Spoiler:
Für mich hat das Staffelfinale wunderbar funktioniert: die Serie findet zu alter Stärke zurück. Ein würdiger Abschluss für eine insgesamt gute, aber eben auch nur gute Staffel.
Die Anspannung zum Anfang der Konferenz der Königinnen mit dem Auftritt des Tages - Daenerys auf Drogon - ist greifbar. Die Kulisse passt sehr gut und erinnerte mich an die Arena aus der 9. Episode der 5. Staffel (The Dance of Dragons). Nur Bronn hat mich mit seinen dummen Sprüchen mehr als genervt. Ich hatte gehofft, er segnet nun endlich das Zeitliche. Die Verhandlungen laufen wie erwartet. Letztlich intrigiert Cersei, weil sie in ihrem Wahn die wirkliche Gefahr einfach nicht sehen will. Und endlich bricht Jaime mit ihr („F*ck loyalty!“) und sie mit ihm. Ich hatte tatsächlich Angst, dass der Zombie-Mountain ihn jetzt umbringt. Sinnbildlich dann noch der einsetzende Schneefall in King´s Landing. Perfekt choreografiert.
Ein weiteres Highlight das Ende von Littlefinger. Der Twist war gelungen. Ich habe das nicht kommen sehen und war entsprechend überrascht, als Sansa die Anklagepunkte vorträgt und dann Littlefinger anspricht. Seine anfängliche Selbstsicherheit vom Anfang der Szene bis zu seiner Winselei auf dem Boden. Was habe ich ihm das gegönnt! Die Stark-Schwestern vereint, wunderbar visuell umgesetzt beim Blick über beider Schultern von der Mauer von Winterfell.
Und noch ein endlich gelüftetes Geheimnis, das für viele keines mehr war: Jon ist der an sich legitime Erbe des Iron Thron. Die Liebelei zwischen ihm und Daenerys hätte es in meinen Augen nun nicht gebraucht. Aber gut... passiert ist passiert. Für mich stimmt die Chemie zwischen den Darstellern einfach nicht.
Und der Abschluss? Der teilweise Einsturz der Mauer? War ja auch nicht wirklich überraschend. Mir ging es nur ein wenig zu einfach, wenn man bedenkt, was im Verlauf der Serie für ein Hype um die Mauer gemacht wurde. Von Magie, die überwunden werden will, war ja nicht viel übrig. Der Eisdrache erledigt das. Aber letztlich kann dieser kleine Kritikpunkt dahinstehen. Als Abschluss visuell sehr beeindruckend umgesetzt. Ich liebe ja diese Drachenanimationen insgesamt.
Als Fazit bleibt für mich in Bezug auf diese vorletzte Staffel: Gerade zum Schluss hin haben die Showrunner die Ausrichtung der Serie wieder an die Anfänge herangeführt, was für mich die Serie noch immer als Highlight in der Serienlandschaft definiert.
Ich freue mich auf The Wars to come...
Ergebnis 301 bis 320 von 460
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28.08.2017, 22:25 #301
... und dann so - 6 mal und Ende für imma
MAC
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29.08.2017, 00:35 #302PREMIUM MEMBER
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Spoiler:
Viele Grüße
Ariane
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29.08.2017, 07:50 #303
Spoiler:
Durch Teilen von Leidenschaft wird sie nicht kleiner sondern größer.....
LG Roland
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29.08.2017, 09:00 #304
... womöglich ist der große Knalleffekt der kommenden (letzten?) Staffel bereits erraten: Die Futur-II-hafte Gleichzeitigkeit von Bran und dem Nachtkönig.
Stark vereinfacht gesagt, dass Gut und Böse immer zusammen auftreten, aber (was seit einiger Zeit auch mit Blick auf den "Widerspruch" wie er etwas in der Person des amerik. Präsidenten begegnet, ein großes Thema in der Gegenwartskunst ist) nicht länger zwei Seiten einer Medaille sind, sondern diese Seiten ohne Rücksicht auf die Gesetze von Raum und Zeit gleichberechtigt nebeneinander liegen: also die Gleichzeitigkeit oder Ökumene des Unvereinbaren.
