Hi!
Puh, DANKE!!!!! Mir fallen jetzt erstmal 1000 Steine vom Herzen und ich bin ein wenig ruhiger.
Nachdem ich meine Haupt-Sorge schon mal los geworden bin, hier ein paar Worte zu mir.
Ich bin kein großer Uhren-Freak, aber ich mag natürlich trotzdem schöne Dinge. Meine erste wertige Uhr war eine Rado. Dann vor etwa 4-5 Jahren leistete ich mir eine Bulgari Assioma.
Und vor zwei Wochen geschah es dann....ich lief mit meiner Frau durch Frankfurt und erblickte eine rosé-goldene Hublot. Wahnsinn, welch ein Design, heftig! Also rein in den Laden, mehrere Modelle angelegt und festgestellt: Für meine dünnen Ärmchen sind die 44mm+ Modelle einfach nicht geeignet. Aber die 41mm passen prima.
Dann haben wir den Preis gehört und sind quasi aus dem Laden geflüchtet, weil das geht einfach über alle unsere Vorstellungen hinaus.
Aber jetzt war ich infiziert, also suchte ich mich durchs Netz, um mal herauszufinden, ob man mit verhandelbaren Rabatten in die Nähe eines irgendwie zahlbaren Betrages käme. Ergebnis: Keine Chance!
Dann gab es da die Firma Timelounge in Österreich, die auf Ihrer Webseite zwei Big Bang in 41mm Rosé-Gold als Gebraucht-Uhren zeigte, eine davon das auch aktuell noch erhältliche Modell 341.PB.131.RX, aber "ohne Papiere" und die andere die 341.PX.130.RX mit der Angabe "Papiere: Ja". Preise: Erträglich!
Vorher habe ich ordentlich viel im Internet gewühlt, um mal zu verstehen was man so zu beachten hat.
Gut, also die Timelounge mal angerufen. Ja, die Uhr wäre noch da. Ich fragte ob sie Kratzer oder sonstige Gebrauchsspuren hätte und der nette Herr hatte die Uhr scheinbar direkt vor sich, inspizierte sie und meinte dann sogar sie sei ungetragen. Prima! Dann fragte ich nach den Papieren, ob der ursprüngliche Kaufbeleg da wäre, ein Zertifikat, die Box, etc? Er sagte die Kaufrechnung läge ihm nicht vor, aber die Garantiekarte, aber die wäre blanko. Er könne mir auch eine Hublot Box dazu geben. Aha, es gingen gelbe Alarmglocken bei mir an.
Ich fragte wie das denn sein könne und er erkläre, das käme schon mal vor, daß der Konzessionär die Karte nicht abstempelt.
Nun fragte ich wie alt die Uhr denn sei und der Herr sagte sie sei etwa 2 Jahre alt.
Also fragte ich welche Möglichkeiten er denn hätte, mir die Originalität der Uhr zu bestätigen, auch schon wegen der Haftpflichtversicherung. Seine Erklärung war, daß ich ja von der Timelounge eine Rechnung bekäme und wenn etwas nicht stimme, bekäme ich mein Geld zurück. Na toll!
Ich bat nun um Nennung der Seriennummer, so daß ich mich eventuell vorher bei Hublot absichern könne, doch diesen Wunsch wollte mir der Herr nicht erfüllen, weil mit solchen Informationen wohl zu viel Unfug getrieben würde. Heute weiß ich, daß dies absoluter Quatsch ist, denn wenn man vor Ort in das Ladengeschäft geht und sich die Uhr anschaut, dann sieht man die Seriennummer ja auch, also was soll das?
Nun kamen wir zum Thema Geld: Ich fragte ob sie einen Trusted-Shop Service anbieten oder Treuhandservice, so wie es an vielen Stellen im Internet heutzutage üblich ist. Aber nein, das würde nicht gehen. Auch Zahlung per Kreditkarte oder Paypal ginge nicht. Es ginge ausschließlich Vorauskasse per Überweisung. Spätestens hier hätten so langsam die Lampen auf ROT wechseln müssen.
