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  1. #1
    Moderator Avatar von MacLeon
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    Der Bergsport und Wander-Thread

    Hier gibt es ja sicher Bergsport und Wanderfreunde.

    Als Neualpiner wird aus einer gelegentlichen Urlaubsbeschäftigung nun eine regelmäßige Aktivität. Mein Problem: ich kenne mich was die Hardware (Schuhe, Bekleidung, Rucksack) und Verhaltensweisen anbelangt, kaum aus und wurde leider schon mehrfach in vermeintlichen Fachgeschäften schlecht beraten. Meine Meindl Wanderschuhe passen nicht richtig. Beim Bergablaufen nach längeren Strecken stoße ich mit den Zehen an. Die Verkäuferin riet mir trotzdem zu DIESER Größe. Meine angeblich zumindest für normale Schauer regendichte Softshelljacke lässt zwar Feuchtigkeit raus, aber auch rein. Als Rucksack habe ich meinen treuen Deuter Transalpine, aber den zerlegt es nach 25 Jahren so langsam auch.

    Deswegen frage ich lieber an der Quelle des Vertrauens. Ich könnte mir vorstellen, dass hier auch andere Fragen haben oder Vorschläge beisteuern.

    Also: was braucht's, was taugt was, was ist Quatsch, und wie stelle ich fest, dass ich gut beraten werde?

    Noch was, zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich am Wochenende sowas wie fehlende Trittsicherheit. Das war keine Panik oder Höhenangst, aber an einem noch nicht mal soooo schlimmen Grat war mir unwohler als ich mir eingestehen will. Wird das besser?
    Geändert von MacLeon (12.06.2025 um 12:48 Uhr)
    Beste Grüße,
    Marcus


    Nakatomi Plaza Christmas Party 1988

  2. #2
    Mil-Sub Avatar von Sailking99
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    Wir haben sogar schon einen Thread dafür.

    https://www.r-l-x.de/forum/showthrea...light=bergtour

    Vielleicht mag ein Mod verschieben.

    Und das erste was Du brauchst ist das hier:
    https://www.alpenverein.de/verband/dav-mitglied-werden
    wegen dem hier
    https://www.alpenverein.de/verband/s...itsservice-ass


    Richtige Beratung zu finden ist schwierig, aber meistens bekommt man sie in relativ spezialisierten Geschäften.
    Was Du beim Schuh beschreibst ist ein zu kleiner Schuh, meiner Ansicht nach.

    Das Problem der Jacke kenne ich. Das ist das Problem aller stark atmungsaktiver Jacken. Wo was raus geht, da geht auch was rein.

    Schuhe liebe ich Lowa.
    Jacken aktuell Mammut präferiert.
    Rucksack bin ich relativ flexibel, aber zuerst schaue ich schon bei Deuter.
    Geändert von Sailking99 (12.06.2025 um 15:20 Uhr)
    There is no Exit, Sir.

  3. #3
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    Hey Marcus,

    danke, mich holst du mit dem Faden total ab!

    Aus meiner Sicht sind die essenziellen Ausrüstungsgegenstände eben Schuhe und Rucksack. Beides können schnell bei einer Tour zwischen Genuss und Abbruch entscheidend sein - daran zu sparen ist falsch, die Gegenstände wirklich ausgiebig zu testen und probieren aus meiner Sicht unabdingbar.

    Jeder Fuß ist da anders und ein Pauschalurteil wie "die und die Schuhe" sind die Richtigen wäre hier nicht angebracht. Viele Wanderer haben auch unterschiedliche Arten von Schuhen für verschiedene Touren, von leichten Trailrunningschuhen bis hin zu Stiefeln. Ich würde da auch ausgiebig testen. Es gibt da auch die Möglichkeit sich (bsp. Online oder in guten Laufläden) individualisierte Einlagen anfertigen zu lassen. Grundsätzlich sollten sie, da der Fuß anschwillt, eher eine halbe bis ganze Nummer größer sein. Ich trage in eher schicken Schuhen 45, in Sneakern 46 und in Wanderschuhen 46,5 - als Anhaltspunkt. Das Anstoßen beim Bergablaufen habe ich auch, hatte ich bei meinen alten (und identischen) Schuhen aber nicht - ich denke, dass man da viel mit anderer Schnürung erreichen kann. Nicht zu unterschätzen: Gute Socken, idealerweise mit Merino(anteil).