Möglicherweise bedient man sich mit Bran den Theorien der Psychoanalyse in zweierlei Hinsicht: Einerseits kehren die Toten wieder, weil sie nicht richtig begraben waren, sie kehren wieder als Eintreiber einer nicht abgegoltenen symbolischen Schuld, die über ihre physische Tilgung (dem biologischen Tod) hinaus bestehen bleibt. Andererseits die Fiktion der Wahrheit, wie sie etwa in dem Film "The Woman in the Window" (1944) von Fritz Lang häufig Gegenstand der Diskussion war. Die Botschaft des Films ist ein Hinweis darauf, dass wir in unserem Unbewussten, im Realen unseres Begehrens, allesamt Mörder sind. Der Professor erwacht, damit er den Traum weiter träumen kann, dass er genauso normal ist wie alle anderen, d.h. um dem Realen (der psychischen Realität) seines Begehrens zu entkommen. In die Realität des Alltags zurückgekehrt kann er erleichtert sagen: Es war nur ein Traum! - und dabei die entscheidende Tatsache übersehen, dass er gerade im Wachzustand nichts anderes als das Bewusstsein seines Traumes ist: Nicht der friedliche Professor träumt einen Moment lang, ein Mörder zu sein. Vielmehr ist er ein Mörder, der in seinem Alltag träumt, bloß ein anständiger, bürgerlicher Professor zu sein. Diese Form der rückwirkenden Verschiebung realer Ereignisse in das Fiktionale (den Traum) erscheint nur dann als Kompromiss, als Akt des ideologischen Konformismus, wenn man an der naiven ideologischen Opposition von "harter Realität und Traumwelt" festhält. Sobald wir in Rechnung stellen, dass es gerade und ausschließlich die Träume sind, in dem wir dem Realen unseres Begehrens begegnen, verschiebt sich der Akzent radikal: Unsere Realität erweist sich als Illusion, die auf einer gewisse Verdrängung beruht, auf dem Übersehen des Realen unseres Begehrens.
Dabei hat das Einschlafen des Professors im Stuhl eine doppelte Wendung - der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Erwachen ist der Ort der Fiktion -
das Bild, das die Psychoanalyse von der Alltagsrealität gibt: ein prekäres Gleichgewicht, das jederzeit zerstört werden kann, wenn die Dinge auf ganz zufällige und unvorhersehbare (oder im Falle von GOT disruptive) Weise, eine gefährliche Wendung nehmen. Dieser Ort, der sich im Nachhinein, rückwirkend, als ein fiktionaler erweist, der Raum zwischen dem ersten und dem zweiten Erwachen, ist, seiner formalen Struktur nach, ein Ort der Wahrheit: Ein fiktionaler Raum, ein anderer Schauplatz, auf dem allein die Wahrheit unseres Begehrens zum Ausdruck kommen kann ... es bleibt also spannend
... Grüße!
Ein Brief erreicht immer seinen Bestimmungsort. | Jacques Lacan
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29.08.2017, 09:50 #305
Um einen Gegenpol zu dieser äußerst differenzierten Auseinandersetzung mit der Serie darzustellen antworte ich mal mit
Alter, ernsthaft!?Servus aus München,
Veit
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29.08.2017, 09:52 #306
baja: versteh ich nicht...am Ende wachen alle auf und haben das geträumt? Würde es das Prekariat so umschreiben?
Grüße,
Stefan
schreibts mir in die Kommentare, macht das Herz rot und drückt das Plus weg.
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29.08.2017, 09:52 #307
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29.08.2017, 10:05 #308
was war im Kaffee?
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29.08.2017, 10:15 #309
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29.08.2017, 10:17 #310
Also ich bin einmal mehr bei Ariane...
Ich fand die siebte Staffel eher mau, das Finale jedoch grandios!!!!Grüße und Freude! Wolfgang
"Gott vergibt, Rambo nie!"
„Da war kein Champagner dabei. Das hat keinen Spaß gemacht.“ (M. Verstappen)
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29.08.2017, 10:31 #311
Die ,,Bran ist der Nachtkönig" Theorie wirkt schon sehr hysterisch. Ich glaube daran sollte man keinen weiteren Gedanken verschwenden.
MAC
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29.08.2017, 12:13 #312
... eher umgekehrt. Bereits der taoistische Philosoph Zhuang Zhou (Zi) hatte ja den Traum, er sei ein Schmetterling und als er erwachte, fragte er sich, ob er nicht doch ein Schmetterling sei, der träumte, er sei Zhuang Zhou. Warten wir mal ab - jedenfalls besinnen sich einige der aktuellen Serien (True Detectiv, Staffel 1 war auch ein sehr gutes Beispiel dafür) auf die Psychoanalyse - was für Houellebecq Schopenhauer ist, mag für George R. R. Martin Lacan sein. Spannend bleibt es allemal, egal wie es ausgeht. Ich freue mich schon.
