UPS Express Plus aus Japan geholt seinerzeit.
Es gab Weihnachtsgeschenke, Geburtstagskarten, Champagner usw...
Kurz gesagt, der Service war Weltklasse...so wie man es sich von einer Luxusmarke wünscht.
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Heute ist es etwas anders geworden. Ich kaufe zwar auch nicht mehr ansatzweise für diese Beträge dort ein. Aber was man so mitbekommt, ist vieles viel schlechter geworden. LV so scheint es mir, hat es schlicht nicht mehr nötig und die meisten Leute von damals sind auch nicht mehr dort.
Für mich mittlerweile eine Marke wie jede andere. Das Besondere hat für mich die persönliche Betreuung ausgemacht.
Heute schicken Sie einem nicht mal was, wenn man mit Kreditkarte zahlen möchte und Versand wird auch immer berechnet.
Bis zu dem Strich kann ich den Post in etwa auf unser örtliches Lederwarenfachgeschäft ummünzen. Verschlechtert hat sich bei denen allerdings nichts.
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