    Ich persönlich nutze für 95% meiner Wanderung Scarpa Mojito GTX. Mittlerweile mein drittes Paar: Und zwar von flachen Pilgerwegen bis hin zu Klettersteigen und ordentlichen Bergtouren, Olympbesteigung, Peaks of the Balkans etc. Ich mag aber auch keine Stiefel, die über den Knöchel gehen. Für 5% Hochalpiner Touren mti Steigeisen habe ich Stiefel, ebenfalls von Scarpa.

    Was Rucksäcke angeht: Auch da, testen, testen, testen. Meistens wirst du auch nicht um mehrere umherkommen. Ich habe auch zwei verschiedene: Einen, der eher für Klettersteige konzipiert ist und den ich für 1-3 Tagestouren nehme von Ortovox und einen größeren für 3+ Tagestouren von Deuter (Deuter Aircontact 55+10L). Wichtig ist da aus meiner Sicht: Sich bewusst werden welche Art von Touren man macht, was einem an Fächern und Größe dafür wichtig ist, was man mitnimmt. Dann: Rückenverstellung (wichtig) und generell die richtige Einstellung.

    Meine erste Wanderausrüstung war komplett von Decathlon (außer Schuhe). Die Langlebigkeit und Qualität war, bis auf die wirklich guten Wanderhemden, sehr enttäuschend.
    Gruß, Oskar

  4. #4
    PR MI M MEM ER Avatar von AndreasS
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    Ich finde auch, Schuhe und Socken sind am wichtigsten.

    Meine Stiefel sind von Hanwag, die habe ich schon ein paar Jahre und damit hab ich mir noch nie Blasen gelaufen. War in einem kleinen Geschäft hier bei uns, der hat mich super beraten. Socken trage ich immer recht enge, damit im Schuh nichts verrutscht.

    Zusätzlich noch einen leichteren Schuh für einfachere Touren.

    An Stelle zwei und drei kommen für mich Rucksack und Stöcke. Auch beim Rucksack würde ich auf jeden Fall in einen Laden gehen und ein paar ausprobieren. Ich habe einen Mammut Ducan 24, den trage ich sehr gern.
    Das Café full - full.

  5. #5
    Vielleicht können die Mods noch hinter Berg ein 's' schreiben und hinter sport einen Bindestrich. Danke!

    Interessanter Thread, auch wenn ich kein Bergsportler bin. Vor 30 Jahren mal aufs Nebelhorn, das war's.
    77 Grüße!
    Gerhard

  6. #6
    Mil-Sub Avatar von Sailking99
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    Ich kann übrigens diese recht neue Dokuserie zum Thema Bergwacht empfehlen.
    https://www.ardmediathek.de/serie/in...PMDA0MjM3QTA/1

    Gibt ein bisschen Hintergrund was die Bergwacht so macht und wie die dort arbeitet.

    Wer richtig Gänsehaut mag sollte diese Folge sich anhören. Ich konnte gar nicht wegschalten. Ist aber auch eine echt krasse Geschichte und Rettungsaktion.
    https://www.br.de/mediathek/podcast/...-story/1855692

    Ich mag solche Formate, auch wenn die Fernsehdoku doch stellenweise sehr reißerisch ist, um zu sensibilisieren.
    Auch einen (mich) selber, weil man (ich) ja doch immer glaubt irgendwas noch zu schaffen, ein bestimmtes Foto/Ausblick zu brauchen, lieber doch noch nicht umzukehren, auf Wetterbesserung zu hoffen, sich nicht trauen den Notruf zu wählen (weil ja eigentlich noch garnix passiert, zu stolz, etc...) und so weiter.

