Impressionen aus Kiruna

[Prof. Rolex]

Liebe Rolex-Fans,
nachfolgend einige Impressionen aus Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens, „oberhalb“ des nördlichen Polarkreises gelegen. Eine Dienstreise hat mich vorletzte Woche dorthin geführt.

Das folgende Bild zeigt den Blick von Kiruna zum Eisenerzberg „Kirunavaara“


Auf der linken Seite sind im Hintergrund die beleuchteten Zufahrten zum „Kirunavaara“ zu erkennen.

Kiruna verfügt über das größte zusammenhängende Eisenerzvorkommen der Welt und bis heute ist kein Ende der Förderung abzusehen. Das Eisenerz ist mehrere Kilometer dick und niemand weiß, wie tief das Vorkommen reicht. In den nächsten Jahren wird ein neuer „Level“ abgebaut, welcher sich in 1365 m Tiefe befindet und erhebliche Auswirkungen für Kiruna haben wird. Die prognostizierten Absenkungen beim Abbau der Erzschicht „1365“ werden inmitten der Stadt liegen und erhebliche Auswirkungen auf die Statik der Gebäude haben. Daher wird die gesamte Stadt in den nächsten 5-10 Jahren um ca. 5 Kilometer versetzt (oder mit anderen Worten: abgerissen und an einem neuen Ort wieder aufgebaut). Das nachfolgende Modell zeigt die Gefährdungszone innerhalb der roten Linie:


Der Umzug wird in Kiruna größtenteils unkritisch gesehen, da Kiruna erst durch den Eisenerzbergbau überhaupt entstanden ist und der Bergbau zu 100% die wirtschaftliche Grundlage der Stadt und ihrer Bevölkerung darstellt. Sämtliche mit dem Umzug verbundenen Kosten werden natürlich von der staatlichen Bergbaugesellschaft „LKAB“ übernommen. Prägnante Gebäude wie beispielsweise die Kirche oder das „Folkets Hus“ werden übrigens in einem komplizierten Verfahren in größere Einzelteile zerlegt, mit Schwerlasttransportern den neuen Ort gebracht und dort wieder aufgebaut.

Der zentrale Platz:


Im Vordergrund ein Mercedes 220D/8 (Serie 1) mit nur sehr geringem Rostbefall. In Kiruna wird kaum Salz gestreut, der Schnee wird nur geräumt. Hierbei wird allerdings immer eine geschlossene Schneedecke auf den Straßen belassen, auf denen dann mit Spikesreifen gefahren wird.

Der geräumte Schnee türmt sich dann an bestimmten Stellen auf:


Ein Parkplatz mit Steckdosen zur Vorheizung der Autos:


Der Flughafen von Kiruna:




Die Abflughalle:


Die Maschine nach Stockholm ist nun zum Einsteigen bereit:




Natürlich dürfen hier die „Wristshots“ meiner mich diesmal begleitenden Uhr (GMT-Master 16750) nicht fehlen:




Viele Grüße
Matthias

[Bullit]

Danke, Matthias.

"Wir entziehen ihrer Stadt das Fundament, rutschen sie doch mal ein Stück zur Seite."

Gruß

Erik

[OrangeHand]

Sehr interessant. Vielen Dank.

[Hannes]

Danke für die schönen Bilder, Matthias.
Und schon finde ich die Kälte bei uns gar nicht mehr so schlimm

[newharry]

Danke für diesen Bericht aus einem Gebiet abseits der üblichen Urlaubsziele!

Die Schneefahrbahntechnik scheint ja auch für die Manövrierbereiche auf dem Flughafen zu gelten ... werden wenigsten Start-/Landebahnen vollständig geräumt?

[Smartass]

Schöne Impressionen, informativ unterlegt. Merci!

[siebensieben]

Ist Kiruna nicht die große Eisenerzstadt in Nordschweden? Wenn mich mein Gedächtnis nicht ganz verlässt, hat uns sowas mal der Erdkundelehrer vor gefühlten 40 Jahren erzählt.

[ulfale]

(...)

Die Schneefahrbahntechnik scheint ja auch für die Manövrierbereiche auf dem Flughafen zu gelten ... werden wenigsten Start-/Landebahnen vollständig geräumt?

wollt ich auch gerade fragen...

[kurvenfeger]

Sehr spannender Bericht! Danke dafür!