... Grüße!
Ein Brief erreicht immer seinen Bestimmungsort. | Jacques Lacan
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29.08.2017, 13:01 #313

Du hast aber den Bogen raus, wie man sich Aufmerksamkeit verschafftGeändert von mac-knife (29.08.2017 um 13:02 Uhr)
MAC
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29.08.2017, 13:01 #314
Ich fand's toll, dass Theon Greyjoy es sich zu Nutzen machen konnte,
Spoiler:
Nur um die Diskussion auch im Stil etwas der Dialektik zugewandter zu führen.Geändert von J.S. (29.08.2017 um 13:02 Uhr)
Viele Grüße,
Jonathan
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31.08.2017, 14:39 #315
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31.08.2017, 16:12 #316
...netter Clip zu der bekannten Nachtkönigtheorie - wer es noch nicht kennt ...

http://www.filmstarts.de/nachrichten/18514265.htmlBeste Grüße
Andi
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01.09.2017, 09:49 #317
Die wilde "Nachtkönigtheorie" nervt mich zusehends. Wenn das am Ende tatsächlich die Auflösung sein sollte, dann wäre für mich der Punkt erreicht, wo mir wie bei Matrix 3 das Interesse abhanden gekommen ist, weil sich die Handlung immer mehr in einem Spaghettiknoten von kaum noch nachvollziehbaren Zusammenhängen verheddert hat.
MAC
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01.09.2017, 10:55 #318
So geht's mir auch.
Durch Teilen von Leidenschaft wird sie nicht kleiner sondern größer.....
LG Roland
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01.09.2017, 11:21 #319
... Disruptive-Storrytelling ist nun nicht die Erfindung G.R.R. Martins, das findet man bereits bei Jules Verne, Lewis Carroll oder Jorge Luis Borges ... aber das sind ja auch herausragende Autoren und keine Drehbuchschreiber. Ich sehe eher das Problem darin, dass es bereits in der 7. Staffel keine Buchvorlage mehr gibt und der Einfallsreichtum des eigentlichen Autors nun durch den vorauseilenden Gehorsam (mit Blick auf die ungeduldigen Fans) der Drehbuchschreiber ersetzt wird. Bin gespannt, was folgt ...
... Grüße!
Ein Brief erreicht immer seinen Bestimmungsort. | Jacques Lacan
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03.09.2017, 13:10 #320
"... Der wiederum hat bislang fünf Romane in dieser Reihe geschrieben und arbeitet an einem sechsten, hat den Erscheinungstermin aber schon mehrfach verschoben. Natürlich sind die Fans auch neugierig, wie er selbst die Handlung weiterspinnt. Einer von ihnen, ein Programmierer namens Zack Thoutt, hat jetzt die Initiative ergriffen und angefangen, das sechste Buch auf den Weg zu bringen - durch eine Künstliche Intelligenz (KI). „Ich bin ein großer Fan von Game of Thrones, den Büchern und der Serie“, sagte Thoutt dem Internetportal „Motherboard“.
Er verwendete dafür eine der gerade angesagten KI-Methoden, ein spezielles künstliches neuronales Netz (Recurrent Neural Net, RNN). Das hat er die bisherigen fünf Bände lesen lassen, alle 5376 Seiten, und dem schlauen Programm dann verordnet, davon ausgehend das sechste Buch quasi vorherzusagen. Darum handelt es sich mathematisch-statistisch im Grunde genommen.
Das Programm hat sich während der Lese- und Lernphase offenkundig teilweise den Stil, vor allem aber auch besondere Ausdrucksweisen und gerne verwendete Redeweisen des Autoren angeeignet. Herausgekommen sind bislang fünf Kapitel, die Thoutt auf der Internet-Plattform Github frei veröffentlicht hat ..." (FAZ 31.8.2017)
... Link zu den Kapiteln ...
... Grüße!
Ein Brief erreicht immer seinen Bestimmungsort. | Jacques Lacan


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1-1/5 Jahre Wartezeit wird für uns alle glaube ich sehr lange.

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