    Mir ist das Thema so wichtig, weil ich vor ein paar Jahren beinahe mal richtig abgestürzt wäre (Depp gewesen und großes Glück gehabt) und in der Verwandtschaft einen richtig großen Berwachteinsatz wegen einer falschen Abzweigung im aufziehenden Nebel bei einer Wanderung hatte.

    Daher freue ich mich auf jeden Unterstützer der Bergwacht und möchte gerne die alpine Umsicht fördern.
    Geändert von Sailking99 (12.06.2025 um 15:59 Uhr)
    There is no Exit, Sir.

  7. #7
    Zitat Zitat von Sailking99 Beitrag anzeigen
    Ich kann übrigens diese recht neue Dokuserie zum Thema Bergwacht empfehlen.
    https://www.ardmediathek.de/serie/in...PMDA0MjM3QTA/1

    Tolle Serie, ich habe mir alle Folgen in der Mediathek angesehen und fand sie sehr gut.
    77 Grüße!
    Gerhard

  8. #8
    Moderator Avatar von MacLeon
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    Zitat Zitat von siebensieben Beitrag anzeigen
    Vielleicht können die Mods noch hinter Berg ein 's' schreiben und hinter sport einen Bindestrich. Danke!
    Bergssport?
    Beste Grüße,
    Marcus


    Nakatomi Plaza Christmas Party 1988

  9. #9
    GODFATHER Avatar von Mawal
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    Schuhe - da krame ich mal in meiner Vergangenheit - kommt es auf den "use case" an. Sind Steigeisen ein Thema. Gleichzeitig je robuster der Schuh, umso schwerer und bequemer. Also den nicht mehr als die notwendige Stabilität wählen. Für eine sommerliche Hüttenwanderung braucht es eben kein schweres Gerät.


    Auf jeden Fall eine bis zwei Nummern zu gross, Füsse schwellen und auch bei starken Abwärtsbewegungen magst du vorne nicht anstoßen.

    Rucksack: Eng am Körper und schlanke Form, du magst nicht wo hängenbleiben. Gleichzeitig: Stöcke, Eispickel und Helm möchtest du aussen anbringen können.


    Sicherheitsausrüstung auch bei einfachen Wanderungen nicht vergessen. Ab ein er gewissen Höhe wechselt das Wetter rapide schnell. Nebel und 1 Meter Sichtweite sind im Flachland ätzend, am Berg lebensgefährlich.

    Mein Tipp: Such dir einen Bergführer, mach dem mit dem ein paar Touren und lass dich anlernen. Der hilft dir auch mit der Ausrüstung.
    Martin

    Everything!

  10. #10
    Super-Moderator Avatar von Muigaulwurf
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    Ich könnte auch nur wiederholen was die anderen gesagt haben. Ich habe Schuhe von Hanwag, die haben mich zwar bei einem Typen mit ihrer Wasserdichtigkeit auf dem Kungsleden voll im Stich gelassen und das Garantieersatzpaar ist an der exakt gleichen Stelle schnell undicht geworden, aber vom Schuh her waren die absolut zuverlässig, trotz feuchter Füße hab ich mir damals keine Blasen gelaufen, trotz Nässe hatten die ein super Klima und sind sich super gelaufen. Weil das wohl ein Modellproblem war, habe ich mir volllederne Hanwag für den nächsten Kungsleden trip gekauft und bin mit denen sehr zufrieden.

    Aber: der Schuh muss dir passen, es kann sein dass für dich ein anderer Schuh viel besser ist. Auch schon gesagt: verschiedene Schuhe für verschiedene Einsätze. Wobei ich auch kein Problem hab die schweren Hanwag für leichte Wanderungen einzusetzen.

    Bei Socken haben ich spezielle Wandersocken, die an den wichtigen Reibestellen noch einmal dicker sind, um besser zu polstern.