Naja, ich bin blöd, sagt es nur, Ihr habt alle Recht.
Also nächster Schritt war, die Firma zu Googeln. Sie existiert seit vielen Jahren, das Ladengeschäft ist scheinbar im Gebraucht-Uhren-Markt gut bekannt. Es gab schon Zeitungsberichte in der Zeitschrift "WIENER", sie wurde in verschiedenen Foren schon mal als potenzieller Händler für gebrauchte Uhren erwähnt. Aber "Erfahrungen" fand ich keine. Dann dachte ich mir, ich rufe einfach mal einen anderen Uhrenhändler in Wien an und frage den ein wenig aus, z.B. ob er die Timelounge kennt, ob sie seriös ist, ob es normal ist, daß Blanko Garantiekarten verwendet werden. Das tat ich auch und bekam eine sehr gute Rückmeldung, die Firma schien gut zu sein.
Bevor ich nun bestellte, bat ich, daß mir per e-mail bestätigt wird "Original Hublot Uhr, Modell Big Bang, Modellbezeichnung 341.PX.130.RX, Details: 41mm Durchmesser,Automatik, Chronograph, Gehäuse Rotgold, Ziffernblatt Carbon, Lünette Rotgold, Saphirglas, Kautschukband / Zubehör: inklusive Original Hublot Box sowie nicht vom Konzessionär abgestempelter Garantiekarte (+ weitere Dokumentation???) / Zustand : Ungetragen, neuwertig, frei von Kratzern"
Die Antwort der Timelounge war, daß man alles bestätigen könne, außer "ungetragen, neuwertig, frei von Kratzern", sondern nur "in perfektem Zustand neuwertig". Daraufhin antwortete ich gleich wieder und sagte, daß der Begriff ungetragen zuvor gefallen wäre, aber ob man wenigstens "frei von Kratzern" schriftlich zusagen könne. Die Antwort war, daß es auch ehrliche, gute Menschen auf dieser Welt gäbe, denen man vertrauen könne. Hier hätten ich wirklich langsam stutzig werden sollen.
Auf der angehängten Rechnung war die Seriennummer auch wieder nicht gezeigt und es stand dort nur der Zustand "neuwertig".
Wie auch immer, ich überwies das Geld.
In der folgenden Nacht konnte ich verdammt schlecht schlafen und machte mir tausend Gedanken.
Am nächsten Tag fing ich wieder an zu Googeln. Ich stellte fest, daß die Uhr gar kein Carbon-Ziffenblatt haben kann, das fiel dem Timelounge-Mitarbeiter aber scheinbar nicht auf. Zudem sah ich einen Bericht indem Hublot sein Hublotista-Chipkarten-System im Jahr 2009 einführte. Die Uhr konnte also unmöglich zwei Jahre alt sein.
Und wie hat sich die Timelounge eigentlich selbst beim Ankauf der Uhr abgesichert, daß es keine gestohlene Hehlerware ist?
Also rief ich wieder dort an und hoffte, daß ich mal einen anderen Mitarbeiter ans Telefon bekäme, aber nein, es war wieder der gleiche. Ich teilte ihm meine Information und Sorgen mit. Zu der Sache, daß die Uhr nicht 2 Jahre alt sein könne, sondern älter sein müsse, kam nur die Antwort "Ja, dann ist das wohl so". Anstatt guter Argumente wurde mir deutlich gemacht, daß ich der wohl sorgenvollste Kunde wäre und man sich wundere, warum ich so wenig Vertrauen zeige. Ich erwiderte, daß ich Vorkasse zahlen müsse und mir hier ja offenbar auch nicht vertraut wird. Es wird kein Käuferschutz angeboten, keine Seriennummer genannt, selbst die E-Mails hätten keinen ordentlichen Fußtext mit Handelsregisternummer (was seit dem Jahr 2007 PFLICHT ist!), auf der Webseite von ************ hat die Timelounge nur 20 von 100 Punkten und ein rotes Siegel (keine Empfehlung), usw.
