Mutig mutig, aber das Resultat ist aller Ehren wert. eine schöne Uhr hast du Dir gebaut. Respekt.![]()
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23.10.2010, 12:46 #1
Eigenbau Nr. 1 - Handaufzugsuhr im Stil einer Heeres Dienstuhr
Im Titel steht Eigenbau Nr. 1 und ich habe das bewusst auch so geschrieben, obwohl ich nicht ganz sicher bin, ob das tatsächlich als echter Eigenbau durchgeht, weil ich ja eigentlich nur fertige Teile zusammen gebaut habe.
Aber ich beginne von Vorne: Ich habe vor einiger Zeit eine Uhr im Marinestil von Hr. Kemmner erworben:
Eine schöne Uhr mit einem Unitas 6498 Handaufzuswerk. Die Uhr gefiel mir wirklich gut, aber getragen habe ich sie trotzdem so gut wie nie. Also habe ich mir überlegt die Uhr wieder zu verkaufen. Aber als ich aber mal wieder hier im Forum surfte kam mir die Idee die Uhr zu behalten und als Seminaruhr für ein Uhrenseminar zu verwenden, welches ich mich entschied besuchen zu wollen. Eine kurzfristige Anmeldung war leider nicht möglich, da die Seminare gut gebucht sind. Trotzdem hatte ich mich entschieden die Uhr zum Basteln zu nutzen!
Mein erster Versuch die Uhr fachmännisch zu zerlegen, und zwar so, dass sie auch dabei heil bleibt, führte leider nicht zu gewünschten Erfolg. Ich habe den Boden zwar aufbekommen, auch die entsprechenden Schrauben gelöst und die Aufzugswelle ausgebaut, aber das Werk wollte das Gehäuse nicht verlassen. Ich tat, was ich in solchen Fällen immer mache: Ich rufe meinen sehr geschätzten Uhrmachermeister an! Er hatte Zeit und ich bin direkt hin gefahren.
Er hat mir dann gezeigt wie man das Werk ausbaut (nämlich von oben), Zifferblatt und Zeiger demontiert und das ganze wieder zusammensetzt.
Ich habe die Uhr dann wieder mitgenommen und mich zuhause erstmal bei den Auktionen von Herrn Kemmner umgeschaut und ein paar passende Zifferblätter nebst Zeigern und noch ein mattes, passendes Gehäuse bestellt. Somit habe ich jetzt eine Art Baukasten, mit dem ich mir verschiedene Uhren montieren kann.
Nachdem dann gestern die ganzen Teile und das notwendige Werkzeug ankamen habe ich mich dann an meinen ersten Eigenbau getraut. Zunächst wurde die Uhr im Marinestil zerlegt:
Als ich die Uhr zerlegt hatte, und ich das Werk bewegt hatte, vielen mir auf einmal zwei Teile auf, die sich unerlaubt vom Werk entfernt hatten. Schock!
Nach dem ersten Schreck war es aber gar nicht so schlimm, und die Teile schnell wieder montiert:´
Hier noch ein Bild des gesamten "Baukastens", bestehend aus der Marine-Uhr und den bestellten Teilen (mehrere Zifferblätter und Zeiger, ein mattes Gehäuse und noch ein Ersatzwerk)
Und nochmals speziell die Zifferblätter:
So, die neue Uhr sollte dieses Zifferblatt bekommen, in einem matten Gehäuse verbaut (Foto von Roland Kemmner):
Hier die Teile, inkl Zeiger und Gehäuse:
Das Zifferblatt war schnell montiert:
Der Sekundenzeiger war ein furchtbare Friemelei, bei dem ich auch nicht ganz verlustfrei gewonnen habe. Zeiger und Zifferblatt haben etwas gelitten.Ich habe dann zwischenzeitlich versucht am Zifferblatt was mit Rodico zu retten und dabei noch zu dem ganzen Gefriemel einen Krümel Rodico in das Loch im ZB für den Sekundezeiger reingedingst. Bis ich den wieder raushatte.
Der Sekundenzeiger hat mich echt Nerven gekostet!.Aber es hat geklappt!
Stunden- und Minutenzeiger waren kein großes Problem:
Noch die Dichtungen ins Gehäuse einpassen. Ich hatte zunächst wohl zu viel Spannung auf die Dichtungen gelegt, und als das so aussah, habe ich erstmal doof geguckt:
Mit weniger Spannung gings dann!