    In Hong Kong dachte ich beim Fjällräven Classic, ich würde mit flachen Trailrunningschuhen auskommen, das hat sich aber schnell gerächt nachdem ich Probleme mit den Knien bekommen hab weil das Fußgelenk wohl nicht genügend gestützt war.


    Was von aussen furchtbar doof klingt und aussieht, aber: Wanderstöcke sind ein absoluter Segen. Grad in holprigem Gelände oder mit schwererem Rucksack. Bergauf kann man unterstützen, bergab kann man abfedern und bei holprigem Gelände kann man ein bisschen die Körperbewegung steuern.


    Beim Rucksack musst du wirklich probieren. Ich habe für ernsthafte Wanderungen einen ganz großen und einen Tagesrucksack von Deuter, klingt piefig, aber absolut ein super Rucksack für mich.


    Jacken sind so ein Ding, was bei mir am besten funktioniert ist das Zwiebelprinzip. Ich hab eine dünne Aussenjacke gegen Wind - brauch ich etwas gegen Kälte, dann zieh ich eine dünne primaloft oder thinsulate Jacke drunter, regnet es extrem, zieh ich eine absolut dichte Regenjacke drunter, brauch ichs nur ein bisschen warm, zieh ich eine dünne Weste drunter, brauch ich nichts davon, zieh ich die Jacke aus. Ponchos klingen gut, sind für den kleinen Schauer vielleicht gut, aber hab noch keinen gefunden auf den ich klarkomme. Zu viel Geflatter, dann ist der Poncho immer genau dort im Sichtfeld wo ich meinen Fuß hinsetzen möchte usw.



    Zitat Zitat von Sailking99 Beitrag anzeigen
    Wir haben sogar schon einen Thread dafür.

    https://www.r-l-x.de/forum/showthrea...light=bergtour

    [...]
    Ich würd die beiden Threads erstmal getrennt lassen, da einer ein Bilder- und der andere ein Ausrüstungsthread ist. Wir können ja mal schauen wie sich das entwickelt und nochmal überlegen.
    Geändert von Muigaulwurf (13.06.2025 um 08:32 Uhr)
    Gruß, Joe

    it's not hoarding if your shit is cool

    Kow How Joe

  11. #11
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    Wenn es Dich in absehbarer Zeit mal an den Tegernsee verschlägt, lege ich einen Besuch bei Bergzeit in Gmund (bzw. einem Gmundner Vorort aus Richtung Holzkirchen kommend) wärmstens ans Herz. Die Auswahl (da kannst Du Dich komplett ausrüsten), die die dort vor Ort haben und den Service finde ich überragend. Man hat das Gefühl, dass das Personal da selbst jeden Morgen über den Alpennordkamm zur Arbeit wandert und wirklich weiß, worauf es ankommt.

  12. #12
    PR MI M MEM ER Avatar von AndreasS
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    Ich habe immer eine Regenjacke dabei, genau wie Handschuhe und Mütze, auch im Sommer. Und natürlich Sonnenschutz, also Kappl oder Hut und Sonnencreme.

    Ansonsten nutze ich auch das Zwiebelprinzip, ich friere nicht leicht, daher reicht mir meist ein T-Shirt und eine Fleece- oder Softshelljacke. Ich ziehe auch gern ärmellose Westen an. Hat Heinz Becker-Vibes, aber ich finde die einfach super angenehm.
    Das Café full - full.

  13. #13
    Double-Red Avatar von kurvenfeger
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    Nochmal bzgl. Schuhe: Ich glaube jeder kennt das Phänomen des vorn Reinrutschens. Wichtig ist, dass er beim Abstieg gescheit gebunden ist, d.h. recht fest im Bereich des Spann. Wanderschuhe haben dafür in der Knickstelle zum Knöchel eine - ich nenne es mal Klemmöse. Da kann man vorn bumsfest binden, ohne dass man wie in Skischuhen laufen muss.
    Dann klappt das eigentlich ganz gut.
    Dass man Wanderschuhe 2 Nummern größer nimmt wäre mir neu.
    Aloha,
    Can
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    Gibt‘s das auch mit Approved?
    GN

  14. #14
    Mil-Sub Avatar von Sailking99
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    Meinst Du das hier?