Der Herr sagte ich müsse die Uhr ja nicht kaufen. Ich sagte "aber das Geld ist schon unterwegs, ich kann es nicht zurück holen". Er sagte nur, er könne es auch zurück überweisen, aber ich wolle doch eine schöne Uhr und es ginge ja genau darum, daß ich mir eine schöne Uhr leisten wolle und nicht um diese anderen Details. Ich erklärte nochmal in aller Ruhe, daß es in meinen Augen ungewöhnlich ist, daß mir die Seriennummer nicht genannt wird, daß keine Unterlagen außer einer Blanko-Garantiekarte da sind, mein Geld bereits unterwegs ist und ich nicht das Geld, sondern natürlich die Uhr möchte, aber mich einfach nur absichern möchte. Ich bat darum, mir ein Detail-Foto der Unterseite der Uhr per e-mail zu senden. Er fragte warum das denn nun nötig sei, ob ich schon wieder etwas im Internet gefunden hätte. Ja, hatte ich, einen schön bebilderten Bericht wie man Originale von Fälschungen unterscheidet. Nun, ein Foto könne ich erst haben, wenn mein Geld da wäre, da ich ja sonst auf dem Foto wieder die Seriennummer erkennen könnte.
Das ganze Gespräch war sinnlos, der Herr von der Timelounge wurde auch schon ungeduldig mit mir. Er wäre schon 30 Jahre in der Uhrenbranche, aber scheinbar bin ich der erste Kunde, der lieber kontrolliert als vertraut. Ich habe dem Herrn daraufhin noch erklärt, daß die Firma Timelounge doch das Interesse haben sollte, daß ein Kunde sich wohl und sicher fühlt, immerhin gehe es um hohe Werte und heute ist es eine Kleinigkeit, einen Käuferschutz für den Kunden anzubieten oder andere Services. Aber das schien den Herrn nicht sonderlich zu beeindrucken, denn die Timelounge verkaufe ja so viele Uhren und das wäre doch alles kein Thema.
Naja, ich war sowieso gefangen, mein Geld war schon weg. Ich bat also nochmals darum, nach Erhalt des Geldes, aber unbedingt VOR Versand ein Foto der Rückseite per e-mail an mich zu schicken.
Dann kam Mittwoch, der Feiertag in Deutschland. Um 14 Uhr schrieb ich ein e-mail mit der Frage, ob meine Zahlung angekommen sei. Keine Antwort. Um 17 Uhr schrieb ich nochmals, aber wieder keine Antwort. Kurz vor Feierabend in Österreich rief ich also an, wieder der gleiche Herr. "Die Uhr wurde gestern per FEDEX verschickt". Ja klasse, und wo ist das von mir gewünschte Foto? Diese Frage habe ich mir verkniffen, weil ich mir die Ausrede schon denken konnte. Also ging die Zitterpartie weiter.
Heute, Donnerstag kam das Paket an. Ich habe eine komplette Video und Fotodokumentation des Auspack-Vorgangs gemacht, weil ich mittlerweile komplett panisch war. Sofort rief ich bei Hublot an, die mir zumindest sagen konnten, daß die Modellbezeichnung zur Seriennummer passt, die Uhr nicht gestohlen gemeldet ist und das der Ur-Verkauf vor 5 Jahren war. Der Zustand der Uhr ist nach meinem Urteilsvermögen wirklich einwandfrei.
Und daher auch mein e-mail heute.
Ich habe gelernt, daß die Timelounge zwar schöne und sicherlich auch echte Uhren hat, aber daß ich mir eine solche Zitterpartie niemals mehr antun werde. Und ich bin der persönlichen Meinung, daß man diesen Händler auch nicht empfehlen kann, solange er nicht seine Grundeinstellung ändert und dem Kunden auch Vertrauensbeweise bieten kann.
Gruß,
Thorsten
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Thema: Hublot Big Bang echt?
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04.10.2012, 16:57 #8Oyster
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