Vielleicht darf ich mir in diesem Zusammhang erlauben einen Beitrag von mir zu zitieren, den ich anläßlich der Ernennung von Gian Riccardo Marini im Mai 2011 hier veröffentlicht habe:

Zitat Zitat von Prof. Rolex Beitrag anzeigen
Eine ausgesprochen ungewöhnliche und auch besorgniserregende Entwicklung. Die Betrachtung der bisherigen „Patrons“ von Rolex ergibt ein bemerkenswertes Bild:

55 Jahre (1905-1960): Hans Wilsdorf
32 Jahre (1960-1992): André Heiniger (langjähriger Vertrauter von Hans Wilsdorf, lernten sich schon 1921 kennen und Wilsdorf holte ihn dann 1948 zu Rolex)
16 Jahre (1992-2008): Patrick Heiniger (Sohn von André Heiniger)
3 Jahre (2008-2011): Bruno Meier (erst 2005 von der Deutschen Bank Genf zu Rolex gekommen und damit eher branchenfremd)
? Jahre (oder nur Monate?, 2011- ?) : Gian Riccardo Marini (seit 40 Jahren bei Rolex)

Bruno Meier:

(Quelle: Bieler Tagblatt)

Gian Riccardo Marini:

(Quelle: Bieler Tagblatt)

Und auch Gian Riccardo Marini ist aufgrund seines fortgeschrittenen Alters wohl nur als Interimslösung zu sehen. Für Rolex-Verhältnisse ändern sich die Chefs seit 2008 mit annähernd Lichtgeschwindigkeit, was kein gutes Zeichen und sicherlich auch Ausdruck gewisser Panikreaktionen des Verwaltungsrates ist. Die offenbar völlig neu geschaffene Position des für sämtliche (!) Auslandsvertretungen zuständigen Daniel Neidhart, der zudem sein Büro in Hongkong haben wird, läßt aber doch einige Rückschlüsse zu.....

Gruß
Matthias
Nach der guten Interimslösung des „alten Rolex-Hasen“ Marini (67), der Rolex erwartungsgemäß wieder in ruhigeres Fahrwasser gebracht hat, halte ich die Ernennung von Jean-Frederic Dufour für einen sehr klugen Schachzug des „allmächtigen“ Rolex-Verwaltungsrates.

Dufour hat Zenith nach den Verirrungen des Egomanen Nataf wieder auf seine Traditionen zurückgeführt und eine bemerkenswerte Neuausrichtung der Marke mit durchaus ansprechenden Uhren erreicht. Dies ist dem Rolex-Verwaltungsrat offenbar nicht verborgen geblieben.

Es ist daher zu erwarten, daß Dufour bei Rolex keine großen Experimente wagen und die „Wucht der Tradition“ respektieren wird. Dies heißt nicht, daß er, wie vielleicht einige Mitglieder wünschen würden, wieder auf Plexiglas und Aluinlays umstellen wird, aber eine behutsame und an der Tradition ausgerichtete Weiterentwicklung ist durchaus zu erwarten. Und vielleicht gelingt es Dufour ja auch das eine oder andere komplett neue Rolex-Modell auf den Markt zu bringen.

Ich wünsche Herrn Dufour (auch in unserem eigenen Interesse) viel Erfolg in seiner neuen Position und hoffe auch, daß sich nun wieder eine Kontinuität in der Rolex-Führung einstellt, die ebenso wie die Uhren eine jahrzehntelange Tradition hat.

Sehr geehrter Herr Dufour: Ad multos annos!

Gruß
Matthias