    There is no Exit, Sir.

  15. #15
    Double-Red Avatar von kurvenfeger
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    Nein, ich glaube das ist nur zur Fixierung der Zunge:

    Hier mal ein Foto von meinen. Rot eingekreist ist eine sehr flache Öse, die dazu innen profiliert ist:

    IMG_3578.jpg

    Damit kannst Du die Schnürung am Schaft und am Vorfuß von der Festigkeit her entkoppeln:

    IMG_3579.jpg
    Aloha,
    Can
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    Gibt‘s das auch mit Approved?
    GN

  16. #16
    PREMIUM MEMBER Avatar von J.S.
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    Hab zu Studentenzeiten in einem Fachgeschäft gearbeitet und war (heute weniger als ich gern würde) viel in den Bergen unterwegs. In Kürze:

    Schuhe müssen passen. Unterschiedliche Marken haben unterschiedliche Passformen. Die gängigsten: Meindl=weit, Hanwag=hinten schmal, vorne breiter, Lowa=durchängig mittelbreit; Scarpa=schmal. Der Schuh mit den meisten zufriedenen Trägern im Mittelsegment: Hanwag Tatra. Trotzdem ausgiebig anprobieren.
    Wanderschuhe immer größer als normale Schuhe, aber darauf achten dass sie an der Ferse gut sitzen, sonst gibt es Blasen. Ich trage in Sportschuhen 42,5 und in meinen Bergschuhen 44. Platz lassen für dicke Socken, die Schützen vor Druckstellen/Blasen.
    Ich bin kein Freund von Membranen in Schuhen, es sei denn man trägt sie viel zu kalten Jahreszeiten. Gut gewachstes Leder hält Wasser ausreichend ab.

    Zum Thema Membranen, gilt für Schuhe aber natürlich insb. für Jacken: Membranen sind DAMPF-Durchlässig. Nicht mehr und nicht weniger. Da man beim Wandern regelmäßig schwitzt, wird Feuchtigkeit nur effizient abtransportiert, wenn es in der Jacke deutlich wärmer ist als draußen und die Luftfeuchtigkeit drinnen deutlich höher als draußen. Mein Beispiel dafür ist immer das Badezimmerfenster nach dem Duschen. Im Winter geht die feuchte Luft sofort raus, im Sommer steht sie im Raum. So ist es bei der Jacke auch. Das bedeutet, beim Sommerregen ist es normal, dass sich Schweiß in der Jacke absetzt und die Jacke sich innen wie außen feucht anfühlt. Dafür gibt es keine perfekte Lösung, ich würde bei einer Regenjacke zum Wandern aber immer darauf achten, dass sie ausreichende Reisverschlüsse unter den Armen hat, um mechanisch für Durchlüftung sorgen zu können.
    Softshell ist gut, um vor Wind zu schützen und einen Nieselregen abzuhalten.
    Die unterschiedlichen Membran-Lagen bei Regenjacken sind für den Anfang zweitrangig. Regenjacken, die nur ein hängendes (Netz-) Innenfutter haben, werden aber schnell an den Schultern undicht, wenn sie regelmäßig mit Rucksack getragen werden.
    Wichtig: Schweiß setzt die Membran zu und beschädigt sie mit der Zeit auch. Daher Regenjacken lieber mehr als weniger waschen. Ohne Schleudern und am besten danach in den Trockner, das aktiviert auch die Imprägnierung wieder. Wenn bei Regen das Wasser nicht abperlt sondern sich in den Stoff zieht, hilft die beste Membran darunter nichts mehr.