Die Krone der Marineuhr musste noch von der Aufzugswelle gelöst werden, da die Marineuhre ein poliertes Gehäuse hat und die neue Uhr ein mattes, passten die Kronen natürlich nicht:
Dann ab ins Gehäuse:
Und hier sieht man schon was
Und so sieht sie aus:
Der Wristshot:
Der Nightshot:
Ich hoffe, ich habe Euch mit meinem Bericht nicht all zu sehr gelangweilt. Mir hat es auf jeden Fall viel Spass gemacht die Uhr zusammen zu bauen.Liebe Grüße - Brasi
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23.10.2010, 12:55 #2RAMichelGast
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23.10.2010, 13:01 #3
- Registriert seit
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Schaut echt gut aus!Grüße,
der Stefan
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23.10.2010, 15:48 #4
Das Design erinnert mich irgendwie stark an eine andere Marke aus dem schönen Kalbe, aber die haben die Anlehnung an die Navigationsuhr auch nicht erfunden.
Sieht schön aus. Und auch schön bebildert!Gruß,
Martin
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23.10.2010, 15:54 #5
Schöner Bericht Brasi. Danke für die Dokumentation
Ob man das jetzt als Eigenbau bezeichnet oder nicht, ist letztlich wurscht.
Einzig das Ergebnis zählt, und zwar nicht nur das, welches Du am Handgelenk tragen kannst.Viele Grüße an alle Uhrenliebhaber,
Udo
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23.10.2010, 15:55 #6
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- 543
Danke für die Mühe, die Du dir gemacht hast, um uns teilhaben zu lassen.
Ein tolles Ergebnis. Da hast Du Geschmack, Kreativität und handwerkliches Können
bewiesen.Andreas
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23.10.2010, 15:55 #7
Geändert von Brasi (23.10.2010 um 15:59 Uhr)
Liebe Grüße - Brasi
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23.10.2010, 15:56 #8
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23.10.2010, 16:56 #9
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23.10.2010, 19:58 #10
Glückwunsch zum Eigenbau. Ich hätte weder die Fingerfertigkeit, noch die Nerven dazu. Hut ab.
Viele Grüße,
Bernd
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23.10.2010, 20:33 #11
Noch ein Nachtrag: Roland Kemmner hatte mir für das Werk noch ein verziertes Sperrrad und Kronrad mit ins Paket gelegt. Danke dafür an dieser Stelle! Die hatte ich mich gestern noch nicht getraut gegen die Unverzierten auszutauschen. Aber heute!
Also zunächst die Zugfeder entspannen (Sperrkegel aus der Verzahnung lösen) und dann die beiden Räder austauschen. Das Kronrad hat ein Linksgewinde, das hatte ich vorher zum Glück gelesen.
Hier zunächst das Werk mit den "normalen" Rädern:
Zum Vergleich die beiden Sperrräder nebeneinander:
Und hier dann das Werk mit den beiden verzierten Rädern:
Geändert von Brasi (23.10.2010 um 20:41 Uhr)
Liebe Grüße - Brasi
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23.10.2010, 20:53 #12
Schöner Bericht-schönes Ergebnis. Meinen Respekt dafür!
Schöne Grüße-"Butch" Friedel
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23.10.2010, 22:24 #13
Interessanter Bericht und ein wirklich gelungenes Ergebnis.
Gruß Volker
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24.10.2010, 08:08 #14
Meinen Glückwunsch zu Mut und Ergebnis!
Gruß, Peter
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Der hat nie das Glück gekostet, der's in Ruhe genießen will (Karl Theodor Körner)
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24.10.2010, 08:46 #15ehemaliges mitglied 24812Gast
Kurz und knapp: Klasse.
Geändert von ehemaliges mitglied 24812 (24.10.2010 um 08:47 Uhr)
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24.10.2010, 09:12 #16
Gut gemacht und schön mit den Bildern erzählt; besten Dank.
Defacto hast Du aber doch mindestens zwei komplette Uhren oder?
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24.10.2010, 09:46 #17
Danke für die Blumen!
Jap, ich habe das zweite Werk für das gebuchte Uhrenseminar gekauft. Dafür brauche ich ein komplett unverziertes Werk, weil das Werk während des Seminars veredelt wird: "Die Techniken zum Polieren und Bläuen von Schrauben, das Anbringen des Genfer Schliffs sowie das Vergolden werden gezeigt und schließlich von den Teilnehmern selbst ausgeführt."
Der Seminarveranstalter hat natürlich auch Seminaruhren, aber die haben mir nicht so zugesagt, also bringe ich meine eigene Uhr mit.Geändert von Brasi (24.10.2010 um 09:48 Uhr)
Liebe Grüße - Brasi
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24.10.2010, 11:05 #18
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24.10.2010, 11:12 #19
Was man da wie bekommt weiss ich leider noch gar nicht. Aber von diesem Werk gibt es wohl recht viele Ausführungen:
http://tourby.de/shop/page/7Liebe Grüße - Brasi
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24.10.2010, 11:35 #20
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