    Unterschätzt: Die richtige Unterwäsche/T-Shirt. Baumwolle trocknet schlecht wenn sie einmal nass ist, Kunstfaser fängt an zu stinken. Beim Wandern immer Merinowolle, insb. wenn es mehr als eine Tagestour ist.

    Bequeme Hose tragen, sonst läuft man sich schnell Scheuerstellen an den Oberschenkeln, das ist übel. Ich bin Sommers wie Winters ein Freund von Fjäll-Räven G1000 (70 Baumwolle, 30 Kunststoff).

    Rücksack muss bequem sein, aber oberhalb von Tagesgepäck braucht es immer ein bisschen Gewöhnungszeit. Bei längeren Touren mit Gepäck oberhalb von 10kg dauert es bei mir 2-3 Tage bis ich den Rucksack nicht mehr als unangenehm empfinde, gehört dazu.

    Zitat Zitat von MacLeon Beitrag anzeigen
    Noch was, zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich am Wochenende sowas wie fehlende Trittsicherheit. Das war keine Panik oder Höhenangst, aber an einem noch nicht mal soooo schlimmen Grat war mir unwohler als ich mir eingestehen will. Wird das besser?
    Am Berg ist eine Extraportion Respekt immer angemessen. Eingestehen und 'drauf hören sind dein bester Begleiter
    Geändert von J.S. (13.06.2025 um 10:45 Uhr)
    Viele Grüße,

    Jonathan

  17. #17
    Zitat Zitat von MacLeon Beitrag anzeigen
    Bergssport?
    Nein. Vorher stand da Bergport, wurde schnell geändert. Aber beim Bindestrich dahinter bleibe ich.
    77 Grüße!
    Gerhard

  18. #18
    Double-Red Avatar von kurvenfeger
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    Ja, bei guten Lederschuhen ist eine Membran eigentlich unnötig, ich habe die Schuhe trotzdem genommen, weil sie einfach absolut perfekt gepasst haben. Andererseits stört in eher schwereren Wanderstiefeln die Membran auch nicht so arg. Durch die eher dicken Socken und die Polsterung innen wird auch schon viel Feuchtigkeit weitergeleitet. Jedenfalls hatte ich nicht erheblich feuchtere Füße als ohne.

    Thema Rucksack: ich bin ein großer Freund von diesen verstellbaren Rückensystemen, ich habe einen Deuter Cholatse 35 und bin mit dem seit sicher 10 Jahren glücklich. Ich bekomme schnell Probleme im LWS Bereich, der Hüftgurt muss daher perfekt sitzen.
    Aloha,
    Can
    I am the REAL Checker Can!
    Gibt‘s das auch mit Approved?
    GN

  19. #19
    PREMIUM MEMBER Avatar von J.S.
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    Vielleicht noch einen Kommentar zum Thema Rucksack: Die meisten haben verstellbare Rückenlängen und die müssen natürlich entsprechend passend eingestellt werden. Als Daumenregel gilt, dass der Gurt auf den Hüften sitzen sollte und die Spannriemen oben auf den Trägern, die ein Kippen des Rucksacks nach hinten verhindern sollen, etwa einen 45 Grad Winkel haben. Ist der Steiler zieht es die Gurte von den Schultern weg, ist er flacher, zieht es die Schultern nach hinten.

    Eine Indikation für schlechte Beratung bekommt man, wenn Bergschuhe ohne dicke Socken zum Anprobieren gegeben werden, oder Rucksäcke ohne entsprechend gepacktes Gewicht. Ob ein Rucksack gut passt oder nicht, merkt man nur wenn er ordentlich bepackt ist.
    Viele Grüße,

    Jonathan

  20. #20
    Moderator Avatar von MacLeon
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    Wow, tolles Feedback soweit, vielen Dank! Merino: check, Stöcke: check, Schuhe: habe ich mir gedacht. Meine Füße sind sehr breit, aber die Schuhe definitiv zu eng und zu kurz.
    Beste Grüße,
    Marcus


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